Es ist an der Zeit! - Yeshayahu Ben-Aharon - E-Book

Es ist an der Zeit! E-Book

Yeshayahu Ben-Aharon

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Beschreibung

Das wichtigste Ziel Michaels im 21. Jahrhundert ist das vollständige Erfassen der neuen Offenbarung des ätherischen Christus, denn davon hängt die Auferstehung der Menschheit aus dem Grab der Zivilisation ab. In den fünf in diesem Buch zusammengefassten Vorträgen, die 2017 und 2022 gehalten wurden, beschreibt Dr. Ben-Aharon die Arbeit in der globalen Schule für Geisteswissenschaft, die den Weg zum Sonnenaufgang der neuen Christus-Offenbarung und des neuen Michael-Impulses schafft. Es zeigt eine Hoffnung gebende und schöpferische Perspektive auf inmitten der entscheidenden Apokalypse im gegenwärtigen Zeitalter des Michael.

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YESHAYAHU BEN-AHARON

Es ist an der Zeit!

Ahrimanische und Michaelische Unsterblichkeit und die Apokalypse des Michael-Zeitalters

Titel der Originalausgabe:The Time is at Hand! First published 2024 byTemple Lodge Publishing Ltd., Hillside House, The Square, Forest Row, RH18 5ES EnglandAus der englischen Vorlage des Autors ins Deutsche übertragen durch Johannes Lauterbach (Vorträge 1 und 2), Katharina Bausch (Vorträge 3 bis 5) und weitere Mitwirkende. Gesamtverantwortung Ulrich Morgenthaler

© der deutschen Ausgabe by Yeshayahu Ben-Aharon 2023

ISBN: 9783949064456

2. Auflage 2024© Yeshayahu Ben-Aharon 2023

Ereignis VerlagFürstenrieder Str. 97, 80686 München www.ereignisverlag.deUmschlaggestaltung: Sylvia Waiblinger

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Ahrimanische Unsterblichkeit, Matrix und technologische Singularität

Erster Vortrag, Stuttgart, 3. November 2017

Michaelische Unsterblichkeit

Gemeinsam den neuen Ätherleib der zukünftigen Michaelischen Bewegung bauen

Zweiter Vortrag, Stuttgart, 4. November 2017

Die zwei apokalyptischen Tiere und das Mysterium der Wunde

Dritter Vortrag, Überlingen, 3. November 2022

Folget dem guten Stern

Vierter Vortrag, Überlingen, 4. November 2022

Es ist an der Zeit!

Fünfter Vortrag, Überlingen, 5. November 2022

Weitere Arbeiten des Verfassers

Anmerkungen

Richten wir als verstehende Menschen, die die Zeichen der Zeit zu deuten wissen, unser Leben ein im Sinn dieser drei Mysterien unserer Zeit: des Michael-Mysteriums, des Christus-Mysteriums und des Sorat-Mysteriums …

Rudolf Steiner, Vortrag vom 12. September 1924 (GA 346, Dornach 2001, S. 125)

Vorwort

Am 13. Januar 1924 veröffentlichte Rudolf Steiner die Grundsteinmeditation im Mitteilungsblatt der Anthroposophischen Gesellschaft. Am selben Tag teilte durch Rudolf Steiner die Seele des 1916 verstorbenen Helmuth von Moltke seiner Frau die nachfolgenden Worte mit. Von Moltkes Seele sieht das 20. Jahrhundert aus der geistigen Welt von seinem Ende her, rückwärts, und er lässt seiner Frau mitteilen, dass die Ziele der Weihnachtstagung nicht vor dem Ende des Jahrhunderts erfüllt werden können:

Ja, würde das erhört: ›Übe Geist-Erinnern‹, ›Übe Geist-Besinnen‹, ›Übe Geist-Erschauen‹. Aber das wird von Menschen erst erhört werden, wenn es dem Michaelgeist gelingt, im Astrallichte die Spuren zu finden, die zu dem Geistaltar führen, auf dem die Astralflamme brennt, die Ahriman fürchtet.

