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Was für ein Anblick! Für einen Moment ist Prinzessin Ann-Kathrin, die im Schlosshotel ihrer Tante als Aushilfe eingesprungen ist, sprachlos. Unmengen von weißem Tüll und feinster Spitze - in diesem prachtvollen Brautkleid will die australische Millionärin Patricia Smith in Kürze heiraten. Aber zuvor muss das teure Stück noch in die Reinigung - von wo es leider nicht mehr zurückkommt.
Zwischen einer hysterischen Braut und einem am Boden zerstörten vermeintlichen Zimmermädchen ist Patricias Verlobter Daniel der Einzige, der einen kühlen Kopf bewahrt. Seine Lösung: Heimlich will er das Kleid noch einmal besorgen.
Ann-Kathrin soll anstelle der Braut zur Anprobe mitkommen. In dem Moment, in dem sie den raschelnden Stoff überstreift und in den Spiegel sieht, ist es um die junge Frau geschehen: So will sie auch einmal heiraten. Leider ist es nicht ihr Bräutigam, dem sie gleich gegenübertreten wird ...
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Seitenzahl: 110
Cover
Impressum
Das verlorene Brautkleid
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BASTEI ENTERTAINMENT
Vollständige E-Book-Ausgabe der beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe
Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG
© 2016 by Bastei Lübbe AG, Köln
Verlagsleiter Romanhefte: Dr. Florian Marzin
Verantwortlich für den Inhalt
Titelbild: shutterstock / Novak_N
Datenkonvertierung E-Book: Blickpunkt Werbe- und Verlagsgesellschaft mbH, Satzstudio Potsdam
ISBN 978-3-7325-4386-1
www.bastei-entertainment.de
www.lesejury.de
Das verlorene Brautkleid
Wie Prinzessin Ann-Kathrin doch noch ihre Traumhochzeit feierte
Von Juliane Sartena
Was für ein Anblick! Für einen Moment ist Prinzessin Ann-Kathrin, die im Schlosshotel ihrer Tante als Aushilfe eingesprungen ist, sprachlos. Unmengen von weißem Tüll und feinster Spitze – in diesem prachtvollen Brautkleid will die australische Millionärin Patricia Smith in Kürze heiraten. Aber zuvor muss das teure Stück noch in die Reinigung – von wo es leider nicht mehr zurückkommt.
Zwischen einer hysterischen Braut und einem am Boden zerstörten vermeintlichen Zimmermädchen ist Patricias Verlobter Daniel der Einzige, der einen kühlen Kopf bewahrt. Seine Lösung: Heimlich will er das Kleid noch einmal besorgen.
Ann-Kathrin soll anstelle der Braut zur Anprobe mitkommen. In dem Moment, in dem sie den raschelnden Stoff überstreift und in den Spiegel sieht, ist es um die junge Frau geschehen: So will sie auch einmal heiraten. Leider ist es nicht ihr Bräutigam, dem sie gleich gegenübertreten wird …
Frühlingsregen klopfte gegen die Fensterscheiben, und Ann-Kathrin Prinzessin von Elbersdorf schaute mit einem wohligen Gefühl auf die verregnete Parklandschaft, die draußen zu sehen war. Von den Blättern der großen Kastanien fielen schwere Tropfen, und das Grün des gepflegten Rasens glänzte vor Nässe.
Heute war definitiv ein Nachmittag, an dem man es sich so richtig gemütlich machen konnte, was sie auch vorhatte.
Sie entzündete das Kaminfeuer, denn es war kühl draußen, schob die DVD von einem schnulzigen Liebesfilm ein, lümmelte sich zufrieden auf das kostbare antike Ledersofa und brach eine Tafel Schokolade an, um sich damit das Heimkino zu versüßen.
Leider sollte der Genuss nicht allzu lange währen. Noch bevor die Filmheldin die Szene betrat, betrat Ann-Kathrins Mutter energischen Schrittes die Kaminhalle des Schlosses. In der Hand hielt sie das Telefon, um es ihrer Tochter zu reichen.
