Flunschlippe- Piet und die Insel des Nichts - Dennis Weiß - E-Book

Flunschlippe- Piet und die Insel des Nichts E-Book

Dennis Weiß

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Beschreibung

Opa Piet, Marie und ihre Freunde machen sich auf zur Insel des Nichts. Dabei lernen sie jemand Neues kennen und erleben einige Abenteuer, ehe alles endet. So geraten sie an die gefährlichen Sirenen, an einem megagroßen Zyklopen und an eine Hexe, die ihnen das Leben schwermachen möchte. Werden sie es schaffen, den letzten Stein zu finden?

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Dennis Weiß

Flunschlippe- Piet und die Insel des Nichts

 

 

 

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Vorwort

Prolog

Der Klabautermann

Die Tore von Madagaskar

Auf der anderen Seite

Die Sirenen

Der Zyklop

Untermbaums Auftritt

Muro Pirata

Der Bluff

Der Tempel des Nihil

Der große Showdown

Der Wunsch

Impressum neobooks

Vorwort

FLUNSCHLIPPE- PIET

Und die Insel des Nichts

Teil 3

Nach einer Idee von Merle und Dennis Weiß

Cover: freepik (freepik.com)

Text: Dennis Weiß

© Dennis Weiß 2019/2020

Dies ist der dritte und letzte Teil von den Abenteuern von Flunschlippe- Piet und Marie, seiner Enkelin. Es ging ja schon mächtig zur Sache im letzten Teil, aber in diesen… boah… man muss es gelesen haben. Es hat mir Spaß gemacht, es zu schreiben.

Ein besonderer Dank geht an meine Familie und insbesondere Merle!

Prolog

Meine Güte war das bisher spannend! Geister, Piraten, Steine, Animali, Meerjungfrauen. Du weißt nicht, wovon ich hier quatsche? Na dann bist du entweder vergesslich wie eine Eintagsfliege oder du hast schlichtweg die ersten beiden Teile nicht gelesen. Was ich mal nicht hoffe.

Na gut, für alle, die zu faul sind, die ersten beiden Teile nochmal zu lesen oder überhaupt durchzuackern- hier eine kleine Zusammenfassung. Was bisher geschah:

Nun gut, die Geschichte begann bei den Helgaländern mit Marie, Kotte und Hinnerk und der fetten Annette. Sie wollten ein Baumhaus bauen. Dann kam Opa, erzählte von früher, als er noch jünger war und Piraten, die die Insel überfielen. Die Helgaländer stellten sich doof an und am Ende kam Piet mit. Am nächsten Tag ist Opa Piet entführt worden und Marie und ihre Freunde machen sich mit einem Boot und einer Landkarte auf, um Opa zu retten. Dann passierten ganz viele Dinge und viel Argh, Argh und - ja und wenn du wissen willst, was genau, dann lies doch den ersten Teil- meine Güte.

Gut, beruhigen, runterkommen…

Am Ende bekam Marie den Lapismors und gab dafür ihre Seele. Gespenstig, hm? Genau das ist es auch. Als sie zurückfuhren, sahen sie die Nussschale, nein nicht die echte, sondern das Schiff- habe ich es denn nur mit Idioten zu tun? Was? Ein Kinderbuch, achso, hehe, gut, liebe Kinder am Ende befanden sich Marie und die anderen vor Helgaland…

Ende erster Teil, zack zweiter Teil.

Die Eltern machen sich sorgen, Lachfingerlump und seine Piraten überfallen Helgaland und Marie und Konsorten wollen sie retten. Dann fliehen die Piraten. Die Kinder rutschen knapp am Stubenarrest vorbei und nach einer Diskussion können sie den Gestörten Bäckern folgen.

Dann kommt wieder ganz viel Argh! Argh! Eine Riesenkrake, Animali und Meerjungfrauen… wer’s genau wissen will, möge die vorherige Lektüre durcharbeiten (arrrrh!) Dieses Mal opfert sich Hinnerk und sie bauen auf einer kleinen Insel, die zufällig gegenüber von der Insel ist, wo sich die Piraten aufhalten… sag mal, wer hat sich denn den Mist ausgedacht? Na gut, zweite Teil sind meistens schlechter als die ersten. Jedenfalls wollen sie am Ende zur Insel des Nichts und haben einen blinden Passagier…

Der Klabautermann

An dieser Stelle macht es wohl Sinn, mich einmal kurz vorzustellen. Nun ja, ich bin Kayso, der Klabautermann und ich bin schon 265 Jahre alt! Das hört sich für Menschenohren nach einer ganzen Menge an, dennoch ist es für Klabautermänner nichts. Es bedeutet, dass ich gerademal jugendlich bin, wenn es hochkommt.

