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Sie sind frustriert, weil Sie keine Zeit zum Schreiben finden, mit einer Schreibblockade kämpfen oder sich mit der Überarbeitung Ihres Manuskripts überfordert fühlen? Sie sind unsicher, wie Sie das Schreibhandwerk lernen, einen Verlag finden oder Ihr Buch selbst veröffentlichen können? Ihnen graut vor Marketing, dem Aufbau Ihrer Internetpräsenz oder der deutschen Bürokratie? Lösen Sie die obigen Probleme doch einfach durch diesen Autorenratgeber! Darin lernen Sie Schritt für Schritt mithilfe vieler Aufgaben, Tipps und Checklisten: - wie Sie schneller und effizienter Ihr Manuskript fertigstellen und für eine Veröffentlichung vorbereiten - aus den vielfältigen Veröffentlichungsmöglichkeiten die für Sie und Ihre Bücher passende auszuwählen - welche Marketingmaßnahmen notwendig sind, um Ihr Zielpublikum zu erreichen, eine treue Leserschaft zu gewinnen und sich im Büchermarkt zu etablieren - wie Sie Ihre Schreibkarriere systematisch und unter Erfüllung gesetzlicher Vorschriften aufbauen - wie Sie sich ein unterstützendes Netzwerk aus lesenden und schreibenden Gleichgesinnten schaffen, mit dem Sie Ihren Traum vom Schreiben leben können Umfangreich erweiterte, aktualisierte undkomplett überarbeitete Neuausgabe von „Autor werden in vier Schritten“
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Dieses Buch basiert auf der Ausgabe von 2020 mit dem Titel Autor werden in vier Schritten. Schreibtechnik, Veröffentlichen, Marketing und Bürokratie.
© 2023 Birgit Constant
Birgit Constant, c/o Sissis Autorenlounge, Steig bei der Warte 15, 67595 Bechtheim, Deutschland
www.fuerautoren.de
Coverdesign: Lektorat Wortfischerei (Isabell Bayer) unter der Verwendung von Adobe Stock Medien
Vorwort
I. Schreibtechnik
Einleitung
1. Kreativer schreiben: Optimierung des Schreiballtags
Schreiben Sie regelmäßig!
Nutzen Sie jede Gelegenheit zum Schreiben!
Starten – Vor dem Schreiben
Wiederaufnehmen – Zwischen einzelnen Schreibphasen
Vorwärtskommen – Während des Schreibens
Abschließen – Nach dem Schreiben
2. Besser schreiben: Weiterbildung für Autoren
Selbstlernen
Lernen mit Anleitung bzw. Rückmeldung
3. Effizienter schreiben: Tools und Software
Schreibprogramme
Lexika, Nachschlagewerke und Recherche
Abschlussaufgabe
II. Marketing
Einleitung
1. Autorenmarketing
Ihre Autorenmarke
Vernetzung
2. Buchmarketing
Wo können Sie Ihr Buch bekanntmachen?
Wie können Sie Ihr Buch bekanntmachen?
Abschlussaufgabe
3. Autoren-Website
Brauche ich überhaupt eine Website?
Was sollte eine Autoren-Website bieten?
Einrichten Ihrer Website
Newsletter und E-Mail-Marketing
Blog – ja oder nein?
Online-Shop
Abschlussaufgabe
III. Veröffentlichen
Einleitung
1. Überarbeitungszyklen und Testleser
2. Das Exposé – Ihr Roman im Kurzformat
3. Der Pitch – Ihr Roman in einem Satz
4. Der Klappentext – Ihr Roman-Teaser
5. Verlag oder Self-Publishing – Wie soll ich veröffentlichen?
Verlagssuche und Literaturagenturen
Selfpublishing und Independent Author (Indie-Autor)
Exklusiv oder breit?
Das Impressum
Die ISBN
Erstellen und Hochladen Ihres Buches
Abschlussaufgabe
IV. Rechtliches und Verwaltung
Einleitung
Meldung der freiberuflichen Tätigkeit/des Verlags
Gewerbeanmeldung
Überlegungen zur Umsatzsteuer
Krankenversicherung
Wahrnehmungsvertrag
Pflichtexemplare
Titelmeldung
Einkommen versteuern
Verpackungslizenz
Abgabepflicht für freiberufliche Dienstleistungen
Abschlussaufgabe
4-Punkte-Checkliste für Ihre Website
Schluss
Danksagung
Über die Autorin
Bücher von Birgit Constant
Dieser Ratgeber richtet sich an Sie, wenn Sie Ihre erste Buchveröffentlichung planen oder gerade hinter sich haben und mit dem Schreiben Geld verdienen wollen. Hier erhalten Sie einen grundlegenden Leitfaden für Ihre Schreibkarriere und erfahren, was Sie alles tun können, sollten und müssen, um Erfolg am Buchmarkt zu haben. Dazu tauchen Sie in folgende vier Bereiche ein:
Anhand vieler Aufgaben setzen Sie das Gelernte direkt und auf Sie und Ihr Buch zugeschnitten um, so dass Sie zum Schluss wissen:
Wahrscheinlich fallen Ihnen beim Lesen und Durcharbeiten weitere Fragen ein, die im Text nicht oder nicht ausreichend geklärt werden. Um mich nicht in Einzelheiten zu verlieren oder das Rad neu zu erfinden, verweise ich an solchen Stellen auf weiterführendes Material, mit dem Sie gezielt das Wissen in einzelnen Bereichen vertiefen können, etwa durch detailliertere Schreibanleitungen für Buchbegleittexte, das Entwerfen ausgeklügelter Buchmarketingstrategien oder Suchmaschinenoptimierung für Websites. Eine Liste aller in diesem Arbeitsbuch angesprochenen Links sowie weiteren Informationen finden Sie im Ressourcenbereich meiner Website fuerautoren.de.
Dieses Buch ist Ihre Startbahn ins Autorenleben. Werfen Sie die Motoren an und fliegen Sie los!
