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»Dieses Buch erzählt Erfahrungen, die ich während der spirituellen Forschung gemacht habe, die in meinem Buch ›Michaelisches Yoga – Sich selbst einen neuen ätherischen Leib und ätherische Individualität schaffen‹ veröffentlicht wurde. Normalerweise geht es mir darum, die objektiven Ergebnisse meiner Forschung zu kommunizieren und nicht das, was ich dabei erlebt habe. Aber eine objektive Beschreibung, was die Seele während der geistigen Forschung durchmacht, kann für das Studium der Anthroposophie und für diejenigen, die den geistigen Weg selbst gehen, wertvoll sein.« Durch treue Arbeit, so schreibt der Autor, kann der geisteswissenschaftliche Weg zu einem lebendigen spirituellen Wesen werden – einem Freund in den Bereichen von Seele und Geist. Dieses Wesen kann zu einer spirituellen Gemeinschaft oder Schule erblühen. Man kann sich mit dieser spirituellen Schule einschließlich dem eigenen Lehrer unterhalten und gemeinsam etwas erschaffen. Im Jahre 2012 wurde Ben-Aharon mit einem Hindernis in seiner Forschungsarbeit konfrontiert. Nachdem er sich alleine durchgeschlagen hatte, spürte er, dass er ohne seine Kollegen aus der geistigen Welt nicht weiterkommen würde. Die intimen Seelenerfahrungen, die in diesem Buch beschrieben werden, fanden während eines Treffens mit ihnen statt - einem festlichen Anlass mit einer engagierten Gemeinschaft von spirituellen Wesen.
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Seitenzahl: 103
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Yeshayahu Ben-Aharon
Das himmlische Jerusalem und die Mysterien des menschlichen Leibes
Titel der Originalausgabe: Cognitive Yoga, How a Book is Born: Heavenly Jerusalem and the Mysteries of the Human Bodypublished 2017 by Temple Lodge Publishing Ltd., Hillside House, The Square, Forest Row, RH18 5ES England© by Yeshayahu Ben-Aharon 2017Ins Deutsche übertragen von Ulrich Morgenthaler
ISBN: 978-3-949064-10-4
1. Auflage 2022© der deutschen Ausgabe by Yeshayahu Ben-Aharon 2022
Ereignis VerlagFürstenrieder Str. 97, 80686 Münchenwww.ereignisverlag.deUmschlaggestaltung: Sylvia Waiblinger
Vorwort
Einführung
1 Vier Stufen der Entwicklung
2 Das Mysterium der Empfängnis
3 Ein unüberwindbares Problem
4 Einige Seelenerlebnisse an der Schwelle
5 Eine co-kreative Reise
6 Der Autor ist schwanger
7 Ein Buch wird geboren
Weitere Arbeiten des Verfassers
Anmerkungen
Die Götter- und Menschenwege müssen sich in der Gegenwart zusammenfinden. Michael wird der große Vermittler sein zwischen Götterwegen und Menschenwegen. Sehen wir auf sein Wirken! … Dann dürfen wir nicht nur mit einem gutgewollten, sondern mit einem mutigen Enthusiasmus in die Zukunft hineinsehen und werden immer mehr und mehr uns im Wollen zusammengeführt sehen mit dem göttlichen Willen, der die Menschen von Anfang an leitet, dann werden wir unsere Freiheit verbunden fühlen mit der Götter Freiheit. Das ist es, was wir empfinden müssen. Und dann werden wir an jedem Tag, wenn wir unser Tagewerk vollbracht haben, uns auch sagen dürfen, indem wir für den folgenden Tag nichts Kleineres, sondern Größeres wollen: Vielleicht schaut der Götter Auge zu uns hernieder und sagt: Ja, so sei es.
Rudolf Steiner, Vortrag vom 22. September 1922, GA 346, Dornach 2001.
