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Letzte Worte großer Männer sind in der Regel wichtige Worte, die man bedenken sollte. Wieviel mehr die letzten Worte Jesu, die er seinen Jüngern (und damit auch uns) hinterlassen hat. Es ist sozusagen sein Vermächtnis, das er uns mit auf den Glaubensweg gibt. Der Autor besieht - die 7 „Ich-bin“-Worte von Jesus - seine 7 Bitten an seinen Vater in der letzten Nacht vor seinem Sterben - seine 7 Ermutigungen an seine Jünger in der letzten Nacht - die 7 Worte Jesu am Kreuz - die 7 Aufträge nach seiner Auferstehung - seine 7 Begegnungen mit seinen Jüngern - seine 7 Worte bei seiner Himmelfahrt 7 x 7: ein bedeutsames Vermächtnis!
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Seitenzahl: 206
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Das Vermächtnis
Die letzten Worte Jesu
Eberhard Platte
© 1. Auflage 2022 ceBooks Verlag Alexander Rempel, Langerwehe
Autor: Eberhard Platte, www.wachsen-im-glauben.de
Cover: Caspar Kaufmann
ISBN: 978-3-95893-288-3
Verlags-Seite und Shop: www.ceBooks.de
Kontakt: [email protected]
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Bibelzitate: Revidierte Elberfelder Bibel (Rev. 26)
© 1985/1991/2008 SCM R.Brockhaus im SCM-Verlag GmbH & Co. KG, Witten
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Der Geist ist es, der lebendig macht;das Fleisch nützt nichts.Die Worte, die ich zu euch geredet habe,sind Geist und sind Leben.Johannes 6,63
Und Jesus trat zu ihnen undredete mit ihnen und sprach:mir ist alle macht gegeben im Himmelund auf Erden.Geht nun hin und macht alle Nationen zu Jüngern,und tauft sie auf den Namen des Vatersund des Sohnes und des Heiligen Geistes,und lehrt sie alles zu bewahren,was ich euch Geboten habe!und siehe, ich bin bei euch alle Tagebis zur Vollendung des Zeitalters.Matthäus 28,18-20
Dies habe ich zu euch geredet,damit ihr in mir Frieden habt.in der Welt habt ihr Bedrängnis;aber seid guten Mutes,ich habe die Welt überwunden.Johannes 16,33
Titelblatt
Impressum
Dank
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Vorwort
1. Die 7 „Ich-bin”-Worte Jesu im Johannes-Evangelium
2. Die 7 Ermutigungen Jesu an seine Jünger in der letzten Nacht in Joh 14-16
3. Die 7 Bitten Jesu an seinen Vater in der letzten Nacht in Joh 17
4. Die 7 Worte Jesu am Kreuz Der Blick in sein Herz
5. Die 7 Begegnungen Jesu mit seinen Jüngern nach seiner Auferstehung
6. Die 7 Aufträge Jesu an seine Jünger in den letzten Tagen unseres Herrn
7. Die 7 Versprechen Jesu für seine Jünger Die mutmachende Zusagen zum Abschied
Letzte Seite
Letzte Worte großer Männer sind in der Regel wichtige Worte, die man bedenken sollte. Wieviel mehr die letzten Worte Jesu, die er seinen Jüngern (und damit auch uns) hinterlassen hat. Es ist sozusagen sein Vermächtnis, das er uns mit auf den Glaubensweg gibt. Wir wollen in diesem Buch die 7 „Ich-bin”-Worte, seine 7 Bitten an seinen Vater in der letzten Nacht vor seinem Sterben überdenken, seine 7 Ermutigungen an seine Jünger in der letzten Nacht, die 7 Worte Jesu am Kreuz, die 7 Aufträge nach seiner Auferstehung, seine 7 Begegnungen mit seinen Jüngern und Jüngerinnen und seine 7 Zusagen an seine Jünger:
7 x 7: ein bedeutsames Vermächtnis!
Es ist bedeutsam, dass alle diese Worte im Johannes-Evangelium zu finden sind. Warum? Johannes will in seinem Jesus-Bericht vor allem stichhaltig erklären, dass Jesus Christus tatsächlich Gott ist. Aus diesem Grund beweist Johannes als letzter Augen- und Ohrenzeuge die Aussagen Jesu über sich selbst. Er zeigt auf, dass der Herr Jesus sich selbst mit diesem göttlichen Namen „Ich bin“ bezeichnet hat.
