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Nur wenige Querköpfe waren nicht bereit, sich während der nationalsozialistischen Diktatur das selbstständige Denken austreiben und die persönliche Verantwortung abnehmen zu lassen. Gegen den übermächtigen Druck der öffentlichen Meinung, gegen den Zwang des "Man macht das jetzt eben so", gegen das ständige Trommelfeuer von guten Ratschlägen, freundlichen Ermunterungen und finsteren Drohungen von allen Seiten brachten sie es fertig, ihr Gewissen entscheiden zu lassen. Ließen sich auslachen, terrorisieren, im schlimmsten Fall einsperren und töten. Einer von ihnen war der in Vorarlberg geborene und in Tirol aufgewachsene Priester Franz Reinisch, von der Gestapo nach regimekritischen Äußerungen mit einem Predigtverbot belegt und schließlich am 21. August 1942 enthauptet.Diese Biographie berichtet über ihn - 70 Jahre nach seiner Hinrichtung.
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Seitenzahl: 138
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Christian Feldmann
Franz Reinisch:
Ein Leben für die Menschenwürde
Alle Rechte vorbehalteneISBN 978-3-87620-401-7© 2012 by Patris Verlag GmbH, Vallendar/RheinLayout: Patris Verlag, Vallendar
Wider die Mitläufer-Mentalität
I Konflikte:
„Ich zerschlage selbst, was ich aufgebaut habe“
„Aus diesem Buben wird nichts werden!“
Jura, Gerichtsmedizin – und eine protestantische Freundin
Missglückte Flucht aus dem Noviziat
Ein melancholischer Spaßmacher
Die „freien Charaktere“ des Pater Kentenich
„Der lange Franzl wird noch um einen Kopf kürzer gemacht!“
„Ich wolle weg. Irgendwohin!“
II Verweigerung:
„Keinen Eid auf diesen Führer!“
Maulkorb von der Gestapo
„Sie haben Österreich gestohlen!“
Hitler oder Christus!
„Man darf diesem Verbrecher keinen Eid leisten!“
Bereit zum Sterben – und verliebt ins Leben
III Prüfung:
„Die Menschen können vielleicht meinen Schritt nicht verstehen, umso besser versteht mich der Herrgott“
Rausschmiss aus dem Orden – und was wirklich dahinter steckte
Zwei mal drei Meter
Wie kann ein Mensch sein Leben wegwerfen?
IV Zeugnis:
„Ich will ein Liebesopfer werden“
Sterben, damit andere leben können
„Sie müssen Ihr Leben teurer verkaufen!“
Wenn in der Menschenseele die Dämonen erwachen
Enthauptung im Morgengrauen
Die Urne im Rucksack
V Frucht:
„Ich denke, rede und handle nicht, was und weil es andere denken, reden, handeln, sondern weil das meine innere Überzeugung ist…“
Absoluten Gehorsam kann nur Gott verlangen
Der kleine Mann blickte nicht durch
Und wenn es doch der falsche Weg war?
Ein Mitläufer wollte er nicht sein
„Sich selbst treu bleiben“
Bloß ein paar Verrückte?
Benutzte Literatur in Auswahl
„Vereidigung ist Gottesdienst“, ließ im Herbst 1938 der katholische Mannheimer Militärpfarrer verlauten und für den feierlichen Treueschwur der Rekruten dort auf dem Schlosshof einen Altar aufbauen. „Du wirst und kannst diesen Schwur dem Führer mit Vertrauen schwören!“, so suchte er dem Nachwuchs der deutschen Wehrmacht etwaige Skrupel zu nehmen. „Der Führer weiß aus eigenster Erfahrung, was Krieg ist und heißt; er wird nicht spielen mit deinem Leben, das ihm verschworen ist.“ Und der Pfarrer fuhr fort: „Du wirst und kannst diesen Schwur mit Freuden leisten, weil du des Führers Parole kennst: Gegen den teuflischen Bolschewismus! Für unser liebes Vaterland, sein Recht, seinen Ruhm und seine Ehre!“
Drei Jahre vorher hatte der Freiburger Erzbischof Conrad Gröber – ein Exponent jener Fraktion der deutschen Bischöfe, die sich mit den Nazis zunächst zu arrangieren suchte und später auf diplomatischen Protest statt auf lauten öffentlichen Widerstand setzte – einen „übertriebenen und kraftlosen Pazifismus“ verdammt, „der im Krieg als solchem etwas Unerlaubtes und Widerchristliches erblickt und dem Unrecht die Herrschaft überlässt. Die katholischen Theologen haben immer den gerechten Krieg vom ungerechten Krieg unterschieden und es niemals in den Urteilsbereich des einzelnen mit seinen Kurzsichtigkeiten und Gefühlsstimmungen gelegt, im Kriegsfalle die Erlaubtheit oder das Unerlaubtsein zu erörtern, sondern die letzte Entscheidung der rechtmäßigen Obrigkeit überlassen.“
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