Erhellende Predigten - Michael Pflaum - E-Book

Erhellende Predigten E-Book

Michael Pflaum

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Beschreibung

40 erhellende Predigten zu folgenden Themen: Über Gott und sein Geheimnis, zur Kontemplation, Unterscheidung der Geister, Predigten mit Romanen, was wir von Spinoza lernen können, Zwischenmenschliches, inneres Familiensystem und christlicher Glaube, verschiedene Predigten im Kirchenjahr

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Inhalt

Über Gott und sein Geheimnis

Zwei Redeweisen über Gott

Gott ist da – anders da

Meine Berufung finden

Gottes Schweigen und seine Verborgenheit

Hiob, Augustinus und das Theodizee-Problem

Predigten mit Romanen

„Das Testament“ von John Grisham

Jim Knopf und die Drei Könige

Was wir von Spinoza lernen können

Moral und spinozistische Ethik

Das hohe Ideal der Liebe und die konkrete Umsetzung

Schatz im Acker – Gottes Immanenz

Aktive Freuden und Fülleland

Gemeinbegriffe, aktive Freuden und Singen

Zwischenmenschliches

Die Goldene Regel

Grübeln versus Empathie

Gespräche besser verstehen – der Kieslerkreis

Verzeihen in Paarbeziehungen

Inneres Familiensystem und christlicher Glaube

Das Selbst in seiner Doppelnatur

Wenn in der Familie Gleichgewicht, Harmonie, Führung und Entwicklung herrscht

Die Jüngerregel und das innere Familiensystem

Jesus Lasten abgeben

Unterscheidung der Geister

Jeder Weg kann ambivalent werden

Eine Deutung der Versuchungsgeschichte

Wir dürfen und müssen antipatriarchale Texte kritisieren

Gegen Dualismen

„in persona Christi“

Der heilige Josef – Mann der Tat, kein patriarchaler Mann

Wenn positives Denken problematisch wird

Ich habe genug von meinem Bullshit

Spiritueller Missbrauch

Predigten zur Kontemplation

Der Lernweg des Exerzitienmeisters Franz Jalics

Die Jüngerregel anhand von drei Beispielen

Qi ist der kleine Bruder des Hl Geistes

Predigten im Kirchenjahr

Predigt zum Kreuzzeichen

Predigt am Gründonnerstag: Jesus – das Lamm Gottes

Meditation am Karfreitag anhand des Bildes „Kreuzigung“ von Francis Bacon

Ostermontag: Sinnlosigkeit, inneren Frieden, Neuanfang

Pfingstpredigt zum sexuellen Missbrauch in der Kirche

Meditation zum Dreifaltigkeitssonntag

Fronleichnam mit Oscar Romero

Christkönig und Menschenwürde

Verzeichnis der Predigten aller Bücher

Erklärung des Verzeichnisses:

Predigten zum Lesejahr A

Predigten zum Lesejahr B

Predigten zum Lesejahr C

Predigten ohne Bezug zu den Texten der drei Lesejahre

Inhalt „Die Lichtflamme in Dir“

Anmerkungen

Über Gott und sein Geheimnis

Zwei Redeweisen über Gott

Evangelium:Mt 17,1-9 oder Mk 9,2-10 oder Lk 9,28b-36 2. Fastensonntag

Predigt

Zwei Redeweisen über Gott Franz Jalics, der Jesuit, bei dem ich regelmäßig kontemplative Exerzitien gemacht habe, sagte einmal:

Das Göttliche zeigt sich sowohl als Person als auch unpersönlich. Religionen wie der Buddhismus, der Taoismus oder der Hinduismus, jedenfalls in seiner sehr meditativen Form, verstehen das Göttliche eher unpersönlich. Das Tao z. B. ist keine Person, sondern das Eine, der einheitliche Ursprung von allem. Das Christentum redet Gott als Person an. Ich kann Gottvater mit Du anreden und sagen: Abba Vater! Ich kann Jesus Christus als meinen Bruder ganz freundschaftlich ansprechen.

Desweiteren sagte Franz Jalics: Es ist beides richtig, Gott zeigt sich sowohl persönlich als auch unpersönlich. Aber für uns Menschen ist es leichter, das Göttliche als Person, als Du anzureden, weil wir selber Person sind.

Wenn man heute Umfragen über den Glauben der Deutschen anschaut, zeigt sich, dass mehr Menschen als noch vor 20 oder 40 Jahren das Göttliche als unpersönliche Energie oder ähnliches verstehen. Anscheinend verschiebt sich hier etwas: Inzwischen fällt es mehr Menschen als früher leichter, Gott als unpersönliche Präsenz, Energie usw. zu verstehen.

