Ein Rezept voller Liebe - Susan Wiggs - E-Book

Ein Rezept voller Liebe E-Book

Susan Wiggs

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Beschreibung

Jede große Liebesgeschichte hat einen Anfang - Das mitreißende Prequel zu "Dich im Herzen"!

An dem Tag, als sich das Leben der jungen Filmstudentin Annie grundlegend verändert, wollte sie eigentlich nur in den Park gehen. Doch dort trifft sie auf den attraktiven Gourmetkoch Martin, der an einem Stand Streetfood verkauft. Sie freunden sich an und entwickeln gemeinsam eine TV-Kochshow, in der er der Star und sie die Produzentin ist. Was für ein Karrieresprung! Aber schon als sie die Pilotfolge drehen, wird Annie klar, dass sie viel mehr von dem charismatischen Martin will als nur Freundschaft …

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Seitenzahl: 54

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MIRA® TASCHENBUCH

Copyright © 2017 by MIRA Taschenbuch in der HarperCollins Germany GmbH

Titel der Originalausgabe: The Key Ingredient Copyright © 2016 by Susan Wiggs

Covergestaltung: büropecher, Köln Coverabbildung: Africa Studio, Olena Mykhaylova, dpaint / Shutterstock Redaktion: Maya Gause

ISBN E-Book 9783955767853

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E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck

Ein Rezept voller Liebe

Vielleicht ja, vielleicht nein.

Martin hat den ganzen Trip über mit mir geflirtet. Ich versuche, es leicht zu nehmen, aber mal ehrlich – Martin Harlow. Er ist etwas kantig und rau wie ein Kunstwerk, das man unerwartet entdeckt, doch seine Erscheinung und sein Auftreten verfolgen ein Mädchen bis in die Träume. Im Moment träume ich nicht, obwohl alle anderen im Mietwagen es tun. Ich bin die Einzige, die abgesehen vom Fahrer wach ist.

Der letzte Teil der Reise ist immer der schwerste. Vor allem, wenn die Reise am stürmischen Winterende stattfindet und man vom strahlenden Sonnenschein in Los Angeles in die eiskalte Wildnis des nördlichen Vermonts fährt. Nach dem Nachtflug von L.A. nach New York haben mein Produktionsteam und ich eine holprige Fahrt im Regionalzug nach Burlington ertragen, gefolgt von einem endlosen Trip in zwei Mietwagen zu unserem schlussendlichen Ziel: Switchback, Vermont.

Es ist meine Heimatstadt, aber ich wohne hier nicht mehr, seit ich meinen Highschoolabschluss gemacht habe. Was ist Heimat? Vielleicht ist es gar kein Ort, sondern ein Moment. Ein Moment, in dem ich sicher war. Umsorgt wurde. Heimat. Es ist mehr als ein Punkt auf der Landkarte. Es ist ein Gefühl. Ein Gefühl der Behaglichkeit – Füße, die in warmen Slippern versinken. Hände, die sich um einen Becher mit heißem Kaffee legen. Der Gesang der Vögel und der Windhauch, der die Blätter in den Ahornbäumen rascheln lässt. Als meine Gedanken sich um das Gefühl von Heimat breiten, tritt alles andere in den Hintergrund. Es verschwindet einfach wie die Geräuschkulisse, mit der wir es jeden Tag am Set zu tun haben, wenn wir ein Segment für die Sendung drehen.

Ich bin in dem Wissen aufgewachsen, dass der beste Ahornsirup der Welt aus Vermont kommt. Und der beste Sirup in Vermont kommt vom Rush Mountain. Das Unternehmen ist schon seit Generationen im Besitz meiner Familie. Und nun werden die Dreharbeiten buchstäblich bei uns im Hinterhof stattfinden – auf der Ahornplantage am Rush Mountain.

So oft habe ich mir ausgemalt, eines Tages siegreich zurückzukehren, nachdem ich meinem Traum nach Kalifornien und zurück gefolgt bin. Ich schätze, man könnte sagen, dass ich genau das jetzt tue – ich drehe hier die Pilotfolge zu einer Kochsendung, die ich entwickelt habe.

Als wir dem Sendernetzwerk das Konzept vorgestellt haben, wurde ich gefragt, wie ich auf den Titel gekommen bin:The Key Ingredient. Um ehrlich zu sein, hatte ich diese Bezeichnung schon lange vor der Sendung. Sie stammt von einer der weisesten Frauen, die ich je gekannt habe – Anastasia Carnaby Rush, meiner Großmutter. Gran hat immer gesagt, dass jedes Rezept eine Hauptzutat habe, ein Element, das es definiert, ohne diese Hauptzutat sei das Gericht einfach nicht das Gleiche. Wie der Essig in einem Red-Velvet-Cake, die Safranfäden in einer Paella oder die vier Blüten Sternanis, die sie in die Pastasoße gab, die auf kleiner Flamme köchelte.