Bevor ich auf diesem merkwürdigen Schiff Passagier wurde, um ehrlich gesagt nur von dieser Insel zu gelangen, befand ich mich auf selbiger mehr als ein Hundert Jahre. Also mehr als ein Menschenleben. Und ganz gleich, was ich versucht habe, ich kam von dieser dämlichen Insel nicht herunter. Ich fühlte mich wie dieser Typ mit seinem Freund Freitag.

Du willst wissen, wie ich da rauf gekommen bin? Es ist mir zwar total unangenehm, aber ich werde es erzählen, denn mir wird dies nicht ein zweites Mal im Leben geschehen. Dafür sorge ich oder lege mich nicht mehr mit solchen Personen an.

Ein Klabautermann ist ein Einzelgänger und muss recht früh in seinem Leben allein zurechtkommen. Es ist nichts Ungewöhnliches. Wir mögen einfach keine Gesellschaft, denn meist nerven sie uns. Zudem, sind wir Meister des Schabernacks und kaum einer mag es, wenn man ihm Streiche spielt oder sich einen Spaß erlaubt.

Warum wir das machen, willst du wissen? Es gehört zu uns wie essen, trinken und schlafen. Es schenkt uns unsere Energie und unsere magische Fähigkeit, die zwar im Gegensatz zu Zauberern oder Hexen schwächer ist, aber sie reicht, um sich den einen oder anderen Spaß zu erlauben.

Die meisten Klabautermänner haben sich auf die Wasserratten spezialisiert. Damit sind Seemänner, Matrosen, Piraten, Fischerleute und alle gemeint, die zur See fahren. Anfänglich aber probiert sich ein jeder Klabautermann auch aus und versucht sich an Landratten oder auch anderen Geschöpfen.

So zog ich durch die Lande in einer Zeit, als die Seefahrerei ihren Höhepunkt hatte. Ich suchte nach einem neuen Reiz, nachdem ich etliche Mannschaften zur Weißglut gebrachte. Mir war, gelinde gesagt, sehr langweilig. Ich begab mich nach einer Seefahrt an Land, eigentlich nur, um zu ruhen, damit ich mir ein neues Schiff aussuchen konnte, welches durch meinen Schabernack in den Wahnsinn getrieben würde, als ich eine Klabauterfrau sah.

Es durchschoss mich wie ein Blitz und ich hätte es sicherlich niemals zugegeben, aber ich war hin und weg und zwar von Beginn an. Klabauterfrauen war extrem selten, sodass die meisten Klabautermänner in ihrem gesamten Leben nicht eine zu Gesicht bekommen.

Wie elektrisiert folgte ich ihr, denn mein Interesse galt ihr. Und keine Angst, dass wird keine Knutschgeschichte, denn das mag ich auch nicht. Es ist für Klabautermänner und -Frauen eher eine Verbundenheit, die man wirklich nur einmal erlebt.

Ich musste mich beeilen, sie nicht zu verlieren, denn sie war flink. Irgendetwas verfolgte sie, daher fiel ihr zunächst nicht auf, dass ich an ihr drangehängt hatte. Sie lief durch die Gassen und ich ihr hinterher. Es schien als habe sie Spaß und ich hatte das Gefühl, ihr ganz nahe zu sein.

Sie blieb stehen, als sie sich in einer Sachgasse befand und ich versteckte mich hinter Fässern, die neben einem Wirtshaus standen und lunzte vorsichtig, um zu schauen, was sie da machte. Meine Neugierde war schier endlos. Sie schlich in die eine Ecke und dann ging alles sehr schnell.

Sie schnappte sich ein Tier, welches quiekte ohne Ende, denn es fürchtete sein Leben. Dann packte sie es und drückte so fest zu, sodass es auf der Stelle starb. Ich konnte noch erhaschen, dass es sich um eine Ratte handelte. Sie verputzte das Nagetier in einem Happs und drehte sich dann rasch um. Aus Reflex zog ich meinen Kopf zurück, damit sie mich nicht entdeckte.

