Ein Schatten in deiner Welt - W. K. Giesa - E-Book

Ein Schatten in deiner Welt E-Book

W. K. Giesa

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Beschreibung

Ein Schatten in deiner Welt von W. K. Giesa Der Umfang dieses Buchs entspricht 106 Taschenbuchseiten. Die Umweltverschmutzungen auf der Erde durch die Menschen sind nicht aufzuhalten - der Planet Terra stirbt langsam vor sich hin. Sternenjäger Tyll Bengtsen sucht mit seinem superschnellen Raumer STAR im Weltall nach alternativen Lebensräumen für die Menschheit. Als ihn seine Studienfreundin Tamara bittet, nach ihrem verschollenen Lebensgefährten Ted Johns zu suchen, dessen Existenzdaten ausgelöscht wurden, macht er sich zusammen mit seiner Partnerin Eve und dem undurchsichtigen Monty Crane, ein Agent der Stellaren Abwehr, auf die Suche ins All. Johns war allem Anschein nach "Ghan" auf der Spur - eine geheimnisvolle Legendenwelt, deren Existenz seitens der Zentralregierung geleugnet wird. Als der Raumer sich den entsprechenden Koordinaten nähert, verliert er jeglichen Antrieb - die Maschinen sind einfach verschwunden ...

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Seitenzahl: 126

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Ein Schatten in deiner Welt

W. K. Giesa

Published by Casssiopeia-XXX-press, 2017.

Inhaltsverzeichnis

Title Page

Ein Schatten in deiner Welt

Copyright

Die Hauptpersonen des Romans:

1.

2.

3.

4.

5.

6.

7.

8.

9.

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About the Publisher

Ein Schatten in deiner Welt

von W. K. Giesa

Der Umfang dieses Buchs entspricht 106 Taschenbuchseiten.

Die Umweltverschmutzungen auf der Erde durch die Menschen sind nicht aufzuhalten – der Planet Terra stirbt langsam vor sich hin. Sternenjäger Tyll Bengtsen sucht mit seinem superschnellen Raumer STAR im Weltall nach alternativen Lebensräumen für die Menschheit. Als ihn seine Studienfreundin Tamara bittet, nach ihrem verschollenen Lebensgefährten Ted Johns zu suchen, dessen Existenzdaten ausgelöscht wurden, macht er sich zusammen mit seiner Partnerin Eve und dem undurchsichtigen Monty Crane, ein Agent der Stellaren Abwehr, auf die Suche ins All. Johns war allem Anschein nach „Ghan“ auf der Spur – eine geheimnisvolle Legendenwelt, deren Existenz seitens der Zentralregierung geleugnet wird. Als der Raumer sich den entsprechenden Koordinaten nähert, verliert er jeglichen Antrieb – die Maschinen sind einfach verschwunden ...

Copyright

Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books und BEKKERpublishing sind Imprints von Alfred Bekker.

© by Author

© Lebenswerk Werner Kurt Giesa durch Jörg Munsonius und Alfred Bekker

© Cover nach Motiven von Pixabay mit mik38/123RF und Steve Mayer, 2017

© dieser Ausgabe 2017 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen.

Alle Rechte vorbehalten.

www.AlfredBekker.de

[email protected]

Die Hauptpersonen des Romans:

Tyll Bengtsen - Ein Sternenjäger auf der Spur eines verschollenen Kollegen.

Eve - Tylls Partnerin.

Monty Crane - Ein Sonderagent der Stellaren Abwehr.

Theta und Epsilon - Die Direktoren der Abwehr wollen die absolute Macht.

1.

Sternenjäger Tyll Bengtsen befand sich wieder auf der Erde. Vor zwei Tagen war er mit der STAR, seinem superschnellen Raumer, auf dem Afroport in der Nähe des Tschad Sees gelandet. Am See selbst besaß Tyll einen Bungalow, und dort hielt er sich seit diesen zwei Tagen mit seiner Gefährtin auf.

Mit seinen dreiunddreißig Jahren gehörte Bengtsen zur Elite der Sternenjäger. Es gab keine Expedition, von der er ohne Erfolg zurückkehrte. Bester Beweis war sein Konto bei der Afrobank, das meist siebenstellige Summen auswies, weil die Prämien für jede neu entdeckte, besiedelbare Sauerstoffwelt immens hoch waren.

