Freimaurerei im 3. Jahrtausend - Werner J. Kraftsik - E-Book

Freimaurerei im 3. Jahrtausend E-Book

Werner J. Kraftsik

4,7

Beschreibung

Man findet selten jemanden, der wirklich weiß was Freimaurer sind, was sie tun, was sie wollen und wohin ihre Aktivitäten führen (sollen). Das "freimaurerische Geheimnis" scheint die Mitglieder des Bundes daran zu hindern, offen über den Sinn ihrer Arbeit in den Logen zu sprechen. Dieses Buch will versuchen, Licht in das Dunkel der Unwissenheit zu bringen. Es soll klar machen, wozu Freimaurerei dient. Ängste und/oder Befürchtungen beseitigen und die Wichtigkeit der Freimaurerei, jenseits jeder Ideologie, Religion oder sonstigen Weltanschauung, belegen.

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Gewidmet meiner Frau Jutta,die sehr geduldig,sehr kritischaber wohlwollend meine Arbeit begleitet hat.

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Eine „gemischte Loge“, die im Schottischen Ritus 19, 20 arbeitet

Erklärungsversuch

Danksagungen

Quellenhinweise

Vorwort:

Fällt bei einem Gespräch zwischen Menschen der Begriff Freimaurer, oder Freimaurerei, erlebt man häufig zwei völlig gegensätzliche Reaktionen:

Was ist das, - kenne ich nicht, - hat das etwas mit Religion zu tun?

Oder

Ja, kenne ich, habe ich schon einmal gehört; kenne jemand der einen Freimaurer kennt; ach ja, das sind doch die mit der Weltverschwörung; habe ich schon mal im Fernsehen gesehen habe ich gegoogelt: bin aber nicht dahinter gestiegen was das eigentlich ist.

So, oder so ähnlich sind die Aussagen.

Man findet selten jemanden, der wirklich weiß was Freimaurer sind, was sie tun, was sie wollen und wohin ihre Aktivitäten führen (sollen).

Interessanter Weise tun sich selbst Freimaurer schwer damit, jemanden, der nichts von Freimaurerei weiß zu erklären, was Freimaurer tun, warum sie es tun und vor allem was das konkrete Ziel der Freimaurer ist.

Die Internet-Suchmaschine >Google< bietet zu dem Stichwort Freimaurer in etwa einer viertel Sekunde mehr als 500.000 Einträge1 an.

Kombiniert man den Begriff Freimaurerei mit anderen, wie Geheimnis, Verschwörungen, Illuminaten, Geheimbünde werden jeweils zwischen ca. 40.000 bis ca. 120.000 „>Hits<“ angezeigt. Alleine die Begriffe >Freimaurer und Katholische Kirche< bringen 62.000 „Treffer“.

Gibt man den Begriff Loge, oder Logen ein, findet man mehr als 700 000 Einträge2 was auf den ersten Blick auf eine gewisse Bekanntheit schließen lassen könnte, sich aber später durch die Anwendung des Begriffes für unterschiedliche Dinge erklärt.

Die Literatur über Freimaurer ist, auch für Fachleute, in der Vielfalt kaum mehr überschaubar. Jede Buchhandlung, die etwas auf sich hält, führt einige Titel über Freimaurerei im Angebot, oder besorgt sie innerhalb sehr kurzer Zeit dem Kunden.

Auffällig ist, dass sich die angebotene Literatur häufig und überwiegend mit der Vergangenheit, den Wurzeln und der Geschichte der Freimaurerei, den Gründervätern oder den historischen Persönlichkeiten beschäftigen, die Mitglieder des Bundes waren.

Besucht man die in vielen Städten aufzufindenden Logenhäuser, oder macht über die zwischenzeitlich reichlich vorhandenen Websites der Logen elektronische Besuche, fällt die Rückbesinnung auf die eigene Geschichte und die „berühmten Brüder“ markant ins Auge.