Tipp: Um eine optimale Wirkung zu erzielen, sollten Sie die obigen Themenfelder, insbesondere Marketing und Veröffentlichen, in der vorgegebenen Reihenfolge durcharbeiten. Ein Buch, dessen Autor man bereits kennt oder über das man bereits an verschiedenen Stellen gehört bzw. gelesen hat, verkauft sich besser, als eines, das still und leise veröffentlicht wird.
In diesem Bereich geht es darum, wie Sie Ihren Schreiballtag durch gewisse Kniffe und Hilfsmittel (Software) produktiver und effizienter gestalten. Neben dem Ausnutzen möglicher Leerlaufzeiten lässt sich der Autorenalltag zusätzlich in folgenden vier Schreibsituationen optimieren: Starten, Wiederaufnehmen, Vorwärtskommen, Abschließen. Des Weiteren stelle ich Ihnen verschiedene Möglichkeiten der Weiterbildung (Bücher, Podcasts, Kurse) vor und wie Sie das Richtige für sich finden.
Dieser Abschnitt gilt insbesondere für alle, die an ihrem Debüt schreiben. Wenn Sie Ihr Buch bereits veröffentlicht haben, springen Sie zu Abschnitt Besser schreiben: Weiterbildung für Autoren weiter unten.
Bevor wir uns mit dem eigentlichen Schreibprozess befassen, der Sie von der Idee zum fertigen Text bringt, möchte ich einige Tipps geben, die Ihnen das Schreiben insgesamt erleichtern sollen.
Das wahrscheinlich größte Problem für nebenberufliches Schreiben ist immer: Wie finde ich Zeit zum Schreiben? Job, Haushalt, Familie, Zeit für Sport und Entspannung, zwischendurch noch Essen und Schlafen – wie soll da noch ein Roman quasi nebenher entstehen?
Laotse sagt: Auch eine Reise von 1000 Meilen beginnt mit dem ersten Schritt. Also: Denken Sie in ganz kleinen Schritten!
So ein Schreibprojekt kann einschüchtern. Schreib- und Marketing-Coach Annika Bühnemann hat einen guten Vorschlag, wie man größere Schreibberge leichtfüßig und unbeschwert erklimmen kann, und zwar folgendermaßen:
Nehmen wir an, ein durchschnittlicher Roman hat 300 Seiten, die etwa 75.000 Wörtern entsprechen. Natürlich variiert die Seitenzahl von Genre zu Genre, aber bleiben wir zur Illustration bei diesem Wert. Passen Sie die Rechnung einfach an Ihr ausgewähltes Genre an.
Falsch: „Oh mein Gott! 300 Seiten! Das schaffe ich nie! Da sitze ich ja Jahre dran, wenn ich jeden Tag nur eine Stunde schreiben kann.“
Richtig: „75.000 Wörter? Wenn ich mir jeden Tag eine Stunde nehme und 500 Wörter, also nicht einmal zwei Seiten, schreibe, dann habe ich in 150 Tagen den kompletten Roman geschrieben. Das sind gerade mal fünf Monate!“
Natürlich haben Sie danach noch kein veröffentlichungsreifes Manuskript vorliegen, aber Sie sehen, wie wenig Zeit man braucht, um zumindest einen ersten Entwurf aufs virtuelle Papier zu bekommen. Wenn Sie etwas weniger Wörter in der Stunde schaffen, brauchen Sie natürlich ein wenig länger, aber auch das wird sich im überschaubaren Rahmen halten. Jetzt überlegen Sie nur, wie schnell Sie fertig sein können, wenn Sie ab und zu oder sogar regelmäßig eine Stunde mehr schreiben können oder pro Stunde mehr Wörter schaffen!
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Aufgabe: Vielleicht wissen Sie aus vorigen Texten (Kurzgeschichten, Blogbeiträge oder Ähnliches), wie viele Wörter Sie pro Stunde schreiben. Ansonsten setzen Sie sich bei Ihrem aktuellen Projekt eine Zeit und zählen anschließend, wie viele Wörter Sie in dieser Zeit geschafft haben. Schauen Sie sich dann die ungefähre Gesamtwortzahl des Projekts an. Legen Sie einen Zeitraum fest, in der Sie den ersten Entwurf fertig haben wollen, und berechnen Sie dann, wie viel Sie täglich oder wöchentlich schreiben müssen, um Ihr Ziel zu erreichen. Setzen Sie sich dann ein Schreibziel: Jeden Tag X Wörter/Seiten schreiben.
Wahrscheinlich kommt Ihnen dieser Tipp schon aus den Ohren raus, weil Sie ihn überall hören, aber es führt kein Weg daran vorbei. Nur durch regelmäßiges Schreiben kommen Sie kontinuierlich vorwärts. Fantastisch tanzen oder Klarinette spielen gelingt ja auch nicht von allein, sondern nur dadurch, dass Sie regelmäßig üben.
Je regelmäßiger Sie schreiben, umso weniger Ausreden werden Sie haben, um NICHT zu schreiben, weil es für Sie genauso zur Gewohnheit werden wird wie Zähneputzen. Wahrscheinlich wird Ihnen schnell etwas fehlen, wenn Sie Ihr tägliches Schreibsoll nicht erfüllt haben.
Außerdem hilft Ihnen die Regelmäßigkeit, Ihre Kreativität und Ihr Können zu verbessern. Sie werden bald sehen, dass Ihnen das Schreiben leichter fällt und dass Sie schneller in Ihren Text zurückfinden, wenn Sie sich erneut zum Schreiben hinsetzen.
Noch eine Bemerkung zu festen Schreibzeiten und -orten: Die einen Autoren schreiben am liebsten direkt nach dem Aufstehen, andere bevorzugen abends, manche sitzen zuhause am Schreibtisch, einige im Café. Egal wann und wo, probieren Sie einfach aus, was am besten zu Ihnen, Ihrem Lebensstil und Ihrem Text passt. Wichtig ist, dass Sie Ihr gesetztes Wortziel erreichen, egal ob um 5 Uhr morgens am Schreibtisch oder um 22 Uhr abends mit dem Tablet auf dem Sofa.