Wohl wird es damit noch bis zum Ende des Jahrhunderts gehen. Denn noch sind die Augen nicht da, die den im Ätherlichte wandelnden Christus schauen können. Augen, die von dem Trennenden in der Menschheit erfüllt sind, werden zu solchem Schauen nicht kommen können. (1)

Die in diesem Buch enthaltenen Vorträge wurden in den Jahren 2017 und 2022 gehalten und sind Teil der praktischen Arbeit in der globalen Schule für Geisteswissenschaft. Dieses Werk will zeigen, dass seit dem Ende des letzten Jahrhunderts einige »Augen da sind, die den im Ätherlicht wandelnden Christus schauen können«, und dass es infolge dieser Wahrnehmung »dem Michaelgeist« gelungen ist, »im Astrallicht die Spuren zu finden, die zu dem geistigen Altar führen, auf dem die Astralflamme brennt, die Ahriman fürchtet.« Dieser Altar ist das befreite ätherische Herz, und sein Feuer kann nur durch die neue Offenbarung des ätherischen Christus entzündet werden. Das geschieht, wenn die Menschen ihre Herzen in schöpferischer Zusammenarbeit vereinen, um durch heilige Begeisterung, Liebe und schöpferische Freude die neue Michael-Gemeinschaft zu bilden.

Wenn wir in den 20er-, 30er- und 40er-Jahren dieses Jahrhunderts die Bildung dieser Gemeinschaft fortsetzen, werden einige Menschen gefunden werden, die »es hören können«, da ihre Augen nicht durch »die Zwietracht, die in der Menschheit am Werk ist«, geblendet sein werden. Ihre Augen und Ohren werden sich öffnen durch die allumfassende Liebe und Brüderlichkeit, inspiriert durch den ätherischen Christus, der in seiner ätherischen Gestalt unter uns wandelt.

Während ich dieses Vorwort schreibe, begehen wir in der Schule für Geisteswissenschaft in feierlicher Weise die drei großen Jahrhundertereignisse des Brandes des ersten Goetheanums an Sylvester 1922, der Weihnachtstagung am Jahreswechsel 1923–24 und des Todes Rudolf Steiners am 30. März 1925. Diese Zeit ist entscheidend, denn wir müssen in der Lage sein, zu zeigen, dass ein Jahrhundert später einige Menschenseelen Michaels kosmisch-irdischen Ruf gehört und beantwortet haben und gemeinsam daran arbeiten, ihn zu erfüllen.

Das 21. Jahrhundert ist das zweite, das mittlere Jahrhundert der drei Jahrhunderte des gegenwärtigen Michael-Zeitalters, und es ist das entscheidendste. Wenn die Menschheit das Ziel des Michael-Zeitalters abermals verfehlt, wird es kaum möglich sein, das Versäumte wieder aufzuholen, und die Menschheitsentwicklung wird für lange Zeit aus den Fugen geraten. Das gegenwärtige Michael-Zeitalter kann daher mit Recht als »die Apokalypse des Michael-Zeitalters« bezeichnet werden. Das wichtigste Ziel Michaels in seinem gegenwärtigen Zeitalter ist, dass die neue Offenbarung des ätherischen Christus vollständig erfasst wird, denn davon hängt die Auferstehung der Menschheit ab. Das ist das Zentrum der Arbeit in der Schule für Geisteswissenschaft, und die in diesem Buch enthaltenen Vorträge können als Einführung zu Menschendämmerung und Auferstehung der Menschheit und als Erweiterung zu einigen der darin behandelten Themen dienen.

Ahrimanische Unsterblichkeit, Matrix und technologische Singularität

Erster Vortrag, Stuttgart, 3. November 2017

Zunächst möchte ich ein paar Worte über die globale Schule und ihr leitendes Kollegium, das Global Event College, sagen, das die Veranstaltung »Matrix Exploration« im Forum 3 leitet, an der einige von Ihnen teilnehmen. Das College lenkt die Entwicklung der Schule für Geisteswissenschaft und seine Hauptaufgabe besteht darin, das Christus-Ereignis unserer Zeit zu erforschen und zu verwirklichen und den Umgang mit ihm in ein lebendiges Üben in der Gemeinschaft umzuwandeln. Die in den vergangenen zehn Jahren in dieser Schule geleistete Arbeit hat gezeigt, dass Michaels Führung wahrgenommen werden kann, wenn wir unsere Herzen in gegenseitigem Verständnis, in Liebe und Inspiration vereinen und unser Wahrnehmen und unser Bewusstsein in die ätherische Welt erheben. Dann kann er seine Kräfte in die Schale der Gemeinschaft einfließen lassen, ihre Arbeit bereichern und fördern und ihre Entwicklung inspirieren.