»Ein Gespräch für dich, bitte mach den Ton aus.«
Mit innerem Bedauern kam Ann-Kathrin dieser Aufforderung nach.
Ihre mit den Lippen geformte Frage: »Wer ist denn dran?«, blieb unbeantwortet. Ihre Mutter verriet einem nie vorher, wer am Telefon war. Doch es war nicht schwer, die Stimme am anderen Ende der Leitung zu erkennen. Sie gehörte eindeutig zu ihrer Patentante Constanze Baronin von Meyringen, und dem Tonfall war zu entnehmen, dass es dringend war.
»Bist du es Ann-Kathrin?«
»Höchstselbst, liebe Tante. Um was geht es denn?«
Ein überzeugendes Seufzen war die Antwort, gefolgt von der Feststellung: »Es ist einfach eine Katastrophe!«
Prinzessin Ann-Kathrin mochte ihre Patentante Constanze. Sie war sogar ihre absolute Lieblingstante, was bei den zahlreichen Tanten, die man als Prinzessin zu haben pflegt, einiges bedeutete. Dennoch hatte sie an ihrem geplanten Fernsehnachmittag wenig Lust auf Katastrophen. Zumal auf solche, die – sie ahnte es – mit dem kleinen, aber noblen Schlosshotel zusammenhingen, das ihre Tante betrieb.
Ihre Ahnung sollte sie nicht täuschen.
»Frau Landmann ist schwanger geworden, und nun habe ich absolut niemanden mehr, der mir die nächsten Wochen im Hotel hilft.«
Frau Landmann war Tante Constanzes tüchtigste Hotelfachkraft. Ann-Kathrin sah ein, dass es in dem kleinen Hotelbetrieb schwierig ohne sie werden würde.
»Was ist mit Frau Jensch?«
»Die macht doch nur Aushilfe und ist auch nicht mehr die Jüngste.«
»Und was ist mit Ferdinand?«
Ferdinand war Tante Constanzes einziger Sohn und damit Ann-Kathrins Cousin.
»Der ist zurzeit gerade im Ausland und kommt erst in zwei Wochen wieder zurück«, gab die Baronin Auskunft.
»Das sieht ihm ähnlich«, stellte Ann-Kathrin fest.
»Was sieht Ferdinand ähnlich?«, erkundigte ihre Tante sich ein wenig gekränkt.
»Na ja, dass er gerade nicht greifbar ist, wenn man ihn braucht.«
»Also ich bitte dich, er ist wegen seines Studiums weg.«
Ann-Kathrin lachte. »Schon gut. Ferdinand ist einfach ein Glückspilz«, stellte sie dabei fest, in Gedanken fügte sie jedoch noch hinzu »und ein unverbesserlicher, charmanter Taugenichts«.
Doch das sprach sie lieber nicht aus, denn selbstredend hielt ihre Tante große Stücke auf ihren einzigen Sohn. Und ihr Cousin war ja auch ein netter Kerl. Nur leider selten für Arbeit zu gebrauchen, weshalb man von ihm keine Lösung des Problems erwarten konnte.
Also versuchte die Prinzessin eine letzte Rettung in anderer Richtung: »Kann Frau Landmann denn gar nicht mehr kommen? Eine Schwangerschaft ist doch keine Krankheit.«
»Natürlich ist Schwangersein keine Krankheit. Aber die Arme muss liegen, und du weißt ja selbst, wie anstrengend die Arbeit in einem Hotelbetrieb sein kann.«
Das wusste Ann-Kathrin allerdings, da sie bereits während ihrer Schulzeit ab und zu im Hotel ihrer Tante ausgeholfen hatte.
»Du hast doch jetzt Semesterferien, oder?«, erkundigte ihre Tante sich hoffnungsvoll.
»Habe ich, ja«, gestand Ann-Kathrin unwillig ein.