Der große Theologe Nikolaus von Kues am Ende des Mittelalters betonte, dass in Gott Gegensätze zusammenfallen. Deswegen ist es sehr wertvoll, dass wir wirklich beide Zugänge zu Gott, den persönlichen und unpersönlichen würdigen und nebeneinander stehen lassen.

Zwei Redeweisen über Gott mit Beispielen aufgezeigt Ich will nun einen Schritt weitergehen und einen weiteren Unterschied in den Blick nehmen: Ich bekomme ja auch teilweise mit, wie andere SeelsorgerInnen, Priester, PredigerInnen über Gott reden. Und ich stelle bei einigen fest, dass sie ganz selbstverständlich eine bestimmte Art haben, über Gott zu sprechen. Sie sagen z. B.: Da hat Gott gewirkt! Oder: Gott will damit mir was sagen! Oder: Gott hat Dir da geholfen! Oder: Für Gott muss das irgendeinen Sinn machen, auch wenn ich diesen Sinn nicht sehe! Als ich das mehrmals bei anderen hörte, merkte ich: So rede ich nicht über Gott!

Wenn ich meine Predigten, Texte oder Gespräche anschaue, dann bin ich vorsichtiger, ja regelrecht scheu, mich festzulegen, wo Gott genau gewirkt hat, was er genau mit diesem Ereignis meint usw.

Schwester Teresa erzählte mir z. B. folgende Geschichte. Eine Frau fragte sich: Was willst Du Gott, dass ich tue? In ihr kam der Gedanke: Mache in diesem Einkaufszentrum einen Handstand und schreie! Obwohl sie das absurd fand, machte sie es. Paar Minuten später stürmte eine Frau auf sie zu und sagte: Ich wollte mir das Leben nehmen, außer wenn Gott mir ein Zeichen schickt, z. B. jemand, der einen Handstand im Kaufhaus macht! Ihr Fazit: Da hat Gott gewirkt! Es ist naheliegend, diesen Satz zum Schluss zu sagen.

Mir selber ist etwas ähnliches einmal passiert. Als Stadtjugendseelsorger arbeitete ich in der Innenstadt von Nürnberg. Normalerweise ging ich eigentlich zur U-Bahn-Haltestelle Hauptbahnhof. Eines Tages ging ich ausnahmsweise zur U-Bahn-Haltestelle Opernhaus. Bei einer Unterführung fand ich ein Mädchen zusammengekauert. Ich fragte, was los sei. Sie fragte: Sind Sie ein Pfarrer? Wir kamen ins Gespräch. Ich lud sie in ein Café ein. Sie erzählte mir, dass sie einen Abschiedsbrief geschrieben hat und vorhatte, sich umzubringen. Ich brachte sie dann in den Schlupfwinkel, eine betreute Unterkunft für Jugendliche, die von zuhause weggelaufen sind. Wir hatten dann noch zwei Mal nach paar Jahren Kontakt. Hat Gott mich dahin geführt? Ich weiß es nicht. Wenn ich die Geschichte erzähle, lasse ich das offen.

Ich glaube fest daran, dass Gott überall da ist, dass er von sich aus gesehen überall gleich gegenwärtig ist. Und ich glaube fest daran, dass Gott, die göttliche Macht alles belebt und zum Besseren antreibt. Aber wie, wo, an welcher Stelle die göttliche Kraft genau wirkt … da lasse ich in meinem Stil über Gott zu reden eine Lücke. Vielleicht wirkt er ständig, so dass man gar nicht sagen kann: Hier wirkt Gott und da nicht! „Als Jesus von den Pharisäern gefragt wurde, wann das Reich Gottes komme, antwortete er: Das Reich Gottes kommt nicht so, dass man es beobachten könnte. Man kann auch nicht sagen: Seht, hier ist es! oder: Dort ist es! Denn siehe, das Reich Gottes ist mitten unter euch.“ (Lk 17,2021)

Ähnlichkeit: Es fällt im Vergleich der beiden Stile, im Christentum über Gott zu reden, auf, dass sie gewissermaßen die Polarität von unpersönlich und persönlich in der persönlichen Rede von Gott wiederholen.

Was hat das nun alles mit dem Tabor-Evangelium zu tun?

Einerseits erleben die Jünger, dass die göttliche Stimme direkt aus dem Himmel spricht und Jesus als Sohn Gottes auszeichnet. Andererseits muss Petrus erkennen, dass es nichts nützt, drei Hütten zu bauen. Diese erhabene Gotteserfahrung kann er nicht festhalten. Jesus und seine Jünger gehen zurück in die Ebene. Da gilt es weiterhin, Gottes Reich zu verkünden und zu suchen.

Also beide Seiten finden wir in der Geschichte: Die Rede von Gott, in der Gott ganz bestimmt wirkt und spricht. Und die Rede von Gott, in der Gott auch Person ist und gleichzeitig offen bleibt, wie und wo er wirkt, was seine tiefsten Gedanken sind usw.

