Hedwig Courths-Mahler - Folge 085 - Hedwig Courths-Mahler - E-Book

Hedwig Courths-Mahler - Folge 085 E-Book

Hedwig Courths-Mahler

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Beschreibung

Ralf Tiefenbach ist in den furchtbaren Verdacht geraten, einen Menschen ermordet zu haben. Niemand glaubt den Unschuldsbeteuerungen des jungen Mannes. Und die Frau, die bezeugen könnte, dass er zur Mordzeit bei ihr war, schweigt, denn sie ist verheiratet, und niemand darf etwas von ihrer heimlichen Liaison zu Tiefenbach erfahren. Es steht schlimm um Ralf. Aber da meldet sich vor Gericht plötzlich ein junges Mädchen zu Wort und erklärt, dass er zu der fraglichen Zeit bei ihr gewesen sei. Wer ist dieses Mädchen? Und was mag es dazu bewogen haben, sich vor aller Öffentlichkeit der Schande preiszugeben?

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Seitenzahl: 170

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Inhalt

Cover

Impressum

Eine andere wirst du küssen

Vorschau

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige E-Book-Ausgabe der beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

© 2015 by Bastei Lübbe AG, Köln

Verlagsleiter Romanhefte: Dr. Florian Marzin

Verantwortlich für den Inhalt

Titelbild: Bastei Verlag/von Sarosdy

E-Book-Produktion: César Satz & Grafik GmbH, Köln

ISBN 978-3-7325-0934-8

www.bastei-entertainment.de

www.lesejury.de

www.bastei.de

Eine andere wirst du küssen

Warum eine junge Frau auf die Liebe ihres Lebens verzichten wollte

Sie wollen also die Tat nicht eingestehen, Angeklagter?“

„Nein, ich kann nichts eingestehen, was ich nicht begangen habe. Ich kann nur wiederholen, dass ich unschuldig bin.“

„Aber Sie geben doch zu, dass Sie gegen den Ermordeten die Drohung ausgestoßen haben, dass Sie ihn niederschlügen wie einen tollen Hund, wenn er je wieder Ihren Weg kreuzen würde.“

„Ja, diese Drohung habe ich eines Tages ausgestoßen, wie man in einer großen Erregung zuweilen törichte Worte sagt. Der Ermordete hatte mich, wie ja bereits festgestellt wurde, durch eine Schurkerei um meine Stellung bringen wollen, da er sie selber gern eingenommen hätte. Er war früher mein Freund gewesen, dem ich fast alles anvertraute. Er wusste, dass ich eine Erfindung gemacht hatte, die mich vorwärts bringen musste. Die Pläne dazu befanden sich in meinem Schreibtisch fix und fertig zur Ablieferung an die Direktion unserer Werke. Darum wusste nur der Ermordete, den ich für meinen Freund hielt und dem ich volles Vertrauen schenkte. Er nutzte das aus, weil er wusste, dass ich durch diese Erfindung den Posten eines Oberingenieurs, der in unserem Betrieb frei geworden war und auf den er selbst reflektierte, bekommen würde, und schlich sich in meine Wohnung, wo er mit einem Nachschlüssel, den er sich irgendwie verschafft hatte, meinen Schreibtisch öffnete. Er entnahm ihm meine in einem großen Kuvert verschlossenen Aufzeichnungen, die ich am nächsten Morgen abliefern wollte, und – verbrannte sie im Ofen meines Zimmers. Mit einem anderen Oberingenieur, dem ich die fraglichen Papiere bis zum nächsten Morgen anvertrauen wollte, weil sie mir in meinem Schreibtisch nicht sicher genug verwahrt waren, betrat ich zu einer ungewöhnlichen Zeit meine Wohnung – und fand den jetzt Ermordeten mit den Zeichen tiefster Verlegenheit vor dem Ofen meines Zimmers. Ich sah das offene Schreibtischfach, sah, dass meine Pläne fehlten, und fand dann im Ofen noch einen Rest, der noch nicht verkohlt war. Da gab es keinen Zweifel mehr für mich – der, den ich für meinen Freund hielt, hatte meine Arbeit gestohlen und vernichtet. Ich gestehe, dass diese Niedertracht mich in furchtbare Erregung versetzte. Ich sprang dem falschen Freund an die Gurgel, und wenn nicht der Oberingenieur und einige andere Hinzukommende mich zurückgerissen hätten, es wäre möglich gewesen, dass ich ihn in meinem Zorn niedergeschlagen hätte. Als man mich festhielt, während er davonschlich, stieß ich allerdings jene Drohung aus. Und vielleicht war es mir damals in meiner doch wohl begreiflichen Aufregung sogar Ernst damit. Aber dass ich wochenlang danach mich wie ein Meuchelmörder an meinen einstigen Freund heranschleichen und ihn erstechen wollte, das wird niemand, der mich kennt, mir zutrauen. Hätte ich diesen Mord begangen, so hätte ich mich selbst der Polizei gestellt. Aber ich habe mich damals, nachdem ich meinen Schmerz um den Verrat meines Freundes bezwungen hatte, umso schneller beruhigt, als ich zum Glück Duplikate meiner Pläne in einem Banksafe deponiert hatte. So war der Schaden, der mir zugefügt worden war, nicht allzu groß. Und der Ermordete musste schwer genug für seine Tat büßen. Der Oberingenieur, der Zeuge unseres Zusammenstoßes gewesen ist, hat den ganzen Vorgang wahrheitsgetreu hier vor Gericht geschildert; er hat das Vorkommnis auch unserer Direktion gemeldet, und daraufhin ist der Schuldige entlassen worden. So sah ich von einer weiteren Ahndung seines Vergehens ab. Wie sollte ich also dazu kommen, ihn viele Wochen später in der Nacht zu überfallen und zu ermorden?“

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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