Spricht man mit Freimaurern, hört man immer wieder die Begriffe:

Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit, Toleranz und Humanität

Was und wie das exakt ist oder funktioniert, wird als Geheimnis behandelt und es wird dem Fragenden erklärt, dass das in Ritualen bearbeitet wird. Nichteingeweihte erfahren im Grunde sehr wenig über das, was Freimaurer sind, was sie wollen und zu welchem Zweck ihre Arbeit dient, bzw. wo sie hinführt.

Wer sich dafür mit mehr als der üblichen Neugierde interessiert, dem bietet man an, nach einer Aufnahme ihn in die „Geheimnisse“ einzuweihen. Die Anderen, die Profanen, wie Freimaurer sagen, müssen sich mit dem zufrieden geben, was man ihnen erzählt, oder was Gespräche, Bücher oder das Internet hergeben.

Eine unbefriedigende Situation, sowohl für den > profanen < Fragesteller, der entweder vertröstet wird oder nur selektierte und daher unvollständige Antworten erhält, als auch für den Freimaurer, der gerne Auskunft geben möchte, sich aber verpflichtet hat, keine > Geheimnisse < preis zu geben.

Wer nichts weiß, vermutet so entstehen Gerüchte!

Das fatale an der Situation ist, dass über das eigentliche „Arbeiten“ nichts Konkretes gesagt wird.

Darüber herrscht Schweigen.

Fragt man nach den Zielen, die Freimaurer verfolgen, erhält man meist sehr nebulöse Aussagen, die letztlich wieder bei in den Begriffen Humanität, Toleranz und Brüderlichkeit landen, was rein plakativ erscheint. Welche Wirkung die Arbeiten von Freimaurern im Einzelnen hinterlassen, bleibt in der Regel unbeantwortet.

Dieses Buch will versuchen, ohne dass der Leser davon ausgehen kann die „letzten Geheimnisse“ von Logen und deren Rituale zu erfahren, Licht in das Dunkel der Unwissenheit zu bringen.

Dieses Licht soll Freimaurer und Nichtfreimaurer gleichermaßen erhellen und die Wege und die Ziele aufzeigen.

Es soll > Nichtfreimaurern < klar machen wozu Freimaurerei dient.

Ängste und/oder Befürchtungen beseitigen und die Wichtigkeit der Freimaurerei jenseits jeder Ideologie, Religion oder sonstigen Weltanschauung belegen.

Freimaurern kann und soll es eine Hilfe sein die eigene Position zu bestimmen. Die Freimaurer laufen sonst Gefahr entweder in die „Schublade“ > Sekte <, > Sonderlinge < oder > Verschwörer < einsortiert zu werden, was weder der Idee, noch den Menschen, die die Freimaurerei seit Jahrhunderten hegen, pflegen und weitergeben, gerecht wird.

Außerdem wird man erkennen, dass die Freimaurerei allen Menschen eine Möglichkeit anbietet, persönliche Vorstellungen an eine „bessere Welt“ zu verwirklichen. Dies geschieht ohne Fanatismus, Sektierertum, Ablehnung von Religionen oder der Abhängigkeit vom persönlichen, wirtschaftlichen, Besitzstand.

Freimaurerei könnte eine Universallösung für viele Probleme der Gesellschaften des 3. Jahrtausends sein.

 

Werner J. Kraftsik Juli 2015

Was ist Freimaurerei?

Zu dieser Frage gibt es keine einheitliche Antwort!

Gleichwohl darüber ungezählte Bücher geschrieben, Vorträge gehalten und Diskussionen geführt worden sind.