Mein Wunsch ist es, dass dieses Buch die Beschäftigung mit diesem wunderbaren Herrn und Heiland fördert, und er selbst, Jesus Christus, der Sohn Gottes, im Herzen eines jeden Lesers überaus groß wird, so dass vieles verändert und ihm ähnlicher wird.
Eberhard Platte
Jeder Mensch verändert sich im Laufe seines Lebens, von der Kindheit zum Erwachsenen und zum alten Menschen. Diese Veränderung kann positiv (Reifung) oder negativ sein. Wir werden von Menschen und Verhältnissen, von Erfolg oder Misserfolg geprägt. Das empfinden wir als natürlich und zu unserem Leben dazugehörig.
Aber Gott betont in seinem Wort, dass er unveränderlich ist. Er bleibt sich und seinem Wesen treu. Auf ihn ist Verlass! Seine Namen, die er uns in seinem Wort, der Bibel, sagt, bekunden das.
Die verschiedenen hebräischen Namen Gottes sagen viel über seinen Charakter aus. Wer Gott näher kennen lernen möchte, erhält wichtige Informationen aus den unterschiedlichen Ansprachen Gottes im Alten Testament. Je reifer die Beziehung eines Christen zu ihm wird, desto wichtiger werden die einzelnen Aspekte Gottes, die sich durch seine Namen ausdrücken.
Die Unterschiede der einzelnen Namen zu kennen, hilft, ihn besser zu verstehen und ihn mit dem jeweils passenden Namen anzubeten und zu verehren.
Als Mose damals ihn nach seinem Namen fragt, antwortet Gott ihm: „Ich bin, der ich bin” (2Mo 3,14). Er sagt damit: Ich verändere mich nicht. Ich bin der Herr, ich bin Gott, der Schöpfer und Erhalter, der Gott bei dem es nicht einmal den Schatten eines Wechsels gibt (Jak 1,17). Dieser ,Daseiende’ und heilige Gott ist ewig, also immer, er braucht keine Veränderungen. Gott ist stets derselbe, sowohl im Alten als auch im Neuen Testament. Allein in den prophetischen Büchern kommt dieser Name Gottes über 150 Mal vor.
Als Jesus Christus, der Sohn Gottes, als Mensch hier auf der Erde unter uns Menschen lebte, gebrauchte er häufig, wenn er von sich sprach, diesen Ausdruck „Ich bin”. Warum?
Der Apostel Johannes, der dieses Evangelium geschrieben hat, war in Kleinasien mit der Irrlehre der Gnosis konfrontiert. Diese Lehre behauptete, größere bzw. tiefere Erkenntnisse zu haben und zweifelte die Gottheit Jesu an. Aus diesem Grund beweist Johannes in seinem Evangelium als letzter Augen- und Ohrenzeuge die Aussagen Jesu über sich selbst. Er zeigt auf, dass der Herr Jesus sich selbst mit diesem göttlichen Namen „Ich bin“ bezeichnet hat. Das war der Eklat seiner Botschaft. Denn aufgrund dieser Aussage ist er von den Hohenpriestern zum Tode verurteilt worden. Sie haben diesen Anspruch Jesu genau verstanden:
„Wieder fragte ihn der Hohepriester und spricht zu ihm: Bist du der Christus, der Sohn des Hochgelobten? Jesus aber sprach: Ich bin es! Und ihr werdet den Sohn des Menschen sitzen sehen zur Rechten der Macht und kommen mit den Wolken des Himmels. Der Hohepriester aber zerriss seine Kleider und spricht: Was brauchen wir noch Zeugen? Ihr habt die Lästerung gehört. Was meint ihr? Sie verurteilten ihn aber alle, dass er des Todes schuldig sei” (Mk 14,61-64).
Johannes fasst den Inhalt seines Evangeliums in Kapitel 20 so zusammen:
„Auch viele andere Zeichen hat nun zwar Jesus vor den Jüngern getan, die nicht in diesem Buch geschrieben sind. Diese aber sind geschrieben, damit ihr glaubt, dass Jesus der Christus ist, der Sohn Gottes, und damit ihr durch den Glauben Leben habt in seinem Namen” (Joh 20,30-31).
