GROW - Roman Kmenta - E-Book

GROW E-Book

Roman Kmenta

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Beschreibung

Du bist gerade in die Selbstständigkeit gestartet oder auch schon seit längerem selbstständig. Deine Umsätze sind mal besser, mal schlechter, aber von einer wirklichen, nachhaltigen Weiterentwicklung, kannst du nicht sprechen. Eigentlich ist es dein Ziel, dass dein Business für dich arbeitet und Geld abwirft, statt immer nur im Hamsterrad zu laufen und deine Zeit gegen Geld zu tauschen. Kennst du das? Wenn du dich da wiedererkennst, dann ist dieses Buch genau das, was du möglicherweise schon lange suchst. In diesem Buch findest du: * Einen praxiserprobten Plan, mit dem dein Business Schritt für Schritt wachsen kann. * Eine genaue Beschreibung der Denkmuster, die du dir als Unternehmer aneignen musst. * Die Erkenntnis, was dich dort festhält, wo du jetzt bist und wie du das änderst. * Die Gründe, aus denen dein Umsatz möglicherweise seit Längerem stagniert. * Die interessanten Möglichkeiten, die du hast, was die Zukunft deines Unternehmens betrifft. Dieses Buch ist perfekt für dich, wenn du ... * UnternehmerIn oder selbstständig bist und du dein Unternehmen nachhaltig weiterentwickeln willst. * gerade erst in die Selbstständigkeit gestartet bist und von Beginn an die kostspieligsten Fehler vermeiden willst. * eine neue Perspektive und ein attraktives Ziel für dein Business brauchst. * es satt hast, viel zu arbeiten und zu wenig zu verdienen. * wenn dein Einkommen unabhängig von dir und deiner Zeit werden soll. Wo erkennst du dich wieder? – In jedem Fall kann dich dieses Buch ab sofort dabei unterstützen, deine Business Ziele zu erreichen.

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Die 5-Phasen-Transformation vom Jobbesitzer zum erfolgreichen Unternehmer

ROMAN KMENTA

IMPRESSUM

© 2020 Roman Kmenta, Forstnergasse 1, A-2540 Bad Vöslau – www.romankmenta.com

1. Auflage 09/2020

Umschlaggestaltung: Monika Stern

Layout: Monika Stern

Illustration: VoV media & Freepik

Lektorat/Korrektorat: Peter Gura (Die Fehlerwerkstatt e.U.)

Verlag: VoV media – www.voice-of-value.com

Druck und Distribution im Auftrag des Verlags:

VoV media, Forstnergasse 1, 2540 Bad Vöslau, Österreich

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Für die Inhalte ist der Verlag verantwortlich. Jede Verwertung ist ohne die Zustimmung des Verlags unzulässig. Die Publikation und Verbreitung erfolgen im Auftrag des Verlags, zu erreichen unter: tredition GmbH, Abteilung „Impressumservice“, An der Strusbek 10, 22926 Ahrensburg, Deutschland.

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Bei der Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen und eingetragenen Marken wurde – im Sinne der leichteren Lesbarkeit – auf die Markenzeichen verzichtet.

Inhaltsverzeichnis

Cover

Titelblatt

Urheberrechte

BEVOR DU BEGINNST

Mache den GROW-Selbstcheck

EINLEITUNG

Was dieses Buch für dich bereithält

Die 5 Phasen deiner Unternehmenstransformation

PHASE / ENTWICKLUNGSSTUFE 1: JOBBESITZER

Karl macht sich selbstständig

Die falschen Gründe für eine Selbstständigkeit

Wie die Mutter zum Kind

„Tu, was dir Spaß macht“ – der schlechteste Ratschlag

Vielen macht dasselbe Spaß

Wenn aus Spaß Ernst wird, macht es keinen Spaß mehr

Dass es dir Spaß macht, bedeutet nicht, dass du auch gut darin bist

Du willst nicht aufhören damit

Kauft den Spaß auch irgendjemand?

Spaß als Kriterium Nr. 1 ist gefährlich

Spaß ja, aber …

Von einem Hamsterrad ins nächste Hamsterrad

Job oder Business?

