Dorian Hunter 159 - Logan Dee - E-Book

Dorian Hunter 159 E-Book

Logan Dee

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Beschreibung

»Im Archiv befand sich allein die Blutuhr - ohne jede Anweisung, wie man sie zu bedienen hat oder welches Geheimnis in Bezug auf Rebecca sie birgt. Ebenso wenig vermag ich zu sagen, wie sie einst in Asmodis Besitz gelangt ist.« Olivaro schob die Blutuhr Dorian hin. »Dies herauszufinden wird deine Aufgabe sein.«
»Meine?«, entfuhr es Dorian verblüfft. »Ich dachte, wir gemeinsam ...«
»Hast du nicht bemerkt, wie gierig der Wirt auf die Blutuhr geschaut hat? Ich habe sofort gespürt, dass er unter dämonischem Einfluss stand. Ich wette, er hat inzwischen seinen Herren Bescheid gegeben ...«

Kaum im Besitz von Rebeccas Blutuhr, sieht sich Dorian Hunter einer wahren Hetzjagd ausgesetzt. Denn nicht nur Rebeccas Vampire sind hinter der Uhr her, sondern auch der Gevatter Tod scheint ein Interesse daran zu haben ...

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Seitenzahl: 116

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Inhalt

Cover

Was bisher geschah

DER SCHLEICHENDE TOD

1. Kapitel

2. Kapitel

3. Kapitel

4. Kapitel

5. Kapitel

mystery-press

Vorschau

Impressum

Der ehemalige Reporter Dorian Hunter hat sein Leben dem Kampf gegen die Schwarze Familie der Dämonen gewidmet, seit seine Frau Lilian durch eine Begegnung mit ihnen den Verstand verlor. Seine Gegner leben als ehrbare Bürger über den Erdball verteilt. Nur vereinzelt gelingt es dem »Dämonenkiller«, ihnen die Maske herunterzureißen.

Bald kommt Dorian seiner eigentlichen Bestimmung auf die Spur: In einem früheren Leben schloss er als Baron Nicolas de Conde einen Pakt mit dem Teufel, der ihm die Unsterblichkeit sicherte. Um für seine Sünden zu büßen, verfasste de Conde den »Hexenhammer« – jenes Buch, das im 16. Jahrhundert zur Grundlage für die Hexenverfolgung wurde. Doch der Inquisition fielen meist Unschuldige zum Opfer; die Dämonen blieben ungeschoren. Als de Conde selbst der Ketzerei angeklagt und verbrannt wurde, ging seine Seele in den nächsten Körper über. So ging es fort bis in die Gegenwart. Dorian Hunter begreift, dass es seine Aufgabe ist, de Condes Verfehlungen zu sühnen und die Dämonen zu vernichten.

Als Rückzugsort in seinem Kampf bleibt Dorian neben der Jugendstilvilla in der Baring Road in London noch das Castillo Basajaun in Andorra, in dem er seine Mitstreiter um sich sammelt – darunter die ehemalige Hexe Coco Zamis, die aus Liebe zu Dorian die Seiten gewechselt hat. Nach der Geburt ihres gemeinsamen Sohnes Martin hat Coco diesen zum Schutz vor den Dämonen an einem Ort versteckt, den sie selbst vor Dorian geheimhält.

Auf der Suche nach dem Erbe des Hermes Trismegistos findet Dorian den Steinzeitmenschen Unga, der Hermon gedient hat und sich nach seinem Erwachen schnell den Gegebenheiten der Gegenwart anpasst. Die Invasion der Janusköpfe von der Parallelwelt Malkuth wird mit Dorians Hilfe abgewehrt. Hermes Trismegistos wird klar, dass er für das Entstehen der Psychos auf Malkuth verantwortlich ist. Um zu büßen, geht er durch eins der letzten Tore nach Malkuth.

