„Fütter den Adler!“ - Eberhard Platte - E-Book

„Fütter den Adler!“ E-Book

Eberhard Platte

0,0

Beschreibung

Dieses Buch entstand durch die vielen Gespräche mit Menschen, die dem Autor begegneten. Oft wurde er gefragt, wie ein Christ siegreich im Glauben leben kann, wie man gegen die Versuchungen des Alltags bestehen kann und nicht dauernd auf die Nase fällt. Er hat viele angetroffen, die hoffnungsvoll im Glauben gestartet sind, aber nach häufigen Niederlagen resignierten und nur noch in einem mageren Christenleben dahinvegetierten. Muss dies das Schicksal so vieler junger Christen sein? Als der Autor etwa 18 Jahre alt war und Schwierigkeiten mit der eigenen Pubertät hatte, half ihm ein einfühlsames Gespräch, das sein Vater mit ihm führte. Er möchte in diesem Buch versuchen, diese Hilfe an andere weiterzugeben, damit so viele hoffnungsvolle Bekehrungen nicht irgendwo im Sand verlaufen und sie unbrauchbar werden für ihren Herrn, der sie errettet hat.

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 74

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



„Fütter den Adler!“

Wie kann ich siegreich leben?

Eberhard Platte

Impressum

© 1. Auflage 2022 ceBooks Verlag Alexander Rempel, Langerwehe

Autor: Eberhard Platte, www.wachsen-im-glauben.de

Cover: Caspar Kaufmann

ISBN: 978-3-95893-293-7

Verlags-Seite und Shop: www.ceBooks.de

Kontakt: [email protected]

 

Dieses eBook darf ausschließlich auf einem Endgerät (Computer, eReader, etc.) des jeweiligen Kunden verwendet werden, der das eBook selbst, im von uns autorisierten eBook-Shop, gekauft hat. Jede Weitergabe an andere Personen entspricht nicht mehr der von uns erlaubten Nutzung, ist strafbar und schadet dem Autor und dem Verlagswesen.

Dank

Herzlichen Dank, dass Sie dieses eBook aus dem ceBooks Verlag erworben haben.

Haben Sie Anregungen oder finden Sie einen Fehler, dann schreiben Sie uns bitte.

ceBooks.de, [email protected]

Newsletter

Abonnieren Sie unseren Newsletter und bleiben Sie informiert über:

Neuerscheinungen vom ceBooks Verlag und anderen christlichen Verlagen

Neuigkeiten zu unseren Autoren

Angebote und mehr

http://www.cebooks.de/newsletter

Inhalt

Titelblatt

Impressum

Dank

Newsletter

Vorwort

1. „Das Tier in mir!“

2. Ich elender Mensch!

3. Die Geschichte von dem Hund und dem Adler

4. Wieder in die Mausefalle getappt?

5. Der Domino-Effekt

6. Wo bin ich gefährdet?

7. Was geschah bei deiner Bekehrung wirklich?

8. Im Geist leben – wie geht das?

9. Fliegen oder resignieren?

10. Der Schlüssel zu einem siegreichen Leben

Letzte Seite

Vorwort

Dieses Buch entstand durch die vielfältigen Gespräche mit Menschen, die mir begegneten. Oft wurde ich gefragt, wie ein Christ siegreich im Glauben leben, wie man gegen die Versuchungen des Alltags bestehen kann und nicht dauernd auf die Nase fällt. Ich habe viele angetroffen, die hoffnungsvoll im Glauben gestartet sind, aber nach häufigen Niederlagen resignierten und nur noch in einem mageren Christenleben dahinvegetierten. Muss dies das Schicksal so vieler junger Christen sein?

Fragt man „reife“ Christen, zucken sie häufig die Schultern und vertrösten auf die Ewigkeit mit dem Hinweis, dass wir in diesem Leben eben noch nicht vollkommen sind. Stimmt das? Muss sich ein Christ damit zufrieden geben? Ist die Errettung denn nicht vollkommen? Stimmen die Aussagen der Bibel nicht: „Wenn nun der Sohn euch frei machen wird, so werdet ihr wirklich frei sein!“?