Was sie wirklich gemeint hat, hat nichts mit dem Rezept zu tun, nach dem man in der Küche kocht. Ich habe es immer bedauert, dass ich das nicht früher verstanden habe.

Während meiner Kindheit haben Gran und ich uns stundenlang gemeinsam Kochsendungen angesehen. Das war in den Neunzigern, bevor diese Art von Shows, die heutzutage überall zu sehen sind, so beliebt wurde. Die älteren Sendungen waren ziemlich schlicht – eine gut ausgestattete Küche, ein Arbeitsbereich in der Mitte, ein Schneidebrett und ein vierflammiger Herd. Doch selbst die schlechtesten, einfachsten Produktionen inspirierten uns, sobald der Koch über eine großartige Persönlichkeit verfügte. Wir liebten es, wenn der Moderator von seinen Reisen sprach, die Geschichten hinter den Speisen erzählte, wobei er Küchentechniken demonstrierte, die wir anschließend übten. Ich habe Masse cremig schlagen, Gemüse in Streifen schneiden und Soße anschwitzen gelernt, indem ich Martin Yan, Koch Tell und Mario Bartali zusah, während Gran die Rezepte mitschrieb, damit wir sie gemeinsam nachkochen konnten.

Doch schon damals waren es nicht nur die Kochtechniken, die mich begeistert haben. Mich faszinierte die Vorstellung einer Küche, die mit Kameras ausgestattet war, in der ein talentierter Koch – oder auch die Hausfrau zu Hause – die Zubereitungskunst mit den Zuschauern teilte. Ich träumte davon, selbst im Scheinwerferlicht zu stehen, der Welt zu zeigen, wie man Pasta herstellt oder mit Ahornsirup glasierte Karotten oder Rosmarin-Limonade. Die Fotoalben meiner Familie sind vollgestopft mit Schnappschüssen von mir, wie ich gespielte Demonstrationen für ein gefesseltes Publikum aus Puppen, Hunden oder Großeltern gebe. Während andere Kinder mit Lego bauten, übte ich Schnitttechniken mit dem Messer.

Mit neun Jahren bekam ich zu Weihnachten eine digitale Videokamera. Als ich lernte, was mit diesem großen, unhandlichen Gerät möglich war, kam es mir vor, als hätte ich das Angesicht Gottes erblickt. Nun war ich in der Lage, mir nicht nur meine eigenen Sendungen und Episoden auszudenken, ich konnte sie auch aufnehmen und sie vorführen.

Gran machte gute Miene zu meinen Spielen. Sie ließ zu, dass ich die Kamera auf ein Stativ stellte und eine unglückliche Auswahl an Hintergrundmusik abspielte, während ich sie interviewte.

„Ich hatte nie Heimweh“, sagte sie und sprach zu mir – nicht in die Kamera. „Dieser Ort hat sich für mich immer mehr wie eine Heimat angefühlt als die große Stadt. Weißt du, ich glaube, einige Leute werden an dem Ort geboren, zu dem sie gehören. Andere müssen losziehen und danach suchen. So war es bei mir. Ich habe gesucht und diesen Ort gefunden. Er ist die Heimat meines Herzens, und ich danke Gott jeden Tag dafür, dass ich mein Leben hier verbringen darf.“

Sie erzählte von ihrer Zeit in Boston, wo sie als junge Frau in einem Restaurant namens Durgin-Park gearbeitet hatte. Dieses Restaurant gab es schon seit über dreihundert Jahren. Die Touristen kamen für die Baked Beans und um sich von einer unfreundlichen Kellnerin bedienen zu lassen. Dort, während der Hektik in der Mittagszeit, lernte sie diesen attraktiven Mann aus Vermont kennen, der eines Sommers für ein Wochenende kam, um sich Boston anzusehen. Stolz erzählte sie jedem, dass sie auch ihn unfreundlich bediente. Im Durgin-Park wurde das erwartet.

Kaum ein Jahr später verabschiedete sie sich von ihrer Familie und bestieg einen Zug hinauf nach Vermont, das in jenen Tagen so weit entfernt und ungezähmt war wie der Wilde Westen, wenn man sie so reden hörte.