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Aufgabe: Legen Sie fest, wann Sie schreiben wollen, und tragen Sie sich Ihre Schreibzeit, gerne mit einer genauen Uhrzeit, in den Kalender ein, so wie Sie auch Meetings, Treffen mit Freunden, Konzertabende oder Ihren Sportkurs eintragen. Was in Ihrem Kalender steht, ist so wichtig, dass Sie weniger Gefahr laufen, es in Ihrem Alltag untergehen zu lassen.
Und wenn ich sage „jede“, dann meine ich auch wirklich jede Gelegenheit, auch nachts oder in Situationen, die Sie normalerweise nicht fürs Schreiben einplanen würden. Gerade wenn Ihr Alltag bis auf die Minute durchgetaktet ist, werden Sie dankbar sein für jede Möglichkeit, an der Sie an Ihrem Text weiterarbeiten können, und sei es auch nur, um eine Figur zu skizzieren, den Ablauf einer Szene zu notieren oder Fallen für Ihren Protagonisten zu entwerfen.
Wenn ich beispielsweise in der Entwurf- und Schreibphase bin, habe ich immer Notizblock und Stift neben meinem Bett liegen, um nächtliche Geistesblitze und Formulierungen sofort aufzuschreiben. Auch für unterwegs sind Stift und Block ständige Begleiter, die beim Warten auf Busse oder in Sprechzimmern gute Dienste leisten. Auch Smartphones oder Tablets sind in solchen Situationen ideal zum Tippen, Aufsprechen oder Recherchieren. Manche haben ohnehin immer ihren Laptop dabei, auf dem sie gleich den ganzen Roman schreiben.
Solche kleinen Extraschreibminuten und Gedankenfetzen summieren sich auf Dauer ganz schnell auf ein ansehnliches Stück Text, das Sie Ihrem Gesamtziel näherbringt. Wenn Sie auf diese Weise nur 70 Wörter extra jeden Tag sammeln, also etwa zehn Sätze, schaffen Sie in einer Woche dadurch fast 500 Wörter zusätzlich. So wächst Ihr Manuskript jeden Monat um weitere acht Seiten.
Obwohl Ihre oberste Priorität nun darauf liegen sollte, Ihren Text zügig aufzuschreiben, empfehle ich Ihnen, nebenbei ein Auge auf interessante Ausschreibungen und Schreibwettbewerbe zu halten. Es tauchen immer mal wieder Aufrufe auf, deren Themen oder Preise für Sie interessant sein könnten und die Sie nicht verpassen sollten, und zwar aus drei Gründen:
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Aufgabe: Überlegen Sie, wo Sie in Ihrem Tagesablauf Leerlauf haben, den Sie zum Schreiben nutzen könnten! Wie gesagt, muss es sich bei den Ergebnissen dieser Notizzeiten nicht unbedingt um ausformulierte Sätze handeln, die Sie unverändert in Ihr Manuskript übernehmen können. Sammeln Sie alle Einfälle zu Handlung, Figuren, Konflikten, Szenen oder was auch immer Sie gerade oder später in Ihrem Text brauchen, um weiterschreiben zu können.
Sie haben eine ungefähre Vorstellung davon, wer in Ihrer Geschichte mitspielt und wie die Handlung ablaufen wird. Prima, dann können Sie endlich loslegen, oder? Das kommt darauf an, wie Sie schreiben.
Unter den Schreibenden gibt es nämlich grob gesagt zwei große Fraktionen: die Planer (Plotter) und die Bauchschreiber (Pantser). Wie der Name schon sagt planen die Planer erst und schreiben dann; die Bauchschreiber dagegen schreiben direkt los, sehen, wo die Muse sie hinführt, und strukturieren gegebenenfalls im Nachhinein noch um. Natürlich sind die Übergänge fließend: Manchen reicht die grobe Handlungsstruktur, die sie im Kopf haben, andere legen sich eine Liste mit Kapiteln an oder entwerfen bei Bedarf eine Vorlage für den jeweiligen Schreibabschnitt, wieder andere planen jede einzelne Szene vor.
Je erfahrener Sie sind, umso weniger werden Sie wahrscheinlich planen (müssen) und umso schneller fangen Sie mit dem Schreiben an. Andererseits werden Sie auch als Plotter an Stellen kommen, an denen die Inspiration – oder Ihre eigenwillige Figur – Sie führt und nicht Ihr Plan. Nicht zuletzt haben auch die Größe und Komplexität des Projekts sowie Ihr individueller Zeitbedarf Einfluss darauf, ob und wie viel Sie planen müssen. Gerade, wenn Sie beispielsweise nur ab und zu Zeit zum Schreiben haben, werden Sie für eine vorgegebenen Struktur dankbar sein, um den Faden Ihrer Geschichte schnell wieder aufnehmen zu können.
Wie plotte ich einen Roman?
Gleich, welche Schreibart Ihnen mehr zusagt – und vielleicht entdecken Sie das erst beim Schreiben –, ich denke, dass gerade bei Schreibanfängern eine genauere Ausarbeitung der Handlung und der Figuren, nicht nur bei knapp bemessener Schreibzeit, empfehlenswert ist. Das hilft nicht nur, den Faden nicht zu verlieren, sondern verhindert auch, dass das Schreiben durch belanglose Szenen und unnötigen Füllstoff auswuchert. Darüber hinaus ermöglicht es ein leichteres Fortsetzen des Schreibens, da ein detaillierter Plan vorliegt, was wann geschieht. Wer aus dem Bauch schreibt, muss schon Vieles verinnerlicht haben, was Handlung, Spannungsaufbau, Figurenentwurf, Genre-Konventionen und Ähnliches betrifft.