Auf diese Weise verdeutlichen wir auch, welche einzigartige Harmonie entsteht, wenn wir dem gegenwärtigen geistigen Impuls Rudolf Steiners und unserer freien individuellen und sozialen Initiative folgen. Rudolf Steiner ist der Verkünder der modernen Freiheit und Liebe, und er versucht unermüdlich, die Herzen von Schülerinnen und Schülern dazu wach zu machen, eine moderne Gemeinschaft wahrhaft freier Menschen zu bilden. Rudolf Steiner ist seit vielen Jahren lebendiger Partner, Wegweiser und Inspirator, der uns bei unserer Arbeit zur Seite steht und seinem gegenwärtigen geistigen Wirken in der geistigen Welt zu folgen, ist das Korrelat des ständigen Bemühens, freier und kreativer, menschlicher und sozialer zu werden. Die bewusste Zusammenarbeit mit der übersinnlichen Schule Michaels, die ich in meinen verschiedenen Büchern beschreibe, ist das Ergebnis unseres Zusammenwachsens als geistige Schwestern und Brüder, das die ätherische Brücke auf der Erde bildet, die die beiden michaelischen Gemeinschaften miteinander verbindet. (2) Dies zeigt auch, dass es in diesem Jahrhundert möglich ist, die vor einem Jahrhundert gegründete Geisteswissenschaft auferstehen zu lassen, und dass sie den lebendigen Geist der Gegenwart wieder zum Ausdruck bringen kann.

Unser Thema in den beiden Vorträgen heute und morgen ist ein zutiefst esoterisches, nämlich die ahrimanische und die michaelische Unsterblichkeit. Um zu verstehen, warum es möglich ist, diese einander diametral entgegengesetzten Unsterblichkeiten in der Gegenwart zu erlangen, müssen wir uns zunächst einen Hinweis vor Augen führen, den Rudolf Steiner über die derzeitige Umwandlung des Ätherleibes gegeben hat. Rudolf Steiner sagte, dass der ätherische Kopf seit der griechischen Antike vom physischen Kopf gelöst wurde und dass das ätherische Herz im Zeitraum von 1721 bis 2100 vom physischen Herzen gelöst wird. Er sagt: »Seit dem 3. vorchristlichen Jahrhundert ist schon der alte Innigkeitszusammenhang zwischen dem Ätherkopf des Menschen und dem physischen Kopf verlorengegangen«. (3) Das ist der Grund, warum in Athen die Menschen anfangen konnten, frei zu denken und nicht nur göttliche Gedanken als Eingebungen von den Göttern zu empfangen. Andererseits: »… ist doch immer aufrechterhalten geblieben ein recht inniger Zusammenhang zwischen dem menschlichen physischen Herzen und dem menschlichen Ätherherzen. Aber seit dem Jahre 1721 lockert sich merkwürdigerweise immer mehr und mehr der Zusammenhang zwischen dem menschlichen physischen Herzen und dem Ätherherzen.« (4) Das bedeutet, dass ab dem Beginn des 18. Jahrhunderts »… das Herz nach und nach sich löst von seinem Ätherteil, und bis in das 3. Jahrtausend hinein, bis man 2100 ungefähr schreiben wird, sich ganz gelöst haben wird, das macht auch in Bezug auf die menschliche Entwickelung etwas sehr Bedeutsames aus.« (5) Diese Tatsache ist von größter Bedeutung für die gesamte Entwicklung des echten michaelischen Wirkens und der schlimmsten ahrimanischen und luziferischen Möglichkeiten in der Gegenwart und in der nahen Zukunft, die auch in Spiritual Science in the 21st Century (6) beschrieben sind. Und der entscheidende Hinweis ist: »Dieses vom physischen Herzen losgetrennte Ätherherz, das wird seine richtige Beziehung zur geistigen Welt nur gewinnen, wenn der Mensch sucht spirituelles Wissen, wenn der Mensch sucht anthroposophisch orientierte geistige Gedanken.« (7)