Die Erde platzte förmlich aus allen Nähten. Die gefürchtete Bevölkerungsexplosion war auf andere Weise eingetreten, als vor ein paar Jahrhunderten befürchtet. Nicht die Zahl der Menschen nahm zu schnell überhand, sondern der verfügbare Lebensraum schrumpfte zu schnell zusammen. Die Verschmutzung der Umwelt sorgte dafür, dass mehr und mehr Großräume unbewohnbar wurden. Selbst hochgezüchtete Technik war nicht mehr in der Lage, Abhilfe zu schaffen. Terra starb langsam vor sich hin.

Die einzige Möglichkeit, der Menschheit eine Überlebensmöglichkeit zu bieten, bestand darin, die Erde auf lange Sicht aufzugeben und andere Sonnensysteme zu besiedeln. Von denen gab es genug, aber nicht jedes System verfügte über Sauerstoffplaneten, und von diesen wiederum eignete sich nur ein geringer Teil für eine Besiedlung.

Aufgabe der Sternenjäger war es, Welten zu finden, die sich von Menschen bewohnen ließen. Die Zentralregierung zahlte hohe Prämien, und die meisten Sternenjäger hatten die Höhe der Summen auch bitter nötig, weil meistens der Aufwand in keinem gesunden Verhältnis zum Resultat stand. Raumflüge waren teuer, und wenn sich der dritte angeflogene Planet nach längeren Tests und Forschungen als unbewohnbar erwies, konnte der Sternenjäger seine Sachen packen, mit der verfügbaren Restenergie zur Erde zurückfliegen und sein Schiff verkaufen, um wenigstens die Schulden begleichen zu können.

Tyll Bengtsen bildete die Ausnahme. Seine Erfolgsquote lag bei hundert Prozent. Neidische Kollegen hatten ihn schon oft in die Mangel genommen und das Geheimnis seines Erfolgs aus ihm zu pressen versucht.

Einer, der ihm seine Glückssträhne nicht hatte glauben wollen, hatte sogar einen Prozess angestrengt und Bengtsen Bestechung vorgeworfen.

Dabei wusste Bengtsen selbst nicht, aus welchem Grund bei ihm alles klappte und manche Kollegen scheiterten, weil sie immer wieder ins Leere stießen. War es wirklich nur Zufall, oder besaß er so etwas wie eine Witterung für geeignete Planeten?

Sein Erfolg jedenfalls hatte ihn an die Spitze der Sternenjäger katapultiert. Seine STAR war das modernste und schnellste Schiff, das sogar den Kreuzern der Space Police Konkurrenz machen konnte, und am Tschad See, einer der letzten Grünzonen der Erde, besaß Bengtsen ausgedehnte Ländereien, in die er sein Kapital investiert hatte.

Sein Bungalow lag direkt am See.

Dort verbrachte er mit Eve, seiner Lebensgefährtin, seine Freizeit, wenn er sich auf der Erde aufhielt. Diesmal sollte der Aufenthalt fünf Wochen dauern.

Bengtsen streckte seinen athletischen Körper auf dem Gravopolster aus und rückte die Sonnenbrille zurecht. Er genoss die hohen Temperaturen, unter denen mancher Verwaltungsbeamte der Zentralregierung erschöpft zusammengebrochen wäre.

„Kaffee, Tyll?“, hörte er Eves Stimme und drehte leicht den Kopf. Das schlanke Mädchen kam aus dem Innern des Bungalows und sah ihn fragend an.

Er grinste. „Bei dem Wetter? Bin doch nicht verrückt ... aber gut temperiertes Wasser könnte mir wohl tun.“

Eve verschwand wieder im Innern des weißen Flachbaus mit der geschwungenen Dachkonstruktion, die einen Teil des Seitengartens überschattete.

Bengtsen blickte auf den See hinaus. Weit draußen glitten die Boote über die Wasserfläche. Dort tummelten sich Menschen, die eine Menge Geld bezahlen mussten, um ihren eigenen Ödzonen entfliehen und sich hier in einem der letzten grünen Paradiese tummeln zu können. Bengtsen hatte dieses Paradies gratis. Er wohnte hier.