Nehmen wir an, Sie wollen einen Roman schreiben; das Genre spielt dabei im Moment keine Rolle. Wie entwickeln Sie nun aus Ihrer Idee ein Arbeitskonzept, mit dem Sie das Grundgerüst Ihres Romans errichten? Dazu gibt es verschiedene Methoden, die sich in ihren zentralen Bestandteilen ähneln, nämlich:
Der Unterschied liegt in der mehr oder weniger detaillierten Struktur, die die einzelnen Methoden vorgeben. So besteht etwa die Drei-Akt-Struktur nur aus drei Teilen:
Dagegen bietet das Sieben-Punkte-System genauere Vorgaben für die Romanstruktur:
Noch mehr Struktur erhalten Sie durch die von Randy Ingermanson entwickelte Schneeflockenmethode, auf Englisch „The Snowflake Method“, bei der Sie mit einem groben, oberflächlichen Ansatz, der Kernidee Ihres Romans, anfangen und dann die einzelnen Bestandteile in zehn Etappen immer weiter ausarbeiten.
Ein weiteres beliebtes Plotmodell, nicht nur in Hollywood, ist die Heldenreise, bei der die Hauptfigur in zwölf Schritten mehr oder weniger freiwillig ihre gewohnte Welt verlässt, um dann in einer anderen Welt verschiedenste Bewährungsproben zu bestehen und am Ende als gewandelter Charakter (innerlich gereift, desillusioniert, geläutert, etc.) aus der Geschichte hervorzugehen.
Am besten ist es, sich die verschiedenen Methoden selbst anzuschauen und auszuprobieren, wie viel Vorgabe und Struktur man braucht, um eine Geschichte zu entwickeln und aufzuschreiben.
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Aufgabe: Suchen Sie sich eine Methode aus und entwickeln Sie aus Ihrer Idee eine Romanstruktur und, falls nötig oder gewünscht, ein Arbeitskonzept (Kapitelzusammenfassung)!
Ihr Arbeitskonzept steht. Die Struktur Ihrer Geschichte liegt klar vor Ihnen. Sie fangen an zu schreiben und erreichen regelmäßig Ihr tägliches Schreibziel. Doch eines Tages stecken Sie fest. Sie haben keine Ahnung, wie es in der nächsten Szene weitergeht. Was tun?
Zahlreiche Schreibratgeber und Websites für Schreibende geben Ratschläge, um diese sogenannten Schreibblockaden zu überwinden und wieder schnell(er) in den Schreibfluss zu gelangen.
Ein Teil dieser Ratschläge zielt darauf ab, den Kopf wieder frei zu kriegen, um weiterschreiben zu können. Dazu gehören ganz einfache Dinge wie eine Pause machen, rausgehen an die frische Luft, Sport treiben oder mit jemandem darüber sprechen. Der andere Teil von Tipps richtet sich an den inneren Kritiker, der den Schreibfluss womöglich hemmt: einfach weiterschreiben, ohne zu bewerten, mit motivierender Musik und Kopfhörern die Umwelt ausschließen, um sich ganz auf den Text konzentrieren zu können, an etwas anderem (weiter-)schreiben als dem steckengebliebenen Projekt oder vorige Kapitel und Szenen editieren bzw. umschreiben.
Viel besser, als im Schreiben stecken zu bleiben und dann nachträglich Schadensbehebung zu betreiben, ist jedoch, solchen Schreibblockaden vorzubeugen. Dazu möchte ich Ihnen zwei Kniffe vorstellen:
Sie schreiben fleißig, und es fällt Ihnen leicht, die Arbeit am nächsten Tag wiederaufzunehmen. Trotzdem kommen Sie manchmal ins Stocken, weil Sie noch über Handlungsdetails oder Formulierungen nachdenken. Probieren Sie Folgendes:
Sie haben Ihren Text fertig? Hervorragend! Zeit für eine Auszeit! Ja, Sie haben richtig gelesen. Legen Sie den Text weg und widmen Sie sich anderen Dingen, am besten für mindestens eine Woche, manche empfehlen sogar einen ganzen Monat. Wichtig ist, dass Sie Abstand von Ihrem Text bekommen. Nur so können Sie mit frischem Auge und Verstand an die Überarbeitung gehen.
Ist Ihre selbst verordnete Auszeit um, suchen Sie Ihren Text gezielt auf mögliche Schwachstellen ab. Um die Überarbeitung so einfach, aber wirkungsvoll wie möglich zu machen, sollten Sie folgende Hinweise beachten:
Auch für Autoren gilt: Höre nie auf zu lernen! Da gerade am Anfang der Schreibkarriere die Lernkurve steil ist und man sich schnell in den unzähligen Angeboten verloren fühlen kann, möchte ich einen kurzen Leitfaden zur Orientierung geben.
Starten Sie zunächst mit Ratgebern und Materialien zum Romanschreiben allgemein, beispielsweise zum Aufbau eines Romans, wie man glaubhafte und interessante Figuren entwirft, welche Erzählperspektive man wählt, wie Sie Orte und Personen beschreiben und wie Dialoge aufgebaut sind.
Sie werden sehen, dass im Laufe des Schreibens automatisch weitere Fragen auftauchen, zu denen Sie gezielte, weiterführende Antworten brauchen, beispielsweise wie man Spannung aufbaut oder Personen durch Dialoge charakterisiert.
Achtung: So schön das Suchen nach Antworten in Büchern und im Internet sein mag, vergessen Sie nicht, dass Sie in erster Linie schreiben müssen, um zu lernen! Nur durch Übung bekommen Sie die Erfahrung, wie Sie gewisse Vorgaben umsetzen.
Tipp: Es gibt viele Schreibtipps und Lernmaterialien, aber am besten kommen Sie immer noch vorwärts, wenn Sie a) viel schreiben und b) viel lesen – und zwar keine Ratgeber, sondern Romane. Lesen Sie mit dem Auge eines Autors und schauen Sie sich die Kniffe und Tricks von den Profis ab. Auch aus schlecht geschriebenen Büchern, die in Rezensionen und Buchbesprechungen nicht so gut wegkommen, können Sie dabei lernen – nämlich wie man es NICHT machen sollte.