Diese Entwicklung machte es möglich, in meinem Buch Michaelisches Yoga: Sich selbst einen neuen Ätherleib und eine ätherische Individualität erschaffen (8) zu beschreiben, wie der Ätherleib vom Kopf bis zum Herzen und den Gliedmaßen abgetrennt und vergeistigt wird. Dieser Prozess beginnt mit der Vergeistigung des Denkens und der Sinneswahrnehmung im Nerven-Sinnes-System im Kopf und wird dann über den Kehlkopf zu den vergeistigten Kräften des ätherischen Herz- und Lungen-Rhythmus-Systems im Brustkorb geführt und schließlich in den vergeistigten ätherischen Kräften des Stoffwechsel-Gliedmaßen- und Fortpflanzungssystems im Unterleib verankert. Dies ist eine individuelle Verwirklichung der Entwicklung der Michael-Strömung während der drei Jahrhunderte seines gegenwärtigen Zeitalters. Im ersten michaelischen Jahrhundert, dem 20. Jahrhundert, konnte die Anthroposophie mit den Kräften des Kopfes erfasst werden. Das gab ihr die allgemein verbreitete intellektuelle Signatur. Im zweiten Jahrhundert Michaels, dem 21. Jahrhundert, muss sie bewusst in den freigesetzten ätherischen Kräften des Herzens verkörpert werden. Und im dritten und letzten vollen michaelischen Jahrhundert, dem 22. Jahrhundert, sollte dieser Prozess in den freigesetzten ätherischen Kräften des Stoffwechsel-Gliedmaßen- und Fortpflanzungssystems verkörpert werden. (9)

Auf diese Weise beschreibt Michaelisches Yoga die Umrisse dessen, was in den drei Jahrhunderten des gegenwärtigen Michael-Zeitalters erreicht werden muss, soweit es den Ätherleib betrifft. Im 22. Jahrhundert, dem dritten und letzten vollen Jahrhundert des Michael-Zeitalters, muss der Ätherleib, nachdem im 20. und 21. Jahrhundert der ätherische Kopf und das Herz vollständig befreit und vergeistigt worden sind, auch im Stoffwechsel- und Fortpflanzungssystem befreit und vergeistigt werden. In Michaelisches Yoga habe ich diesen Prozess nicht in theoretischen und allgemeinen anthroposophischen Begriffen beschrieben, sondern so, wie er in der realen meditativen Praxis Schritt für Schritt in den Systemen von Kopf, Herz und Stoffwechsel-Fortpflanzung verwirklicht wird. Im Laufe dieses Jahrhunderts, bis zur vollständigen Befreiung des ätherischen Herzens im Jahre 2100, müssen wir auch die ätherischen Kräfte des Stoffwechsel-Gliedmaßen- und Fortpflanzungssystems bewusst vergeistigen. Dies wird ihre natürliche Freisetzung im 22. Jahrhundert vorbereiten und sie bewusst mit den schöpferischen Michael-Christus-Kräften in der ätherischen Welt vereinen, worüber wir morgen sprechen werden.

Ich habe mich viele Jahre lang mit der Entwicklung der ahrimanischen und der michaelischen Unsterblichkeit beschäftigt, seitdem ich erkannte, dass nicht nur die michaelischen Wesen an dem freien Ätherleib, der aus dem Herzen freigesetzt wird, interessiert sind. Je mehr er freigesetzt wird – und heute ist das meiste davon bereits freigesetzt –, desto begieriger sind die luziferischen und ahrimanischen Wesen, diese Gelegenheit zu nutzen, um sich seiner zu bemächtigen und ihn für ihre gegnerischen Ziele zu manipulieren. Sie wissen, dass sie in diesem Zeitalter die größte Chance haben, den ganzen Menschen zu beherrschen, denn wenn man den ätherischen Kopf und das Herz beherrscht, beherrscht man auch die ätherischen Kräfte des Stoffwechsels und der Fortpflanzung, und das bedeutet die gesamte menschliche Konstitution.