Dieses kleine Buch erzählt einige Erfahrungen, die ich während der spirituellen Forschung gemacht habe, die schließlich in meinem Buch Michaelisches Yoga – Sich selbst einen neuen ätherischen Leib und ätherische Individualität schaffen (1) veröffentlicht wurde. Normalerweise geht es mir in meinen Büchern und Vorträgen darum, die objektiven Ergebnisse meiner Forschung zu kommunizieren und nicht das, was ich dabei erlebt habe. Aber auch eine objektive Beschreibung dessen, was die einzelne Seele während der geistigen Forschung durchmacht, kann für das allgemeine Studium der Anthroposophie und für diejenigen, die den geistigen Weg selbst gehen, wertvoll sein. Anthroposophisches spirituelles Üben über viele Jahre hinweg ernsthaft praktiziert, verwandelt allmählich alle Aspekte unseres Seelenlebens. Die Seele beginnt, ein neues Leben zu erfahren, das seine Richtung in bisher unbekannte geistige Erfahrungen und Welten nimmt. Sie verspürt auch das Bedürfnis, sich selbst immer tiefer und aus immer neuen Perspektiven in dieser neuen Existenz zu verstehen. Auf diese Weise wird die Geisteswissenschaft etwas anderes als ihre bekannten physischen Ausdrucksformen auf der Erde. Zuerst wird sie ein intimer Freund in den Bereichen der Seele und des Geistes, dann wird sie ein lebendiges geistiges Wesen, das uns begleitet, und schließlich wächst sie, um zu einer erweiterten geistigen Gemeinschaft zu werden, die aus vielen verschiedenen Wesen besteht. Man lernt allmählich die innere Sprache, um mit ihnen zu kommunizieren und mitzuerschaffen, und erhält dafür erkenntnismäßige und moralische Unterstützung. Und die menschliche Seele entwickelt ein wachsendes Vertrauen in diese neue Gefährtenschaft und Gemeinschaft, weil sie sich immer mehr in ihrem eigenen innersten unabhängigen Sein und Werden verankert fühlt.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts leistete Rudolf Steiner Pionierarbeit und begründete für die Menschheit einen völlig modernen Weg der spirituellen Entwicklung und Forschung. Dieser Weg fußt auf einer detaillierten und praktischen, individuellen spirituellen und moralischen Selbstverwirklichung. Als ein völlig moderner Weg kann und muss er von jedem Menschen frei verwirklicht und in Übereinstimmung mit seinen spezifischen Lebensbedingungen, Fähigkeiten und seinem Karma individualisiert werden. Wenn man diesen Weg geht und seine Methoden umsetzt, betritt man bewusst die geistigen Welten. In den geistigen Welten kann man auch den Weg zum geistigen Wesen seines Lehrers finden, sofern man es bereits durch eigene geistige Anstrengungen im irdischen Leben erlebt hat. Wenn er dieses selbstständig erreichte irdische geistige Erkennen in die geistigen Welten mitbringt, kann ihm auch die bewusste geistige Schülerschaft in seiner Geistesschule und Gemeinschaft gnädig gewährt werden. Diese Geistesschule, die in der der Erde am nächsten liegenden geistigen Welt verankert ist, ist eine funktionierende, aktive und kreativ engagierte Gemeinschaft, in der die urbildlichen geistigen Ziele und Pläne in Bezug auf die unmittelbaren, nahen und fernen Entwicklungsmöglichkeiten, die sich dem Menschen im Zeitalter der menschlichen Freiheit bieten, erarbeitet und ständig aktualisiert werden. Die unten beschriebenen intimen Seelenerfahrungen fanden während einer solchen co-kreativen Beratung und Unterweisung in dieser Schule statt, in einer Zeit, in der meine spirituelle Forschung reif für tatkräftige Hilfe und Verbesserung im Zusammenhang mit einer bestimmten Aufgabe und einem bestimmten Problem war.
Diese Erlebnisse erreichten einen gewissen Höhepunkt in den heiligen Tagen und Nächten des Jahres 2012, das für mich ein besonders reiches und produktives Jahr war. Sie fanden »hinter den Kulissen« während meiner fortlaufenden spirituellen wissenschaftlichen Untersuchung und Praxis des Michaelischen Yoga statt, als ich mit einem großen Hindernis und Problem auf dem Forschungsweg konfrontiert wurde. Nachdem ich mehrere Jahre lang sozusagen allein (man ist im geistigen Leben und Wirken nie allein) mit dieser geistigen Wegsperre gekämpft hatte, fühlte ich, dass ich ohne Beratung mit meinem geistigen Lehrer und meinen Kollegen nicht weiterkommen konnte. Eine solche Beratung ist ein besonderer, ja sogar ein festlicher Anlass, und man muss im Herzen sicher sein, dass die Ursache und der Zeitpunkt wirklich angemessen sind. Manchmal spüren wir, während unsere täglichen Beziehungen mit ihren vielfältigen Begegnungen, Interessen und Arbeiten wie gewohnt weitergehen, das Bedürfnis nach einem besonderen Treffen, um einen Feiertag festlich zu begehen, etwas Neues gemeinsam zu schaffen, eine besondere Person oder eines historischen Ereignisses zu gedenken. Das geschieht auch in unserem spirituellen Leben. Und so war es auch im Jahr 2012. Ich fühlte, dass die Zeit reif war und dass es richtig und produktiv sein würde, sich auf ein so festliches Treffen mit meinen spirituellen Kollegen vorzubereiten und darauf zu warten. Ich möchte einige Aspekte dessen, was ich während dieses Ereignisses erlebt habe, in der persönlicheren und imaginativeren Sprache des Geschichtenerzählens mitteilen. Es ist eine Art neues, individuelles Weihnachtsmärchen über die irdische Reifung eines Forschungsproblems, seine himmlische Empfängnis, sein embryonales Leben und schließlich die Geburt dessen auf Erden, was zu einem physischen Buch wird, schwarz auf weiß gedruckt. Die Geschichte ist die folgende.