Es gibt bestimmte, von allen Beteiligten getragenen, aber unterschiedlich bewertete Prinzipien, aber keinerlei dogmatisch, also einheitlich und verbindlich für alle Freimaurer festgelegte „Glaubenssätze“. Fast glaubt man, dass es so viele Ansichten, wie Freimaurer gibt. Und doch gibt es Gemeinsamkeiten, zu denen sich – die meisten – bekennen und die in folgenden, aus England stammenden, Gedanken zusammengefasst sind:

Daheim ist sie Güte,im Geschäft ist sie Ehrlichkeit,in Gesellschaft ist sie Höflichkeit,bei der Arbeit ist sie Anständigkeit!Für den Unglücklichen ist sie Mitleid,für den Schwachen ist sie Hilfe, für den Starken ist sie Vertrauen.Dem Gesetz gegenüber ist sie Treue,gegen das Unrecht ist sie Widerstand.Beim Reuigen ist sie Verzeihen,für den Glücklichen ist sie Mitfreude.Vor Gott ist sie Ehrfurcht und Liebe.

Diese Gedanken sollten wir als Maßstab und Richtschnur nutzen, um zu sehen, ob es das wirklich ist,

wonach Freimaurer streben?ob Freimaurer in diesen Regeln einig sind?ob Freimaurer nach diesen Prinzipien handeln?ob bewusst dagegen verstoßen wird?ob und wie diese Lebenshaltung geschult wird?welcher Mittel man sich bedient?warum die Arbeit und die Mittel dazu geheim gehalten werden?was das Ziel der Freimaurer ist?

Wie viele Freimaurer gibt es eigentlich?

In all ihren Ausprägungsformen wird die Anzahl der Freimaurer weltweit, auf etwa sieben Millionen Mitglieder geschätzt, Stand 2013.3

Dabei sind in den USA ca. vier Millionen,

in Europa etwa eineinhalb Millionen und

in Südamerika ungefähr eine Million Mitglieder

in sogenannten „regulären“ Logen organisiert.

Die etwa 485 deutschen Freimaurerlogen mit ihren ca.15.300 Mitgliedern, Stand 2015, arbeiten unter fünf, weitgehend selbständigen, Großlogen, die sich ihrerseits zu den Vereinigten Großlogen von Deutschland Bruderschaft der Freimaurer – (VGLvD) zusammengeschlossen haben.4 Die Mitgliederzahl der Frauenlogen, der gemischt arbeitenden Logen und die, die als irregulär gelten dürfte bei etwa geschätzt 10–15 Prozent, also bei etwa einer weiteren Million Mitgliedern liegen.

Was ist eine Loge?

Eine Loge ist ein Ort, wo Maurer zusammenkommen und arbeiten.

Davon ist dann jede ordentlich eingerichtete Gesellschaft von Maurern Loge genannt und jeder Br. muss zu einer gehören.(Anderson, Konstitutionensbuch 1732).

So definiert das „Internationale Freimaurerlexikon“ von 1932 den Begriff Loge und fährt fort:

Das Wort bezeichnet also in erster Linie den Raum, in dem sich die Freimaurer versammeln. Dieser Raum soll abgeschlossen sein oder er muß, wenn er unter freiem Himmel gelegen ist, so gewählt sein, dass die Annäherung von Fremden sofort bemerkt und verhindert werden kann.

Der Name des Versammlungsortes geht dann auf die Versammlung selbst über, und so wird die in der Loge versammelte Bruderschaft selbst Loge genannt.5

A "Lodge" is defined to be "an assemblage of Freemasons, duly congregated, having the sacred writings, square, and compass, and a charter, or warrant of constitution, authorizing them to work." The room or place in which they meet, representing some part of King Solomon's Temple, is also called the Lodge; and it is that we are now considering.6

Eine Loge ist definiert als eine ordnungsgemäße Versammlung von Freimaurer, mit heiligen Schriften, Winkelmaß und Zirkel und unter der Zugrundelegung der Charta, oder Konstitution, die die Berechtigung zur Durchführung der Arbeit bestätigt. Der Raum oder Ort, an dem sie sich treffen, repräsentiert einen Teil König Salomons Tempel, ist nun Loge und ist jetzt das, was zu berücksichtigen ist.(Übersetzung vom Verfasser.)

Was machen Freimaurer in den Logen?

Diese Frage ist detailliert nur „initiierten Brüder/Schwestern „zu beantworten. Alle anderen müssen sich mit den „Absichtserklärungen“ der verschiedenen Logen zufrieden geben.

