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Der hl. Aloisius ist ein großer Heiliger der Konzils von Trient und der sog. Gegenreformation.
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Heilige, Biographie, Konzil von Trient, Jesuiten, Gegenreformation
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Seitenzahl: 42
Der hl. Aloisius, der als Patron der studierenden Jugend gilt, ist ein großer Heiliger des Konzils von Trient und der (Gegen-)Reformation in der katholischen Kirche. Für Aloysius waren die hl. Eucharistie, ihr Empfang und ihre Verehrung, wie sie im Trientinum nachdrücklich herausgestellt wurde und was die Verschiebung des Tabernakels in die Mitte auf den Hochaltar nach sich zog, entscheidend in seinem Leben. Aloysius prüfte gründlich, in welchen Orden er eintreten solle. Schließlich trat er in den Jesuitenorden ein, dem Orden, der sich der Rekatholisierung verschrieben hatte. Bezeichnend ist auch sein Bezug zu einem weiteren Heiligen des Konzils von Trient, zum hl. Carl Borromäus. Von diesem empfing Aloysius zum ersten Mal die hl. Kommunion und beide starben, weil sie sich bei der Krankenpflege ansteckten. Aloysius war ein großer Marienverehrer und er gelobte schon in jungen Jahren, ein jungfräuliches Leben zu führen.
Der hl. Aloysius ist also einer der ganz großen Heiligen der sogenannten Gegenreformation was verständlich macht, dass sein Name als Vorname fast nur in katholischen Gebieten vorkommt.
Vor einigen Jahren fand ich eine Kupferstichserie zum Leben und Sterben des hl. Aloysius. Sie könnte um 1726, anlässlich der Heiligsprechung von Aloysius, in Augsburg gestochen und herausgegeben worden sein. Anhand dieser Bilder soll hier das Leben des hl. Aloysius erzählt werden.
Für Korrekturen bedanke ich mich bei Alfred Sommer und Gerhard Stumpf.
B. Aloysius prodigiose ope B Virginis nascitur, prius baptizatus quam plene natus Der S. Aloysius wierdt nicht ohne Wunder durch Hülff Mariae ehendter getaufft als völlig gebohren. 1.
Aloysius wurde am 9. März anno domini 1568 auf dem Schloss in Castiglione geboren. Noch während der Entbindung taufte eine Hebamme das Kind und so war schon, bevor die Geburt beendet, die Erbsünde von dem Neugeborenen genommen. Die Mutter aber gelobt bei glücklicher Geburt, eine Wallfahrt nach Loreto machen zu wollen.
Sobald es ihre Kräfte zulassen, verlässt Martha Tana di Santera ihr Bett, über dem das Wappen der Gonzagas mit Herzoghut angebracht ist, nimmt ihren gefatschten Erstgeborenen aus der Wiege, fällt auf die Knie und empfiehlt ihn „Maria mit dem Kinde lieb“. Die hinter einer Wolke hereinbrechende Frühlingssonne wird überstrahlt vom himmlischen Licht, welches von Maria mit ihrem Kinde ausgeht und auf den Neugeborenen fällt. Es begegnen sich zwei Mütter mit ihren Erstgeborenen.
B Aloysius vix loqui valens, jam a Matre Deum orare. B.V. & Sanctos colere Docetur Der S. Aloysius wierdt von seiner Frau Mueter in der Andacht gegen Gott, Mariam, und allen HH unterwisen. 2
Als Aloysius ein Jahr alt war, legte Papst Pius V. (*1504, 1566 – 1572) in seinem Breve Consueverunt den Text des Ave Maria verbindlich fest und regelte die Form des Rosenkranzes für die ganze Kirche.
Martha Tana di Santera, die edel gekleidete, adelige Mutter des Aloysius, weist ihren Sohn auf ein Marienbild hin und überreicht ihm einen Rosenkranz. Dieser fällt andächtig betend vor dem Andachtsbild auf die Knie. An der linken Innenwand erkennt man wieder das Adelswappen der Gonzagas, rechts geht der Blick hinaus in den Park und die balkonartige Architektur des Schlosses von Castiglione.
Die besondere Verehrung der Gottesmutter, speziell im Rosenkranzgebet, wird für Aloysius zeitlebens wichtig sein, so wie es ihm seine Mutter von frühester Kindheit an gelehrt und ans Herz gelegt hat.
S Angelus Custos B. Aloysium ne rota tormenti abrueretur, uti et ab aliis periculis liberat Durch beystandt des H.Schuz-Engls wirdt Aloysius aus villen Lebensgefahr erödtet 3
Im Hintergrund sieht man auf einem Plateau die lombardische Stadt Casalmaggiore liegen: Häuser, Türme, Mauern. Als Fünfjähriger durfte Aloysius mit seinem Vater hierher ziehen, wo sich kaiserliche Truppen zu einem Feldzug sammelten. Das Kind Aloysius ist wie ein Ritter gekleidet mit Brustpanzer und Schärpe und auf dem Kopf einen Helm. Zum Spaß hält er eine Lunte an eine Kanone und schon schießt diese mit Donner und Feuer los. War es Zufall oder Glück, dass dem Kind nichts geschah? Nein, es war sein Schutzengel, den er schon seit frühester Kindheit verehrte und der ihm immer zur Seite stand. Oben aber öffnet sich der Himmel und Licht bricht durch die Wolken auf die Erde.
Hier zeigt sich auch die Bedeutung der Schutzengelverehrung, die sich in der katholischen Kirche vor allem ab dem 15. und 16. Jahrhundert, also zur Zeit des Aloysius, verbreitete. Allerdings findet sich der Engel, der ein Kind beschützt, schon im Alten Testament bei Tobias und Raffael. Martin Luther kann hingegen nicht verstehen, dass sich Engel, so erhabene Wesen, um unwichtige Menschen kümmern und der Calvinismus lehnte die Vorstellung von Schutzengeln fast ganz ab.
Daemon ex Energumeno futura’(m) B. Aloysij tune praefentis Sanctitatem praedicit. Die grosse Heylikheit des S. Aloysij wierdt von dem höllischen geist aus einem besössenen vorgesagt 4
In einer Kirche nahe Castiglione erahnt man links den Hochaltar und zwischen zwei Fenstern hängt eine Kanzel an einem mächtigen marmornen Pfeiler.