Doch zurück zur Theorie, dem Lernen durch Weiterbildung: Hier stehen Sie zunächst vor der Frage, ob Sie in Eigenregie lernen (Selbstlernen) oder ob Sie eine Anleitung bzw. Rückmeldung brauchen. Schauen wir uns die beiden Bereiche einmal an!
Egal, ob man Text, Audio oder Video bevorzugt, es ist für jeden etwas dabei:
Es gibt Klassiker unter den Schreibratgebern, die man überall, wo es ums Schreiben geht, empfohlen bekommt – James N. Frey: Wie man einen verdammt guten Roman schreibt, Sol Stein: Über das Schreiben oder manchmal auch Stephen Kings Autobiographie: Das Leben und das Schreiben. Das sollte Sie aber nicht daran hindern, andere Materialien stattdessen oder zusätzlich zur Hand zu nehmen. Vor allem sollten Sie sich aus dem Angebot das heraussuchen, was am besten zu Ihrem eigenen Lebensstil passt.
Als abendliche Bettlektüre bevorzuge ich beispielsweise Schreibratgeber in Buchform. Beim Bügeln oder Joggen leisten mir Podcasts Gesellschaft. Für gezielte Problemlösungen besuche ich Websites oder Online-Schreibkurse. Und wenn mir in meinem einsamen Autorenstübchen die Decke auf den Kopf fällt, halte ich nach Gruppenschreibkursen offline Ausschau. So kann ich jede Woche ein mäßiges, aber regelmäßiges Pensum an Weiterbildung einplanen.
Vorteile des Selbstlernens
Nachteile des Selbstlernens
Geeignet für alle mit einem der folgenden Ziele:
Wie finde ich das Richtige?
Das hängt von Ihren Vorlieben, Ihrem Ziel und Ihrem Zeitrahmen ab. Hier ein paar Vorschläge:
Bücher und Blogbeiträge – wenn Sie Geschriebenes bevorzugen, bei dem Sie sich genau das heraussuchen können, was Sie gerade brauchen, und wo Sie immer wieder Sachen nachschlagen können.
Egal, was Sie sich raussuchen, schauen Sie sich gedruckte Schreibratgeber auf alle Fälle unbedingt vorher an, bevor Sie entscheiden, ob Sie sie kaufen! Mir sagten beispielsweise der amerikanische Schreibstil und die zumeist auf US-amerikanische Literatur beschränkten Beispiele in den oben erwähnten Klassikern überhaupt nicht zu, so dass ich die Bücher wenig hilfreich fand. Aber entscheiden Sie selbst!
Im deutschen Schreibratgeberbereich könnten Sie in die Bücher von Diana Hillebrand, Hans Peter Roentgen und Stephan Waldscheidt hineinlesen, die für viele Schreibprobleme, ob spannender Romananfang, Figuren, Klappentext, Pitch, Exposé, Spannungsaufbau oder Autorenleben allgemein, eine Lösung bieten.
Speziell für ein schreibendes Publikum gibt es die Zeitschriften Federwelt und der selfpublisher aus dem Uschtrin-Verlag, die nicht nur Beiträge über das Schreibhandwerk bringen, sondern noch viele andere interessante und relevante Hintergrundinformationen aus der Buchbranche bieten.
Videos – wenn Sie den persönlichen Vortrag über Autorenleben und Schreiben durch andere Autoren und Fachleute dem Selbstlesen vorziehen.
Unbedingt empfehlen möchte ich Ihnen den YouTube-Kanal der beiden Krimiautoren Marcus Johanus und Axel Hollmann, Die Schreibdilettanten, mit wöchentlich neuen Videos. Interaktivere Webinare und (Online-)Autorenkongresse wie der Bookerfly-Umsetzungskongress für Autorinnen und Autoren von Janet Zentel (go.bookerfly.de/kongress-2023/) oder das Buchmarketing-Weekend von Stefanie Penz (www.texthungrig.com) bieten sich dabei nicht nur fürs Zuhauselernen, sondern auch fürs Vernetzen an (siehe Abschnitt Vernetzung weiter unten).
Podcasts – wenn Sie oft und regelmäßig unterwegs sind und dabei eher schlecht lesen oder Videos ansehen können.
Wie bei Büchern und Videos gibt es bei Podcasts eine breite Auswahl für Unveröffentlichte, Debütautoren, Schreibende mit mehreren Publikationen und Profischreiber. Picken Sie sich das raus, was Ihrer aktuellen Situation am nächsten kommt. Als Neuling sollten Sie unbedingt in „Die Zwei von der Talkstelle“ (vera-nentwich.de/talkstelle) von Vera Nentwich und Tamara Leonhard reinhören, die sich selbst als „zwei völlig unberühmte Autorinnen“ bezeichnen und deren Podcast ich besonders geeignet finde für alle, die noch am Anfang ihrer Karriere stehen. An dieselbe Zielgruppe richtet sich auch der Podcast „Schreibzeug“ (www.schreibzeug-podcast.de) von Autorin und Schreiblehrerin Diana Hillebrand und Literaturkritiker Wolfgang Tischer. Für (sehr) fortgeschrittene Schreibende empfehle ich unbedingt Joanna Penns (www.thecreativepenn.com) „The Creative Penn Podcast“.
Tipp: Gerade wenn Sie schon fortgeschrittener sind und mindestens ein Buch veröffentlicht haben, sollten Sie sich nicht nur auf deutschsprachiges Material beschränken. Unsere englischsprachigen Kollegen, insbesondere in Amerika, sind uns um Jahrzehnte voraus, was das Kreative Schreiben und die Unterstützung und Zusammenarbeit unter Autoren angeht.