Schauen wir uns einige Internetauftritte von Logen, exemplarisch an, um heraus zu bekommen, was Freimaurer wollen. Vielleicht erkennen wir dann auch, wie sie sich bemühen, um es zu verwirklichen. Beginnen wir im Norden Deutschlands und sehen, was die humanitäre Johannis-Freimaurerloge Frithjof zum Nesselblatt in Kiel (Nr. 595 i.O. Kiel) dazu auf ihrer Internetpräsenz7 sagt:

Wenn Sie das Bedürfnis nach

Gesprächen mit verlässlichen Freunden haben sowie einen

Ausgleich zum Stress und zur Hektik des Alltags suchen

und Sie etwas für sich tun wollen und

nach geistiger Freiheit, innerer Wahrheit, nach Toleranz und Menschenwürde streben

empfehlen wir Ihnen, sich auf unseren Seiten über den Freimaurerbund und unsere humanitäre Loge zu informieren.

Wie das in der „Praxis“ vor sich geht, stellt man so vor:

Während unserer regelmäßigen Treffen, die wir Tempelarbeiten nennen, folgen wir einem festen Ritual, das in allen Freimaurerlogen weltweit in ähnlicher Weise zelebriert wird.

In einem rituellen Wechselgespräch werden dabei allegorische, symbolische, philosophische, musische und musikalische Bestandteile miteinander kombiniert.

Unsere Arbeiten geben uns Zeit und Raum zur Selbstbesinnung sowie Anstöße zur persönlichen Weiterentwicklung.

Wir Freimaurer bedienen uns einer bildreichen Sprache, die der Werkmaurerei der mittelalterlichen Dombauhütten entnommen ist. Ein zentrales Bild ist der Bau des Tempels der Humanität. Dieser symbolisiert für uns den zentralen Auftrag an jeden Freimaurer, seinen individuellen Beitrag zur Vollendung einer auf die Menschen ausgerichteten, demokratischen Gesellschaft zu leisten.

Es folgt eine Auflistung der wichtigsten Symbole, mit denen sich Werte und Vorsätze auch im Alltag ihren Weg in die Wahrnehmung bahnen soll.

Schauen wir uns eine weitere Johannis Loge, so nennt man die Logen in Deutschland, die in den Graden Lehrling, Geselle und Meister arbeiten, an:

Auf der Startseite der Loge "Zu den ehernen Säulen" e.V. Nr. 404 in Dresden 8 finden wir neben dem freimaurerischen Erscheinungsbild einen besonderen Hinweis, der sehr profaner (weltlicher), Natur ist:

Es handelt sich bei dieser Loge um einen „e.V.“ einen eingetragenen Verein, also eine Vereinigung die sich dem in Deutschland geltenden Vereinsrecht „unterworfen“ hat. Die Auswirkungen sowohl für die Mitglieder, als auch die Öffentlichkeit sind wesentlich und in diversen rechtlichen Vorschriften des deutschen Vereinsrechtes festgelegt. 9

Der Besucher der Internetpräsenz dieser Loge wird gleich auf der ersten Seite mit einer Botschaft, die für Freimaurer essentiell zu sein scheint, konfrontiert:

Erkenne Dich selbst:„Schau in dich.“ „Schau um dich.“ „Schau über dich.“

Diesem – die Person ansprechende Motto – folgt ein eher allgemeiner Hinweis darauf, was Freimaurerei beabsichtigt:

Freimaurerei ist geprägt von den Grundsätzen der Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit der Menschen auf der ganzen Welt ohne Ansehen von Ethnien, Religion und ihrer Herkunft.

Diese Loge nimmt ihre Öffentlichkeitsarbeit intensiv wahr, indem sie gezielt nach außen geht, was diese Informationen belegen:

Vortragsreihe in der Volkshochschule

Nach den kürzlich gehaltenen Vorträgen:

“Freimauerei und Politik” sowie

“Freimaurerei und Religion” planen wir

in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Dresden weitere Veranstaltungen.