Die Fleischwerdung des Wortes ist die erste Michael-Offenbarung, die Geistwerdung des Fleisches muss die zweite Michael-Offenbarung sein.
Rudolf Steiner (GA 194, 22. November 1919.)
Bevor ich mit der Geschichte beginne, möchte ich einige Hintergrundinformationen geben. In Kapitel 4 meines Buches Die neue Erfahrung des Übersinnlichen beschreibe ich drei Hauptaspekte der Begegnung mit dem Wesen des lebendigen, auferstandenen Christus (das Höhere Selbst der Menschheit). In dieser Begegnung steht Christus dir zur Seite, um dich zu ermutigen, dich selbst als ganzer Mensch in Geist, Seele und Leib zu neuem Leben zu erwecken. Man kann auch sagen, dass er dir in seiner Gnade ein einzigartiges Geschenk macht, das aus drei mächtigen goldenen Samenkörnern besteht, die du dir in Geist, Seele und Leib pflanzen kannst, die du – natürlich abhängig von deiner eigenen freien schöpferischen geistigen Tätigkeit – selbstständig weiterentwickeln kannst. Dies versuchte ich in meiner anthroposophischen Arbeit in meinen 20er- und 30er-Jahren zu erreichen und Die neue Erfahrung des Übersinnlichen bot eine Zusammenfassung der wichtigsten Untersuchungen, die während dieses Prozesses unternommen wurden. In diesem Buch konnte ich das eigenständige Pflanzen und Kultivieren der ersten beiden goldenen Samen beschreiben: die in den Geist und in die Seele eingepflanzten. Aber die Kultivierung des dritten Samens, dem im Leib, erwies sich als viel schwieriger, weil sie durch starke Hindernisse blockiert wurde. Dies erforderte eine Entwicklung von höheren und tieferen kognitiv-moralischen Fähigkeiten, die ich damals noch nicht völlig verwirklichen konnte. (2)
Um genauer zu sein, die kognitiv-moralischen Fähigkeiten, die ich vor meinen 40er-Jahren entwickeln konnte, reichten nicht aus, um den dritten, leiblichen Samen richtig zu kultivieren. Aber diese vollständige Kultivierung ist erforderlich, um durch geisteswissenschaftliche Arbeit die wichtigste geistige Aufgabe unserer Zeit zu erfüllen: Durch den anthroposophisch erfassten Impuls des ätherischen Christus zum ersten Mal den freien Menschen zu ermöglichen. Die Aufgabe besteht darin, zu lernen, wie man die Geisteswissenschaft anwenden kann, um den Christus-Impuls nicht nur im Geist und in der Seele, sondern auch in den geistigen Kräften der Leiber zu individualisieren. Nur mithilfe der modernen anthroposophischen Geisteswissenschaft ist es heute möglich, diese tief verborgenen, in den Ur-Gründen der Leiber schlummernden geistigen Kräfte zu erforschen, zu entdecken, zu aktivieren und zu vollem imaginativem Bewusstsein zu bringen. (3)
Im Nachhinein kann ich sagen, dass dieser dritte, leibliche Aspekt der Arbeit warten musste, bis ich im Alter von 56–63 Jahren mein achtes Lebensjahrsiebt erreichte, in der – meist völlig unbewusst – die Kräfte des Geistesmenschen (Atman) aktiviert werden. Während dieser Jahre konnte ich erleben, wie ich von Kräften unterstützt wurde, die durch die Entwicklung des Geistselbst (im Alter von 42–49 Jahren) und des Lebensgeistes (49–56) aktiviert wurden. Dies brachte eine Veränderung in meinem Imaginationsvermögen mit sich, an dem ich jahrzehntelang gearbeitet habe, weil es von stärkeren spirituellen Kräften unterstützt werden konnte als zuvor. Dies ermöglichte es mir, imaginativ – aber diese Fähigkeit der Imagination wurde nun zunehmend durch stärker inspirierende und intuitive Elemente gesättigt – auch einige Aspekte der potenziellen spirituellen Kräfte der drei Leiber zu erfassen. Wie ich in Michaelisches Yoga ausführlich beschreibe, konnte ich dann