Olivaro, das frühere Oberhaupt der Schwarzen Familie und selbst ein Januskopf, beschließt, seine auf der Erde gestrandeten Artgenossen zu jagen. Ein Diener des Januskopfes Pyko hext Dorian eine magische Pest an. Der Dämonenkiller droht bei lebendigem Leib zu verfaulen. Olivaro opfert sein zweites Gesicht und befreit Dorian von der magischen Pest. In die Erleichterung mischt sich Trauer: Der Tod des Trigemus weist darauf hin, dass Hermes Trismegistos auf Malkuth gestorben ist.

Kurz darauf erinnert sich Dorian an sein sechstes Leben als Matthias Troger von Mummelsee. Inzwischen greift die Vampirin Rebecca, eine Jugendfreundin Cocos, immer unverblümter nach der Macht in der Schwarzen Familie und fordert den Erzdämon Luguri, den derzeitigen Fürsten der Finsternis, heraus. Luguri scheint im Gevatter Tod einen mächtigen Verbündeten gefunden zu haben. Auf der Insel Samothraki gelingt es Dorian und Olivaro, aus dem dortigen Archiv eine Waffe gegen Rebecca zu bergen: die geheimnisvolle Blutuhr.

DER SCHLEICHENDE TOD

von Logan Dee

Olivaro und Dorian saßen in der Hotelbar und lauschten Mary Barkdull, die von ihren schaurigen Erlebnissen erzählte. Coco hatte sich bereits wieder in Richtung London verabschiedet.

Mitten in Marys Bericht erschien der Portier und bat sie ans Telefon. Mary sprang glücksstrahlend auf. »Das ist bestimmt William«, sagte sie hoffnungsvoll.

Dorian sah ihr nach, wie sie dem Portier folgte.

»Ich hoffe, die beiden finden wieder zusammen«, sagte Olivaro.

»Was geht es dich an?«, fragte Dorian.

Olivaro grinste. »Dann muss ich mir nicht noch länger diesen langweiligen Unsinn anhören. Als ob ich dergleichen nicht schon hundertmal erlebt hätte ...«

»Du kannst ja selber den Erzähler geben, wenn es dich stört.«

»Das hättest du wohl gern, wie?«

Der Dämonenkiller zögerte einen Augenblick, dann blickte er Olivaro an. »Ich muss mich bei dir bedanken.«

1. Kapitel

Olivaro winkte ab. »Ohne den Luftgeist und Coco hätte ich nichts ausrichten können, aber so war der Werwolf abgelenkt, und ich konnte eingreifen. Aber vergessen wir die Sache einfach. Ich habe ohnehin noch etwas anderes, das ich dir zeigen möchte.«

»Was?«

Doch sie wurden unterbrochen, da Mary Barkdull in diesem Augenblick zurückkehrte. Ihre Wangen glühten rot.

»Ich muss Ihnen leider mitteilen, dass sich mein Urlaub abkürzt. Ich werde nach Hause fliegen. Ich fürchte, die Ereignisse haben mich einfach zu sehr mitgenommen.«

Dorian und Olivaro warfen sich einen Blick zu.

»Das ist doch kein Problem«, sagte Dorian. »Ich wünsche Ihnen eine schöne Heimreise. Grüßen Sie Tim Morton, wenn Sie ihn sehen.«

Wenige Stunden darauf verließen auch Dorian und Olivaro das Hotel. Sie blieben jedoch in Samothraki im Thrakischen Meerbusen, wählten allerdings ein Hotel in der Hafenstadt Paläopolis, da sie sich dort sicherer fühlten. Hier konnten sie mit dem nötigen Abstand beobachten, ob Lykaons Tod Staub aufgewirbelt hatte.

»Also, was willst du mir zeigen?«, knüpfte Dorian an das Gespräch an, bei dem sie unterbrochen worden waren.

Olivaro griff in seine Tasche und stellte etwas auf den Tisch.

Das filigrane, nur rund fünfzehn Zentimeter hohe Gebilde glich auf den ersten Blick einer Sanduhr. Fasziniert betrachtete Dorian den rötlichen, feinkörnigen Staub, der von dem oberen in den unteren Glaskörper rieselte. Der Vorgang hatte etwas Hypnotisches an sich.