Mein heutiges Fazit ist folgendes:

1. Beide Redeweisen haben ihre Berechtigung.

2. Manche Menschen können mit dieser Redeweise über Gott viel anfangen, andere wiederum mit der anderen Redeweise.

3. Die Redeweise, in der man genau sagt, wo Gott gewirkt hat usw., gibt einerseits vielen Menschen Kraft, andererseits kann sie aber auch Menschen irritieren. Sie können sich bei dieser Redeweise unwohl fühlen und fragen sich: Woher weiß der das so genau von Gott? Und diese Redeweise birgt die Gefahr in sich, dass sich jemand zum Richter aufschwingt und sagt: In Dir wirkt Gott und in Dir nicht. Daraus kann schnell spiritueller Missbrauch entstehen, wie leider viele Fälle schon gezeigt haben.

4. Ich für mich merke, dass ich dazu neige, eher etwas scheu über das Wirken Gottes zu reden. Das ist kein fehlender Glaube.

Vielmehr ist es für mich eine Möglichkeit, das zweite Gebot: Du sollst Dir kein Bild machen von Gott!, konkret umzusetzen.

Und ich weiß auch, dass ich mit dieser verhaltenen Redeweise nicht alle anspreche, ja das einige auch etwas anderes brauchen.

Auch mit diesen zwei unterschiedlichen Redeweisen dürfen wir mit Nikolaus von Kues vermuten, dass in Gott die Gegensätze zusammenfallen.

So bleiben für mich zwei Einsichten:

Erste Einsicht, dass der Pluralismus verschiedener Redeweisen über Gott für die Kirche gut ist,

Dazu geselle ich eine zweite Einsicht: Jede Redeweise über Gott hat auch spezielle Straßengräben, Extreme, die es zu vermeiden gilt. Und diese Straßengräben erkennt man klarer von der anderen Redeweise aus!

Gott ist da – anders da

Evangelium:Mt 17,1-9 oder Mk 9,2-10 oder Lk 9,28b-36 2. Fastensonntag

Predigt

Eine sehr gläubige Bekannte sagte einmal etwas sehr Bemerkenswertes: Nach vielen Jahren der Gottes-Suche kann ich nur zweierlei über Gott sicher sagen. Aber das ist sehr viel!

1. Gott ist da!

2. Gott ist immer anders da, als ich mir dachte!

Die Gotteserfahrung der Israeliten bestätigt ihre Einsicht. Einerseits ist Gott Jahwe: Ich-bin-der-Ich-bin-da. Andererseits sollen wir uns kein Bildnis von Gott machen. Denn: Gott ist immer anders da, als ich mir dachte. Natürlich machen wir uns zwangsläufig Vorstellungen von Gott. Aber wir sollten uns klar sein, dass Gott diese immer wieder aufbricht, ja vereitelt, modern philosophisch ausgedrückt: dekonstruiert.

Jahwe Die neue Einheitsübersetzung übersetzt Jahwe mit: Ich bin der ich bin. Ohne das kleine Wörtchen „da“ am Schluss, das die alte Einheitsübersetzung noch hatte. „Ich bin der ich bin“ ist offener, unbestimmter, geheimnisvoller. Im Hebräischen wird die Zeitform Imperfekt benutzt. Diese hat im Hebräischen eine andere Bedeutung als das deutsche Imperfekt. Imperfekt im Hebräischen mein ein nicht abgeschlossenes Ereignis, das in der Vergangenheit schon war, in der Gegenwart wirkt und in die Zukunft hineinreicht.1

1. Gott ist da!

2. Gott ist immer anders da, als ich mir dachte!

Wenn ich Gott so verstehe, wird das Leben mit Gott ein Abenteuer, das ich wagen kann. Denn einerseits ist er immer da. Andererseits habe ich ihn nie im Griff, habe ich ihn nie begriffen. Ich habe in meinen Predigten oft die erste Einsicht ausgelegt. Heute möchte ich besonders der zweiten Einsicht nachgehen.

Denn sie korrigiert ein mögliches verzerrtes Verständnis des ersten Satzes.

Denn wir könnten beim 1. Satz meinen: Gott ist voll da. Gott will sich selbst zeigen. So gehen viele in die Meditation, ob christliche oder buddhistische oder andere Meditierende, oder setzen sich in Stille vor das Allerheiligste, den Leib Christi, und suchen vielleicht die volle Gegenwart Gottes. Das stille Gebet, die Meditation ist sehr gut. Aber wir sollten bzw. könnten lernen, dass Gott immer anders da ist, als ich mir dachte.