So führt Johannes in seinem Evangelium bewusst die 7 Selbst-Zeugnisse des Sohnes Gottes auf, die wir die 7 „Ich-bin”-Worte nennen. Wir wollen sie uns im Folgenden genauer ansehen:
1. „Ich bin das Brot des Lebens”(Joh 6,35)
Der Hintergrund dieses Selbstzeugnisses Jesu ist die Speisung der 5000 Menschen unweit der Stadt Betsaida, bei der der Herr Jesus die große Volksmenge mit fünf Broten und zwei Fischen speist, nachdem er gebetet hat (Mt 14; Mk 6; Lk 9; Joh 6).
Am nächsten Tag folgen die Menschen Jesus und erwarten erneut ein Wunder, ein Zeichen, mit dem er sich als Messias, als Sohn Gottes, ausweisen soll. Sie wünschen sich – wie damals das Volk Israel in der Wüste durch Moses – die tägliche Ernährung von ihm.
Darauf korrigiert unser Herr dieses menschliche Ansinnen:
„Da sprach Jesus zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Nicht Mose hat euch das Brot aus dem Himmel gegeben, sondern mein Vater gibt euch das wahrhaftige Brot aus dem Himmel. Denn das Brot Gottes ist der, welcher aus dem Himmel herabkommt und der Welt das Leben gibt. Da sprachen sie zu ihm: Herr, gib uns allezeit dieses Brot! Jesus sprach zu ihnen: Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, wird nicht hungern, und wer an mich glaubt, wird nie mehr dürsten” (Joh 6,32-35).
Hiermit sagt der Herr Jesus, dass er das lebensnotwendige Lebensmittel ist. Er ist der, durch den wir Ernährung, Nahrung und wirkliches Leben bekommen können. Wir müssen ihn in uns aufnehmen.
So wie wir für unser irdisches Leben das Grundnahrungsmittel Brot brauchen, so brauchen wir für unser geistliches und ewiges Leben den, der alle Bedürfnisse unseres „inneren” Menschen befriedigt. Das ist der Herr Jesus Christus, der „Ich-bin”, also Gott selbst. Er sagt: „Nicht von Brot allein soll der Mensch leben, sondern von jedem Wort, das durch den Mund Gottes ausgeht” (Mt 4,4).
Ist der Herr Jesus, ist sein Wort, für uns zur täglichen Nahrung geworden? Können wir nicht mehr auf dieses notwendige Brot des Lebens (dieses Mittel zu Leben) verzichten? Wie halten wir es mit dem täglichen Bibellesen und -studieren, wie mit dem täglichen Gebet, dem Zwiegespräch mit unserem Herrn?
Dieter Böttcher dichtete das Kinderlied:
1. Ich bin das Brot des Lebens, so spricht Gott zu dir.Komm, es ist nicht vergebens, darum singen wir:Refr.: Sei bei uns am Tage und bei Nacht,Jesus Christus, gib immer auf uns Acht.Bleibe bei uns, wenn wir fröhlich,und auch wenn wir traurig sind,denn ein jeder, der glaubt, ist doch dein Kind.
(Text und Melodie: © Dieter Böttcher 2003)
2. „Ich bin das Licht der Welt” (Joh 8,12; 9,5)
Als Gott die Erde erschaffen hat, war das erste, was er tat, das Licht zu schaffen:
„Im Anfang schuf Gott den Himmel und die Erde. Und die Erde war wüst und leer, und Finsternis war über der Tiefe; und der Geist Gottes schwebte über dem Wasser. Und Gott sprach: Es werde Licht! Und es wurde Licht. Und Gott sah das Licht, dass es gut war; und Gott schied das Licht von der Finsternis. Und Gott nannte das Licht Tag, und die Finsternis nannte er Nacht. Und es wurde Abend, und es wurde Morgen: ein Tag” (1Mo 1,1-5).
Das Licht hat die Aufgabe, die Wirklichkeit sichtbar zu machen. Vor dem Licht kann sich nichts verbergen oder verheimlichen. Laut Albert Einstein gibt es die Substanz „Finsternis” nicht, sondern Finsternis ist die Abwesenheit von Licht. Die Abwesenheit des göttlichen Lichts in der Seele des Menschen bedeutet geistliche Finsternis, die sich in Sünde und Abhängigkeiten äußert.
