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Molières „Herr von Pourceaugnac“ – Wenn Heiraten zum Albtraum wird
Herr von Pourceaugnac hat einen Plan: Er reist nach Paris, um eine wohlhabende junge Frau zu heiraten. Was er nicht weiß: Seine Zukünftige liebt längst einen anderen – und ihre Freunde haben sich eine köstlich fiese Intrige ausgedacht, um ihn loszuwerden.
Chaos, Täuschungen und jede Menge Ärger
Was als einfache Hochzeit beginnt, verwandelt sich schnell in eine Kette von Missverständnissen, absurden Anschuldigungen und halsbrecherischen Fluchten. Herr von Pourceaugnac wird gejagt, betrogen und völlig durch den Kakao gezogen – zur großen Freude des Publikums!
Molière in Höchstform
Mit rasantem Tempo, bissigem Humor und einer ordentlichen Portion Schadenfreude zeigt Molière, wie leicht sich Arroganz und Naivität ins eigene Verderben führen. Ein urkomischer Klassiker voller Wortwitz und Situationskomik.
Jetzt als eBook – garantiert ohne unfreiwillige Hochzeit (für den Leser!
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Veröffentlichungsjahr: 2025
Molière
Eine Komödie in drei Akten
mit Illustrationen von Tony Johannot, Horace Vernet und anderen
aionas
VORWORT
PERSONEN
ERSTER AUFZUG
ERSTER AUFTRITT
ZWEITER AUFTRITT
DRITTER AUFTRITT
VIERTER AUFTRITT
FÜNFTER AUFTRITT
SECHSTER AUFTRITT
SIEBENTER AUFTRITT
ACHTER AUFTRITT
NEUNTER AUFTRITT
ZEHNTER AUFTRITT
ELFTER AUFTRITT
ZWÖLFTER AUFTRITT
DREIZEHNTER AUFTRITT
VIERZEHNTER AUFTRITT
FÜNFZEHNTER AUFTRITT
ZWEITER AUFZUG
ERSTER AUFTRITT
ZWEITER AUFTRITT
DRITTER AUFTRITT
VIERTER AUFTRITT
FÜNFTER AUFTRITT
SECHSTER AUFTRITT
SIEBENTER AUFTRITT
ACHTER AUFTRITT
NEUNTER AUFTRITT
ZEHNTER AUFTRITT
ELFTER AUFTRITT
ZWÖLFTER AUFTRITT
DREIZEHNTER AUFTRITT
DRITTER AUFZUG
ERSTER AUFTRITT
ZWEITER AUFTRITT
DRITTER AUFTRITT
VIERTER AUFTRITT
FÜNFTER AUFTRITT
SECHSTER AUFTRITT
SIEBENTER AUFTRITT
ACHTER AUFTRITT
NEUNTER AUFTRITT
ZEHNTER AUFTRITT
Zeittafel
Über die Komödie
Fußnoten
Impressum
Willkommen in der Welt der Intrigen, Täuschungen und des köstlichen Spotts! Mit "Herr von Pourceaugnac" liefert Molière eine meisterhafte Komödie, die zeigt, was passiert, wenn ein selbstgefälliger Provinzler in die raffinierten Netze der Pariser Gesellschaft gerät. Diese Komödie ist eine turbulente Mischung aus Verwechslungen, hinterlistigen Plänen und einer ordentlichen Portion Schadenfreude – genau das, was eine gute Intrigenkomödie braucht.
Uraufgeführt im Jahr 1669 vor Ludwig XIV., vereint das Stück verschiedene Elemente, die Molière perfektioniert hat: bissige Gesellschaftskritik, eine gehörige Portion Slapstick und den ewigen Konflikt zwischen naivem Außenseiter und gewieften Stadtbewohnern. Der Titelheld, Herr von Pourceaugnac, kommt aus der Provinz nach Paris, um eine arrangierte Ehe einzugehen – doch seine zukünftige Braut hat längst einen anderen im Sinn. So setzt eine Kette von Tricks und Täuschungen ein, um ihn zu vergraulen: falsche Ärzte, erfundene Anklagen und eine wilde Flucht durch die Stadt machen Pourceaugnac nach und nach zum Gespött.
Molières Zielscheibe ist hier nicht nur die Arroganz eines Mannes, der glaubt, er könne sich einfach in eine fremde Gesellschaft einkaufen, sondern auch die Heuchelei und Skrupellosigkeit der Stadtmenschen, die ihm mit perfidem Vergnügen Fallen stellen. So entsteht eine temporeiche Komödie, in der niemand wirklich moralische Größe beweist, aber alle umso unterhaltsamer scheitern.
Neben der pointierten Satire ist "Herr von Pourceaugnac" auch ein großartiges Beispiel für Molières Theaterkunst, das Musik, Tanz und Wortwitz vereint. Die schnellen Wendungen, absurden Missverständnisse und scharfzüngigen Dialoge machen das Stück zu einem Feuerwerk an Situationskomik und sprachlichem Spiel.
Was bleibt, ist eine kluge, amüsante und zeitlose Beobachtung menschlicher Schwächen. Auch wenn heute keine Provinzler mehr nach Paris reisen, um eine vorteilhafte Ehe zu schließen, sind die Themen des Stücks erstaunlich aktuell: Täuschung, soziale Manipulation und der Kampf zwischen Einfalt und Raffinesse gehören schließlich zum festen Inventar des menschlichen Zusammenlebens. Molière zeigt, wie leicht sich jemand durch Überheblichkeit und Blindheit ins eigene Unglück stürzt – und wie amüsant es ist, dabei zuzusehen.