»Was soll das sein? Bestimmt keine normale Sanduhr, wie ich dich kenne.«

Olivaro nickte. »Durch diese Uhr fließt kein Sand, und sie zeigt auch nicht die verfließende Zeit an. Sie wurde zu einem anderen Zweck erbaut. Die magischen Zeichen, die das Holz und der Glaskörper zieren, verraten die perfide Kunstfertigkeit desjenigen, der sie einst angefertigt hat. Natürlich, wie eine normale Sanduhr, so ist auch diese eine Versinnbildlichung der Vergänglichkeit.«

Längst hatte sich der Sand in der unteren lang gestreckten Kugel abgesetzt, als Dorian noch immer hineinstarrte. Olivaro riss ihn aus seiner unfreiwilligen Meditation, indem er das magische Objekt auf den Kopf stellte und der rote Staub erneut zu rieseln begann.

»Der Vergänglichkeit – aber auch der Unsterblichkeit«, sinnierte Olivaro weiter. Selbst ihm war anzumerken, dass die Sanduhr ihn faszinierte. »Das Dasein ist unendlich. Aber nicht aus uns selbst heraus. Es muss jemanden geben, der es immer wieder in Schwung bringt.«

»Seit wann kehrst du den Philosophen hervor?«, fragte Dorian. »Was hat es mit diesem Ding genau auf sich?«

»Ding? Was für ein profaner Begriff für dieses magische Wunderwerk. Ich nenne es die Blutuhr.«

Olivaro fuhr mit den Fingern die feinen magischen Zeichen entlang.

»Klingt tatsächlich, als hätte es etwas mit Vampiren zu tun«, erinnerte ihn Dorian daran, warum sie überhaupt nach dem Artefakt gesucht und ihr Leben aufs Spiel gesetzt hatten.

»Betrachte den roten Staub!«, fuhr Olivaro fort. »Was glaubst du, um was es sich handelt?«

»Blut? Gefriergetrocknet?«

»Du kommst der Wahrheit sehr nah, Dorian, obwohl du damit spaßt. Ja, es handelt sich um getrocknetes Blut. Rebeccas Blut.«

Diese Feststellung war tatsächlich eine Überraschung für Dorian.

»Aber was hat es damit für eine Bewandtnis? Haben wir damit etwa Rebecca in der Hand?«

»In den Händen eines magisch Berufenen kann diese Blutuhr durchaus eine Waffe ein, ja.«

Dorian stöhnte. »Du erinnerst mich an Zicci. Der ließ sich auch jedes Wort aus der Nase ziehen.« Als er an Zicci dachte, überkam ihn sogleich ein schlechtes Gewissen. Vielleicht hätte er den Hausdämon besser behandeln sollen. Nun war er fort – wahrscheinlich für immer. Dorian konnte nur hoffen, dass er in der Vergangenheit gelandet und als Libussas Diener zufrieden sein würde. Ja, er musste es zugeben: Zicci fehlte ihm.

Olivaro zuckte mit den Schultern. »Ob du es mir glaubst oder nicht, Näheres vermag ich dir auch nicht zu sagen.«

Er unterbrach sich, weil der Wirt ihnen die Getränke brachte. Er warf der Blutuhr nur einen beiläufigen Blick zu. In seinen Augen handelte es sich um eine ganz normale Sanduhr.

»Zahlbar sofort«, verlangte der Wirt, und Dorian reichte ihm einen Schein. Die Augen des Wirts begannen zu glänzen. »Suchen die Herren vielleicht noch Zimmer für die Nacht? Und die passende Begleitung dazu?« Er zwinkerte Dorian zu. »Meine Töchter sind sehr aufgeschlossen, was Gäste anbelangt.«

»Wir reisen heute ab«, sagte Dorian. »Aber danke für das Angebot.«

»Nichts für ungut.« Der Wirt machte sich wieder davon.