Standardgeschäftsmodell „Zeit gegen Geld tauschen“

Warum es schlecht ist, einen Job zu haben

Probleme mit der Kundenakquise

Keine Zeit

Das Business als Hochschaubahn

Zu wenig Einkommen

Luxusproblem „voll gebucht“

Enormes Risiko

Limitiertes Einkommen

Abhängigkeit vom Selbstwert

Kein Exit-Szenario

Du kannst auch da bleiben, wo du bist

PHASE / ENTWICKLUNGSSTUFE 2: SELBSTSTÄNDIGER

2 Jahre später

Die Ziele für Phase 2

Der erste Schritt aus dem Hamsterrad

Höhere Preise und Honorare

Mehr AM, weniger IM Unternehmen arbeiten

Unternehmergedanken

Unternehmergedanke #1 – Ich bin NICHT mein Unternehmen

Unternehmergedanke #2 – AM Unternehmen statt IM Unternehmen arbeiten

Unternehmergedanke #3 – Ich muss nicht arbeiten, um Geld zu verdienen

Unternehmergedanke #4 – Entspezialisierung ist erfolgsentscheidend

Unternehmergedanke #5 – Ich bin Unternehmer

Unternehmergedanke #6 – Ich brauche Mitarbeiter, um zu wachsen

Unternehmergedanke #7 – Zeit ist mein wertvollstes Gut

Zusammenfassung der Unternehmergedanken der Phase 2

Transferaufgaben – vom Jobbesitzer zum Selbstständigen

Transferaufgabe #1 – Entwickle deine Vision

Transferaufgabe #2 – Prüfe dein Geschäftsmodell

Transferaufgabe #3 – Positioniere dich richtig

Transferaufgabe #4 – Mache Produkte aus deinen Leistungen

Transferaufgabe #5 – Baue eine Marke auf

Transferaufgabe #6 – Steigere den Wert und erhöhe die Preise

Transferaufgabe #7 – Hole deinen ersten Mitarbeiter an Bord

Ziel erreicht – die Vollendung der Phase 2

Die 7 Unternehmergedanken im Überblick

Zusammenfassung der Transferaufgaben der Phase 2

PHASE / ENTWICKLUNGSSTUFE 3: BAUMEISTER

1 Jahr später

Von Phase 2 in Phase 3 – vom Selbstständigen zum Baumeister

Die Ziele für Phase 3

Systeme und Strukturen aufbauen

Deutlich mehr Umsatz

Transferaufgaben – vom Selbstständigen zum Baumeister

Transferaufgabe #1 – Beginne mit dem Ende

Transferaufgabe #2 – Gib deinem Unternehmen eine eigene Rechtspersönlichkeit

Transferaufgabe #3 – Werde zum Angestellten

Transferaufgabe #4 – Investiere in dein Unternehmen

Transferaufgabe #5 – Richte Systeme ein

Transferaufgabe #6 – Delegiere deine Kerndienstleistung

Transferaufgabe #7 – Lerne verkaufen

PHASE / ENTWICKLUNGSSTUFE 4: MANAGER

Loslassen, loslassen, loslassen

Von Phase 3 in Phase 4 – vom Baumeister zum Manager

Die Ziele für Phase 4

Wachstum

Haupttätigkeit Führungskraft

Bereichsleiter sind eingesetzt

Transferaufgaben – vom Baumeister zum Manager

Transferaufgabe #1 – Delegiere deine Verkaufsaktivitäten

Transferaufgabe #2 – Sorge für kräftiges Umsatzwachstum

Transferaufgabe #3 – Delegiere die Produktentwicklung

Transferaufgabe #4 – Setze Bereichsleiter ein

Transferaufgabe #5 – Lerne, Menschen zu führen

Ziel erreicht – die Vollendung der Phase 4

PHASE / ENTWICKLUNGSSTUFE 5: UNTERNEHMER

Der entscheidende Schritt

Von Phase 4 in Phase 5 – vom Manager zum Unternehmer

Die Ziele für Phase 5

Keine Arbeit IN der Firma mehr

Kein Gehalt mehr

Einen Plan für die Zukunft haben

Unternehmergedanken auf dem Weg in Phase 5

Unternehmergedanke #1 – Mein Unternehmen braucht mich überhaupt nicht

Unternehmergedanke #2 – Für die Zukunft meines Unternehmens gibt es mehrere Optionen

Transferaufgaben – vom Manager zum Unternehmer

Transferaufgabe #1 – Geschäftsführer einstellen

Transferaufgabe #2 – Kündigen

Transferaufgabe #3 – Herausfinden, wohin deine Reise geht

10 Jahre später

NACHWORT

ÜBER DEN AUTOR

GROW

Cover

Titelblatt

Urheberrechte

BEVOR DU BEGINNST

ÜBER DEN AUTOR

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BEVOR DU BEGINNST

Bevor du zu lesen beginnst, besuche die Ressourcenseite zu diesem Buch und hole dir weitere wertvolle Informationen zu den Buchinhalten.

Du findest dort:

• tiefergehende Blogbeiträge

• informative Podcasts

• praktische, kostenlose Checklisten und E-Books

• thematisch ergänzende Bücher und Hörbücher

Schau vorbei – am besten jetzt gleich!

>>> https://www.romankmenta.com/grow-buch-ressourcen/

Mache den GROW-Selbstcheck

Besonders interessieren könnte dich der GROW-Selbsttest, mit dem du dein bestehendes Geschäftsmodell bzw. deine Geschäftsidee analysieren kannst. Das Ergebnis sagt dir, ob dein Geschäftsmodell das Potenzial hat, viel Geld damit zu verdienen, ob es sich also um ein potenziell profitables Geschäftsmodell handelt. Du findest Ihn ebenso auf der Ressourcenseite.

EINLEITUNG

Herzlich willkommen – ich freue mich, dass du dieses Buch in den Händen hältst. Und ja, um das gleich am Beginn zu klären: Ich habe es im vertraulichen Du geschrieben. Ich bin zwar, wenn ich jemanden nicht kenne, eher formell und per Sie, habe aber für dieses Buch das Du gewählt, da ich denke, dass meine Worte auf diese Art mehr Wirkung entfalten. Und Wirkung ist für dieses Buch ganz besonders wichtig. Es geht zwar auf den ersten Blick um ein Businessthema, darum, dein Unternehmen zu entwickeln und es voranzubringen, erfolgreich zu sein und letztlich gutes Geld zu verdienen. Beim genaueren Hinsehen wirst du allerdings feststellen, dass es dabei – mindestens so sehr wie um die Entwicklung deines Unternehmens – um deine eigene Entwicklung geht. Warum, wird dir in Kürze sehr klar werden.