Deshalb kam der Sohn Gottes, Jesus Christus, als Licht in diese Welt (Joh 1,1), um uns Menschen durch die göttliche Botschaft zu erleuchten (Joh 1,9) und uns aus der Finsternis in sein Licht zu holen:
„Und dies ist die Botschaft, die wir von ihm gehört haben und euch verkündigen: dass Gott Licht ist, und gar keine Finsternis in ihm ist. Wenn wir sagen, dass wir Gemeinschaft mit ihm haben, und wandeln in der Finsternis, lügen wir und tun nicht die Wahrheit. Wenn wir aber im Licht wandeln, wie er im Licht ist, haben wir Gemeinschaft miteinander, und das Blut Jesu, seines Sohnes, reinigt uns von jeder Sünde” (1Jo 1,5-7).
In der Begebenheit mit dem Blindgeborenen vor den Toren Jerusalems wird sein Auftrag an uns Menschen sichtbar (Joh 9). Er holt diesen Blindgeborenen aus seiner Finsternis, aus seiner Isoliertheit heraus:
„Und als er vorüberging, sah er einen Menschen, blind von Geburt. Und seine Jünger fragten ihn und sagten: Rabbi, wer hat gesündigt, dieser oder seine Eltern, dass er blind geboren wurde? Jesus antwortete: Weder dieser hat gesündigt noch seine Eltern, sondern damit die Werke Gottes an ihm offenbart würden. Wir müssen die Werke dessen wirken, der mich gesandt hat, solange es Tag ist; es kommt die Nacht, da niemand wirken kann. Solange ich in der Welt bin, bin ich das Licht der Welt. Als er dies gesagt hatte, spie er auf die Erde und bereitete einen Teig aus dem Speichel und strich den Teig auf seine Augen; und er sprach zu ihm: Geh hin, wasche dich in dem Teich Siloah! – was übersetzt wird: Gesandter. Da ging er hin und wusch sich und kam sehend” (Joh 9,1-7).
So will er jeden Menschen aus seiner Finsternis der Sünde herausholen und ihn in seine Herrlichkeit des göttlichen Lichts stellen. Jeder, der ihm glaubt, bekommt die Vergebung seiner Schuld und Sünde, und das ewige Leben. Der ewige Zustand wird uns in Offenbarung 21 beschrieben:
„Und die Stadt bedarf nicht der Sonne noch des Mondes, damit sie ihr scheinen; denn die Herrlichkeit Gottes hat sie erleuchtet, und ihre Lampe ist das Lamm. Und die Nationen werden in ihrem Licht wandeln, und die Könige der Erde bringen ihre Herrlichkeit zu ihr. Und ihre Tore werden bei Tag nicht geschlossen werden, denn Nacht wird dort nicht sein” (Off 21,23-25).
Darauf dürfen wir uns von Herzen freuen und bereits jetzt im Licht Gottes leben. Deshalb sagt unser Herr Jesus zu uns:
„Jesus redete nun wieder zu ihnen und sprach: Ich bin das Licht der Welt; wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis wandeln, sondern wird das Licht des Lebens haben” (Joh 8,12).
Daraus ergibt sich seine Aufforderung an uns, ihm zu glauben, ihm unsere Finsternis (Sünden) zu bekennen, in seinem Licht zu leben und sein Licht weiterzutragen:
„Ihr seid das Licht der Welt; eine Stadt, die oben auf einem Berg liegt, kann nicht verborgen sein. Man zündet auch nicht eine Lampe an und setzt sie unter den Scheffel, sondern auf das Lampengestell, und sie leuchtet allen, die im Hause sind. So soll euer Licht leuchten vor den Menschen, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater, der in den Himmeln ist, verherrlichen” (Mt 5,14-16).
Helga Poppe dichtete:
Refr.: Du bist das Licht der Welt,du bist der Glanz der uns unseren Tag erhellt,du bist der Freudenschein, der uns so glücklich machtdringst selber in uns ein.
1. Du bist der Stern in der Nacht, der allem Finsteren wehrt,bist wie ein Feuer entfacht, das sich aus Liebe verzehrt,du das Licht der Welt.
2. So wie die Sonne stets den Tag bringt nach der Nacht, wie sie auch nach Regenwetter immer wieder lacht,wie sie trotz der Wolkenmauer uns die Helle bringtund doch nur zu neuem Aufgeh‘n sinkt.