Olivaro setzte eine verächtliche Miene auf. »Dieses Menschengesindel ist keinen Deut besser als die Schwarze Familie. Zumindest nicht, was ihre Gier betrifft.«

»Da muss ich dir entschieden widersprechen«, sagte Dorian. »Allein weil ich ein Mensch bin. Es gibt solche und solche. In der Schwarzen Familie gibt es nur solche.«

»Du vergisst Wesen wie Coco. Oder die vielen Freaks – unter ihnen gibt es viele, die sich wie Coco gegen die Regeln der Schwarzen Familie aufgelehnt haben und dafür fürchterlich bestraft wurden ...«

Dorian sah keinen Sinn darin, weiter über dieses Thema zu diskutieren. »Was nun diese Blutuhr betrifft, ich kaufe dir einfach nicht ab, dass du nicht weißt, wie man sie gegen Rebecca benutzt.«

Der ehemalige Januskopf setzte eine unschuldige Miene auf. »Was soll ich noch alles für dich machen, damit du mir hundertprozentig vertraust? Du bist für mich wie ein Bruder, Dorian, immerhin habe ich eines meiner Gesichter für dich geopfert.«

»Das hast du bereits mehrfach erwähnt und ich bin dir dankbar dafür. Warum hast du das eigentlich getan?«

Olivaro zuckte mit den Schultern. »Ich glaubte, es dir schuldig zu sein.«

»Warum?«

Der ehemalige Januskopf winkte ab. »Spielt doch keine Rolle mehr. Mal etwas anderes: Hast du dich inzwischen an mehr aus deinem Leben als Matthias Troger von Mummelsee erinnert?«

»Wie kommst du denn so plötzlich auf dieses Thema?«

»Ich will nur sichergehen, dass der Schutzzauber noch funktioniert.«

»Hat er das denn jemals? Schließlich konnte Libussa meine Gedanken beeinflussen und mir vielleicht sogar falsche Erinnerungen eingeben.«

»Falsche Erinnerungen? Das glaube ich nicht.«

»Wieso nicht?«

»Weil ...« Er zögerte. »Ist nicht so wichtig. Kümmern wir uns lieber wieder um die Gegenwart als um die Vergangenheit.«

»Du hast recht. Lassen wir das«, winkte Dorian ab. Rational gab es tatsächlich keinen Grund mehr, Olivaro zu misstrauen, auch wenn dem Dämonenkiller dessen Verhalten und Fragerei reichlich merkwürdig vorkamen. Im Grunde waren Olivaros Wege unergründlich. Nach menschlichen Maßstäben war er weder zu verstehen noch zu beurteilen. »Also, weißt du mehr über die Blutuhr?«

»Nein. Und ich will nicht, dass du Zweifel hegst«, fuhr Olivaro fort. »Und auch in diesem Fall schenke ich dir reinen Wein ein. Im Archiv befand sich allein die Blutuhr – ohne jede Anweisung, wie man sie zu bedienen hat und welches Geheimnis in Bezug auf Rebecca sie birgt. Ebenso wenig vermag ich zu sagen, wie sie einst in Asmodis Besitz gelangt ist.« Er schob die Blutuhr Dorian hin. »Dies herauszufinden wird deine Aufgabe sein.«

»Meine?«, entfuhr es Dorian verblüfft. »Ich dachte, wir gemeinsam ...«

Olivaro brachte Dorian mit einer Handbewegung zum Schweigen. »Wir sind nicht mehr unter uns«, sagte er rasch. »Der Wirt ...«

»Was ist mit ihm?«

»Hast du nicht bemerkt, wie gierig er auf die Blutuhr geschaut hat? Ich habe sofort gespürt, dass er unter dämonischem Einfluss stand. Die magischen Zeichen auf der Uhr haben seine Neugier erregt. Ich wette, er hat inzwischen seinen Herren Bescheid gegeben.«

Dorian sah sich um, konnte aber nichts Verdächtiges entdecken.

Die Hafenkneipe war brechend voll. Es herrschte ein geradezu babylonisches Stimmengewirr. Eine einzelne Person fiel da kaum auf.

»Warum hast du das Ding auch derart zur Schau gestellt?«, ärgerte sich Dorian.