Derzeit in Planung sind:

Ein „Tag der offenen Tür mit Tempelbesichtigung” und Vorträge zu den Themen:

“Freimaurerei und Gesellschaft” sowie

“Feminine Freimaurerei”.

In ihren Vorstellungen und Erwartungen sind diese Logenmitglieder sowohl offen, als auch konkret, soweit man das überhaupt bereits an der Stelle sagen kann.

Dies liest sich auf der entsprechenden Web-Site so:

Was ist Freimaurerei?

Die Freimaurerei, auch Königliche Kunst genannt, versteht sich als ein ethischer Bund freier Menschen mit der Überzeugung, dass die ständige Arbeit an sich selbst zu einem menschlicheren Verhalten führt.

Die fünf Grundideale der Freimaurerei sind

Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit, Toleranz und Humanität.

Sie sollen durch die praktische Einübung im Alltag gelebt werden. Ein Bund für das ganze Leben. Freimaurerei ist kein Verein wie jeder andere, sondern ein lebenslanger Bund. Daher sollten Sie eine Mitgliedschaft nur nach reiflicher Überlegung anstreben. Als Voraussetzungen müssen Sie mindestens 18 Jahre alt und ein „freier Mann von gutem Ruf“ sein.

Wie werde ich Freimaurer?

Nach dem Besuch von Gästeabenden und Gesprächen mit Logenmitgliedern können Sie einen Aufnahmeantrag stellen.

Über diesen wird logenintern abgestimmt. Stimmen alle Brüder mit „Ja“, können Sie Mitglied im Bruderbund werden.

Was erwarten wir von einem Suchenden?

Wir erwarten von Ihnen, dass Sie sich bereits aus den allgemein zugänglichen Quellen umfassend über Freimaurerei informiert haben und auf dieser Wissensbasis tiefer- und weitergehende Fragen haben. Wir erwarten wir Offenheit, Toleranz und Verschwiegenheit.

Was kann der Suchende von uns erwarten?

Mitglied in unserer Loge zu sein, bedeutet Einbindung in eine Gemeinschaft denkender Menschen, mit Spaß an der geistigen Auseinandersetzung. Wir werden Sie nach Kräften bei der Arbeit “am Rauen Stein“ unterstützen.

Jemand, der sich ernsthaft für die Freimaurerei interessiert, zeigen sich nach dem „Besuch“ dieser beiden Internetpräsenzen Informationen, die teils wiederholt, teils neu, auf jeden Fall erklärungsbedürftig und interpretiert werden müssen.

Ein weiteres Beispiel der Darstellung einer Freimaurerloge:

Ein herzliches Willkommen auf der Seite der Leipziger Freimaurerloge “Minerva zu den drei Palmen”.10

Im Jahr 1741 als eine der ersten deutschen Logen unter der Matrikelnummer 7 gegründet, entwickelte sich die “Minerva” im Laufe der Zeit zu einer der größten und einflussreichsten Logen Deutschlands.

Vor dem Verbot durch die Nationalsozialisten im Jahr 1935 vereinte die Loge nahezu 500 Mitglieder, unter denen sich viele wichtige Leipziger Persönlichkeiten befanden.

Im Jahre 1991 wurde die “Minerva” mit Hilfe der Hannoverschen Loge, “Friedrich zum weißen Pferde” wieder eingesetzt.

Sie ist Mitglied der humanitären Großloge der “Alten Freien und Angenommenen Maurer von Deutschland” (A.F.u.A.M.v.D.).

Die Zahl der in Leipzig ansässigen Mitglieder beträgt heute ca. 45, hinzu kommen etwa 15 Doppelmitglieder aus den alten Bundesländern.

Die Loge und ihre Mitglieder sind den Grundideen der Freimaurerei

Freiheit, Brüderlichkeit, Toleranz und Menschenliebeverpflichtet.