Normalerweise wäre es angebracht, mich an dieser Stelle vorzustellen, da wir uns ja vielleicht noch nicht kennen. Doch dadurch wird die Einleitung unnötig lang. Daher habe ich mich entschlossen, meine Kurzbiografie an den Schluss dieses Buches zu stellen. Du findest noch mehr über mich auf meiner Webseite unter www.romankmenta.com.

Das ist auch gut so, denn schließlich geht es in diesem Buch nicht um mich, sondern um dich und um dein Unternehmen. Das, worüber ich schreibe, habe ich selbst erlebt und umgesetzt – manches mehrfach, anderes nur ein einziges Mal. Ehrlich gesagt, habe ich das Buch auch ein wenig für mich selbst geschrieben. Ich wollte meinen vielen Gedanken zum Thema Unternehmensentwicklung, die ich schon in zahlreichen Blogbeiträgen und Podcasts verarbeitet habe, Struktur geben.

Natürlich sind ebenfalls Erlebnisse und Erfahrungen meiner Kunden, von der Einzelunternehmerin bis zum Weltkonzern, in das Buch mit eingeflossen. Schließlich muss man nicht alle Erfahrungen – und schon gar nicht sämtliche Fehler – selbst machen, um daraus zu lernen.

Was dieses Buch für dich bereithält

Als Summe dieser Einzelbausteine ist die durchgängige und logisch aufeinander aufbauende GROW-Strategie entstanden, die sich an praktischen Beispielen von Unternehmen sehr gut nachvollziehen lässt. Sie ist eine exzellente Blaupause, die dir als Leitfaden für den schrittweisen Aufbau deines eigenen Unternehmens dient.

Dieser Weg ist für alle Selbstständigen, insbesondere (aber nicht nur) für alle selbstständigen Dienstleister, optimal geeignet. Gibt es andere Methoden, um zu wachsen? Natürlich gibt es die, und bestimmte Geschäftsmodelle schlagen alternative Wachstumspfade ein. Bekanntlich führen viele Wege nach Rom. Die Wachstumsstrategie, die ich dir in diesem Buch vorstelle, ist allerdings eine, die von sehr vielen erfolgreichen Unternehmen beschritten wurde bzw. wird.

Die Ziele, die mit der GROW-Strategie verfolgt werden und die auch deine Ziele sein könnten, sind:

• mit deinem Unternehmen wachsen

• dein Unternehmen unabhängiger von dir, deinem eigenen Arbeitseinsatz und deiner Zeit machen

• passives Einkommen, also Einkommen, das nicht unmittelbar von deinem Zeiteinsatz bzw. deiner Arbeit abhängt, erwirtschaften

• raus aus der „Zeit gegen Geld“-Falle kommen und mehr persönliche Freiheit für dich erreichen

• die Einschränkungen und Grenzen für deine Verdienstmöglichkeiten eliminieren

• deinem Unternehmen selbst einen Wert geben bzw. diesen deutlich steigern

• mehr Umsatz und vor allem mehr Einkommen erzielen

• ein Ausstiegsszenario für dich entwickeln, wenn du dich von deinem Unternehmen trennen willst bzw. musst

Wenn eines dieser Ziele (die ohnehin alle zusammenhängen) bzw. vielleicht sogar sämtliche Ziele auch die deinen sind, dann war es eine sehr gute Entscheidung, dieses Buch zu kaufen.

Was du in diesem Buch nicht findest

Du wirst feststellen, dass wir uns im Rahmen dieses Buches mit sehr vielen Themen beschäftigen: Verkauf, Marketing, Organisationsentwicklung, HR, Führung u. v. m. Du wirst daher keine detaillierten Anleitungen in jedem einzelnen Bereich finden. Das würde den Rahmen des Buches eindeutig sprengen.

Auf der Ressourcenseite zum Buch – www.romankmenta.grow-buchressourcen – findest du allerdings zu vielen Fachgebieten weiterführende Links oder Literaturempfehlungen, die diese Themen in die Tiefe gehend behandeln. Dieses Buch ist ein Strategiebuch. Es zeigt den Weg und die wichtigsten Schritte auf, die du machen kannst, um dein Unternehmen zu entwickeln und deine Ziele zu erreichen.

Die 5 Phasen deiner Unternehmenstransformation

Das Buch beruht auf einem Konzept, das die Entwicklung deiner selbstständigen Tätigkeit in ein Unternehmen in 5 Phasen – man könnte ebenso gut „Stufen“ oder „Levels“ sagen – einteilt und beschreibt. Wobei das Wort „Entwicklung“ vielleicht nicht das passendste ist. Mit Entwicklung assoziiert man meistens etwas, das wächst, sich dabei aber nicht grundlegend verändern muss. So gesehen würde ich das im Buch genutzte Konzept der 5 Phasen eher als eine Vorgehensweise beschreiben, mit der du dein Unternehmen transformierst. Mit einer normalen Entwicklung kommst du nicht von Phase 1 in Phase 5. Wenn du diesen Weg beschreitest, bedeutet das eine Transformation für dein Business, aber vor allem für dich selbst.

