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Nach dem Tod des Gatten führt Frau Bettina Falkner mit großer Umsicht sein Unternehmen weiter. Kühl und energisch, wie sie den Betrieb leitet, erzieht sie auch ihre Söhne Hans und Norbert. Über ihre Köpfe hinweg vereinbart sie mit ihrem Nachbarn, dem Sägewerksbesitzer Brandner, dass Hans und Norbert die Töchter Brandners heiraten sollen. Doch während Frau Bettina und ihr Nachbar noch Pläne schmieden, deren Ziel die Vereinigung der Unternehmen Falkner und Brandner ist, geht die Sehnsucht ihrer Söhne bereits andere Wege ...
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Seitenzahl: 153
Cover
Impressum
Frau Bettina und ihre Söhne
Vorschau
BASTEI ENTERTAINMENT
Vollständige E-Book-Ausgabe der beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe
Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG
© 2015 by Bastei Lübbe AG, Köln
Verlagsleiter Romanhefte: Dr. Florian Marzin
Verantwortlich für den Inhalt
Titelbild: Bastei Verlag/Anne von Sarosdy
E-Book-Produktion: César Satz & Grafik GmbH, Köln
ISBN 978-3-7325-2165-4
www.bastei-entertainment.de
www.lesejury.de
www.bastei.de
Frau Bettina und ihre Söhne
Roman um Leid und Glück eines tapferen Herzens
Henny Röhming eilte hastig die Treppen hinauf. Im vierten Stock angelangt, zog sie an der Klingel der rechts liegenden Wohnung. Auf dem Türschild stand Röhming.
Es dauerte nur wenige Sekunden, da wurde die Tür geöffnet. Eine ältere Dame, etwa Mitte vierzig, erschien. Sie trug ein schlichtes schwarzes Kleid und sah ein wenig blass und versorgt aus.
„Du bist es, Henny! Gottlob, dass du wieder da bist“, sagte sie aufatmend und ließ die junge Dame eintreten.
„Muttchen, ich habe mich beeilt, so sehr ich konnte. Ganz atemlos bin ich vom schnellen Laufen. Und hier – sieh nur: die ganze Tasche voll Geld, lauter blanke Fünfmarkstücke. Ich habe wirklich achtzig Mark für die Skizze erhalten. Erst wagte ich mich nicht heraus damit und wollte nur fünfzig Mark verlangen. Aber ich dachte, abziehen können sie mir immer noch, wenn es ihnen zu teuer erscheint. Ist das nicht famos, Muttchen? In knapp drei Tagen so viel Geld verdient!“
Frau Röhming zog ihre Tochter ins Wohnzimmer. Es war klein und bescheiden ausgestattet, wenn auch einzelne Möbel einen vornehmen Eindruck machten. Die Wohnung, die Mutter und Tochter seit einiger Zeit bewohnten, bestand aus diesem Zimmer, einem gemeinsamen Schlafzimmer und der Küche. Die beiden hatten bessere Tage gekannt. Hennys Vater war Direktor eines kaufmännischen Betriebes gewesen und hatte als solcher ein großes Haus geführt. Er liebte Glanz und Wohlleben und ließ sich verleiten, mehr auszugeben als er verdiente. Um den Ausfall zu decken, ließ er sich auf Spekulationen mit fremdem Geld ein. Das führte zur Katastrophe. Man enthob ihn seiner Stellung, und er musste alles, was er besaß, verkaufen, um seinen Verbindlichkeiten nachzukommen. Dem Nichts gegenüberstehend, verlor er alle Spannkraft. Und als noch eine Krankheit dazu kam, vermochte sein Körper keinen Widerstand zu leisten. Er starb und ließ Frau und Tochter in zerrütteten Verhältnissen zurück.
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
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