»Na wunderbar! Dann kannst du doch kommen und für Frau Landmann einspringen.«
Prinzessin Ann-Kathrin stöhnte innerlich. Sie hatte gewusst, dass es darauf hinauslaufen würde. Dieser so behaglich begonnene Nachmittag nahm eine Wendung, die ihr ganz und gar nicht gefiel.
Constanze von Meyringen, die ihren stummen Widerspruch zu spüren schien, verlegte sich aufs Betteln.
»Komm schon, Ann-Kathrinchen, du darfst mich jetzt nicht im Stich lassen. Es ist nämlich das ganze Hotel auf einmal ausgebucht.«
»Auch das noch«, meinte Ann-Kathrin. »Wer reist denn an?«, fügte sie neugierig geworden hinzu, denn in der Regel verlief der Hotelbetrieb beschaulicher.
»Es hat sich eine Hochzeitsgesellschaft angesagt. Aus Australien«, fügte Tante Constanze nicht ganz ohne Stolz hinzu.
»Aus Australien!? Das ist ja der nächste Weg«, stellte die Prinzessin trocken fest.
»Finde ich auch. Aber das Brautpaar scheint stinkreich zu sein und zahlt wirklich gut. Sie haben das ganze Hotel nur für sich allein gemietet. Wir dürfen sie einfach nicht enttäuschen.«
Aha, jetzt war also schon von »wir« die Rede, stellte Ann-Kathrin für sich fest. Tante Constanze hatte ihre Hilfe, so wie es schien, geistig bereits fest eingeplant.
Sie warf ihrer Mutter, die einen Großteil des Gespräches verfolgt hatte, einen fragenden Blick zu.
»Muss ich fahren?«, fragte sie im diskreten Flüsterton.
Ein entschiedenes Nicken war die Antwort.
»Also gut«, gab Ann-Kathrin nach. »Ich komme morgen mit dem Auto. Du kannst auf mich zählen.«
***
Tante Constanzes Schlosshotel lag malerisch inmitten einer sanft hügeligen Voralpenlandschaft. Dahinter erhob sich jedoch deutlich sichtbar, bei Föhn scheinbar greifbar nahe, eine majestätische Berglandschaft.
Die Bezeichnung Schlosshotel war, um ehrlich zu sein, ein bisschen hoch gegriffen. In Wahrheit handelte es sich um ein kleines ehemaliges Jagdschlösschen, das seit Langem in Familienbesitz war, und das Baronin von Meyringen nach dem Tod ihres Mannes aus finanzieller Not in ein Hotel umgewandelt hatte.
Eine mutige Entscheidung von Ann-Kathrins Tante, die glücklicherweise zum Erfolg geführt hatte. Die meisten Gäste wussten das mit Original-Antiquitäten möblierte Kleinod zu schätzen. Da Tante Constanze und auch ihr Sohn Ferdinand noch einen Teil des Schlösschens bewohnten, waren es gerade sieben Zimmer und das große Foyer, die zum Hotelbereich zählten.
Dennoch machten auch diese wenigen Zimmer Arbeit genug, zumal wenn man bedachte, dass die Baronin den Betrieb fast allein stemmte. Frau Landmann, die jetzt ein Baby erwartete, war die einzige fest angestellte Kraft im Haus. Darüber hinaus begnügte Tante Constanze sich mit Aushilfen.
Prinzessin Ann-Kathrin fuhr mit ihrem Auto den gewundenen Weg zur Hotelauffahrt hoch und parkte auf dem Kies nahe des Blumenrondells am Haupteingang.
Tante Constanze schien bereits Ausschau nach ihr gehalten zu haben, denn es öffnete sich sofort die Eingangstür, und Ann-Kathrin wurde herzlich begrüßt.
»Was bin ich froh, dass du kommst.« Baronin von Meyringen drückte ihre Nichte kurz an sich. »Ich wüsste wirklich nicht, wie ich ohne deine Hilfe zurechtkommen sollte.«
»Sind die Gäste denn schon da?«, wollte Ann-Kathrin wissen.