Als ich etwa 18 Jahre alt war und Schwierigkeiten mit der eigenen Pubertät hatte, half mir ein einfühlsames Gespräch, das mein Vater mit mir führte. Ich möchte in diesem Buch versuchen, diese Hilfe an andere weiterzugeben, damit so viele hoffnungsvolle Bekehrungen nicht irgendwo im Sand verlaufen und junge Christen unbrauchbar werden für ihren Herrn, der sie errettet hat.

Eberhard Platte

1. „Das Tier in mir!“

Niedergeschlagen saß sie vor mir: „Ich schaff’s nicht! Ich schaff’s einfach nicht! Immer wieder muss ich sündigen und ich will es doch gar nicht! Anscheinend bin ich der einzige Christ, der dieses Problem hat! Alle anderen in der Gemeinde haben offenbar mit einem geheiligten Leben der Nachfolge keine Not. Aber ich hab Angst vor dem Tier in mir! Ich komm nicht dagegen an! Es hat alles keinen Zweck! Ich geb auf!“

Vor etwa einem Jahr war sie zu uns gekommen. Damals lebte sie auf der Straße. Ihre wenigen Habseligkeiten hatte sie im Schließfach am Hauptbahnhof untergebracht. Ein kaputtes Leben lag hinter ihr. Als ihre Mutter noch minderjährig war, wurde sie als zweites Kind geboren. Ihr Vater war alkoholabhängig. Die junge Ehe wurde schon bald geschieden. Zeitweise lebte Der Vater missbrauchte sie in jungen Jahren, bedrohte sie, wenn sie etwas davon sagen würde.

Sie wurde aufsässig, „schwererziehbar“, wie es von Amts wegen heißt. So kam sie in ein Heim, lief weg, wurde gefasst. Ein anderes Heim an anderem Ort. Und wieder das gleiche Schema. In keinem Heim war sie länger als ein Jahr. Es ekelte sie an, ein Mädchen zu sein. Lieber lief sie als Junge auf der Straße herum und prügelte sich mit anderen. Die Schule wurde abgebrochen.

Das Jugendamt kümmerte sich um sie. Ohne Schulabschluss begann sie eine Schreinerlehre. Zum ersten Mal in ihrem Leben machte ihr etwas Spaß: Holz, Werkzeug, sich wie ein Junge beweisen und mit Jungen konkurrieren können! Hier kam sie zum ersten Mal mit Drogen in Berührung. Sie begann mit Schnüffeln – das ist in einer Schreinerei mit Holzklebstoffen naheliegend. Dann hatte sie ihre ersten lesbischen Erfahrungen. Die ersten Selbstmordversuche folgten. Anschließend Aufenthalt in der Psychiatrie wegen mehrfacher Psychosen. Ein neuer Anfang in einem katholischen Heim. Aber auch wieder Kontakte zu Drogen und Alkohol. So wurde sie aus dem Heim verwiesen und lebte auf der Straße.

Zu diesem Zeitpunkt lernten wir sie bei einem Missionseinsatz in der City kennen. Sie ließ sich einladen zum „offenen Abend“ mit dem Thema „Was geschieht fünf Minuten nach dem Tod?“. Diese Frage beschäftigte sie sehr, da sie gerade einen erneuten Selbstmordversuch und eine Psychose hinter sich hatte. Im Gespräch mit unserer Tochter, die so wie sie 20 Jahre alt war, erzählte sie aus ihrem kaputten Leben und sprach von der Sehnsucht nach innerer Ruhe in ihrem Herzen. Zum ersten Mal in ihrem Leben hörte sie die Botschaft von Jesus, der gekommen war, um innere Freiheit und Vergebung zu schenken.

Ohne zu wissen, was auf uns zukam, boten wir ihr an, in unserer Familie zu wohnen. So wuchs sie uns ans Herz. Es würde ein Buch für sich füllen, wenn von dieser Zeit mit ihr berichtet werden sollte. Insgesamt ca. 7 Jahre war sie unser Gast, ja mehr als das. Sie wurde uns zur Tochter.