Anhand der groben Beschreibung der 5 Phasen, die gleich folgt, wirst du ganz rasch und klar erkennen …

• in welcher Phase du dich gerade befindest,

• was für die jeweilige Phase typisch ist,

• welche Vorteile, aber auch welche Nachteile jede einzelne Phase für dich hat,

• wo dort, wo du dich befindest, deine Limits sind,

• warum du Veränderungen vornehmen und dich weiterentwickeln solltest,

• was du konkret tun musst, um dein Unternehmen in die nächste Phase weiterzuentwickeln.

Diese Entwicklung deines Unternehmens hat dabei in erster Linie mit dir und deiner eigenen Entwicklung zu tun, vor allem zu Beginn, wenn du und dein Unternehmen noch zu 100 % verwoben und – beruflich betrachtet – dasselbe sind. Daher bezeichnen die 5 Phasen nicht dein Unternehmen, sondern dich.

Unternehmensentwicklung ist Persönlichkeitsentwicklung.

Diese 5 Phasen und deine unterschiedlichen Rollen darin sind:

1. Jobbesitzer – macht alles selbst

2. Selbstständiger – hat einen ersten Mitarbeiter

3. Baumeister – baut ein Unternehmen aus einzelnen Systemelementen auf

4. Manager – widmet sich ganz der Führungsaufgabe

5. Unternehmer – führt den Geschäftsführer, arbeitet selbst nicht mehr operativ im Unternehmen

Im Verlauf des Buches wirst du diese 5 Phasen eingehend kennenlernen. Die kurzen Beschreibungen, die ich den jeweiligen Phasen angefügt habe, sollen dir als erste Orientierung dienen. Es geht im Moment nur darum, dass du diese 5 Phasen und die Begrifflichkeiten grob zuordnen kannst.

Gleichzeitig erkennst du vielleicht schon, wo du dich im Moment befindest und wohin die Reise in diesem Buch für dich geht bzw. gehen kann. Die Grafik gibt dir eine Idee von diesem Fahrplan, wobei die Verläufe im Einzelfall recht unterschiedlich aussehen können. Mit Einkommen (siehe Grafik) ist nicht dein Umsatz gemeint, sondern das, was als Ertrag bzw. Gewinn übrig bleibt.

Die Kurvenverläufe können in der Praxis flacher, steiler oder auch welliger ausfallen. Die Grundtendenz ist jedoch immer jene, dass mittelfristig die Arbeitszeit weniger und dein Einkommen höher wird.

Dabei ist es nicht zwingend notwendig, dass du dein Geschäft bis zur Phase 5 entwickelst. Dies hängt letztlich davon ab, was du willst, was dich erfüllt und was genau deine Ziele sind.

Bereits der Schritt von Phase 1 zu Phase 2 bringt dich ein schönes Stück voran. Und auch, wenn du dir Phase 4 oder gar 5 jetzt vielleicht noch gar nicht vorstellen kannst – zumal sich dein „Arbeitstag“ in Phase 5 deutlich von dem unterscheiden wird, was du jetzt machst –, könnte es durchaus sein, dass du im Laufe deiner Entwicklung Gefallen daran findest. Lass dich einfach überraschen.

Jeder Weg beginnt mit dem ersten Schritt.

PHASE / ENTWICKLUNGSSTUFE 1

JOBBESITZER

 

Karl macht sich selbstständig

Karl ist wieder einmal frustriert. Zutiefst frustriert. Sein Chef, ein völlig inkompetenter Dilettant, will einfach nicht verstehen, dass es ein Fehler ist, seinem Kunden in diesem Punkt nicht entgegenzukommen. Jetzt, da er so viel Arbeit in dieses Projekt gesteckt hat und der Auftrag zum Greifen nah liegt, würde es sein Chef verbocken und zum Scheitern bringen.

Und das wäre nicht das erste Mal. Solche Situationen, die Karls Blutdruck in die Höhe schnellen lassen und ihm den Schlaf rauben, passieren im Unternehmen, in dem er arbeitet, immer öfter. Es ist nicht nur dieser inkompetente Vorgesetzte. Es gibt so vieles, von dem Karl sich denkt – nein, von dem er weiß, dass er selbst es besser machen könnte. Aber man lässt ihn nicht. Für Karl ist es ein Kampf gegen Windmühlen, den er inzwischen aufgegeben hat. Das gute Gefühl, das er noch vor zwei Jahren hatte, als er seinen Job antrat, ist vollkommen verschwunden. Der anfängliche Spaß am Job existiert nicht mehr. Was geblieben ist, sind Frust, Ärger und Stress. 12-Stunden-Arbeitstage sind keine Seltenheit, und dafür ist das, was er verdient, definitiv zu wenig. Viel zu wenig!

Letztens hatte er mit einem selbstständigen Berater im Rahmen eines Projektes zu tun und war mit ihm ein wenig ins Plaudern gekommen. Dieser Kerl verdient am Tag das, wofür Karl beinahe einen ganzen Monat schuften muss! Und ehrlich gesagt: Das, was dieser Berater dafür abgeliefert hat, kann Karl auch. Dessen ist er sich ganz sicher. Immer öfter denkt Karl daran, alles hinzuschmeißen. Aber nicht, um in einen anderen Job bei einer anderen Firma zu wechseln. Das würde nichts bringen, davon ist er überzeugt. In den anderen Firmen – und davon kennt er aufgrund seiner Tätigkeit einige – läuft die Sache im Prinzip nicht anders. Schnell wäre er wieder an dem gleichen Punkt angelangt, an dem er jetzt ist. Nein, die Lösung heißt „Selbstständigkeit“! Immer stärker ist in Karl der Gedanke gereift, sich selbstständig zu machen. Er will endlich wieder das tun dürfen, was ihm Spaß bereitet. Er möchte sein eigener Herr sein, um nicht mehr den Anordnungen irgendwelcher Vorgesetzten, die keinerlei Ahnung haben, folgen zu müssen.