(Text und Musik: Helga Poppe © Jesus-Bruderschaft, Gnadenthal)
3. „Ich bin die Tür” (Joh 10,7.9)
Nachdem der Herr Jesus den Blindgeborenen geheilt hat, redet er mit den ihn umgebenen Menschen über zwei Symbolbilder. Er will ihnen verständlich machen, welchen Auftrag er als Sohn Gottes hat. Wieder gebraucht er den Begriff „Ich-bin”, um seine Gottheit und damit seine Autorität zu erklären.
Das erste Bild, das er dabei verwendet, ist das Bild einer Tür. Möglich, dass er, während er dieses Beispiel gebraucht, einen Hirten beobachtet, der gerade seine Herde in den heimatlichen Pferch bringt. Die Aufgabe einer Tür besteht darin, dass sie den Zugang bzw. den Ausgang zu einem Raum oder einem Pferch ermöglicht.
Türen faszinieren mich. Wenn ich irgendwo im Urlaub interessante Türen sehe, fotografiere ich sie. Türen verschließen und öffnen Räume, Häuser und Wege.
Dieses Bild der Türe macht einfach deutlich, dass jeder Mensch einen legalen Zugang zu Gott braucht. Seit dem Sündenfall ist die Beziehung für ihn zu Gott durch die Sünde verhindert. Die Tür zu Gott ist zugeschlagen. Die Sünde des Menschen ist zu einer unüberwindlichen Mauer geworden, die eine Rückkehr verhindert.
Deshalb kam der Sohn Gottes in die Welt, um die Beziehung des Menschen zu Gott wiederherzustellen. Er, und nur er ist zu der Tür geworden, durch die jeder Mensch eingehen kann und in eine völlig neue Beziehung zu Gott zurückkehren kann.
Auch der Zugang zur Stiftshütte bzw. später zum Tempel, besaß nur eine Tür. Es gab keinen Hintereingang, auch keinen Notausgang.
Es gibt keine verschiedenen Türen zu Gott. Es gibt nur Jesus, durch den wir zu Gott kommen können. Das erklärt er hier unmissverständlich. Deshalb vergleicht er sich mit der Tür:
„Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer nicht durch die Tür in den Hof der Schafe hineingeht, sondern anderswo hinübersteigt, der ist ein Dieb und ein Räuber. Wer aber durch die Tür hineingeht, ist Hirte der Schafe. Diesem öffnet der Türhüter, und die Schafe hören seine Stimme, und er ruft die eigenen Schafe mit Namen und führt sie heraus. Wenn er die eigenen Schafe alle herausgebracht hat, geht er vor ihnen her, und die Schafe folgen ihm, weil sie seine Stimme kennen. Einem Fremden aber werden sie nicht folgen, sondern werden vor ihm fliehen, weil sie die Stimme der Fremden nicht kennen.
Diese Bildrede sprach Jesus zu ihnen; sie aber verstanden nicht, was es war, das er zu ihnen redete. Jesus sprach nun wieder zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ich bin die Tür der Schafe. Alle, die vor mir gekommen sind, sind Diebe und Räuber; aber die Schafe hörten nicht auf sie. Ich bin die Tür; wenn jemand durch mich hineingeht, so wird er gerettet werden und wird ein- und ausgehen und Weide finden” (Joh 10,1-9).
Mit seinem Tod am Kreuz von Golgatha hat der Herr Jesus die unüberwindliche Mauer der Sünde durchbrochen und ist zu der Tür geworden, durch die jeder im Glauben an ihn zu Gott zurück kommen kann. Jeder bekommt dadurch die Vergebung seiner Sünden und neues, ewiges Leben aus Gott! Bist du durch Jesus zu Gott umgekehrt? Dort bist du sicher geborgen.
Harry Dixon Loes dichtete:
Eine, nur eine Tür, zwei Seiten gibt’s dazu:innen und außen, auf welcher stehst du?Eine, nur eine Tür, zwei Seiten gibt’s dazu:Ich stehe innen, auf welcher stehst du?
(Text und Mel: © Harry Dixon Loes)
4. „Ich bin der gute Hirte” (Joh 10,11)
Im gleichen Zusammenhang wie das Bild der Tür erwähnt der Herr Jesus das zweite Beispiel, das mit dem ersten in unmittelbaren Zusammenhang steht: „Ich bin der gute Hirte”.