Gerade viele Menschen, die ZEN-Meditation beginnen, ersehnen die Erleuchtung, weil sie hoffen, dass sie dann das Göttliche ganz geschaut haben. Sie haben die Haltung wie Petrus, der die Gotteserfahrung auf dem Berg Tabor festhalten will: Lass uns drei Hütten bauen!

Ich fand es zeitweise auch irgendwie attraktiv, erleuchtet zu sein, und las deswegen einiges über ZEN-Meditation. Aber wenn man Texte von Erleuchteten anschaut und ihr Leben nach der Erleuchtung studiert, wird einem mit der Zeit klar: Die Erleuchtung zeigt nicht das Göttliche ganz, direkt. Ich deute es so, dass diesen Menschen mit Geist und Herz und Körper ganz klar wird, dass zwar Gott wirklich da ist, aber immer anders da ist, als der kleine Verstand sich das ausmalt. Die Erleuchtung ist das Loslassen aller Bilder und das völlige Sich-Hineinfallen-Lassen in das Abenteuer Gott!

Prozessphilosophie Was ich hier nun am Beispiel Meditation erläutert habe, kann ich durch die Prozessphilosophie und die daraus folgenden Prozesstheologie allgemeiner beschreiben. Für Whitehead, den Begründer der Prozessphilosophie, gibt Gott jedem Ereignis, jedem Prozess im Kosmos eine anstoßende Zielgebung. Er nennt es „initial aim“, im Englischen klingt es einfacher. Für Whitehead besteht alles aus Prozessen. Und diese Prozesse beeinflussen sich gegenseitig, erfahren sich gegenseitig. Der Einfluss kann sehr gering sein und unwesentlich sein, manche Prozesse sind nicht empfänglich für gewisse Einflüsse. So glaube ich, dass eine Zecke kein Interesse für Beethoven-Musik hat. Aber letztlich hängt alles zusammen.

Und so wie alles zusammenhängt und sich gegenseitig beeinflusst, erfährt auch Gott alles und aus diesen Erfahrungen kann er positive anstoßenden Zielgebungen zu Beginn jedes neuen Prozesses geben. Er will damit die Entstehung von Neuem fördern, neue kreative oder auch versöhnende Verbindungen anregen. Denn Gott hat für die Welt eine Vision des Schönen, Wahren und Guten. Ob der positiven anstoßenden Zielgebung von Gott gefolgt wird oder nicht, zeigt sich erst im Verlauf des Prozesses.

Wir Menschen sind in dieser Sichtweise der Prozessphilosophie ein größerer Zusammenhang von vielen ständig ablaufenden und sich erneuernden Prozessen. Das sehen wir schon auf körperlicher Ebene. In Zellen laufen ständig biochemische Prozesse ab und die Zellen selbst sterben ab und erneuern sich.

In unserem menschlichen Leben sind wir geprägt von Vergangenem. Wir erinnern uns an vergangene Prozesse und Ereignisse. Wir wiederholen unbewusst oder bewusst Reaktionen, die wir in ähnlichen Situationen schon mal gemacht haben. Deswegen tendieren wir zum Konservatismus und übersehen leicht das Neue. (Und das gilt für alle Menschen, nicht nur für die sogenannten Konservativen.)

1.Gott ist da!

2.Gott ist immer anders da, als ich mir dachte!

Diese beiden Einsichten kann man nun mit der Prozesstheologie so verstehen:

Gott erfährt alles und gibt jedem neuen Prozess, jedem beginnenden Ereignis eine neue positive anstoßende Zielrichtung. D. h. Gott ist immer da. Weil er mit allem vernetzt ist, alles erfährt und allem ein „initial aim“ gibt.

Gott ist immer anders da, als ich mir dachte. Dieser Satz gilt für die Prozesstheologie doppelt: Denn einerseits bin ich als Mensch eher geprägt von vergangenen Erfahrungen und neige dazu, nach altem Schema den jetzigen Prozess zu behandeln. Wenn Gott mir also einen „initial aim“, eine „anstoßende Zielgebung“ gibt, wird sie oft etwas anders sein, als ich mir aus meinen vergangenen Erfahrungen das vorgestellt habe. Denn Gott will Kreativität, Schaffung von Neuem anregen. Und das kann richtig verwirren und erschrecken. Als die Jünger die göttliche Stimme aus dem Himmel hörten, warfen sie sich aus Angst auf den Boden.