Und er will vor allem mehr Geld – deutlich mehr Geld – verdienen, um seinen Kindern und seiner Frau das Leben bieten zu können, das er ihnen bieten möchte. Außerdem will er sich endlich an die Verwirklichung seiner Ziele und Träume machen können. Mit seinem Angestelltengehalt würde das alles niemals etwas werden.Karl hat sich schon genau überlegt, womit er sich selbstständig machen möchte. Er ist in dem, was er beruflich macht, ein Top-Experte mit jahrelanger Erfahrung. „Im Grunde kann ich genau das, was ich jetzt für meinen Arbeitgeber mache, auch selbst Unternehmen anbieten“, so sein naheliegender und durchaus logischer Gedanke und gleichzeitig das Grundkonzept für seine Selbstständigkeit. Die Kosten, um zu starten, sind überschaubar. Was ihn bisher noch zurückgehalten hat, ist die ungewisse Antwort auf die Frage, wie schnell er Kunden an Land ziehen könnte. Seine Frau und er haben zwar einige Ersparnisse, aber die laufenden Kosten sind mit zwei Kindern im besten Teenageralter und einem Haus, das noch nicht abbezahlt ist, nicht zu vernachlässigen. Karl hat mit seiner Frau schon mehrmals darüber gesprochen. Sie teilt seine Bedenken, kann aber nicht mehr mitansehen, wie frustriert er jeden Tag aus der Arbeit nach Hause kommt.

Die falschen Gründe für eine Selbstständigkeit

So oder so ähnlich wie Karl erging es vielen Selbstständigen, die ich kenne. Die Hauptbeweggründe, sich selbstständig zu machen, sind oftmals:

• Frust in der Angestelltentätigkeit

• zu viel und zu andauernder Stress

• zu viel Arbeit

• zu geringes Einkommen

• nicht das tun können, was einem Spaß macht

Häufig ist der Schritt in die Selbstständigkeit wie bei Karl eine Flucht. Eine Flucht nach vorne zwar, aber dennoch eine Flucht. Und einen so wichtigen Schritt wie den Start einer Selbstständigkeit als Flucht anzutreten, ist gefährlich. Die genannten Gründe, aus denen sich Menschen selbstständig machen, sind allzu verständlich und durchaus relevant – jedoch allesamt hochgradig egoistisch. Ganz sicher sollten sie nicht die alleinige Grundlage für einen solch folgenreichen Schritt darstellen. Genau das tun sie aber für viele. Taten sie übrigens auch für mich. Um mit einer Selbstständigkeit eine wirtschaftlich erfolgreiche Existenz zu gründen, dürfen nicht die eigenen Bedürfnisse im Mittelpunkt stehen, sondern es müssen die Bedürfnisse der Kunden sein. Nur dafür werden Kunden bereit sein, Geld zu bezahlen.

Dieser Fokus auf die eigenen Bedürfnisse zum Start einer Selbstständigkeit beeinflusst in hohem Maße auch die Wahl der selbstständigen Tätigkeit.

Wie die Mutter zum Kind

Wie wird die selbstständige Tätigkeit ausgewählt? Wenn jemand flüchtet, dann ist die Vorgehensweise oft keine sehr rational überlegte und durchdachte. Oftmals ist die Wahl der neuen beruflichen Tätigkeit eine Abfolge von einfachen Gedankengängen, durchmischt mit einer Menge Emotion.

Wenn der Entschluss erst einmal getroffen ist – „So kann das nicht weitergehen. Ich mache mich jetzt selbstständig!“ –, dann wird die Entscheidung, in welche Richtung es gehen soll, oft von folgenden Fragen dominiert:

• Was mache ich jetzt schon? (… denn da kenne ich mich aus und das könnte ich ja auf selbstständiger Basis machen)

• Was macht mir Spaß? (… denn ein wesentlicher Beweggrund, sich selbstständig zu machen, ist für viele, endlich nur mehr das zu tun, was ihnen Spaß macht)

• Was kann ich mir leisten? (… denn die Existenzgründung muss schließlich finanziert werden)

Individuell spielen sicherlich noch andere Überlegungen mit. Und natürlich könnte das in deinem Fall ganz anders laufen bzw. abgelaufen sein.

Diese drei Fragen sind verständlich, sie drängen sich förmlich auf. Und dennoch greifen sie zu kurz, führen in die Irre und sind bisweilen gefährlich und grundfalsch. Für die Wahl der Selbstständigkeit gibt es eine Reihe von Faktoren, die entscheidend sind und auf die ich später noch eingehen werde. Einen Punkt, den Spaß, möchte ich jedoch gleich abhandeln. Du kannst dabei den Begriff „Spaß“ gerne durch „Freude“, „Lust“ oder irgendeine andere angenehme Emotion ersetzen, die du mit deiner Tätigkeit verbindest.

„Tu, was dir Spaß macht“ – der schlechteste Ratschlag

„Tu, was dir Spaß macht, und mach ein Business daraus!“ – so lautet ein Ratschlag, den man heutzutage von Businesscoaches an jeder sozialmedialen Ecke hören kann.