Mit "Herr von Pourceaugnac" erweist sich Molière einmal mehr als Meister der Komödie – und als scharfsinniger Chronist einer Gesellschaft, die mit allerhand Tricks arbeitet, um ihre Ziele zu erreichen. Ein Stück, das beweist: Wer die Mechanismen von Intrigen versteht, hat im Leben die besseren Karten – oder zumindest mehr zu lachen.
(Monsieur de Pourceaugnac)1669
Eine Komödie in drei Akten
Herr von Pourceaugnac
Oronte
Julie, Tochter Orontes
Eraste, Liebhaber Julies
Nerine, eine Vermittlerin
Lucette, desgleichen
Sbrigani, Neapolitaner, Vermittler
Erster Arzt
Zweiter Arzt
Ein Apotheker
Ein Bauer
Eine Bäuerin
Erster Schweizer
Zweiter Schweizer
Ein Polizeikommisar
Zwei Häscher
Eine Sängerin
Zwei Sänger
Zwei groteske Ärzte
Zwei Advokaten
Zwei Gerichtsdiener
Gaukler
Der Szene spielt in Paris.
Eraste, eine Sängerin, zwei Sänger, Musiker, Tänzer.
Eraste(zu den Musikern und Tänzern). Befolgt genau die Anweisungen, die ich euch wegen der Serenade gegeben habe. Ich selbst ziehe mich zurück, denn ich darf hier nicht gesehen werden.
Eine Sängerin, zwei Sänger, Musiker, Tänzer.
Eine Sängerin.Wolln auf alle Augen, holde Nacht,Deines Mohnes süße Zauber legen,Dass allein an diesem Orte wachtDer Schlag der Herzen, die sich in Liebe regen.Deiner Schatten stiller SegenBietet Huld mehr als der Tag,Ob im schönsten Licht er leuchten mag.
Erster Sänger.Schön ist’s, wenn man kannSich der Liebe freun,Und den Zwang nicht braucht zu scheun.Doch bei unsren Träumereien droht der Eltern Bann.Schön ist’s, wenn man kannSich der Liebe freun,Und den Zwang nicht braucht zu scheun!
Zweiter Sänger.Treuster Liebe ist der Sieg bereitet.Gegen alles, was ihr widerstreitet.Lieb, die sich an Treue band,Hält dem Allerschlimmsten stand.
Alle drei zusammen.Ewig soll der Liebe FlammeGlühen, Eltern Strenge, Zwang auch noch so groß,Mühsal, Trennung und ein feindlich LosLässt der Herzen Freundschaft schöner blühen.Ewig soll der Liebe Flamme glühen;Vor der Liebe GötterdrangSchwindet aller äußre Zwang.
Julie, Eraste, Nerine.
Julie. Mein Gott, Eraste, wenn man uns hier überrascht! Ich habe Angst davor, dass man uns zusammen sieht. Alles wäre verloren, weil man es mir so streng verboten hat.
Eraste. Ich habe mich überall umgesehen und bemerkte nichts.
Julie. Habe ein wachsames Auge, Nerine, und gib acht, dass niemand kommt.
Nerine(zieht sich in den Hintergrund der Bühne zurück). Verlasst euch auf mich und sagt euch frei heraus, was ihr euch zu sagen habt.
Julie. Haben Sie über unsere Sache nachgedacht und halten Sie es für möglich, Eraste, diese widerwärtige Heirat noch abzuwenden, die mein Vater sich in den Kopf gesetzt hat?
Eraste. Wenigstens arbeiten wir mit vereinten Kräften daran. Wir haben schon einige Mitstreiter gewonnen, die uns diesen Plan verhindern helfen werden.
Nerine(läuft nach vorn zu Julie). Mein Gott, da ist Ihr Vater!
Julie. Oh, schnell fort, trennen wir uns schleunigst!
Nerine. Nein, nein, nein, bleibt. Ich habe mich geirrt.
Julie. Mein Gott, Nerine, wie dämlich bist du eigentlich, uns solch einen Schrecken einzujagen!
Eraste. Ja, schöne Julie, wir haben schon eine Menge Schwungräder in Stellung gebracht. Und da Sie uns Ihre Erlaubnis dazu gaben, nehmen wir auch keinen Anstand, sie in Bewegung zu setzen. Fragen Sie nicht nach jedem einzelnen Hebel, den wir ansetzen wollen. Sie sollen Ihre Freude daran haben. Wie in der Komödie wollen wir Ihnen das Vergnügen der Überraschung lassen und Ihnen nichts im Voraus verraten. Es ist genug gesagt. Wir haben verschiedene Listen bei der Hand, die nur auf die richtige Gelegenheit warten. Die scharfsinnige Nerine und der gewandte Sbrigani werden die Sache in Angriff nehmen.
Nerine. Gewiss! Ihr Vater ist wohl nicht besonders gescheit, dass er Ihnen seinen Advokaten aus Limoges1, den Herrn von Pourceaugnac, aufzwängen will. Sein Lebtag hat er diesen nicht gesehen und der will Sie uns in seiner Kutsche vor der Nase weg entführen? Muss er wegen drei- oder viertausend Taler mehr, wie Ihr Onkel erzählt, einen Liebhaber abweisen, den Sie gutheißen? Ist denn ein Mädchen wie Sie für einen Limosiner geschaffen? Wenn er so sehr aufs Heiraten versessen ist, kann er sich ja eine Limosinerin nehmen und ehrliche Christinnen zufriedenlassen. Schon der bloße Name, Herr von Pourceaugnac, versetzt mich in Rage.