Erdbeersommer (1) - Ilona Einwohlt - E-Book

Erdbeersommer (1) E-Book

Ilona Einwohlt

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Beschreibung

Erdbeerwettessen mit Kumpel Finn, Tagträumen in den Dünen mit ihrer besten Freundin Mareike und lange Ausritte auf dem geliebten Schimmel Hauke - Liv freut sich riesig auf die Ferien an der Nordsee! Auf dem Pferdehof ihrer Tante kann der Sommer nur perfekt werden. Als sie dann auch noch Jan kennenlernt, schlägt nicht nur ihr Pferdeherz höher. Auch wenn den Fußballstar und Mädchenheld sonst keiner so wirklich leiden kann, ist Liv sofort bis über beide Ohren verliebt. Doch Jan scheint ein Geheimnis zu haben, über das niemand im Ort reden will. Erst bei einem Ausflug ins nebelige Watt kommt Dinge ans Licht, mit denen Liv nie gerechnet hätte.

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Seitenzahl: 272

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Ilona Einwohlt

Erdbeersommer

Ilona Einwohlt,geb. 1968, war ein richtiges Pferdemädchen, bevor Germanistikstudium und Familie wichtiger wurden als der Stall und sie mit dem Schreiben begann. Seither sind aus ihrer Feder unzählige Bücher für Kinder und Jugendliche geflossen. In ihrem neuen Roman »Erdbeersommer« verbindet die Autorin der bekannten »Sina«-Reihe erstmals die Leidenschaft für Pferde mit ihrem Sehnsuchtsort, der stürmischen Nordsee, und erzählt von den Verwirrungen der ersten Liebe. Ilona Einwohlt lebt mit ihrer Familie in Darmstadt.

Mehr unter www.ilonaeinwohlt.de

Weitere Titel von Ilona Einwohlt im Arena Verlag:Alicia. Unverhofft nervt oft Alicia. Wer zuerst küsst, küsst am besten Alicia. Liebe gut, alles gut!!! Drillingsküsse. Wen lieb ich und wenn ja, wie viele?

S. 139–140, Hanna Hanisch: Wenn die Nebelfrau kocht … Der Rechteinhaber konnte nicht ermittelt werden. Wir bitten diesen sich gegebenenfalls mit dem Verlag in Verbindung zu setzen.

1. Auflage 2016 © 2016 Arena Verlag GmbH, Würzburg Alle Rechte vorbehalten Einbandgestaltung: Frauke Schneider Lektorat: Kerstin Kipker ISBN 978-3-401-80586-3

www.arena-verlag.dewww.twitter.com/arenaverlagwww.facebook.com/arenaverlagfans

Das Leuchtturmmädchen

Vor vielen, vielen Jahren, vielleicht im vorletzten Jahrhundert, lebte ein Leuchtturmwärter gemeinsam mit seiner Tochter in einer alten Kate am Dorfrand. Die Mutter war bei der Geburt des Mädchens gestorben und der ehrbare Mann hatte nie wieder geheiratet. Tagsüber versorgte er seine über alles geliebte Tochter Gesche, pünktlich zur Dämmerung aber machte er sich auf den Weg zu seinem Arbeitsplatz im Leuchtturm, wo er Nacht für Nacht Wache am Leuchtfeuer hielt; die Tochter ließ er in der Obhut einer Amme. Der Turm war vor etlicher Zeit ein paar Hundert Meter vom Land entfernt ins Meer gebaut worden, je nach Witterung und Tide mal mehr, mal weniger beschwerlich zu erreichen.

Doch mit der Zeit hatte das Meer die Zufahrt überspült, der schmale Damm war nur mit Mühe und Ortskenntnis zu passieren; der Leuchtturmwärter nahm deswegen ein Boot. Der Lauf der Jahre sowie das nächtliche Wachen hatten ihm zugesetzt, Gicht und Husten plagten ihn – und nur die wärmende Suppe und die Liebe seiner Tochter hielten den alten Mann bei Gesundheit und Verstand. Die zu einer stattlichen jungen Frau herangewachsene Gesche kümmerte sich rührend um ihren zunehmend gebrechlichen Vater, half den Fischersfrauen und Näherinnen im Dorf, womit sie ihnen beiden ein kärgliches Zubrot sicherte. Eines Abends jedoch vergaß der Vater, seine Brotzeit mitzunehmen, er war in jüngster Zeit fahrig und vergesslich geworden – aber zu spät, sein Boot hatte bereits abgelegt. Da fasste Gesche jenen verhängnisvollen Entschluss: Obwohl es stürmte und der Neumond bis Mitternacht die Springflut über die Deiche treiben würde, wollte sie ihrem geliebten Vater die Suppe bringen. So ritt sie auf ihrem Schimmel hinaus in der Hoffnung, durchs Watt den Weg bis zum alten Damm und damit zum Leuchtturm zu finden. Schließlich war sie an der Küste aufgewachsen und kannte den Wattboden samt seinen Prielen in- und auswendig. Doch dichter Nebel und eine tiefdunkle Nacht lockten sie in die falsche Richtung. Dachte sie, dort das Licht des Leuchtturms zu sehen, war es die Funzel eines Fischerbootes. Meinte sie, festen Boden unter den Hufen ihres Pferdes zu spüren, war es die trügerische Festigkeit einer Sandbank im Meer. Niemand weiß, wie lange Gesche in jener Nacht durchs Watt irrte, bis die Flut sie und ihr Pferd für immer verschlang. Den Leuchtturmwärter fand man am nächsten Morgen tot in seinem Turm.