Andererseits: Wenn meine Erfahrung von Gott im Hier-und-Jetzt Gottes „initial aim“ zu diesem Zeitpunkt ist, wenn ich Gott durch seine „anstoßende Zielgebung“ erfahre, dann erfahre ich Gott. Aber ich erfahre Gott nicht umfassend, ich erfahre Gott nicht als Objekt, das ich als Subjekt von allen Seiten betrachten kann. Ich erfahre Gott auch nicht als abschließende Erfahrung. Ich kann dann nicht sagen: Jetzt habe ich Gott erfahren, habe alles – bin erleuchtet – Leben fertig! Ganz im Gegenteil: Die anstoßende Zielgebung Gottes schickt mich in die Welt hinein, um diese positive anstoßende Zielgebung umzusetzen. Deswegen geht Jesus mit den Jüngern auch vom Tabor wieder herunter in die Welt. Oder bei Mose: „Wie Mose können wir Gott immer nur „im Rücken“ haben, wenn Gott vorübergeht (Ex 33, 18-23)“2 schreibt der Prozesstheologie Roland Faber.

Eine tiefe Gotteserfahrung bringt immer auch eine tiefe Selbsterfahrung mit sich. Das finden wir bei Mose: Er bekommt am brennenden Dornbusch den Gottesnamen Jahwe und seinen Lebensauftrag, Israel aus Ägypten zu holen. Das finden wir bei Teresa von Avila und vielen anderen Mystikern. Aber genauso wie ich Gott nie ganz direkt als Ganzes abgeschlossen erfahre, kann ich – auch wenn die Romantiker und die Philosophen des deutschen Idealismus danach suchten – mein transzendentales Ich direkt wahrnehmen. Die Gotteserfahrung wirft mich wieder in die Welt hinein. Mein transzendentales Ich kann ich nur durch das empirische Ich, also das veränderliche, alltägliche Ich vermittelt erfahren.

Die anstoßende Zielgebung Gottes ist auch nicht immer gleich. Neuer Lebensabschnitt, neue Herausforderungen, neue Reife werden auch neue und überraschend andere anstoßende Zielgebungen Gottes bringen…

Gott ist da! Aber: Gott ist immer anders da, als ich mir dachte!

Es gibt noch einen weiteren Grund, warum diese beiden Sätze stimmen. Nach der Prozessphilosophie ist letztlich alles mit allem vernetzt. Natürlich sind nur wenige bestimmte Vernetzungen stark und dominant, so dass sie z. B. als Ursache einer Wirkung gesehen werden. Und jedes Ereignis, jeder Prozess nimmt auch Gott wahr, so dass alles auch mit Gott vernetzt ist. Gott ist überall da. Aber diese Gegenwart Gottes ist wie ein Hintergrund, den wir nur erahnen. Mögen wir die anstoßende Zielgebung Gottes oft als Ruf des Gewissens oder als der Weg, der zu mehr Trost führt, recht klar spüren. So spüren und erahnen wir diese omnipräsente Gegenwart Gottes nur dunkel, vielleicht bei großen Gotteserfahrungen deutlicher…

Meine Berufung finden

Lesung:Eph 1,3-6.15-18

Evangelium:Joh 1,1-14

2. Sonntag nach Weihnachten

Predigt:

Einige fromme Christen fragen sich mit großer Ernsthaftigkeit: Was will Gott, dass ich tue? Welche Berufung von Gott habe ich? Was ist sein Auftrag an mich hier auf Erden? Und manche von ihnen zermartern sich den Kopf und grübeln darüber nach!

Andere Menschen dagegen, sie mögen auch Christen und auch fromme Christen sein, stellen sich diese Frage nicht so. Sie fragen sich eher bei der Berufswahl oder bei der Partnerwahl: was gefällt mir? Was passt zu mir? Oder: Liebe ich diesen Menschen? Will ich mit ihm alt werden?

Wenn wir auf Maria zum Beispiel schauen, hat man zuerst den Eindruck, dass von ganz außen der göttliche Auftrag kommt. Ein Engel erscheint ihr, teilt ihr den Willen Gottes mit, und Maria spricht ihr Einverständnis aus, nachdem sie noch einige Rückfragen hatte.

Vermittelt Gott so uns seinen Willen? Mal ganz ehrlich: keinem von uns ist sicherlich irgendwann ein Engel erschienen und hat uns gesagt, welchen Beruf wir wählen sollen oder welchen Partner wir heiraten sollen. Und auch mir ist kein Engel erschien, der mir gesagt hat, ich soll Priester werden.

Eine Frau erzählte mir eine interessante Predigt im Rundfunk, in der der Prediger von einer jungen Frau erzählte. Sie war eine fromme Christin. Die junge Frau hatte große Begeisterung und echtes Talent für den Pflegeberuf. Aber sie fragte sich, ob es Wille Gottes ist, dass sie Krankenschwester wird. Sie wartete darauf, dass Gott ihr irgendwie ein Zeichen gebe, was sein Wille sei. Und weil dieses Zeichen nicht kam, konnte sie sich nicht entschließen, Krankenschwester zu werden.