Aber auch er kam selten in den Genuss der prachtvollen Landschaft, denn die meiste Zeit war er mit der STAR im Weltraum, um Planeten für die Erde zu entdecken.

Ein schnarrendes Geräusch drang an sein Ohr. Unwillig erhob er sich. Wer rief ihn um diese Zeit an? Und wer wusste denn, dass er sich seit kurzer Zeit wieder auf der Erde befand?

Bengtsen reckte sich, strich flüchtig durch das helle Haar, das wild und ungebändigt fast bis auf die Schultern fiel, und legte mit schnellen Schritten die zehn Meter bis zur Konsole des Sichtsprechgeräts zurück. Mit leichtem Fingerdruck schaltete er es ein.

Der Bildschirm erhellte sich. Das Gesicht einer schwarzhaarigen Frau zeichnete sich darauf ab. Bengtsen entsann sich, diese Frau schon einmal irgendwo gesehen zu haben. „Tyll ...?“

Als ihre Stimme erklang, kam die Erinnerung zurück. „Tamara!“, stieß er hervor. „Tamara Berewna!“

„Schön, dass du dich noch an mich erinnerst“, sagte die Schwarzhaarige etwas wehmütig. „Tyll, kann ich zu dir herüberkommen? Es ist wichtig.“

Tyll furchte die Stirn. „Woher weißt du überhaupt, dass die Erde mich wieder hat? Und wo steckst du?“

Er spürte eine Bewegung hinter sich. Eve war wieder aufgetaucht. Sie drückte ihm ein Glas mit leicht gekühltem Wasser in die Hand. „Hallo“, rief sie in Richtung des Mikrofonfeldes.

„Hallo“, erwiderte Tamara. „Ich habe die STAR landen gesehen, und ich dachte, nach zwei Tagen hättet ihr euch soweit akklimatisiert, dass ich es wagen kann, euch zu stören.“

„Du störst nicht, Tamara“, erwiderte Eve an Tylls Stelle. „Wann bist du hier?“

„In einer halben Stunde vielleicht“, erwiderte die Schwarzhaarige.

Tyll formte die Lippen zu einem Kussmund. „Dann erwarten wir dich“, sagte er.

*

TAMARA BEREWNA WAR fast auf die Minute pünktlich. Tyll hörte das leise Surren des Schweberantriebs, als sie draußen vor dem Bungalow landete. Dann sah er sie am Gebäude vorbei auf ihn und Eve zukommen, dorthin, wo die riesige Sonnenterrasse bis zum weißen Strand und ins kristallklare Tschad Wasser führte.

Der Sternenjäger ging ihr entgegen, umarmte sie und küsste sie auf die Wange. „Gut siehst du aus, Mädchen“, behauptete er und geleitete sie an der Hand zu einem Gravopolster. Tamara ließ sich darauf nieder. In all den Jahren hatte sie sich kaum verändert. Tyll musterte sie prüfend. Das kurze, ärmellose Kleid umschmiegte ihren schlanken Körper wie eine zweite Haut, und das schwarze Haar trug sie immer noch so wie früher bis auf die Hüften fallend.

Sie lachte auf. „Prüfung beendet, Tyll?“

Da schmunzelte auch er. „Wie lange ist es jetzt her? Zehn Jahre?“

„Acht“, korrigierte sie ihn, und ihre ausdrucksvollen, dunklen Augen schienen Feuer zu sprühen. „Acht Jahre, Tyll, und auch du hast dich kaum verändert.“

„Ich lasse ihm ja auch keine Gelegenheit dazu, weil er mir so, wie er ist, am besten gefällt.“

Eve lachte auf. „Was trinkst du, Tamara?“

„Wenn sie sich nicht verändert hat, trinkt sie Credi ohne Eis“, sagte Tyll. Tamara nickte.

Tyll sprang selbst auf, um das Getränk zu besorgen. Acht Jahre, dachte er. Acht lange Jahre, aber wo ist die Zeit geblieben?