„Ich bin gekommen, damit sie Leben haben und es in Überfluss haben. Ich bin der gute Hirte; der gute Hirte lässt sein Leben für die Schafe. Wer Lohnarbeiter und nicht Hirte ist, wer die Schafe nicht zu eigen hat, sieht den Wolf kommen und verlässt die Schafe und flieht – und der Wolf raubt und zerstreut sie –, weil er ein Lohnarbeiter ist und sich um die Schafe nicht kümmert. Ich bin der gute Hirte; und ich kenne die Meinen, und die Meinen kennen mich, wie der Vater mich kennt und ich den Vater kenne; und ich lasse mein Leben für die Schafe. Und ich habe andere Schafe, die nicht aus diesem Hof sind; auch diese muss ich bringen, und sie werden meine Stimme hören, und es wird eine Herde, ein Hirte sein. Darum liebt mich der Vater, weil ich mein Leben lasse, um es wiederzunehmen. Niemand nimmt es von mir, sondern ich lasse es von mir selbst. Ich habe Vollmacht, es zu lassen, und habe Vollmacht, es wiederzunehmen. Dieses Gebot habe ich von meinem Vater empfangen” (Joh 10,10-18).
Viele werden den Psalm 23 kennen, der mit den Worten beginnt: „Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.” Der Dichter dieses Psalms, König David, war in jungen Jahren selbst ein Hirte und hütete die Herde seines Vaters. Er besingt in diesem Lied Gott als einen aufmerksamen und fürsorglichen Hirten.
Dieser Psalm ist den Israeliten wohl bekannt, die die Predigt Jesu hören. Deshalb verstehen sie sofort, was der Herr Jesus in Joh 10 sagen will: „Ich bin der gute Hirte, ich bin Gott.”
Und als wirklich guter Hirte wird er sein Leben für die Schafe lassen. Stellvertretend stirbt er am Kreuz von Golgatha. Und er sagt sehr deutlich, dass er nicht an den Folgen der Leiden und des Martyriums sterben wird, sondern selbst bewusst in den Tod geht. So bezeugt es Johannes als Augenzeuge, der unter dem Kreuz steht:
„Danach, da Jesus wusste, dass alles schon vollbracht war, spricht er, damit die Schrift erfüllt würde: Mich dürstet! Es stand da ein Gefäß voll Essig. Sie legten nun einen Schwamm voller Essig um einen Ysop und brachten ihn an seinen Mund. Als nun Jesus den Essig genommen hatte, sprach er: Es ist vollbracht! Und er neigte das Haupt und übergab den Geist” (Joh 19,28-30).
Er ist wirklich der gute Hirte, der sein Leben für die Schafe gibt. Dieser „Ich-bin” stirbt für dich und mich! Er übernimmt damit freiwillig und bewusst unsere Schuld und tilgt sie ein für allemal. Ja, er ist es wert, dass wir ihm glauben und er unser Hirte wird, der uns durchs Leben und durchs Sterben führt. Seine Auferstehung besiegelt seinen Sieg über den Tod und den Teufel und gibt uns die Garantie dafür, dass dieser gute Hirte uns zum Ziel in der Herrlichkeit führt.
Johann Sebastian Bach komponierte das Lied:
1. Der Herr ist mein getreuer Hirt, hält mich in seiner Hut,darin mir gar nicht mangeln wird jemals an einem Gut.Er weidet mich ohn Unterlass, da aufwächst das wohlschmeckend Gras seines heilsamen Wortes.
2. Zum reinen Wasser er mich weist, das mich erquickt so gute,das ist sein werter Heilger Geist, der mich macht wohlgemute;er führet mich auf rechter Straß in seim Gebot ohn Unterlassum seines Namens willen.
3. Ob ich wandert im finstern Tal, fürcht ich doch kein Unglückein Leid, Verfolgung und Trübsal, in dieser Welte Tücke:Denn du bist bei mir stetiglich, dein Stab und Stecken trösten mich,auf dein Wort ich mich lasse.
4. Du b‘reitest vor mir einen Tisch vor mein‘ Feind‘ allenthalben,machst mein Herz unverzaget frisch; mein Haupt tust du mir salbenmit deinem Geist, der Freuden Öl, und schenkest voll ein meiner Seeldeiner geistlichen Freuden.
5. Gutes und viel Barmherzigkeit folgen mir nach im Leben,und ich werd bleiben allezeit im Haus des Herren ebenauf Erd in der christlichen G‘mein, und nach dem Tode werd ich seinbei Christus, meinem Herren.