»Zum Glück noch nicht. Die Braut reist heute als Erste an. Sie belegt allein schon drei Zimmer für sich. Später kommt dann der Bräutigam nach und kurz vor dem Hochzeitstermin sollen noch ein paar wenige Freunde und Verwandte des Paares eintreffen.«
»Wozu braucht die Braut drei Zimmer?«, erkundigte Ann-Kathrin sich, während sie ihren Rucksack aus dem Kofferraum hob.
»So genau weiß ich das auch nicht. Sie hat vielleicht viel Gepäck mit Kleidung dabei.«
Ann-Kathrin schaute auf den bescheidenen Rucksack, den sie selbst in Händen hielt.
»Du liebe Zeit«, murmelte sie bei dem Gedanken an drei mit Kleidung gefüllte Hotelzimmer.
Doch dann zuckte sie die Schultern. Sie heiratete schließlich auch nicht, sondern war zum Arbeiten gekommen.
Ihre Tante schien denselben Gedanken zu haben.
»Am besten, wir gehen gleich rein und richten die Zimmer. Gelüftet ist bereits, aber die Betten sind noch nicht bezogen, und in den Badezimmern müssen frische Handtücher aufgehängt werden. Es schadet bestimmt auch nicht, das Foyer zu saugen und die Vorräte in der Speisekammer durchzuschauen.«
Ann-Kathrin unterdrückte einen Seufzer und folgte ihrer Tante ins Schloss.
Das Foyer wirkte mit den vielen Jagdgeweihen an den Wänden ein wenig altmodisch, aber sehr anheimelnd. Trotz der Gemütlichkeit zeugte alles von akribischer Ordnung. Selbst der Blumenstrauß, der auf einem Biedermeiertischchen stand, schien strammzustehen. Die Baronin achtete nämlich mit einer geradezu militärischen Strenge auf Sauberkeit in ihrem Hotel.
»Und vergiss bitte nicht, die Schränke in den Hotelzimmern nach liegen gebliebenen Sachen zu durchsuchen«, wurde Ann-Kathrin ermahnt, während Tante Constanze ihr den Rucksack abnahm, um ihr dafür einen Staubwedel in die Hand zu drücken.
Ann-Kathrin wusste, dass dies nicht nur eine symbolische Arbeitsaufforderung war.
»Vor Kurzem hat einer unserer Gäste sich nämlich beschwert, weil er einen schwarzen Damenslip der Vorgängergäste im Kleiderschrank gefunden hat«, redete die Baronin weiter.
»Oh, là, là«, scherzte die Prinzessin.
»Das sagst du. Der Gast fand es empörend. Danach ist ihm auch noch der Duschhahn auf den Kopf gefallen.«
Ann-Kathrin lachte.
»Lach ruhig, aber das war richtig peinlich. Das kommt eben davon, wenn die beste Kraft ausfällt und man nur ungelernte Aushilfen hat. Und alles allein machen kann man schließlich auch nicht. Das schaffe nicht einmal ich. Also sei so lieb und kontrollier bitte in den Badezimmern, ob die Duschhalterungen fest sind. Ich frage mich wirklich manchmal, warum ich mir den Wahnsinn leiste, ein Hotel zu betreiben.«
»Jeder von uns leistet sich seinen ganz persönlichen Wahnsinn«, merkte Ann-Kathrin philosophisch an.
»Na ja, wenn du meinst. Aber jetzt zieh rasch deine Arbeitsuniform an und dann frisch ans Werk. Miss Patricia Smith, die verwöhnte australische Millionärsbraut, kann jeden Augenblick eintreffen.«
***
Ganz so knapp wurde es dann doch nicht. Die verwöhnte australische Millionärsbraut traf am späten Nachmittag ein. Sie fuhr mit einem Taxi vor, gefolgt von einem Konvoi drei weiterer Taxis, die ihr Gepäck transportierten.