Es entstand eine dieser unangenehmen Pausen, wo man nicht wusste, was nun passieren würde. Hatte sie mich gesehen oder nicht? Weshalb ich so‘ ne Angst hatte? Habt ihr schon mal versucht, mit einem Mädchen eurer Wahl zu sprechen? Nein?! Na, es ist, als hätte man einem Kloß im Hals und hat das Sprechen verlernt. Man blamierte sich in jedem Fall und das wollte ich natürlich nicht!

„Hey, ich weiß, dass da jemand ist“, rief sie plötzlich und unterbrach mein Luftanhalten.

Sie hatte mich entdeckt! Was sollte ich tun? Mich zeigen oder mich gleich totstellen? Ich wusste es nicht und war wie blockiert. Ich kannte dieses Gefühl nicht, denn ich war ein Klabautermann. Ein Wesen, was nie verlegen war. Ein Schelm vor dem Herrn. Und nun stehe ich da, wie der Ochs vor dem Berg.

„Hey!“ rief sie nochmals und verjagte mich, denn sie stand direkt neben mir.

Ich schien so ausgeblendet und voller Gedanken zu sein, sodass ich nicht bemerkt hatte, wie sie sich näherte. Nun war ich allerdings dadurch wie ein zu Stein erstarrt und brachte keinen Ton heraus. Dieser Moment, in Wahrheit wohl maximal fünf Sekunden dauernd, kam mir vor wie zwei Ewigkeiten, denn er wollte einfach nicht vorrübergehen und ich war nicht in der Lage, mich aus dieser schier unlösbaren Situation zu befreien.

„Hallo! Alles okay mit dir?“ fragte sie und lächelte.

Ich lächelte zurück und sah wie der letzte Vollidiot, was mir im nächsten Moment auffiel. Daher zog ich mein Gesicht wieder in Richtung Ernsthaftigkeit. Und schaute sie an. Ihre grünen Augen strahlten wie Blattgrün an einem Morgen voller Sonnenschein.

„Kannst du nicht sprechen, oder was?“ fragte sie.

„Doch…“, antwortete ich, „kann ich.“

„Kannst du mir auch verraten, wie dein Name ist?“ wollte sie wissen und wirkte ein wenig ungeduldig.

„Ähm…, Kay,…Kay,…so“, stammelte ich als Antwort und hätte mich glatt Ohrfeigen können.

„Okay, Kay-Kay-so“, sagte sie, „dass ist ja ein seltsamer Name. Ich bin im Übrigen Lony.“

„Nein“, warf ich ein, denn sie hatte mich natürlich falsch verstanden.

„Wie meinst du das? Ich heiße Lony- wie soll ich denn sonst heißen?“ fragte sich und zeigte sich erstaunt.

„Nein, ich meine, ich heiße nicht Kay-Kay-so“, verbesserte ich, „sondern nur Kayso.“

„Nurkayso?“ wiederholte sie.

„Ich heiße Kayso“, sagte ich deutlicher.

„Ah, Kayso, warum sagst du das nicht gleich?“ wollte sie wissen.

Hätte ich ihr sagen sollen, dass ich so aufgeregt war wie in meinem gesamten Leben nicht? Hätte ich ihr verraten sollen, dass ich sie verfolgt habe, seit ich sie gesehen hatte? Hätte ich ihr beichten sollen, dass mein Herz so laut pochte, sodass sie es eigentlich hätte hören müssen? Nein, denn das wäre sicherlich peinlich und sie würde mich auslachen.

„Ich habe mich erschrocken“, antwortete ich, „als du um die Ecke kamst, daher habe ich mich verhaspelt.“

„Schon klar“, meinte sie, „und was machen wir jetzt?“

Darauf hatte ich keine Antwort, denn ich war noch so geplättet von ihrer Anwesenheit, sodass ich gerade wieder keinen Ton rauskriege. Also schluckte ich, als hätte ich Schiss vor ihr.

„Hey, jetzt mal locker“, sagte Lony dann, „lass‘ uns doch gemeinsam Streiche spielen.“

Ich hatte noch nie zuvor mit jemandem zusammen Streiche durchgeführt. Das war ein komplett neues Terrain für mich. Trotzdem versuchte ich, mich zusammenzureißen, aber so einfach war das nicht. Diese Klabauterfrau machte mich halt nervös.

„Bist du dabei?“ wollte sie von mir erfahren.