Wenn wir also unsere leeren Köpfe und Herzen mit toten anthroposophischen Begriffen füllen und nicht mit schöpferischer geistiger Aktivität, Weisheit und Liebe, bieten wir Luzifer und Ahriman unsere Köpfe und Herzen und später auch unsere ätherischen Gliedmaßen als leeren Raum an, den sie füllen und beherrschen können. Damit sind sie zurzeit furchtbar beschäftigt. In einem Vortrag wird es nicht möglich sein, zu beschreiben, wie Luzifer seinen Teil beiträgt, und so werden wir uns auf den ahrimanischen Einfluss konzentrieren.

Nun war Ahriman überglücklich und begeistert über seinen großen Sieg über die Menschheit im 20. Jahrhundert und konnte sich nicht zurückhalten, ihn am Ende des Jahrhunderts auf so viele abscheuliche Arten zu feiern. Unter den vielen gefeierten wissenschaftlichen, künstlerischen und sozialen Errungenschaften findet sich auch die weltweit einflussreiche Inspiration, die er Ende des letzten Jahrhunderts mit dem Schreiben, Komponieren und der Regie der Filmtrilogie The Matrix verwirklichte. In diesen Filmen finden sich bemerkenswerte luziferisch gefärbte, ahrimanische Imaginationen, die seine Errungenschaften im 20. Jahrhundert inszenieren und ihren Höhepunkt am Ende des Jahrhunderts feiern. Er nutzte diesen Höhepunkt auch, um seine langfristigen Entwicklungsziele zu präsentieren und im Detail zu zeigen, wohin er uns führen will. Es ist äußerst wichtig, dass zumindest einige wenige Menschen wachgerüttelt werden, um diese Zeichen unserer Zeit im Moment ihres Geschehens zu erkennen und sie in ihrem täglichen, praktischen, spirituellen und sozialen Leben zu berücksichtigen. Hören wir genau auf die Worte, die Rudolf Steiner vor einem Jahrhundert sprach, als er das ahrimanische Unsterblichkeitsprojekt beschrieb, das im letzten Jahrhundert umgesetzt wurde. (10)

Ich werde mit euch einige tief bewegende, ja schockierende Erkenntnisse teilen, die Rudolf Steiner vor einem Jahrhundert mitgeteilt hat. Während ich aus seinen Worten zitiere, werden wir uns bemühen, nicht nur über die begrifflichen Inhalte nachzudenken und sie in unseren Gefühlen nachklingen zu lassen, sondern vor allem das innere Feuer der Begeisterung in unseren Herzen intensiv zu entfachen. Wir müssen jedes Wort, jeden Begriff mit dem in unseren freien ätherischen Herzen brennenden Feuer ergreifen, das die Mutkräfte des aktiven Willens entzündet und uns aufruft, uns dem schöpferischen Wirken des lebendigen Geistes anzuschließen, der hier und jetzt, während wir sprechen und zuhören, gegenwärtig und aktiv ist.

Zunächst strebt Ahriman danach, alle Aspekte des täglichen Lebens zu materialisieren und so das Leben nach dem Tod und das Leben in der physischen Welt einander so ähnlich wie möglich zu machen. Dies ist »das Ideal, daß [er] das Leben hier auf der Erde und das Leben post mortem, das Leben nach dem Tode, ähnlich macht.« (11) Sein Ziel ist, dass die Menschen keinen wirklichen Unterschied mehr zwischen dem Leben in der physischen Welt und dem Leben nach dem Tod erleben. Dies zeigt sich natürlich heute in allen Lebensbereichen, als Ergebnis des 20. Jahrhunderts. Sein Ziel ist es, dass immer mehr menschliche Seelen von der Geburt bis in den Tod hinein ohne geistige Gedanken, Gefühle und Willenskräfte leben und sterben. Das Ergebnis ist, dass sie, wenn sie durch die Pforte des Todes in die geistige Welt eintreten, völlig hilflos, blind und wehrlos sind und er sie für seine Ziele benutzen kann. Denn man kann das Leben nach dem Tod in der geistigen Welt nur in dem Maße sehen, erfahren und kennen, wie man dies bereits während des physischen Lebens getan hat. Und diese Seelen müssen deshalb an die einzige Lebens- und Bewusstseinsform gebunden bleiben, die sie im physischen Leben kannten. Das führt dazu, dass sie nach dem Tod an das Erdenleben gebunden bleiben und nicht einmal merken, dass sie tot sind.