Sind Sie unsicher, wo Sie Hilfe brauchen und nach was Sie bei Büchern, Websites, Podcasts oder Videos suchen sollten?
In diesem Fall würde ich Ihnen Lernen unter Anleitung empfehlen. Das kostet am Anfang zwar mehr als niedrigpreisiges Selbstlernmaterial, spart Ihnen aber einiges an Zeit, da Sie unter professioneller Anleitung, durch Rückmeldung und mentalen Beistand beim Schreiben viel schneller und viel größere Fortschritte erzielen als alleine im stillen Kämmerchen.
Tipp: Der Newsletter The Tempest von autorenforum.de liefert Ihnen neben einem Beispiellektorat Artikel über Schreibtechniken, Informationen zu Ausschreibungen und vieles andere, das Ihre Autorenkarriere gerade am Anfang vorwärtsbringt. Sie können die vergangenen Ausgaben online lesen und/oder den Newsletter abonnieren, um jeden Monat mit der aktuellsten Ausgabe per E-Mail versorgt zu werden.
Wer unsicher ist, wie er ans professionelle Schreiben eines Buches herangehen soll, gerne in der Gruppe schreibt oder unmittelbare Rückmeldung zu seinen Gedanken und Texten braucht, der sollte einen Blick auf meist kostenpflichtige Weiterbildungen werfen:
Wer es interaktiv mag, der ist in Kursen und Seminaren, entweder als Präsenzveranstaltung oder als Fernlernkurs, gut aufgehoben. Einseitiger, aber nicht notwendigerweise minder effektiv, verläuft das (Schnupper-)Lektorat durch professionelle Autoren oder Lektoren. Diese können Ihnen nicht nur Verbesserungsvorschläge zum Manuskript, sondern auch für das Exposé geben – mehr dazu im Abschnitt Veröffentlichen. Ein solches Exposé-Lektorat ist besonders hilfreich, wenn Sie mit Ihrem Text noch am Anfang stehen, denn dann können Sie die Vorschläge umsetzen, ohne Ihr Manuskript komplett umschreiben zu müssen.
Das Arbeitskonzept für meinen ersten historischen Roman entstand beispielsweise im Intensivkurs bei Autor und Schreiblehrer Rainer Wekwerth, nach dem ich über 30 Seiten Material zum Starten hatte. Für andere Texte habe ich mir professionelle Lektorate für Exposé bzw. Romananfang geleistet.
Vorteile des Lernens mit Anderen
Nachteile des Lernens mit Anderen
Geeignet für alle mit einem der folgenden Ziele:
Wie finde ich das Richtige?
Ganz besonders bei kostenpflichtigen Angeboten ist es wichtig, dass Sie sich fragen, was Sie jetzt oder in naher Zukunft brauchen! Ein Kurs zur Buchvermarktung nützt Ihnen beispielsweise herzlich wenig, wenn Sie noch nie ein Buch geschrieben haben. Investieren Sie stattdessen das Geld lieber in einen Schreibkurs, in dem Sie Ihre Idee in ein Arbeitskonzept verwandeln und die Figuren entwerfen.
Zeitrahmen und Kosten
Lektorate benötigen zumindest im ersten Schritt am wenigsten Zeit von Ihnen: Sie schicken Ihren Text zum Lektor und warten auf Rückmeldung. Je nachdem, wie gut Sie schreiben bzw. wie gut Sie Ihren Text im Vorfeld selbst bzw. mithilfe von Testlesern überarbeitet haben, kann der Arbeitsaufwand nach Erhalt des lektorierten Textes unterschiedlich ausfallen. Bei groben Plotfehlern oder sehr vielen Grammatik- und/oder Rechtschreibfehlern kommt natürlich mehr Arbeit auf Sie zu, als wenn Ihr Text handwerklich einigermaßen in Ordnung und sprachlich größtenteils fehlerfrei ist. Preislich reichen Lektorate vom kostenlosen oder preiswerten Schnupperlektorat von fünf bis zehn Seiten über niedrige dreistellige Beträge für Exposé oder längere Textauszüge bis hin zu vierstelligen Beträgen für komplette Manuskripte, wobei der Preis hier je nach Fehlerdichte und Korrekturaufwand schwankt.
Workshops und Seminare finden Sie als mehrstündige bis mehrtägige – meist einen ganzen Tag oder ein Wochenende – Veranstaltungen bei der VHS, bei Autorenschulen wie der Textmanufaktur oder bei erfahrenen Autoren wie Diana Hillebrand. VHS-Seminare kosten meist um die 30 Euro; mehrtägige Schreibkurse bis zu ein paar hundert Euro.
Schreibkurse von professionellen Schreibtrainern wie Rainer Wekwerth, Diana Hillebrand oder der Textmanufaktur sind zeit- und kostenintensiv, bieten aber eine individuelle Betreuung und Beurteilung Ihres Textes. Dafür müssen Sie allerdings mit drei- bis vierstelligen Beträgen rechnen.
Tipp: Gerade am Anfang machen Sie durch das Einholen professioneller Hilfe einen riesigen Entwicklungssprung. Je mehr Schreiberfahrung Sie sammeln, umso besser können Sie unter der Flut von Selbstlernmaterialien auswählen und entscheiden, welche für Ihren derzeitigen Kenntnisstand am besten geeignet sind. Eine gesunde Mischung aus angeleitetem und selbständigem Schreiben ist wahrscheinlich am effektivsten, um schnell und kosteneffizient ansprechende Ergebnisse zu erzielen.
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Aufgabe: Wählen Sie ein bis zwei, maximal drei Hilfsmittel, mit denen Sie sich weiterbilden wollen, beispielsweise einen guten Schreibratgeber und eine Website bzw. einen Videokanal. Nutzen Sie die Informationen dort, um gezielt beim Schreiben an Ihrem Text zu arbeiten, und versuchen Sie, das in den entsprechenden Lektionen, Artikeln oder Videos Gesagte direkt umzusetzen! Oder entscheiden Sie sich für einen kostenpflichtigen Schreibkurs, um Ihre Idee und Ihr Konzept unter professioneller Anleitung weiterzuentwickeln und zu Papier zu bringen!