Ich nickte nur.

„Wir könnten doch auf dieses Schiff dort gehen“, schlug sie vor.

Es war mir völlig gleich, was sie wollte, ich würde eh alles mitgehen und alles für sie tun. Deshalb war es auch völlig in Ordnung für mich, mit ihr zusammen auf dieses Schiff zu schleichen. Sie griff meine Hand und ich war wie im siebten Himmel. Ich kann mich nicht mal daran erinnern, wie wir auf dieses Schiff gelangt waren.

Wir hatten uns im Vorratstraum versteckt, soviel konnte ich erkennen. Bei der Menge an Speisen, wie geräucherter Speck, Wurst, aber auch Käse, Kartoffeln und Zwieback würde dies eine lange Reise werden. Ich konnte nicht einmal erahnen, wie lange sie für mich dauern würde.

Das Schiff stach in See und wir beide hatten unser Vergnügen, indem wir Dinge stahlen und damit Unruhe unter der Besatzung aufkam, denn sie beschuldigten sich gegenseitig. Es handelte sich um Seeleute, keine Piraten und sie hatten offenbar einen besonderen Gast an Bord, der überführt werden sollte.

Wir spielten Streiche, indem wir Bananenschalen an Stellen legten, wo garantiert jemand ausrutschen würde. Wir schmierten Griffe mit verfaulten Eiern ein, damit die Seemänner reinfassten. Wir bemalten sie, wenn sie schliefen. All dies sorgte für gewaltige Unruhe und der Kapitän ließ seine Männer antreten, denn es ging ihm mächtig auf den Zeiger, dass ständig etwas passierte.

„Männer, ich dulde keine weiteren Zwischenfälle“, sagte er an, „wenn ich denjenigen ab jetzt erwischen sollte, droht ihm die Planke.“

Lony und ich wussten, was dies zu bedeuten hatte. Die Planke bedeutete, dass man jemanden als Strafe drüber laufen ließ und er gezwungen war, im Meer zu landen. Man ließ diese Seeleute im Ozean und somit überließ man sie ihrem Schicksal. Manchmal, wenn man gnädig war, gab es ein Holz zum Festhalten.

Klabautermänner und- Frauen hielt es nicht davon ab, weiterzumachen, im Gegenteil, solche Vorkommnisse wie Bestrafungsankündigungen waren für uns Ansporn, uns heftigere Dinge zu überlegen.

So kam es dazu, dass wir über einen Flur liefen, gerade nachdem wir einen Eimer, voll mit Fischresten über eine Tür befestigt hatten. Er würde runterfallen und auf einem Kopf landen und denjenigen wahrscheinlich das Würgen verursachen. Wir hofften natürlich, dass es den Kapitän traf, denn dann knallte es richtig.

Wir lugten immer wieder aus unserem Versteck hervor, obwohl Menschen uns nicht einmal sehen konnten. Irgendwann bemerkte ich, dass Lony sich gar nicht mehr umdrehte und ich schaute sie an. Sie starrte auf eine Tür, die einen winzigen Spalt offen war.

Man konnte in Räumlichkeiten schauen, die prunkvoll waren. Sowas erkannte ich sofort. Sicherlich waren dies die Gemächer des besonderen Gastes. Lony war erstaunlich ruhig, als wäre sie beeindruckt.

„Siehst du ihn?“ fragte sie, ohne mir zu erklären, was genau ich da erblicken sollte.

Ich konzentrierte mich, um etwas zu erspähen, was für Lony interessant sein könnte, aber ich suchte vergebens, denn der Einblick war zu schmal, als das ich hätte alles sehen können. Zudem stand Lony etwas anders als ich und konnte es aus ihrer Perspektive besser erblicken.

„Nein, ich sehe nichts“, antwortete ich, „was genau meinst du denn?“

„Er funkelt so wunderschön“, strahlte sie über das ganze Gesicht.

„Was denn?“ fragte ich und schaute in die gleiche Richtung wie sie und dann konnte ich erblicken, was Lony so sehr faszinierte: Es war ein Ring, der einen dicken, fetten Diamanten hatte.

„Der Ring?“ rückversicherte ich mich.

„Ja, genau“, bestätigte sie.

„Wow“, sagte ich, „der ist wirklich schön.“

„Ich will ihn“, haute sie plötzlich raus, „hol‘ ihn mir.“