(„Der Herr ist mein getreuer Hirt“ ist eine Kirchenkantate von Johann Sebastian Bach. Er komponierte die Choralkantate 1731 in Leipzig.
Text: Augsburg (1531), Mel.: Joh. Walter (1524), Joh. Sebastian Bach)
5. „Ich bin die Auferstehung und das Leben” (Joh 11,25)
Diese Aussage bezeugt der Herr Jesus in einer überaus brisanten und schwierigen Situation. Sein Freund Lazarus stirbt. Johannes war dabei und bezeugt es in seinem Evangelium:
„Marta nun, als sie hörte, dass Jesus komme, ging ihm entgegen. Maria aber saß im Haus. Da sprach Marta zu Jesus: Herr, wenn du hier gewesen wärest, so wäre mein Bruder nicht gestorben; und jetzt weiß ich, dass, was du von Gott bitten magst, Gott dir geben wird. Jesus spricht zu ihr: Dein Bruder wird auferstehen. Marta spricht zu ihm: Ich weiß, dass er auferstehen wird in der Auferstehung am letzten Tag. Jesus sprach zu ihr: Ich bin die Auferstehung und das Leben; wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er gestorben ist; und jeder, der da lebt und an mich glaubt, wird nicht sterben in Ewigkeit. Glaubst du das? Sie spricht zu ihm: Ja, Herr, ich glaube, dass du der Christus bist, der Sohn Gottes, der in die Welt kommen soll”(Joh 11,20-27).
Jedes Jahr feiern wir das Fest der Auferstehung Jesu Christi aus den Toten. Dieses Fest hätte keine Bedeutung für Christen, wenn Jesus nicht auferstanden wäre. Die Auferstehung Jesu aber ist eine vollendete Tatsache, die die Apostel erlebt haben und bezeugen. Die Tatsache der Auferstehung gab ihnen Kraft und Mut, die Botschaft des Auferstandenen in aller Welt zu bezeugen. Dafür sind sie Märtyrer geworden. Und bis heute sterben Menschen um ihres Glaubens willen, weil sie an den Auferstandenen glauben. Wir dürfen überzeugt sein, dass Jesus Christus auch uns einmal auferwecken wird (1Kor 15,53-54). Die Auferstehung Jesu ist die Garantie für unsere Auferstehung. Der Herr Jesus hat damals bei Lazarus die Kraft seiner Auferstehung unter Beweis gestellt, ebenso bei dem jungen Mann aus Nain und bei der Tochter des Synagogenvorstehers Jairus.
Die Frage, die er damals Marta stellt, gilt auch jedem von uns:
„Ich bin die Auferstehung und das Leben; wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er gestorben ist; und jeder, der da lebt und an mich glaubt, wird nicht sterben in Ewigkeit. Glaubst du das?”
Und auf diese Frage muss jeder von uns ihm eine Antwort geben: Glaubst du? Glaube ich? Er hat nicht nur die Kraft, jeden Glaubenden von den Toten aufzuerwecken, sondern auch, um jedem, der an ihn glaubt, ewiges Leben zu geben! Glaubst du das?
Christian Fürchtegott Gellert dichtete 1757:
1. Jesus lebt, mit ihm auch ich! Tod, wo sind nun deine Schrecken?Er, er lebt und wird auch mich von den Toten auferwecken.Er verklärt mich in sein Licht; dies ist meine Zuversicht.
2. Jesus lebt! Ihm ist das Reich über alle Welt gegeben;mit ihm werd auch ich zugleich ewig herrschen, ewig leben.Gott erfüllt, was er verspricht; dies ist meine Zuversicht.
3. Jesus lebt! Wer nun verzagt, lästert ihn und Gottes EhreGnade hat er zugesagt, dass der Sünder sich bekehre.Gott verstößt in Christus nicht; dies ist meine Zuversicht.
4. Jesus lebt! Sein Heil ist mein, sein sei auch mein ganzes Leben;reines Herzens will ich sein und den Lüsten widerstreben.Er verlässt den Schwachen nicht; dies ist meine Zuversicht
5. Jesus lebt! Ich bin gewiss, nichts soll mich von Jesus scheiden,keine Macht der Finsternis, keine Herrlichkeit, kein Leiden.