Kurze Zeit darauf kam sie zum lebendigen Glauben an den Herrn Jesus. Eine gewaltige Veränderung vollzog sich in ihrem Leben. Sie verschlang geradezu die Bibel, wuchs im Glauben und bezeugte ihren Glauben rückhaltlos in ihrer Umgebung. Menschen kamen durch sie zum Glauben an Jesus Christus. Und auch äußerlich veränderte sie sich zusehends. Sie, die immer ein Junge hatte sein wollen, nahm sich nun bewusst als Frau aus Gottes Hand an. All die dunklen Dinge ihrer Vergangenheit gab sie dankbar im Gebet an Jesus ab.

Doch dann kam, was kommen musste! Mancher hatte ihren „Senkrechtstart“ argwöhnisch und mit Skepsis beobachtet. Nach dem ersten „geistlichen Höhenflug“, dem begeisterten neuen Leben, erfolgte die erste Niederlage. Jeder Schritt auf die Straße war auch ein Schritt in ihre Vergangenheit. Sie traf alte Freunde, ließ sich einladen. Griff wieder zum Alkohol und zur Zigarette, das Bibellesen und die Gemeinschaft mit den anderen Gläubigen traten in den Hintergrund. Sie weinte, tat Buße, begann neu. Verbissen kämpfte sie gegen die Versuchungen an. Kurze Zeit ging’s gut – dann wieder ein Rückfall, erneute Buße, erneuter Anfang – und wieder Niederlage. Die Zeiträume wurden kürzer. Sie resignierte. Die Freude des Anfangs war einer immer größer werdenden Niedergeschlagenheit gewichen.

So nahm sie sich in ihrem Herzen vor, ihrem Leben ein Ende zu setzen. Heimlich hatte sie sich Tabletten besorgt und sich einen besonderen Termin gesetzt. Wir merkten ihre Zerrissenheit, aber von ihrem Entschluss ahnten wir nichts.

Es war Donnerstagabend. Da wir im Gemeindehaus wohnten, brauchten wir zur Bibelstunde nur die Treppe herunter zu gehen. Nach der gemeinsamen Gebetszeit stand sie plötzlich auf und ging hinauf in die Wohnung. Sonst schaute sie mich immer an, wenn sie irgendetwas hatte. Doch heute ging ihr Blick bewusst in die andere Richtung. Innerlich wurde ich unruhig und als sie nach etwa fünf Minuten nicht zurück in den Gemeinderaum kam, verließ auch ich die Bibelstunde und suchte sie in der Wohnung.

Zusammengekauert hockte sie auf ihrem Bett, den Kopf in die Hände gestützt und ihr Blick bohrte sich in das Teppichmuster. Schweigend setzte ich mich ihr gegenüber hin und wartete. Zehn Minuten mögen so still vergangen sein, als sie kurz zu mir herüber sah. Leise fragte ich sie: „Mädchen, was ist?“

Es ist mir bis heute ein Wunder, dass sie antwortete! Und es sprudelte aus ihr heraus. Erst stockend, dann immer heftiger:

„Ich schaff’s nicht! Ich schaff’s einfach nicht! Immer wieder muss ich sündigen und ich will es doch gar nicht! Anscheinend bin ich der einzige Christ, der dieses Problem hat! Alle anderen in der Gemeinde haben mit einem geheiligten Leben der Nachfolge offenbar keine Not. Ich hab Angst vor dem Tier in mir! Ich komm nicht dagegen an! Es hat alles keinen Zweck mehr! Ich geb auf! Ich mach Schluss! Geh’, du kannst mir auch nicht helfen!“

Aber ich blieb sitzen. Schaute sie nur an und schwieg. Ob sie sich weiter öffnen würde?

„Ich hab den Eindruck“, kam es nach einiger Zeit über ihre Lippen, „dass man in der Gemeinde nur mitleidig auf mich herabsieht, wenn ich auf die Frage, wie’s mir geht, nur mit leichtem Schulterzucken und ausweichend antworte. Es ist zum Verzweifeln. Die ganze Freude ist aus meinem Herzen weg.“

„Ich streng mich an, will so leben, dass der Herr Jesus Freude an mir hat. Und was ist das Ergebnis? Ich versage ständig! Kleinste Erfolge werden von großen Misserfolgen gleich im Keim erstickt.“

„Ich kann tun, was ich will, ich mache mir gute Vorsätze – aber ich halte sie nicht. Ich lege mir selbst Gebote auf – aber mein altes Ich ist stärker.“