Vor acht Jahren hatten Tamara und er gemeinsam studiert und in Kapstadt, New York und Heidelberg kaum einen Stein auf dem anderen gelassen. Es war eine wilde Zeit gewesen, an die er sich immer noch gern erinnerte, und ein paarmal hatten sie ihre Examina vor sich her geschoben, um noch mehr Zeit für sich zu haben.

Und irgendwann war der Break gekommen. Irgendwann hatten sie sich getrennt, ohne dass sich Tyll jetzt noch erinnern konnte, was der Grund hierfür gewesen war. Dann hatte er Eve kennengelernt, die ruhige, selbstbewusste Eve, und sie waren zusammengeblieben bis jetzt. Eve wusste von Tylls wilden Jahren mit Tamara, aber sie hatte nie versucht, ihm zu gefallen, indem sie Tamara kopierte. Und Tyll selbst mochte sie so, wie sie war. Sie war der ruhige Pol, den er brauchte, der Anker, an dem er sich festhalten konnte.

Ob sie Angst hat, dass ich sie verlasse und wieder mit Tamara durch die Welt ziehe?, fragte er sich, als er wieder ins Freie trat und Tamara und Eve mit Getränken versorgte. Er wollte Eve nicht verlieren. Irgendwie brauchte er sie.

Tamara kannte ihn! Sie deutete seinen Gesichtsausdruck richtig. „Tyll, ich bin nicht gekommen, um dich deiner Eve wegzunehmen. Es geht um jemand anderen.“

Der Sternenjäger hob die Brauen und ließ sich ihr gegenüber nieder.

Tamara nippte am Credi. „Kennst du Ted Johns?“

„Schon möglich, dass ich ihm einmal begegnet bin.“

„Ted Johns ist Sternenjäger wie du“, bestätigte Tamara seinen Verdacht.

„Und du liebst ihn?“, fragte er. Er hatte den Namen seines Kollegen schon einige Male gehört. Johns war ein stiller, ruhiger Typ, der alles, was er anfasste, gründlich und fehlerfrei machte. Er hatte bis jetzt sechs oder sieben Planeten entdeckt, auf denen Menschen existieren konnten. Damit gehörte er zum guten Durchschnitt der Sternenjäger.

Tamara nickte. Sie schloss die Augen und lehnte sich weit zurück. „Ted ist verschwunden“, sagte sie leise.

Tyll zuckte kaum merklich zusammen. Manchmal kam es vor, dass Raumschiffe spurlos zwischen den Sternen verschwanden. Es war das Risiko, das jeder von ihnen einging. Jeder konnte eines Tages nicht zurückkehren. Aber die Verlustrate hielt sich in engen Grenzen. Seit die Sternenjäger nach Welten jagten, waren vielleicht sieben oder acht im Weltraum verschollen. Die meisten, deren Raumer havarierten, wurden rasch gefunden, weil die Leitstelle auf der Erde stets darüber informiert war, in welchen Sektor der Galaxis der Betreffende flog. Und es war ungeschriebenes Gesetz, in jedem Sonnensystem, das untersucht wurde, eine Funkboje in den Sonnenorbit zu setzen - für den Fall, dass etwas passierte.

„Er wird zurückkommen, oder man wird ihn finden“, versuchte Tyll Tamara zu beruhigen. „Man wird den Kurs seines Raumers nachrechnen, seine Funkboje oder sein Schiff finden, und dann dürfte es für die Space Police ein Leichtes sein, auch ihn aufzuspüren ...“

Mit einem Ruck richtete sie sich auf und starrte ihn aus weit aufgerissenen Augen an.

„Das ist es ja, Tyll!“, stieß sie hervor. „Die Space Police sucht ihn nicht!“

„Langsam“, warnte der Sternenjäger. „Ganz langsam, Mädchen. Wenn ein Sternenjäger nach einem gewissen Zeitraum auf Kontrollrufe nicht mehr antwortet, leitet die Zentrale automatisch eine Suchaktion ein ...“

Tamara schüttelte den Kopf.

„In diesem Fall nicht, Tyll. Darum bin ich ja zu dir gekommen. Darum brauche ich deine Hilfe. Die Space Police lehnt jede Hilfeleistung ab.“

Tyll konnte es sich nicht vorstellen. Es war einfach unmöglich, dass ein Raumfahrer im Stich gelassen wurde.