Gleichzeitig ist es einer der sichersten Wege in eine berufliche Sackgasse, aus der viele nicht mehr herauskommen. Doch was kann so schlecht daran sein, das zu tun, was einem Spaß macht? Mehr, als du denkst. Und sorry, gleich vorweg: Ich werde mit dem Spaß ein wenig hart ins Gericht gehen – aber nur zum Besten für dein Geschäft. Lass uns also einmal einen Blick auf die Nachteile dieser Strategie werfen.

Vielen macht dasselbe Spaß

Kaum jemand macht sich als Insektenvernichter, Tatortreiniger oder Sondermüllentsorger selbstständig. Mal abgesehen davon, dass es hoffentlich auch in Zukunft nicht zu viele Tatorte zu reinigen geben wird, liegt der Hauptgrund dafür darin, dass all das keine Tätigkeiten sind, die „Spaß machen“.

Sie sind nicht „sexy“ oder anziehend, zumindest nicht aus Sicht der meisten Menschen. Wie würde das klingen, wenn dich jemand nach deiner neuen Selbstständigkeit und sich danach erkundigt, was du denn so machst, und du müsstest antworten: „Ich bin Tatortreiniger.“ Nicht ganz das Wahre, oder? Spaß machen – offenbar in den Augen sehr vieler Menschen – hingegen Tätigkeiten wie Coaching, Social-Media-Beratung oder einfach nur Influencer.

Diese selbstständigen Tätigkeiten werden im Moment sehr gehypt. Und genau aus diesem Grund gibt es sehr viele, die ihre Selbstständigkeit in diesen Bereichen wagen.

Viele machen dasselbe, weil vielen dasselbe Spaß macht.

Doch „viele“ ist nicht gut für den einzelnen Anbieter. Viele Anbieter bedeuten eine starke Konkurrenz. Und zahlreiche Konkurrenten wiederum machen die Preise kaputt, weil es immer welche gibt, die ihre Strategie darin sehen, billiger als die anderen zu sein, bzw. einfach nicht genug Selbstwert haben, um für ihre Dienstleistung einen angemessenen Preis zu verlangen.

Viele Jäger sind nicht nur der Hasen, sondern vor allem auch der Jäger Tod.

In manchen Bereichen wie etwa beim Coaching wird aus meiner Sicht das meiste Geld nicht mit dem Coachen selbst verdient, sondern mit Coaching-Ausbildungen bzw. von Coaches, die anderen Coaches beibringen, wie sie mit Coaching Geld verdienen. Verrückt, oder? Gleichzeitig ist das aber nicht neu. In der Zeit des berühmten Goldrausches gingen die meisten Goldschürfer leer aus. Geld hingegen verdienten die Ausrüster, indem sie die Goldgräber mit Werkzeug versorgten – und das mit deutlich weniger Risiko, als sie beim Goldschürfen gehabt hätten.

Wenn aus Spaß Ernst wird, macht es keinen Spaß mehr

Hast du schon einmal erlebt, dass du etwas, das dir an sich Spaß bereitet, so oft wiederholt hast, bis es dir irgendwann keinen Spaß mehr gemacht hat? Dass du sogar völlig die Lust daran verloren hast? Die Gefahr ist noch deutlich größer, wenn es deinen beruflichen Alltag bestimmt und du es daher tagein, tagaus machen musst. Es ist eine Sache, gerne zu backen, ab und an oder zu besonderen Anlässen, weil du jemandem eine Freude machen möchtest. Jeden Tag viele Stunden in der Küche zu verbringen, alles auf Facebook und Instagram zu dokument-ieren und jede Woche ein bis zwei Blogbeiträge zu diesem Thema zu schrei-ben, kann dagegen sehr schnell zu einer belastenden Pflicht werden, die mit Spaß dann nichts mehr zu tun hat. Mal im Ernst: Wenn aus Spaß Ernst wird, macht es oft keinen Spaß mehr!

Dass es dir Spaß macht, bedeutet nicht, dass du auch gut darin bist

Einstein hat irrsinnig gerne Violine gespielt, sagt man. Glücklicherweise ist er Physiker geworden, denn darin war er echt gut. Von seinem Violinspiel konnte man das angeblich nicht behaupten. Viele Kunden leiden heute darunter, dass zu viele Menschen das tun, was ihnen Spaß macht, ohne dabei Rücksicht darauf zu nehmen, was sie wirklich können.

Es ist bisweilen unglaublich, wer bzw. was sich so alles in manchen Branchen herumtreibt. Viele davon wären wahrscheinlich besser beraten, Tatorte zu reinigen (und sie würden dabei auch mehr Geld verdienen). Ob Apotheker, Arzt oder Automechaniker – sie alle brauchen eine solide Ausbildung, um ihrem Gewerbe nachgehen zu dürfen. Und das ist gut so. Doch überall dort, wo keine Zugangsbarrieren vorhanden sind, wimmelt es von Menschen, die tun, was ihnen Spaß macht. Ohne Rücksicht auf Verluste, die oftmals Verluste der Kunden sind. Zum Glück können sie meistens keinen nachhaltigen Schaden anrichten, sondern werden einfach nicht mehr nachgefragt.