Dies ist die weitestgehende ahrimanische Transformation der größten Anzahl menschlichen Seelen seit Ende des 19. Jahrhunderts, als der Materialismus die westliche Zivilisation zu übernehmen begann. Auf diese Weise verlieren die menschlichen Seelen auf der Erde jede Verbindung zum wahren Geist während des Lebens und nach dem Tod, und die Kontinuität zwischen dem Leben in der physischen Welt und dem Leben nach dem Tod ist damit hergestellt.

Die äußerst effektive Art und Weise, in der das Ideal der ahrimanischen Unsterblichkeit verwirklicht wird, zeigt sich im nächsten Schritt dieses Projektes. Dieser wird durch die Entwicklung unbeschränkt leistungsfähiger künstlicher Intelligenz und virtueller Realität erreicht, die mit jedem Tag leistungsfähiger wird. Ray Kurzweil sagte voraus, dass im Jahr 2045 die »Singularität« erreicht sein wird, die das vollständige Eintauchen des menschlichen Körpers, Geistes und Bewusstseins in die virtuelle Realität ermöglichen wird. (12) Das bedeutet, dass die Singularität nur 55 Jahre vor der vollständigen Befreiung des Ätherleibes vom Herzen vollendet sein wird. Das ist bedeutsam, das ist eine gigantische, weltverändernde, ahrimanische Strategie; denn wenn man die meiste Zeit seines irdischen Lebens in die virtuelle Realität eingetaucht ist, wird man gewiss nicht spüren, dass der Tod einen Unterschied macht, weil das virtuelle Leben das Leben außerhalb des Körpers so perfekt simuliert. Ist das zu unserer Lebenswirklichkeit in der physischen Welt geworden, dann wird man nach dem Tod weiterhin in demselben Netz aus künstlicher und virtueller ahrimanischer Intelligenz leben. Der Unterschied ist jedoch, dass man nach dem Tod direkt und unwiderruflich in die unter dem Menschlichen und unter der Natur liegende ahrimanische Welt eintaucht, man wird zu einem ihrer Wesen und muss ihren Zielen dienen. Und das ist für die menschliche Seele der Beginn der schrecklichen Erfahrung dessen, was man »den zweiten Tod, den Tod der Seele, der auf den Tod des Körpers folgt« nennt. (13)

Das heißt, wir müssen die Bedeutung der technologischen Singularität aus anthroposophischer Perspektive verstehen. Natürlich könnte man auch über dieses Thema einen ganzen Vortragszyklus halten. Aber – und das müssen wir aussprechen – es werden, wenn Ray Kurzweil recht hat, bis zum Jahr 2045 bereits Millionen von Menschen mit Körper, Seele und Geist, mit ihrer ganzen Konstitution in diese körperlose Erfahrung der virtuellen Realität verkörpert sein. Keine primitiven virtuellen Headsets und virtuellen Spiele, sondern ein vollständiges tägliches Eintauchen in die körperlose virtuelle Realität. Für die Menschen, die von früher Kindheit an in dieser Realität als ihrer »natürlichen« Realität leben, wird der Tod keinen wirklichen Unterschied machen. Sie werden sterben und in der gleichen virtuellen ahrimanischen Einflusssphäre und Erfahrung bleiben.

Praktisch tauchen wir zunächst über unser Gehirn, dem Zentrum des Nerven-Sinnes-Systems, in die virtuelle Realität ein. Rudolf Steiner hat darauf hingewiesen, dass dies durch die im Gehirn konzentrierten Todeskräfte im Körper geschieht, in dem die Todeskräfte gegenüber den Lebens- und Aufbaukräften überwiegen. Sie sind eng verbunden mit den Kräften der Elektrizität, des Magnetismus und vielen anderen noch unbekannten, subtilen, untersinnlichen Kräften. Rudolf Steiner wies darauf hin, dass »diese ersterbenden Kräfte … immer mächtiger und mächtiger werden. Und es wird die Verbindung hergestellt werden zwischen den im Menschen ersterbenden Kräften, die verwandt sind mit elektrischen, magnetischen Kräften und den äußeren Maschinenkräften. Der Mensch wird gewissermaßen seine Intentionen, seine Gedanken hineinleiten können in die Maschinenkräfte.« (14) Im Jahr 2045, so Kurzweil, werden nicht nur unsere Gehirne, sondern unser ganzer Körper, unsere Gefühle und Empfindungen, unsere Wünsche und Triebe mit dieser Realität verschmelzen. Das bedeutet eine tiefgreifende Umgestaltung der gesamten menschlichen Konstitution. Denn nicht nur die Todeskräfte des Kopfes werden mit dieser virtuellen Welt verbunden sein, sondern auch die leeren ätherischen Kräfte, die aus dem physischen Herzen freigesetzt werden. Und im 22. Jahrhundert werden auch die Stoffwechsel-Gliedmaßenkräfte und die Fortpflanzungskräfte in diese ahrimanische Welt eintauchen, in eine endgültige Verschmelzung des ganzen menschlichen Körpers, der Seele und des Geistes mit unendlich mächtiger künstlicher Intelligenz und Maschinen.