Ich vermute, dass jeder normale Christ, der diese Geschichte hört, sich innerlich sagt: Oh Frau, folge doch deinem Herzen und deinen Talenten und werde Krankenschwester!

Also ist es interessant zu fragen, welchem Denkfehler sie eigentlich erliegen ist. Ich sehe zwei große Fehler:

Der erste Fehler: Die fromme Frau versteht den Willen Gottes völlig transzendent, jenseitig. In einem Bild gesprochen: Der Wille Gottes ist wie ein Plan in der Schublade des Arbeitszimmers von Gott. Und dann kommt natürlich die Frage auf: Wie komme ich an diesen Plan? Wie weiß ich, was in diesem Plan für mich drin steht? Wenn man in der Bibel Geschichten von den großen Berufungserzählungen liest (Maria, Paulus, Jesaja usw.), dann kommt man zu dem Schluss: nur eine göttliche Offenbarung, wie immer auch die sein mag, kann mir zeigen, was der Wille Gottes für mich ist! Verkrampft macht man sich auf die Suche nach kleinen Hinweisen, nach einem göttlichen Wink des Schicksals und wünscht sich am besten einen Engel, der einem klar sagt, was der Wille Gottes ist. Die Frage ist nur, ob Gott evtl. seinen Willen gar nicht so jenseitig, von oben herab in die Welt einstürzend mitteilt? Können nicht die eigenen Talente und Fähigkeiten, die Gott einem geschenkt hat, und die Sehnsucht im eigenen Herzen auch Hinweis auf den Willen Gottes für mich sein?

Der zweite Fehler: Der Wille Gottes ist fest - und wenn ich den Willen Gottes nicht gefunden habe, bin ich außerhalb von ihm und ich habe sozusagen mein Leben vergeigt. Diese Denkweise kann richtig Stress machen, ja sie kann in Angst und Depression hineinführen. Ich will doch nicht mein Leben vermasseln! Wenn ich den Willen Gottes, den ich nicht weiß, nicht finde, was soll ich dann tun?

Hier stellt sich eine weitere Frage: Muss der Wille Gottes, der Plan Gottes so festgeschrieben sein wie der Bauplan eines Architekten für ein Haus? Und hat Gott diesen festgezurrten Plan also vor aller Zeiten geschrieben und steht für Ewigkeiten fest? Oder sollten wir uns den Willen Gottes fluider und flexibler denken?

Wenn wir die heutigen zwei biblischen Lesungen anschauen, dann scheint das Evangelium die Denkweise, die ich als problematisch bezeichnet habe, eher zu bestätigen: Im Anfang war Gottes Wort. Und das Wort kommt von außen in die Welt hinein und wird nicht von jedem aufgenommen. Oder in der Lesung: Er hat uns vor der Erschaffung der Welt erwählt, damit wir heilig und untadelig leben vor Gott.

Aber in der Lesung gibt es auch noch einen Hinweis für eine andere Denkrichtung: er erleuchtet die Augen eures Herzens, damit ihr versteht, zu welcher Hoffnung ihr durch ihn berufen seid.

Mit den Augen des Herzens kann ich also auch den Willen Gottes erkennen. Und der Wille Gottes, seine Berufung bezieht sich eher auf etwas Dynamisches: wir sind zu einer Hoffnung berufen. Hoffnung schaut flexibel in die Zukunft und hat keinen festen Plan.

Denken wir also mal Gottes Willen inwendiger und flexibler. Welche Argumente können wir für diese Denkweise anführen?

Gott will seinen Willen mir inwendig zeigen, nicht von außen. Das hat besonders Ignatius von Loyola verstanden. In seinen Exerzitien beschreibt er drei Wege, um eine Wahl zu treffen, um den Willen Gottes für mich herauszufinden.

Der erste Weg: Mit der Vernunft und dem Verstand überlege ich pro und contra Argumente und wäge dann mit einer Gesamtbetrachtung ab.

Der zweite Weg: Mit meiner Fantasie stelle ich mir vor, dass ich mich für A oder für B entscheide. Und ich frage mich, wenn ich mir das in meinem inneren Kinofilm vorstelle, welche Gefühle habe ich dabei? Wo, bei welcher Entscheidung empfinde ich mehr inneren Frieden und innere Harmonie?

Der dritte Weg: Ich vertraue darauf, dass Gott mir im Herzen irgendwann eine intuitive Klarheit schenkt, welcher Weg für mich der passende ist.

Ignatius hat mit diesen drei Wegen in inwendiger Weise beschrieben, wie ich den Willen Gottes erkennen kann. Die drei Wege gehen vom klar Bewussten der Vernunft und des Verstandes immer mehr ins deutlich dunkle Unbewusste der Intuition. Von den klar getrennten Einzelargumenten über das Empfinden zu der intuitiven Erfassung des offenen Ganzen. Kein Hinweis für den Willen Gottes bricht von außen auf mich ein!

