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Beatrice verlor ihre Eltern auf tragische Weise. In den Unterlagen ihrer Mutter fand sie ein Bündel Briefe. Sie waren adressiert an eine Baronin Freifrau Eleonora Amelie von Rodenstein auf Burg Rotenstein bei Heimbach. Sie brachte sie dorthin und nun veränderte sich ihr Leben auf ungeahnte Weise.
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Veröffentlichungsjahr: 2019
Der kalte Wind und die Abgase nahmen ihr die Luft. Es war April, ein recht stürmischer Tag, ganz gewiss nicht in dünner Kleidung zu verreisen. Doch woher sie kam, ja da waren es 30 Grad in der Sonne. Sie fröstelte. Seit achtzehn Jahren betrat sie zum ersten Mal wieder deutschen Boden. Ein eigenartiges Gefühl, so als sei sie nach langer Krankheit genesen, bemächtigte sich ihrer. Tief in ihrem Innern erklang eine Saite. Unschlüssig und ein wenig verloren, stand sie jetzt in Trauerkleidung am Kölner Flughafen und überlegte. ‚Vielleicht war es doch keine so gute Idee, hierher zu kommen.’ Etwas wie Furcht machte sich bemerkbar.
„Ich würde Ihnen 170 Euro berechnen“, dabei sah er sie im Rückspiegel an. „Ein bisschen viel“, meinte sie, „ich will morgen wieder zurück.“ „Na gut, dann sage ich mal, beide Fahrten zusammen 320 Euro.“ Sie wirkte immer noch unentschlossen. „Ich muss jetzt wieder leer zum Flughafen fahren, und wenn ich morgen früh keinen Gast für hierher habe? …Das Benzin ist momentan ganz schön teuer. Damit habe ich Ihnen einen guten Preis gemacht, meinte er.“
‚Sie musste ja nicht wissen, dass er in Schwammenauel wohnt. Das ist gerade mal um die Ecke.’ Er war noch nicht gebunden und streckte seine großen Füße immer noch unter den Tisch seiner Mutter. Sie genoss das natürlich, es war ihr einziges Kind und sie war seit sieben Jahren Witwe. Immer noch unsicher überlegte sie, ‚wäre ein Mietwagen nicht billiger?’ „Bei uns kostet der Sprit nur ein Euro zehn“, dachte sie laut.
Vor drei Wochen waren ihre Eltern bei einem Steinschlag in den Bergen verunglückt. Mit im Auto saßen sehr gute Freunde von ihnen. Alle tot. Das Cabrio war total zusammengedrückt und in ihm die Menschen. Die Möglichkeit einer Bergung war gering, und die Gefahr eines weiteren Rutsches sehr groß. Immer wieder polterte es von oben nach. Die Bergungsmannschaft holten sie unter eigener Lebensgefahr heraus.
Sie musste ihre Identitäten feststellen, was in Anbetracht der Dinge kaum möglich war. Es war grauenvoll. Nur an den Kleidern und an ihrem Schmuck wusste sie, das war ihre Mutter. Bei dem anderen Ehepaar nickte sie still mit dem Kopf. Ihr Vater war am übelsten zugerichtet.