Natürlich können Sie nur mit Bleistift und Notizblock bewaffnet Ihre Geschichte aufschreiben – manche tun dies in der Tat mit dem gesamten ersten Entwurf. Wenn Sie allerdings (noch) nicht so selbstbewusst, routiniert, mit entsprechend vielen Stiften und Blöcken ausgestattet sind oder ganz einfach anders Ihren Text produzieren, dann lassen Sie sich von der Technik ein wenig unter die Arme greifen. Mittlerweile gibt es zahlreiche Tools, die das Schreiben einfacher, bequemer und effizienter machen.
Achtung: Auf den zunehmenden Einfluss von Künstlicher Intelligenz bei der Textproduktion gehe ich in diesem Ratgeber nicht ein. Solange die ethischen und rechtlichen Fragen beim Einsatz von KI noch ungeklärt sind, müssen Schreibende selbst entscheiden, inwieweit und in welchen Bereichen sie diese Technologie einsetzen möchten. Ich rate dazu, sich damit zu beschäftigen, warne aber vor einer blinden, unreflektierten und allzu euphorischen Nutzung von KI, nicht nur beim Erstellen von Texten.
Es gibt tatsächlich Autoren, die in Word ihre Romane verfassen und gerne damit arbeiten. Wenn Ihnen aber das ständige Vor- und Zurückblättern im Dokument sowie die fehlenden Möglichkeiten zur komfortablen Verwaltung von Kapiteln, Szenen, Handlungssträngen, Zeitleiste, Figuren und Recherchematerial in ein und derselben Datei genauso auf die Nerven gehen wie mir und vielen anderen Kollegen, dann sollten Sie über eine spezielle Schreib-Software nachdenken.
In Deutschland sind die beiden große Konkurrenten zu Word die Programme Scrivener und Papyrus Autor. Letzteres wurde von einer deutschen Firma zusammen mit Autor Andreas Eschbach entwickelt, während Scrivener aus dem amerikanischen Markt stammt.
Wie finden Sie die richtige Software?
Testen Sie! Nur weil Scrivener und Papyrus Autor die Platzhirsche sind, heißt das nicht, dass auch Sie sie benutzen müssen. Vielleicht sind Ihnen die Programme zu aufgebläht mit ihren vielen Funktionen. Vielleicht benötigen Sie nur eine übersichtlichere Textverarbeitung. Vielleicht sind Ihnen die Programme zu teuer, und Sie möchten lieber (erst einmal) eine kostenlose Software.
Die Websites der beiden Programme liefern Ihnen einen guten Überblick über Funktionen, Benutzeroberfläche und Preis. Soweit ich weiß, können Sie beide vor dem Kauf kostenlos testen. Sollten Sie ein weniger umfangreiches und/oder kostenloses Tool wünschen, suchen Sie im Internet nach „Software für Autoren“ oder nur „Schreibsoftware“ bzw. „Schreibprogramm“ für Alternativen zu MS Word.
Als ich vor einigen Jahren vor der Entscheidung für ein Schreibprogramm stand, habe ich nur Papyrus Autor und Scrivener getestet, da ich gerne ein Rundumpaket haben wollte, mit dem ich nicht nur ablenkungsfrei schreiben, sondern vor allem leicht zwischen einzelnen Szenen hin und her springen sowie eine anständige Figuren- und Recherchedatenbank anlegen konnte. Warum ich Scrivener gewählt habe, erfahren Sie auf www.fuerautoren.de/scrivener.
Irgendwann kommt der Punkt, an dem Sie eine Schreibweise nachschlagen müssen, ein Synonym suchen oder etwas recherchieren müssen. Ich benutze vor allem den Duden Online (duden.de) und das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache (dwds.de) für Rechtschreibung, Synonyme und Etymologie sowie zur Recherche das Internet Archive (archive.org), wo Sie alles finden, was es jemals an Webseiten, Texten, Filmen, Audio, Software oder Bildern im Internet gegeben hat. Auch alte Bücher gibt es dort in digitalen Versionen mit einer hervorragenden internen Suche im Buch.
Eine detaillierte Liste mit Online-Tools speziell für Rechtschreibung, Grammatik und Lesbarkeitsanalyse sowie verschiedenste Online-Helfer für Autoren hat Autor-Blogger Sven Lennartz zusammengestellt auf conterest.de/rechtschreibung-online bzw. conterest.de/autoren-hilfe-tools.
Tipp: Die Kosten für Weiterbildung, Fachliteratur, Schreib-Software (und -Hardware!) können Sie von der Steuer absetzen. Heben Sie also Ihre Belege und Rechnungen gut auf! Mehr dazu im Abschnitt Rechtliches und Verwaltung.
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Aufgabe: Betrachten Sie Ihr Romankonzept und überlegen Sie, ob Ihnen eine Schreib-Software bei der Ausgestaltung des Konzepts helfen könnte, etwa durch eine Übersicht über Figuren und deren Konstellationen, über die verschiedenen Handlungsstränge und/oder durch Zeitleisten oder einfach durch ein vereinfachtes Hin- und Herbewegen im Dokument! Probieren Sie dann einige Programme aus!
Schreiben Sie Ihr Manuskript!
Ihr Roman wächst oder ist fast fertig? Höchste Zeit, sich zu überlegen, wo Sie ihn veröffentlichen? Nicht so schnell! Natürlich ist diese Frage wichtig, aber es gibt etwas, das Sie bereits während der Entstehung Ihres Textes machen können, um sozusagen den Boden für die Aussaat vorzubereiten. Was meinen Sie, welches Buch verkauft sich besser: eines, das irgendwo veröffentlicht wird, oder eines, das bereits vor seiner Veröffentlichung für Aufmerksamkeit gesorgt hat? Richtig, man kann nie früh genug damit beginnen, für Sichtbarkeit im Markt zu sorgen. Das heißt konkret, dass Sie sich als Autor positionieren, mit passenden Leuten vernetzen, wissen, wie und wo Sie Ihr Buch bekanntmachen, und sich eine unabhängige Unternehmensplattform aufbauen.