Gottes Willen sollten wir auch flexibler denken. Wenn ich ungute Wege gehe, gibt mir Gott neue Impulse zu mehr Leben. Ein wunderbares Beispiel ist die Dominikanerlaienverbindung in einem amerikanischen Knast. Eine engagierte Ordensfrau besuchte regelmäßig die ganz harten Kerle: Mörder, Drogengangster usw. Sie glaubte an den guten Kern und erreichte es, dass einige Gefangene sich zusammenfanden, um eine Ordensgemeinschaft im Knast zu gründen. Täglich beten sie zusammen das Stundengebet. Sie haben die Liebe Gottes und den Willen Gottes für sich neu im Gefängnis gefunden. Für sie gilt und sie haben erfahren: Gott erleuchtet die Augen unsere Herzen, damit wir verstehen, zu welcher Hoffnung wir durch ihn berufen sind! Gottes Plan kann sehr flexibel sein!

Gottes Schweigen und seine Verborgenheit

Lesung:Ex 3,1-15

3. Fastensonntag, Lesejahr C

Predigt:

Der Bamberger Theologe und Psychotherapeut Georg Beirer hat es sich zur Aufgabe gemacht, besonders Ordensgemeinschaften zu begleiten und zu beraten. In einer Fortbildung erzählte er folgende Geschichte:

Er hielt einen Vortrag vor vielen Ordensschwestern über Mystik und erläuterte dabei, dass das Schweigen Gottes besonders die zweite Lebenshälfte präge. Für viele älteren Schwestern war das eine große Erleichterung. Denn sie fragten sich: Warum habe ich, jetzt wo ich älter bin, weniger religiöse beeindruckende Erfahrungen, weniger religiöse Gefühle usw.? Dreierlei tröstete sie dabei:

Erstens, dass es vielen Menschen so geht, dass sie in der zweiten Lebenshälfte Gott eher im Schweigen erleben.

Zweitens, dass dieser Wandel nicht darin begründet ist, dass sie weniger glauben, weiter von Gott entfernt sind oder sich versündigt haben oder ähnliches.

Drittens, dass sich in diesem Wandel eine geheimnisvolle Seite Gottes zeigt. Gott zeigt sich auch in seiner Abwesenheit, in seinem Schweigen. Wenn Jesus Christus am Kreuz den Anfang des Psalm 22 ausruft, dann ahnen wir, dass er seinen Vater am Kreuz ebenso in der Form der Abwesenheit und des Schweigens erfährt. Und wir ahnen, dass Jesus Christus trotzdem glaubte, dass in dieser Abwesenheit und in diesem Schweigen der Vater geheimnisvoll da ist.

Ich glaube, dass diese Einsichten für viele Christen wertvoll und wichtig sind. Denn die Erfahrung der Abwesenheit und des Schweigens Gottes erleben ja nicht nur ältere Ordensfrauen. Kann ich an Gott glauben, auch wenn ich ihn nicht spüre? Wie halte ich Verbindung zu Gott, wenn in meiner Not mir sein Schweigen entgegentritt?

Mose darf erfahren, dass Gott Jahwe ist: Ich bin der ich bin da! Gott ist also immer da. Er ist die Präsenz, die reine Gegenwart, der tragende Grund allen Seins, immer da. Aber auch Mose hat die Gegenwart Gottes nicht ständig erfahren.

Also warum kann ich die Gegenwart Gottes nicht immer erfahren?

Ich mache nun mehrere Anläufe:

In einem ersten Anlauf erklären wir uns die Zeiten, in denen wir Gott nicht spüren, durch unsere eigene Abgewandtheit. Wenn ich Gott nicht spüre, dann liegt das daran, dass ich mit anderen Dingen beschäftigt bin.

Wir stellen uns in dieser Erklärung Gottes Präsenz immer zugewandt zu. Nun wir sind manchmal abgewandt. Diese Erklärung stimmt sicherlich öfters. Aber sie stimmt sicherlich nicht für die vielen älteren Ordensschwestern, die sich Tag ein Tag aus bemühen, im Gebet auf Gott auszurichten.

Also machen wir einen zweiten Anlauf: Neben der ersten Erklärung kann es auch sein, dass Gott selbst zwei Seiten hat. Gott hat eine zugewandte Seite und eine verborgene Seite. Er ist einerseits barmherzig aber andererseits auch geheimnisvoll. Kann es sein, dass Gott uns in der ersten Lebenshälfte mit seiner zugewandten Seite nährt und in der zweiten Lebenshälfte auch die geheimnisvolle Seite zutraut? Diese Erklärung würde jedenfalls zu den Erfahrungen passen. Wir erleben Gott einerseits zugewandt und andererseits verborgen, still, geheimnisvoll. Aber vielleicht ist diese Erklärung doch noch zu sehr aus unserer Perspektive kommend und versteht Gott noch etwas zu menschlich.