einige der mächtigen Hindernisse, die in den Leibern, bestehend aus Wünschen, Trieben und Instinkten, gefunden wurden, überwinden und bewusst tiefer in sie eindringen. Ich spürte, dass ich, je weiter dieses Jahrsiebt voranschritt, zum ersten Mal mein Ziel erreichen konnte, die Entwicklung jenes Aspekts der modernen Imaginationsfähigkeit, die mir zur Individualisierung und Vergeistigung mittels der Geisteswissenschaft gegeben wurde, in gewissen Grenzen zu vervollständigen. Ich konnte dann die Kräfte dieser Imaginationsseele, unterstützt und verstärkt durch die inspirativen und intuitiven Kräfte, nutzen, um einige Aspekte der reinen, jungfräulichen, in den Tiefen der drei Leiber verborgenen Kräfte zu erwecken und sie – durch die freie Erkenntnisaktivität der Geisteswissenschaft – mit den Kräften des ätherischen Christus zu vereinen. Und das ist es, was ich in meinem Buch Michaelisches Yoga beschrieben habe.
Was sind nach Rudolf Steiner diese jungfräulichen Kräfte des »Dornröschens«, die in unserem Unbewussten schlummern und stark bewacht und geschützt sind? Um diese Frage zu beantworten, müssen wir uns den Untersuchungen Rudolf Steiners zuwenden, die er in seinem Vortragszyklus über das Lukas-Evangelium im September 1909 gemacht hat. Er weist darauf hin, dass in jedem Menschen auch heute noch kostbare Reste der ursprünglichen göttlichen Kräfte vorhanden sind, die in ihrem reinen Urzustand verblieben sind, und wie sie sich aus den Evolutionsstufen des alten Saturn, der alten Sonne und des alten Mondes gebildet haben. Während dieser drei kosmischen Phasen unserer Evolution entstanden die göttlich gegebenen und entwickelten Leiber: der physische, der ätherische und der astrale, wurden in ihrer erhabensten, archetypischen, göttlichen Schönheit und Vollkommenheit geformt. Ein Teil von ihnen wurde auch geschützt, als zu Beginn der Evolution der Erde das »Ich« hinzugefügt wurde und mit ihm der luziferische egoistische Einfluss. Aber die leitenden göttlichen Wesen verschonten einen Teil von jedem dieser Leiber und ließen sie nicht ganz von den luziferischen und später ahrimanischen Kräften verderben. Das heißt, dieser einzigartige Extrakt des ursprünglichen, erhabenen kosmischen Menschen, der nur aus diesen rein archetypischen und himmlischen Adams-Kräften besteht, wurde am Ende von Lemurien vor dem Eingriff Luzifers geschützt. Er blieb als reine Zukunftspotenzialität erhalten, bis zu der Zeit, in der der erste Mensch geboren werden konnte, in dem diese Kräfte zum ersten und einzigen Mal verkörpert und inkarniert werden konnten. Dies geschah im Jesuskind aus der Linie des Davidsohnes Nathan, dessen Geburt im Lukas-Evangelium beschrieben wird. Dieses nathanische Jesus-Wesen wurde zum Kelch, welches das kosmische Höhere Selbst der Menschheit, den Christus, empfing und verkörperte. Nun, auch heute wird noch in der völlig unbewussten Tiefe des physischen, ätherischen und astralen Leibes jedes Menschen ein individueller Extrakt derselben reinen jungfräulichen Kräfte bewahrt. Und so wie Jesus im 30. Lebensjahr bei der Taufe durch Johannes im Jordan das kosmische Höhere Selbst der Menschheit in sich aufnahm und mit ihm diese reinsten geistigen Urkräfte vereinte, so kann dies auch heute jeder Mensch. Jeder Mensch, der das Ziel der irdischen Evolution vollenden will, muss schließlich auch während vieler wiederholter irdischer Leben dieselbe Mission erfüllen, die Jesus makrokosmisch für die Menschheit und die Erde als Ganzes erfüllt hat. Dieses tief unbewusste, rein geistige Wesen des Menschen, so Rudolf Steiner,