Du willst nicht aufhören damit

Wenn mir etwas Spaß macht, dann will ich mehr davon. Am liebsten würde ich die ganze Zeit über nur Dinge tun, die mir Spaß machen. Doch genau darin versteckt sich ein potenzielles weiteres Problem für dich und dein Geschäft. Damit dein Geschäft wachsen kann, musst du dich schrittweise von der Kerntätigkeit deines Geschäftes lösen. Für den Fotografen ist dies das Fotografieren, für den Berater das Beraten und für den Fitnesstrainer das Trainieren von Fitnesshungrigen. Und das fällt dir umso schwerer, je mehr Spaß du daran hast.

Kauft den Spaß auch irgendjemand?

Bei all dem Spaß sollte man niemals darauf vergessen, dass irgendwann auch Geld im Spiel sein sollte. Man benötigt also Kunden, die etwas kaufen. Ich weiß, Geld ist nicht das Wichtigste auf der Welt. Doch wenn niemand etwas kauft, ist dieser Spaß kein Geschäft, sondern – wie bei etlichen Selbstständigen, die ich kenne – lediglich ein (kostspieliges) Hobby.

Selbst wenn dir deine selbstständige Tätigkeit enormen Spaß bereitet, musst du dir seriöserweise immer die Frage stellen (und das möglichst früh): Kauft das eigentlich jemand? Gibt es dafür einen Markt? Ja, ich weiß schon, für Red Bull etwa gab es ebenfalls keinen Markt. Niemand fragte nach einem Energydrink, bis Red Bull diesen Markt schuf. In langwieriger, anstrengender, mühsamer Kleinarbeit.

Und: Die Menschen haben immerhin auch vor Red Bull schon etwas getrunken (was die Sache ein wenig vereinfachte). Auch Apple erschuf den iPad-Markt scheinbar aus dem Nichts, und alle fragten sich anfangs: Was mache ich bloß mit so einem Ding?

Wenn du meinst, dein Produkt bzw. deine Dienstleistung ist dazu angetan, einen komplett neuen Markt zu schaffen, und du selbst hast das Zeug, die Ressourcen und die Ausdauer dazu, dann wünsche ich dir sehr viel Erfolg dabei. Die Welt braucht Menschen wie dich – ernsthaft! Neue Märkte zu schaffen ist ein potenziell sehr profitabler Weg … zumindest dann, wenn es gelingt. Dennoch: Ein einfacher Weg ist es sicherlich nicht.

Ist das nicht ein Widerspruch zu Nachteil #1? Ich hatte doch geschrieben, dass es ein Nachteil sei, wenn (zu) viele dasselbe machen. Die Wahrheit liegt, wie so oft, irgendwo in der Mitte.

Du solltest nicht der Einzige sein, aber gleichzeitig ist es natürlich einfacher, wenn für dein Angebot bereits eine grundlegende Nachfrage besteht.

Spaß als Kriterium Nr. 1 ist gefährlich

Heißt das jetzt, dass dir deine Tätigkeit überhaupt keinen Spaß machen soll oder gar darf? Das will ich damit nicht behaupten, zumal ich ja nicht als die große Spaßbremse dastehen will. Alles in allem könnte man sagen:

Wenn Spaß der entscheidende Faktor für die Wahl deiner Tätigkeit ist, dann ist deine Lage ernst.

Es spricht gar nichts gegen Spaß an deiner Tätigkeit. Allerdings darf der Spaß am Coachen, am Webseiten-Bauen, am Fotografieren, am Steuerberaten oder am Vor-Gericht-für-Klienten-Streiten nicht DAS Entscheidungskriterium sein. Allzu oft stelle ich allerdings fest, dass es genau das ist.

Spaß ja, aber …

Genauer betrachtet ist Spaß sogar sehr wichtig – mit einer klitzekleinen Einschränkung. Eigentlich geht es sogar nur um einen einzigen Buchstaben, der jedoch einen riesigen Unterschied macht.

Wichtig ist nicht primär der Spaß IM Business, sondern vor allem der Spaß AM Business.

… stets vorausgesetzt, dein Geschäft soll wachsen und sich weiterentwickeln. Ansonsten reicht vielleicht auch der Spaß IM Business aus.Dieser Unterschied zwischen IM und AM Business wird uns im Laufe dieses Buches noch ausführlich beschäftigen.

Er ist grundlegend für dein Geschäft und er ist der Schlüssel zu einer ganz neuen Dimension für dein Business.

Von einem Hamsterrad ins nächste Hamsterrad

Genau diese Art der Auswahl der selbstständigen Tätigkeit – die Flucht aus dem stressigen Job oder vor einem unfähigen Chef, die Orientierung an Kriterien wie Spaß sowie die einfache Fortsetzung dessen, was man schon als Angestellter macht – führt in die sogenannte „Zeit gegen Geld“-Falle.

Viele Selbstständige wollen dem Hamsterrad der Angestelltentätigkeit entkommen, landen dabei aber erneut in einem solchen. Dem selbstständigen Hamsterrad zwar, aber nichtsdestotrotz einem Hamsterrad. Einem, das man sich sogar selbst gebaut hat, doch das wird meist erst sehr spät erkannt. Man rutscht da, wie so oft im Leben, Schritt für Schritt hinein.

Haben sie erst einmal erkannt, in welcher Fall sie stecken, versuchen viele Selbstständige dann, diesem Hamsterrad zu entfliehen. Wie? Indem sie schneller laufen. Doch oh Wunder – das funktioniert auch diesmal nicht.