Deswegen machen wir einen dritten Anlauf: Unterhielten sich zwei Fische über das Thema, ob es den Ozean gäbe. Der skeptische Fisch verneinte, der spirituelle suchende Fisch dagegen wollte den Ozean finden. Er machte sich auf die Reise, um den Ozean zu finden. Eines Tages kam er zu einem weisen alten Fisch und fragte ihn: wo ist der Ozean und was ist er? Ist er der Grund von allem? Und der alte Fisch antwortete lächelnd: Du Dummerchen! Die ganze Zeit schwimmst du im Ozean und fragst, wo ist der Ozean und was er sei?

Paulus zitierte auf dem Marktplatz von Athen griechische Dichter und Philosophen: „Den in Gott leben wir, bewegen wir uns und sind wir.“ Genau das hat der alte weise Fisch verinnerlicht: Fische leben, bewegen und sind im Ozean.

Aus dieser Perspektive ist die Erfahrung des Schweigens Gottes in der zweiten Lebenshälfte nochmals neu zu deuten. Gott erfahren wir oft zuerst als ein Gegenüber. Ich spreche Gott mit Du an, erfahre seine Nähe und Liebe, erlebe besondere, herausgehobene Momente, die ich als Gotteserfahrungen erkenne. Aber diese Transzendenzerfahrung, Gott mir gegenüber oder Gott über mich usw., kann mit der Zeit immanent werden. Wenn ich in meiner Erfahrung Gott immer inwendiger werden lasse, dann muss das Erlebnis, dass mir Gott gegenüber ist, schwinden. Und genau dieses Schwinden kann ich als Abwesenheit und Schweigen Gottes erfahren und deuten.

Wenn Gott eigentlich inwendiger ist als all mein bewusstes Denken, Erfahren und Erleben, dann muss ich doch in die Stille gehen, um mich auf Gott in dieser Stille auszurichten.

Verstehe ich Gott inwendiger und immanenter als meine aktiven Gedanken und bewussten Gefühle, die kommen und gehen, dann ist meine Sehnsucht nach Gott kein Mangelzustand. Nein, in dieser Sehnsucht und im Lauschen auf die Stille, in der Erfahrung der angeblichen Abwesenheit Gottes ist die ungründige positive Präsenz Gottes.

So kann man also die Abwesenheit und Stille Gottes auf zweierlei Weise beschreiben:

In der Art einer negativen Theologie: Gott ist auch der absolut Transzendente, der gerade durch die Abwesenheitserfahrung die Endlichkeit unseres Erkennens und seine absolute Transzendenz demonstiert.

Oder in einer Immanenztheologie: Gott ist eigentlich so immanent und inwendig, dass er für das aktiv denkende Ich letztlich nur in einem Stille-werden, Lauschen auf die Stille als ungründig anwesend erahnbar wird. Oder in einem Verwirrtwerden zeigt sich Gott, der die alten Gottesvorstellungen wegfegen lässt …

Wir erleben gerade Krisen, die vieles Selbstverständliche hinweggefegt haben: die Coronakrise, der Krieg in der Ukraine und im Hl. Land. Menschen fragen sich, wo Gott ist, wie er wirkt, ob er ferne ist …

Ein Gott, der uns nützlich ist, der unseren bequemen Lebensstil absichert, der im naiven Sinne einfach nur gut für uns ist und beschützend ist, - dieses Gottesbild müssen wir verabschieden.

Der heilige Geist durchwirkt alles – aber nicht so, dass wir es uns einfach machen könnten. Vielmehr lässt uns der Weltenlauf gerade der letzten Monate in neuer heftiger Dimension erleben, was als Schweigen Gottes, Fremdheit Gottes bezeichnet werden kann.

Dann wächst neu die Sehnsucht nach Gott, nach Gott selbst. Die Sehnsucht nach Gott selbst will nicht, dass Gott für mich und meine alten Gleise nützlich ist, sondern will Gott selbst suchen und mich durch die Suche verwandeln.

Ergänzung:

Es sei hier nur kurz ein Verweis auf die moderne Philosophie gegeben: Diese zwei Zugänge finden wir bei Derrida und Deleuze. Derrida ging den Weg der negativen Theologie. Deleuze den Weg der Immanenzphilosophie. Mir erscheint, dass das Immanenzdenken letztlich noch weiter ausgreift: Es kann sehr gut erklären, warum die Abwesenheitserfahrung notwendig ist.

Hiob, Augustinus und das Theodizee-Problem

Lesung:Ijob 7,1-4.6-7

5.Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr B

Predigt