Neben der Pflege der traditionellen freimaurerischen Rituale sehen wir es als unsere Aufgabe an, uns in das kulturelle Leben unserer Heimatstadt Leipzig kontinuierlich einzubringen. Die Loge ist ein eingetragener Verein, das Logenleben geprägt von zahlreichen Aktivitäten – sowohl innerhalb als auch außerhalb der Bruderkette.

Vorträge, Lesungen, Informationsveranstaltungen und Gästeabende, gemeinsame Reisen, die einmal in der Zeit der Leipziger Buchmesse stattfindende “Leipziger Buchloge” und die Unterstützung karitativer Organisationen sind hier zu nennen.

Sollten Sie als Besucher dieser Seiten Interesse haben, sich näher mit der Freimaurerei zu befassen oder an einem unserer Gästeabende teilnehmen wollen, wenden Sie sich vertrauensvoll an unseren Gästebeauftragten.

Was ist eine Tempelarbeit?

Die Tempelarbeit ist der Rahmen, in dem sich das rituelle Leben der Freimaurerei ereignet. Freimaurer sind sich bewusst, dass sie sich während ihrer “Tempelarbeit” nicht nur in einem steinernen Gebäude befinden, sondern in allererster Linie in einem geistigen Gebäude. Eine gute Tempelarbeit ist wie ein Mysterienspiel. Man greift auf Symbole zurück, eine sinnbeladene Ikonographie, auf metaphorische Erläuterungen und strenggeordnete rituelle Abläufe.

Schäfersaal der Loge „Zu den drei Türmen“ Rothenburg ob der Tauber.

Die Tempelarbeit enthält viele an die christliche Liturgie erinnernde Elemente, wie zum Beispiel Wechselgespräche, Zeichen, Rede, Gesang. Während liturgische Praktiken theistischer Religionen stets auch eine Gotteserfahrung vergegenwärtigen sollen, stellt die Tempelarbeit der Freimaurer alles rituelle Geschehen in den Dienst der Selbsterfahrung des Menschen. Dem Wort „Arbeit“ kommt besondere Bedeutung zu. Es benennt diejenige Form des Schaffens, wodurch die Welt verändert werden könne: nicht durch Beten und abwartende Demut gegenüber einem jenseitigen Wesen allein, sondern durch Einsatz der gestalterischen und werktätigen Fähigkeiten der Menschen.

Ein Pressebericht über einen Weg zur Öffentlichkeitsarbeit einer Loge in Dresden:

Was machen die Freimaurer in Dresden? von Anneke Müller, MoPo2427

Dresden - Zwei Jahrhunderte lang trafen sich in Dresden Freimaurer im Verborgenen zu ihren heimlichen Ritualen Bis 1935. Verfolgt unter den Nazis, ausgebombt, dann von der DDR verboten, hat der geheimnisumwitterte Bund von „Logenbrüdern“ jetzt wieder ein eigenes Haus. Und sie wagen etwas Neues.

Die Freimaurer wollen ihre Villa künftig auch zu Kunst, Kultur und Völkerverständigung für Außenstehende öffnen. Im hauseigenen Tempel, in dem monatlich die Rituale abgehalten werden, bleibt man dann aber doch lieber unter sich.

Fünf Fragen zu den Freimaurern

Was sind Freimauerer?

Die Freimaurerei versteht sich als ein ethischer Bund freier Menschen mit der Überzeugung, dass die ständige Arbeit an sich selbst zu einem menschlicheren Verhalten führt.

Was „glauben“ Freimaurer?

Die fünf Grundideale der Freimaurerei sind Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit, Toleranz und Humanität. Sie sollen durch die praktische Einübung im Alltag gelebt werden.

Seit wann gibt’s Dresdens Loge?

1738 gründete Friedrich August Graf von Rutowski (1702–64), illegitimer Sohn Augusts des Starken, Dresdens erste Freimaurerloge „Zu den drei weißen Adlern“, die dritte in Deutschland überhaupt. Heute gibt es in Dresden etwa 120 Freimauerer.

Wer kann Freimaurer werden?