Eigentlich hätten es Schwertransporter sein müssen, fand Prinzessin Ann-Kathrin, die die Szene vom Fenster aus beobachtete. Riesige Koffer und Reisetaschen, deren Anzahl gar kein Ende zu nehmen schienen, wurden aus dem Kofferraum gehievt.
Wer um Himmels willen soll diese schweren Gepäckstücke auf die Zimmer tragen?, fuhr es Ann-Kathrin erschrocken durch den Kopf. Tante Constanze besaß ja keinen Zimmerjungen oder Portier. Besser sie schaute nach unten, um gegebenenfalls zu helfen.
Rasch packte Ann-Kathrin ihren Putzeimer und Schrubber zusammen – sie war gerade eben mit dem Reinigen des letzten Zimmers fertig geworden – und eilte damit klappernd die große alte Holztreppe nach unten.
Auf der vorletzten Stufe stieß sie beinahe mit der Braut zusammen, die schneller als erwartet das Hotel betreten hatte.
»Hello and welcome«, grüßte Ann-Kathrin atemlos und ein wenig erschrocken über den Beinahe-Zusammenstoß.
Miss Patricia Smith schien gar nicht daran zu denken, ihren Gruß zu erwidern. Stattdessen schaute sie mit verächtlicher Miene auf Ann-Kathrins Schrubber und Putzeimer. Sie schaffte es tatsächlich, Ann-Kathrin mit ihrem Blick in eine gewisse Verlegenheit zu versetzen.
Unwillkürlich ärgerte Ann-Kathrin sich darüber, dass sie ihr Putzgerät nicht oben gelassen hatte. Sie hatte die Befürchtung, einen dummen und ungeschickten Eindruck zu machen.
»Wo ist der Lift?«, fragte die australische Braut schließlich.
Ihr Deutsch klang fast akzentfrei, aber der Ton, so fand Ann-Kathrin, war ziemlich herrisch.
»Es tut mir sehr leid. Aber das hier ist ein altes, kleines Jagdschloss. Ein historisches Gebäude aus dem 18. Jahrhundert. Hier gibt es keinen Lift«, entgegnete Ann-Kathrin.
»Man hätte mehr als zweihundert Jahre Zeit gehabt, einen Lift einbauen zu lassen«, wurde ihr beschieden.
Da die Prinzessin daran zweifelte, dass dieser auf modernen Komfort ausgerichtete Gast aus einem anderem, jungen Kontinent jemals von Denkmalschutzauflagen gehört hatte, verzichtete sie auf eine Erwiderung.
»Wir können die Treppe hochgehen«, entgegnete sie stattdessen.
»Es wird uns wohl nichts anderes übrig bleiben. Vielleicht können Sie mir wenigstens meine Zimmer zeigen.«
Mit diesen Worten schüttelte die offensichtlich sehr anspruchsvolle Miss Smith aus Australien ihre schwarzen Locken und rauschte an Ann-Kathrin vorbei die Treppe nach oben.
Die Prinzessin lehnte ihren Schrubber an die Wand, in der Hoffnung, er möge dort stehen bleiben und bitte nicht scheppernd umfallen, und folgte ihr.
Patricia Smith stand in der oberen Halle, ließ ihren Blick über den herrlichen Kronleuchter und die kostbaren alten Stiche schweifen, schien allerdings nur mäßig zufrieden zu sein mit dem, was sich ihren Augen bot.
Vielleicht hat sie sich was ganz Neues und Modernes erwartet, überlegte die Prinzessin, während sie den Schlüssel im Schloss drehte und die Tür zum Hochzeitszimmer öffnete.
Das Hochzeitszimmer, auch gerne als »romantisches« Zimmer betitelt, war Tante Constanzes Prunkzimmer und wirklich beeindruckend. Es zeichnete sich nicht nur durch seine Raumhöhe und einen herrlichen Blick aus, sondern auch durch ein historisches Gemälde, das an der Zimmerdecke erhalten geblieben war.