Wenn Sie noch kein Buch veröffentlicht haben, heißt das keinesfalls, dass Sie noch nichts für Ihren zukünftigen Erfolg im Buchmarkt tun können. Ganz im Gegenteil: Je früher Sie ansetzen, umso eher haben Sie alles vorbereitet, das Ihnen einen erfolgreichen Start Ihres Buches erleichtern wird. Fangen wir also gleich an!
Wahrscheinlich haben Sie zu diesem Zeitpunkt noch keine feste Vorstellung von Ihrer Autorenmarke, aber Sie sollten sich trotzdem schon jetzt ein paar grundlegende Gedanken darüber machen. Je eher Sie nämlich wissen, was Sie und Ihre Bücher auszeichnet und unverwechselbar macht, umso einfacher wird es für Sie sein, Leute mit ähnlichen Interessen auf Sie aufmerksam zu machen und Kontakte zu knüpfen. Außerdem erleichtert es Ihnen die zukünftige Arbeit an einer konsistenten Gestaltung Ihres Auftritts online (Website, Social-Media-Profile und -Aktivitäten, etc.) und bei Veranstaltungen (Buchmessen, Lesungen, etc.).
Wie kann der Aufbau einer eigenen Marke (Englisch: Brand; denken Sie auch an die sogenannte Corporate Identity bekannter Unternehmen) Ihnen im Autorenleben helfen? Nun, schneller schreiben tun Sie dadurch leider nicht, und er bringt auch keine Bestseller-Garantie, aber letztendlich wollen Sie sich mittel- bis langfristig im Buchmarkt etablieren, und das schaffen Sie nur, wenn man Sie und Ihre Bücher wahrnimmt, Stichwort: Sichtbarkeit (mehr dazu im Abschnitt Buchmarketing weiter unten). Diese Bekanntheit schaffen Sie umso schneller, je größer Ihr Wiedererkennungswert ist. Wenn Sie einen neuen Beitrag posten, einen Kommentar hinterlassen, sich an einer Diskussion zu Buchthemen beteiligen oder an einem Stand auf einer Buchmesse zu finden sind, weiß idealerweise jeder, der schon einmal etwas von Ihnen gesehen oder gelesen hat, wer Sie sind und ob er mehr über Sie erfahren möchte. Ihr Netzwerk entsteht!
Falls Sie (noch) nicht auf Anhieb sagen können, was Sie besonders macht, machen Sie ein Brainstorming oder fragen Sie Freunde und Bekannte! Eventuell fällt Ihnen auch etwas Neues ein, das Sie ab jetzt zu Ihrem unverwechselbaren Markenzeichen machen können. Das können bestimmte Farben (pastell, blutrot, quietschbunt) oder Stilelemente (romantische Verschnörkelungen, düstere Landschaften, verspielte Dekoration) sein, ein spezielles Accessoire – beliebt sind beispielsweise Hüte oder Schuhe verschiedenster Art und Farben – oder spezielle Kleidung – denken Sie nur an historische Gewandung –, mit denen Sie sich und Ihre Bücher online und offline präsentieren. Dazu gehören aber auch Dinge wie der Inhalt von Beiträgen, die Sie in den Sozialen Medien posten – Rebecca Gablé verbreitet in ihren Posts beispielsweise geschichtliche Fakten und Hintergrundwissen dazu –, die Art, wie Sie schreiben, oder eine bestimmte Eigenschaft/Eigenheit Ihrerseits – etwa ein außergewöhnliches Hobby oder Interesse. Mich faszinieren zum Beispiel Sprachen, deshalb kommt man um die bei meinen Büchern und meinen Autorenaktivitäten nicht drumherum.
Machen Sie sich keine Sorgen, wenn Ihnen noch nichts Zündendes einfällt, und verbiegen Sie sich nicht, um irgendetwas zu sein, das gerade im Trend liegt. Zeigen Sie sich einfach so, wie Sie auch in Ihrem Leben abseits vom Schreibtisch sind. Im Zeitalter der sprichwörtlichen „Fake News“ haben die Menschen wieder gelernt, Authentizität zu schätzen. Früher oder später wird Ihnen etwas auffallen, das Sie und Ihre Autorenmarke unverwechselbar macht.
Tipp: Suchen Sie im Internet nach „Branding für Autoren“ um mehr und detaillierte Informationen zum Thema zu erhalten.
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Aufgabe: Überlegen Sie sich, was Ihr besonderes Kennzeichen ist und wie Sie es umsetzen und für alle sichtbar in Ihr Autorenleben integrieren können!
Es gibt drei Gruppen von Leuten, die Sie so früh wie möglich kennenlernen sollten, um sich ein unterstützendes, wohlwollendes und produktives Umfeld für Ihr Schreiben zu schaffen:
1. Andere Schreibende: Schreiben ist ein einsamer Beruf, also suchen Sie regelmäßig den Austausch mit Gleichgesinnten. Lernen Sie von ihnen, teilen Sie selbst Ihr Wissen und unterstützen Sie sich gegenseitig bei Ihren Projekten und in Krisenzeiten!
2. Das Zielpublikum Ihrer Bücher: Holen Sie sich Rückmeldungen bei Leserunden, auf Buchplattformen, in den Sozialen Medien und in ihrem Newsletter.
3. Multiplikatoren wie Blogger, Journalisten und andere Menschen, die in ihrem jeweiligen Medium über Ihr Buch sprechen: Gerade am Anfang kann die wohlwollende Rezension einer gut vernetzten und etablierten Buchautorität Wunder für die Bekanntheit Ihres Buches wirken.