Wer Freimauerer werden will, muss sich selbst an die Loge wenden. Ein Jahr lang müssen Interessenten an Informationsveranstaltungen teilnehmen, dann können sie als „Lehrling“ aufgenommen werden.

Können sich auch Frauen bewerben?

Bisher gibt es in Dresden nur eine Männerloge.

An die Gründung einer Frauenloge wird aber gedacht.

Berühmte Freimaurer in Dresden

Obwohl es egal ist, welchem Stand Freimaurer angehören, hatten Dresdens Freimaurer viele Berühmtheiten in ihren Reihen. Zu ihnen zählten der Architekt Friedrich Gottlob Thormayer (1775–1842), der Erbauer der Treppe zur Brühlschen Terrasse, der Architekt der Dresdner Oper, Gottfried Semper (1803–79) oder der Erbauer des Italienischen Dörfchens, Hans Erlwein (1872–1914). Der Schriftsteller und Jurist Christian Gottfried Körner (1756–1831),

 

Wie werden Logen sonst von der Öffentlichkeit, der Presse, wahrgenommen?

Pressestimmen und Hinweise:

Freimaurer feiern Jubiläum - Fest soll Vorbehalte abbauen28Kieler Nachrichten 26.06.2012

Zu ihrem 275-jährigen Jubiläum suchen die Freimaurer in Deutschland den Dialog mit den Bürgern und wollen so Vorbehalte abbauen. Im Herbst sind mehrere Veranstaltungen und Ausstellungen in Hamburg geplant, die der traditionsreiche Bund am heutigen Dienstag vorstellen wird.

Hamburg. "Wir wollen zeigen: Freimaurer sind ansprechbar und mitten in der Gesellschaft", sagte der Sprecher der Freimaurer in Deutschland, Oliver Barckhan. Die Bruderschaft ist seit ihren Anfängen im 18. Jahrhundert von vielen Geheimnissen und verschwörerischen Theorien umgeben, sie trat bislang nur selten in der Öffentlichkeit auf. Ein wichtiges Prinzip der rund 14 000 Mitglieder bundesweit ist die Verschwiegenheit über ihre Rituale.

In der Hansestadt wurde 1737 die erste deutsche Loge "Absalom zu den drei Nesseln" gegründet. Anlässlich ihres Jubiläums wollen die Freimaurer die Initiative "Mehr Menschlichkeit im Alltag - eine Ressource im Überfluss?" starten, die von Hamburgs Ex-Bürgermeister Ole von Beust (CDU) unterstützt wird. Vom 28. bis 30. September werden dann bis zu 3000 Freimaurer aus aller Welt zu einem großen Festprogramm erwartet.

Freimaurer bezeichnen sich selbst als politisch und religiös unabhängig. Sie treten nach eigenen Angaben für Brüderlichkeit und Toleranz ein. Zu den Zielen gehört auch die Hilfe für Menschen in Not. Im Herbst wollen sie ihre seit Jahrhunderten andauernde Arbeit am "Rauen Stein" für mehr Menschlichkeit feiern. Das bedeutet, dass ein Freimaurer sein eigenes Denken und Handeln immer wieder selbstkritisch hinterfragt, um ein besserer Mensch zu werden.

Wer Freimaurer werden will, muss ein "freier Mann von gutem Ruf" sein, darf keine Schulden haben und nicht vorbestraft sein. dpa

Wie stellen sich Freimaurer in der Öffentlichkeit selbst dar?

"Menschlichkeit" für Ohr und Auge / Sinnliche Perspektiven der "Königlichen Kunst"

http://www.presseportal.de/pm/105735/2992294/-menschlichkeit-fuer-ohr-und-auge-sinnliche-perspektiven-der-koeniglichen-kunst Donnerstag, 09.04.201529

Es ist eine echte „Art of Living Assembly“, was die Künstlervereinigung PEGASUS und die älteste Freimaurer-Loge Deutschlands „Absalom“ mit dem Logenhaus Welckerstraße vorhaben. Der ehrwürdige Goethesaal, in dem zuletzt der Gustav-Stresemann-Preis der Großloge der Alten und Freien Angenommenen Maurer von Deutschland (AFuAMvD) an Altkanzler Helmut Schmidt verliehen worden ist, wird vom 11. April an bis zum Sommer 2015 zu Galerie und Konzertsaal umgebaut. PEGASUS und Absalom errichten gemeinsam einen Treffpunkt für Künstler, Kulturschaffende und Freunde der Schönen Künste, direkt gegenüber der Hamburger Staatsoper.