„Ted hatte mir versprochen, nach spätestens zehn Monaten wieder hier zu sein. So lange reichten auch seine Energievorräte nur“, erklärte Tamara. „Aber jetzt ist er bereits elf Monate draußen. Ich weiß, dass die Leitzentrale nach verschollenen Raumfahrern suchen lässt, und darum fragte ich dort an. Weißt du, was man mir bei der Leitzentrale und auch bei der Space Police gesagt hat?

Einen Sternenjäger Ted Johns gibt es nicht! Auch sein Raumschiff L14 ist unbekannt!“

*

EVE LACHTE AUF. ES klang seltsam und wirkte deplatziert. Sie schüttelte den Kopf. „Das haben sie dir wirklich gesagt? Auch bei der Space Police?“

Tyll Bengtsen zuckte mit den Schultern. „Es muss aber einen Ted Johns geben“, sagte er. „Schließlich habe ich seinen Namen mit Sicherheit schon ein paarmal gehört, und Tamara kennt ihn direkt. Also existiert er. Die Leitstelle und die Space Police irren sich eben.“

„Aber es gibt doch gespeicherte Daten“, wehrte sich Eve. „Jeder von uns ist den Computern bekannt! Über jeden können jederzeit von autorisierten Personen die Daten abgerufen werden. Hat man das bei der Space Police denn nicht getan?“

„Doch“, erwiderte Tamara leise. „Man hat die Daten abgerufen. Und die Computerantwort lautete, dass es eine Person namens Ted Johns nicht gibt. Die L14 ist auch unbekannt. Anscheinend ist sie niemals bei einer Werft vom Band gelaufen. Ich habe bei allen fünf Raumerwerften angefragt. Auch dort will kein Computer etwas von dem Schiff wissen.“

„Das gibt es doch gar nicht“, sagte Eve bestürzt. „Das ist doch vollkommen unmöglich! Ein Mensch und sein Raumschiff können doch nicht spurlos aus sämtlichen Computerspeichern verschwinden!“

Tyll blickte sie nachdenklich an, dann wandte er den Kopf wieder zu Tamara. Er sah die Betroffenheit seiner früheren Gefährtin. Sie war verzweifelt.

„Wirklich nicht?“, meinte Tyll Bengtsen langsam. „Auch nicht, wenn irgendjemand diese Speicherdaten gelöscht hat?“

Seine Behauptung war ungeheuerlich. Eve und Tamara starrten ihn entsetzt an. Wusste er denn nicht, dass Speicherdaten der Zentralerfassung nicht zu löschen waren? Zufälle wie vor einigen Jahrhunderten, dass durch Computerfehler Menschen für tot oder nicht existent erklärt wurden, gab es nicht mehr. Sie waren einfach unmöglich. Und auch keiner der Programmierer kam jemals auf die Idee, bewusst Daten zu verändern oder zu löschen - die einzige theoretische Möglichkeit einer Manipulation ...

„Es sei denn, es handelt sich um ein Verbrechen“, kleidete Eve ihre Gedanken in Worte.

„Aber wer sollte an einem Verbrechen in dieser Form interessiert sein? Wer konnte einen Vorteil davon haben, wenn es Ted Johns plötzlich nicht mehr gab?“

„Niemand!“, behauptete Tamara. „Niemand kann einen Vorteil haben! Ted hatte doch keine Feinde und auch keine Neider! Eher könnte man schon versuchen, dich verschwinden zu lassen, Tyll, um an deine Millionen zu kommen ...“

„Die in ein paar Jahren schon wieder aufgebraucht sein können, wenn meine Glückssträhne mal reißt und ich keine Sauerstoffwelten mehr finde!“, erklärte der Sternenjäger schmunzelnd.

„Daran glaubst du doch selbst nicht ... “, warf Eve ein. „Aber Ted Johns ... So wertvoll kann keine Entdeckung sein, die er gemacht hat, dass jemand dafür sorgt, dass er spurlos verschwindet. Gerade so, als habe es ihn nie gegeben! Hat er keine Verwandten oder Freunde, die seine Existenz beeiden könnten?“