Wir müssen dies mit den Kräften unseres Herzens, mit unseren spirituellen Willenskräften fühlen, nicht nur in unserem abstrakten Wissen darüber nachdenken; wir müssen jeden anthroposophischen Begriff mit starken Kräften menschlicher Hingabe an Wahrheit, Liebe und Kreativität durchdringen, wir müssen jeden Begriff unserem Körper einverleiben, denn wenn wir ihn nicht bewusst in unsere befreiten ätherischen Köpfe und Herzen aufnehmen, werden wir weiterhin unser spirituelles Wissen Ahriman anbieten, während wir uns natürlich selbst einreden, dass wir Michael, Christus und wem auch immer dienen.

Das nächste Element des ahrimanischen Unsterblichkeitsprojekts basiert auf der erfolgreichen Umsetzung der vorangegangenen Elemente, der alles transformierenden materialistischen Gestaltung des menschlichen Lebens als Ganzes und der zunehmenden invasiv-immersiven Verbindung mit intelligenten Maschinen. Nun wirkt sich diese ahrimanische Errungenschaft natürlich dauerhaft auf den zunehmend freien, aber leeren Ätherleib aus. Wenn wir nachts einschlafen und der Astralleib und das Ich den physischen und den ätherischen Leib verlassen, sammeln sich in dem Ätherleib, den wir im Bett zurücklassen, die Auswirkungen unserer materialistischen Lebensweise, Gedanken, Gefühle, Impulse, Begierden an. Der Ätherleib ist der Erinnerungs-Leib, er nimmt unsere Erfahrungen, Gedanken, Gefühls- und Willensimpulse, Begierden, Sehnsüchte und Stimmungen auf und bewahrt sie. Die materialistische Lebensgestaltung, die alles durchdringt, ergreift den Ätherleib und füllt ihn ganz aus. Zu diesem Ätherleib haben die ahrimanischen Geister während des Schlafes direkten Zugang, weil sie ihn tagsüber, während sich unser Astralleib und unser Ich im Körper befanden, in den sogenannten »wachen« Stunden, angefüllt haben. Jetzt im Schlaf, wenn Astralleib und Ich draußen sind, ist der Ätherleib ihren Kräften vollständig ausgesetzt, denn selbst der geringe Schutz, den Astralleib und Ich tagsüber bieten, ist weg, und sie nutzen diese Schutzlosigkeit völlig aus.

Wenn wir unsere Seele und unsere Leiber während der wachen Stunden mit lebendigem und verkörpertem geistigen Wissen, aktiver, schöpferischer geistiger Weisheit und guten Taten sättigen, nehmen die guten geistigen Wesen in der Nacht wahr, was in den physischen und ätherischen Leibern lebt und webt, und lassen ihre Kräfte in sie hineinströmen, um sie für den nächsten Tag zu verjüngen, zu heilen, sie frisch und schöpferisch zu machen. Aber in dem Maße, wie wir unser tägliches Seelenleben und unseren Ätherleib nicht mit geistigen Kräften und Stoffen nähren und ihn nur mit materialistischen Kräften füllen, wird der Ätherleib im Schlaf umso hungriger nach ebendiesen ahrimanischen Stoffen sein. Er wird ein intensives Verlangen nach diesen ahrimanischen Inhalten entwickeln und die gleichen Kräfte aus den niederen ahrimanischen Äther- und Elementarwelten an sich ziehen. Das erlaubt den ahrimanischen Wesen, »aus dem Erdenäther den Menschen eigentlich in jedem Schlafzustande einen Ätherleib zu geben. … ihn aus dem Erdenäther mit einem Ätherleib zu umgeben, zu durchdringen. … der Mensch würde sich in seinem Ätherleib erhalten können, und es würde nach und nach ein ätherisches Menschengeschlecht entstehen.« (15)