Am 6. Juni wird um 18:00 Uhr der öffentliche Dialog „Art of Living Assembly“ eröffnet mit dem Thema „Menschlichkeit im interkulturellen Wertewandel“. Dazu laden die Künstlervereinigung PEGASUS und die Loge „Absalom zu den 3 Nesseln“ gemeinsam ein. Die Türen des Logenhauses stehen weit geöffnet.

Eine weitere „Darstellung“ einer Loge:

Lübecker Johannis-Loge, Hinter den Mauern der Freimaurer Flensburger Tageblatts 12. April 201530

Zwischen Weltverschwörung und Weltverbesserung um kaum einen Bund ranken sich so viele Mythen wie um die Freimaurer. Für Schleswig-Holstein am Sonntag hat sich die Lübecker Loge geöffnet.

Blutopfer, Ritualmorde, Satanskult und vor allem Weltverschwörung: Gruselgeschichten über die Freimaurerei gibt es zuhauf und in der Stadtbibliothek sind sie zwischen Sekten und Scientology zu finden. Kein Wunder. Die Herren halten sich bedeckt in ihren Logen. Zutritt ist streng reglementiert, über Rituale wird geschwiegen. Weitgehend jedenfalls. Die 1772 gegründete Lübecker Johannis-Loge „Zum Füllhorn“ hat für uns einige ihrer Türen geöffnet.

Schwarze Anzüge, weiße Binder, schwarze Zylinder, weiße Handschuhe, die Herren erscheinen wie zur feierlichen Aufnahme eines Lehrlings. Fast jedenfalls. Es fehlen der Schurz und Accessoires der jeweiligen Funktionen. Tempelarbeit oder einfach Arbeit wird ein Ritual genannt, und während solch einer Arbeit trüge Jens Störtebecker als Vorsitzender Logenmeister ein Winkelmaß auf der Brust. Den Hammer, mit dem er die Arbeiten begleitet, zeigt er her, auch Winkel, Zirkel und Vereinigungsschale, das Schwert und die alte Bibel dürfen wir betrachten.

Üblicherweise wäre sie aufgeschlagen, sagt der Meister, weil dies aber keine Arbeit ist, bleibt die Bibel an diesem Platz geschlossen. Man könne aber gerne vor die Tür gehen, und in ihr blättern, bietet Störtebecker an.

Hintergrund: Die Freimaurerei wurzelt in den mittelalterlichen Dombauhütten, in denen sich umherziehende, also „freie“, weil keiner ortsansässigen Zunft angehörenden Bauleute organisierten und – unter Maßgabe der Geheimhaltung – Wissen und Fähigkeiten überlieferten. Im Wandel der Zeit und schließlich inspiriert von den Ideen der Aufklärung, wurde die reale Arbeit am „rauen Stein“ zum Symbol für die Arbeit jedes Einzelnen an sich selbst. Die erste Großloge wurde 1717 in London gegründet. Aufgrund enger Handelsbeziehungen entstand schon 1737 die Freimaurerloge „Absalom zu den drei Nesseln“ in Hamburg.

Heute sind in Deutschland fünf Großlogen

Großloge der Alten Freien und Angenommenen Maurer von Deutschland (A.F.u.A.M.),

Große Landesloge der Freimaurer von Deutschland (GLLFvD),

Große National-Mutterloge „Zu den drei Weltkugeln“ (3WK),

The Grand Lodge of British Freemasons in Germany,

American Canadian Grand Lodge unter dem Dachverband Vereinigte Großlogen von Deutschland (VGL) zusammengeschlossen.