Schneller zu laufen verstärkt das Problem gewissermaßen sogar. Man könnte sagen:

Je besser du gebucht bist, desto mehr bist du im Hamsterrad deines Business gefangen.

Job oder Business?

Der Begriff „Business“ wird heutzutage inflationär verwendet. Jeder, der nicht als Arbeitnehmer irgendwo angestellt ist, besitzt ein Business. Sein Business. Doch die Verwendung des Begriffs „Business“ in diesem Zusammenhang ist nicht nur inflationär, sondern auch falsch. Ich muss allerdings gestehen: Auch ich verwende diesen Begriff in meinen (bisherigen) Büchern und Artikeln immer wieder inflationär UND bisweilen sogar falsch. Doch für dieses Buch hier ist es grundlegend wichtig, den Begriff korrekt zu verwenden und gleich von Beginn an klarzustellen: Wenn du selbstständig bist, über keine permanenten Mitarbeiter verfügst und quasi alles, was für dein „Business“ zu tun ist, selbst machst, dann hast du KEIN BUSINESS! Sorry, wenn ich dir das jetzt so hart sagen muss, aber dann hast du einen JOB.

Die Selbstständigkeit ist auch nur ein Job.

Deshalb ist die passende Bezeichnung für Menschen auf dem ersten Level der unternehmerischen Entwicklung „Jobbesitzer“. Anders als Angestellte, denen ihr Job geliehen wurde und jederzeit weggenommen werden kann, besitzen Unternehmer auf diesem Level ihren Job. Sie haben ihn quasi gekauft.

Ja, ich weiß, viele werden jetzt sagen: „Moment mal! Meinen Job habe ich gekündigt, als ich mich selbstständig gemacht habe.“ Stimmt, damals hast du deinen Job gekündigt. Und das, was du jetzt tust, mag sich in vielerlei Hinsicht von dem, was du einst gemacht hast, unterscheiden. Doch in einem entscheidenden Punkt ist alles beim Alten geblieben: Als selbstständiger Dienstleister tauschst du immer noch deine Zeit gegen Geld. Auch als Handwerker etwa ist das nicht unähnlich, solange du allein arbeitest. Das bedeutet, dass du nach wie vor kein Geld bekommst, wenn nicht arbeitest. Wobei … das stimmt so nicht ganz. Es ist sogar schlimmer als früher, als du noch angestellt warst: Damals hast du nämlich auch dann Geld erhalten, wenn du auf Urlaub oder im Krankenstand warst. Selbst wenn du einfach gerade mal keine Lust hattest zu arbeiten (was ich dir jetzt nicht unterstellen will, aber auch das soll vorkommen) und 1 oder 2 Tage kürzergetreten bist, hast du von deinem Arbeitgeber Geld bekommen. Als Selbstständige oder Selbstständiger, vor allem in der Dienstleistungs-branche, ist die Realität sehr viel klarer und härter: Keine Arbeit – kein Geld! So gesehen hast du deine Situation selbst verschlechtert. Viele Selbstständige erleben das genauso, sie werfen nach einigen Monaten oder Jahren der Selbstständigkeit entnervt das Handtuch und flüchten sich erneut in eine Angestelltentätigkeit.

Standardgeschäftsmodell „Zeit gegen Geld tauschen“

Doch zum Glück hast du dieses Buch gekauft und damit deine Chancen, dass es dir nicht so ergehen wird, dramatisch verbessert. Wenn du aktuell deine Zeit gegen Geld tauschst, dann bist du in guter und vor allem zahlreicher Gesellschaft. Die allermeisten Selbstständigen befinden sich in genau derselben Situation. Ob das jetzt die Staranwältin mit Stundensätzen von 500 € oder 1.000 € ist, der Webdesigner, der 80 € pro Stunde verrechnet, oder die Friseurin, die vielleicht nur 25 € pro Stunde bekommt.

Natürlich hat es die Staranwältin besser (und sie ist im Entwicklungsprozess vielleicht schon ein kleines Stückchen weiter), doch im Grunde ist die Situation dieselbe: Wenn die Anwältin heute einmal nicht arbeiten kann oder mag, dann kann sie diese Zeit auch keinem Mandanten verrechnen. Warum ich auf diesem Punkt so herumreite? Weil es enorm wichtig ist, dass du dir deine Situation eingestehst und ehrlich zu dir bist. Falls du als Selbstständiger alles selbst machst, dann hast du kein Business, sondern dann hast du einen Job. Wenn du erst einmal auf diese Art und Weise reinen Tisch machst, wird es dir viel leichter fallen, aus deinem Job tatsächlich ein Business zu machen. Genau darum geht es in diesem Buch.

Warum es schlecht ist, einen Job zu haben

Aber vielleicht bist du ja gerade sehr glücklich und zufrieden mit deinem Job. Du hast reichlich Aufträge, nette Kunden, machst das, was dir Spaß bereitet, und verdienst mehr, als du dir während deiner Angestelltentätigkeit je erträumt hättest. Das könnte natürlich der Fall sein. Doch wenn du dieses Buch gekauft hast, gibt es wahrscheinlich etwas, das dich an dieser Situation stört oder dir zumindest zu denken gibt. Lass mich daher auf die Nachteile und Gefahren eingehen, die diese Art Job, die Situation als Jobbesitzer, mit sich bringt (und lass mich dabei auch ein wenig den Teufel an die Wand malen).