Olivaro lächelte auf seine ihm eigene, unergründliche Weise. »Vielleicht habe ich es getan, damit sich unsere Gegner zu erkennen geben.«

In diesem Augenblick sah auch Dorian den Wirt. Aufgeregt diskutierte er mit zwei hochgewachsenen Männern. Sie trugen schwarze Anzüge, die in krassem Kontrast zu ihren bleichen Gesichtern standen. Sogar aus der Entfernung erkannte Dorian, dass es sich um Vampire handelte.

»Ich verstehe«, sagte er. »Du bist ein gerissener Hund, Olivaro. Du hast es von Anfang an darauf angelegt, dass jemand aus der Schwarzen Familie auf diese Blutuhr aufmerksam wird und Rebecca übermittelt, dass wir in ihrem Besitz sind.«

»Wir?« Olivaro tat erstaunt und zeigte seine leeren Handflächen als Zeichen der Unschuld. »Mir gehört die Blutuhr nicht mehr. Ich habe sie vor einer Minute dir geschenkt. Hast du das schon vergessen, Dorian?«

»Wenn ich nicht wirklich wüsste, dass du auf meiner Seite stehst, Olivaro, würde ich dir jetzt an den Hals springen.«

»Versuch es«, lächelte Olivaro kalt, aber Dorian winkte ab. Diese Situation eignete sich nun weiß Gott nicht für einen Streit.

»Lass uns lieber überlegen, wie wir die beiden hier in aller Öffentlichkeit ausschalten.«

»Ich bin sicher, dir wird etwas Passendes einfallen«, antwortete Olivaro.

»Mir?« Dorian schaute ihn verblüfft an.

»Wie gesagt, sie gehört dir. Ich wünsche dir viel Glück damit. Was mich angeht, so rufen mich dringende Angelegenheiten an einen anderen Ort.«

»Heißt das, du willst mich hier allein zurücklassen?«

»Wenn du Hilfe brachst, kannst du mich jederzeit rufen«, erklärte Olivaro. »Du weißt ja, seitdem ich dir mein Gesicht opferte, sind wir untrennbar miteinander verbunden ...«

»Ich weiß, aber ...«

Olivaro war verschwunden. Von einem Moment zum anderen. Als hätte er sich in Luft aufgelöst.

Dorian atmete erst einmal tief durch. Hatte er den ehemaligen Januskopf verärgert, indem er dessen Loyalität in Zweifel gezogen hatte? Oder trieb Olivaro, wie so oft, sein eigenes, für Dorian unerklärliches Spielchen?

»Was läuft hier?«, fragte eine Stimme in seinem Rücken. Langsam drehte Dorian sich um. Die beiden bleichen Gesellen hatten sich hinter ihm aufgebaut. Der Wirt hatte sich augenscheinlich verdrückt.

»Ich wüsste nicht, dass wir einander vorgestellt wurden«, antwortete Dorian.

»Du wirst uns gleich kennenlernen«, drohte der zweite Vampir. Die beiden wirkten wie eineiige Zwillinge. »Wohin ist dein Begleiter so plötzlich verschwunden.«

Dorian schaute auf den verwaisten Platz, dann wieder auf die Vampire, die inzwischen um den Tisch herumgekommen waren und sich neben ihm zu beiden Seiten aufgebaut hatten. »Ach so, den meint ihr. Er hat sich wohl in Luft aufgelöst, denke ich.«

»Das haben wir gesehen«, knurrte der Erste. »Aber es ist nicht von Belang. Uns interessiert vielmehr dieses hübsche Kleinod, das du da vor dir stehen hast.«

»Kann ich mir denken«, antwortete Dorian. »Schließlich gehört es eurer Herrin.«

»Wir haben keine Herrin. Wir sind freie Männer.«

»Sie heißt Rebecca.«

»O ja, wir kennen sie. Bloody is beautiful. Wir haben uns ihr noch nicht offiziell unterworfen, aber wir unterstützen ihre Kampagne. Nur was hast du mit Rebeccas Eigentum zu schaffen?«