Bei Ebbe kann man das abgebröckelte Fundament des alten Leuchtturms heute noch sehen, längst wurde an anderer Stelle ein neuer errichtet. Den Steg und das Boot gibt es jedoch immer noch. Und in Vollmondnächten, wenn Lichter über das aufgewühlte Wattenmeer irren und Nebelwolken die Sicht erschweren, wispern die alten Leute im Ort: Das ist Gesche auf ihrem Pferd, sie sucht ihren Vater …

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Meine Tante Isodora war so dick, dass sie nicht aufs Display passte. Egal, wie ich mein Handy drehte und wendete, ich bekam immer nur einen Teil von ihr aufs Foto: entweder ihre stämmigen Beine. Oder ihren üppigen Busen. Oder ihr fröhliches Gesicht. Nur wenn ich dreißig Meter Abstand hielt, schaffte ich eine Ganzkörperaufnahme. Aus der Ferne wirkte Isodora in ihrem bunten Kaftan wie ein Walfisch im Strandkleid. Dabei war sie mit ihren fünfzig Jahren und siebzig Kilo Übergewicht weitaus flinker als Onkel Piet, der als ehemaliger Marathonläufer höchstens die Hälfte seiner Frau auf die Waage brachte – und meistens lieber auf dem Traktor saß als im Strandkorb.

Die beiden waren meine Sommer-, Herbst- und Ostereltern. Seit ich denken konnte, verbrachte ich meine Ferien bei ihnen auf dem Friesenhof und war inmitten von Pferden, Ponys, Ziegen, Hühnern und Schafen groß geworden. Meine Mutter, die hier aufgewachsen war, hielt nichts von Landluft und das raue, unbeständige Klima der Nordsee mochte sie ebenso wenig wie das kleinkarierte Dorfleben. Lieber vergrub sie sich hinter ihren Aktenbergen, entwarf Marketingpläne für ihre Firma – am liebsten Tag und Nacht. Deswegen war sie jedes Mal froh, wenn ich in den Ferien zu ihrer Schwester fuhr, weit weg von unserem Großstadtalltag in Hamburg, denn dann konnte sie sich voll und ganz auf die Arbeit konzentrieren.

So wie in jenem Sommer, der für uns alle unvergesslich bleiben würde. Nicht nur, weil die Hinfahrt mit dem Zug statt der üblichen zwei Stunden fast drei Mal so lange dauerte. Ein Sturm hatte die Oberleitungen beschädigt und ich saß deshalb Ewigkeiten in einem kleinen Bahnhof fest, wo ich die Zeit mit endlosem Blättern im Fotoalbum meines Smartphones verbrachte. Dort hatte ich eine Sammlung meiner Lieblingsfotos von Hauke gespeichert, an denen ich mich nicht sattsehen konnte: Hauke, wie er mich anschaute, Hauke mitten im Erdbeerfeld, Hauke in den Dünen, Hauke im Sonnenuntergang …

Hauke war mein allerbester Freund. Genauer gesagt, ein feingliedriger Schimmelhengst, den ich mit der Flasche großgezogen hatte, nachdem seine Mutter bei der Geburt gestorben war. Sommerlang hatte ich auf seinem Rücken bei Wind und Wetter die Gegend erkundet, Strand, Moor, Wiese, Felder … Ich vertraute ihm blind – und er ließ sich nur von mir reiten. Während ich in Hamburg vor Sehnsucht nach ihm verging und Vokabeln büffeln musste, stand Hauke gemütlich auf der Weide und führte das beste Pferdeleben, das man sich vorstellen konnte. Ich war Piet und Isodora von Herzen dankbar dafür, dass sie mein Pferd einfach so durchfütterten und nicht auf die Idee kamen, er könne sich ja auch an jemand anderen gewöhnen.

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