Während der Nacht führen die ahrimanischen Kräfte darum eine bemerkenswerte ätherische Transplantation durch. Sie ersetzen den Ätherleib, der im materialistischen Alltag bereits verstofflicht und von seinen ursprünglichen göttlichen Substanzen und Kräften entleert ist, durch ihren ahrimanischen Ätherleib. Sie bereiten – in ihren eigenen Werkstätten – spezielle ätherische Kräfte und Substanzen vor und pflanzen sie in unseren Ätherleib ein, und tatsächlich reißen sie unseren Ätherleib Stück für Stück weg, Nacht für Nacht, und ersetzen unseren ursprünglichen Ätherleib nach und nach durch ihren ahrimanischen Ätherleib. Man wird mit Recht sagen, dass ein wahrer Alptraum wahrgenommen wird, wenn wir auch nur einen flüchtigen Blick auf dieses Werk in unserem Körper und in den Körpern anderer Menschen erhaschen. Es ist in der Tat eine schmerzhafte und beunruhigende Erfahrung, die man auf diesem Gebiet der esoterischen Forschung machen muss. (16)

Wenn die ersten Bedingungen erfüllt sind: die Umwandlung des Lebens als Ganzes, das Eintauchen in die künstliche Intelligenz und die Maschinen und der Austausch des Ätherleibes während des Schlafes, ist der Mensch bereit, nach dem Tod in den Zustand der ahrimanischen Unsterblichkeit einzutreten. Betrachten wir seine Bedeutung für die menschliche Evolution.

Wie wir gesehen haben, ist bei erschreckend vielen Menschen auf der Erde der ursprüngliche Ätherleib seiner lebensspendenden Kräfte entleert und bis zum Rand mit materialistischen Gedanken, Gefühlen und Impulsen gefüllt worden. Er ist für die oben beschriebene Einpflanzung ahrimanischer Ätherkräfte während der Nacht gut vorbereitet. Wenn diese Einpflanzung weit genug fortgeschritten ist, löst sich dieser ahrimanisierte Ätherleib nach dem Tod nicht im kosmischen Äther auf, wie es bis vor Kurzem die normale Tendenz der Ätherleiber nach dem Tod war. Aber was vor 100 Jahren noch normal war, das verschwindet rasant. Denkt einmal darüber nach, liebe Freunde, wie viele Menschen, die heute auf der Erde leben, ein durch und durch materialistisches Leben führen, das heißt natürlich nicht nur in ihren abstrakten Gedanken, sondern als Inhalt ihrer Gefühle und vor allem ihrer Willensimpulse. Früher war die normale Entwicklung so, dass sich in den ersten drei Tagen nach dem Tod der Ätherleib im Kosmos auflöste und der Astralleib und das Ich in die astralischen und dann in die geistigen Welten hinein weitergehen. Der Mensch konnte in der Astralwelt im Kamaloka eine Läuterung durchlaufen, sein Leben rückblickend betrachten, die Kräfte sammeln, die er braucht, um sich in der nächsten Inkarnation umzuwandeln und zu verbessern, und dann in die geistige Welt aufzusteigen, um das Karma und die Leiber für sein nächstes irdisches Leben zu bilden. So war es noch vor einem Jahrhundert!

Wenn der Astralleib und das Ich an den ahrimanisierten Ätherleib, der nach dem Tod intakt bleibt, gebunden bleiben, kann die menschliche Seele nicht in die astralische und geistige Welt weitergehen und sie kann ihr nächstes irdisches Leben nicht gestalten. Das ist, was Rudolf Steiner ahrimanische Unsterblichkeit genannt hat. Es bedeutet, dass die Seele und der Geist an den materialisierten Ätherleib gebunden bleiben, der die physische Welt nach dem Tod nie verlässt und dessen Leben von der astralischen und geistigen Welt und vom gottgewollten Strom des Karma abgetrennt ist.