Hochschul-Knigge 2100 - Horst Hanisch - E-Book

Hochschul-Knigge 2100 E-Book

Horst Hanisch

4,8

Beschreibung

Die Anforderungen im vorbereitenden Berufsleben werden immer höher, die Konkurrenz untereinander steigt. Für viele sind die Jahre an der Hochschule wichtige und wegweisende für das zukünftige Leben. Gleichzeitig wächst die Bedeutung der sogenannten Soft Skills immer mehr. Das Zwischenmenschliche, der Umgang mit- und untereinander ist nicht zu unterschätzen. Da das vorliegende Buch auf Studierende ausgerichtet ist, richten wir hier den Fokus hauptsächlich auf diese Zielgruppe. Sie liebe Studierende, nutzen Sie die Zeit und die Möglichkeiten, die Sie an solch einer Hochschule vorfinden. Beachten Sie die Regeln und achten Sie die Menschen, die (zeitweise) Ihr Leben begleiten. So soll Ihnen ein Einblick in die Überlegungen und die Vorstellungen Studierender vor und während ihres Studiums gegeben werden. Im vorliegenden Text treffen Sie auf die fiktive Studierende Claudia, die im 3. Semester Bachelor International Business an einer privaten Hochschule studiert. Sie wird Sie liebe Leserin, lieber Leser durch folgende Kapitel dieses Buch begleiten. - Immatrikulation - Studentisches Umfeld auf dem Campus - Soziale Kompetenz an der Uni - Interkultureller Austausch - Exmatrikulation Tauchen Sie ein in die faszinierende Welt des Lebens an einer privaten Hochschule. Von den ersten Gedanken ans Studium bis zur Graduation, zur Überreichung des Abschlusszertifikats auf der Abschlussgala.

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 130

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
4,8 (18 Bewertungen)
14
4
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Inhaltsverzeichnis

HINLEITUNG ZUM THEMA

A

KADEMISCHE

A

USBILDUNG

Geistige Elite?

TEIL 1 – IMMATRIKULATION

ÜBERLEGUNGEN VOR DEM STUDIUM

„W

O SOLL ICH STUDIEREN

?“

W

ENIGE

W

OCHEN VOR DEM

S

TUDIENBEGINN

Immatrikulation

Was ist vor der Aufnahme des Studiums zu bedenken?

D

ER ERSTE ENTSCHEIDENDE

E

INDRUCK

Wirkung auf andere

TEIL 2 – STUDENTISCHES UMFELD AUF DEM CAMPUS

STUDENTISCHES UMFELD

V

ERHALTEN AN DER

F

ACH

-H

OCHSCHULE

Gegenseitige Achtung

Die Gruppe macht stark

Konformität – Nur nicht auffallen!

Die Gruppe der Studierenden

D

IE AKADEMISCHEN

R

EVOLUTIONÄRE

Studenten als Vorreiter

S

TUDENTISCHE

I

NITIATIVEN UND STUDENTISCHES

E

NGAGEMENT

Engagiert im Studium

D

IE

S

UCHT NACH DER MOBILEN

T

ECHNIK

Harmonie trotz mobiler Geräte

TEIL 3 – SOZIALE KOMPETENZ AN DER UNI

ANDERE ACHTEN, WERTSCHÄTZEN UND RESPEKT ZOLLEN

M

EIN

G

EGENÜBER UND ICH

Schau’ mir in die Augen, Kleines

Korrekte Anrede

Die Vorstellung

Die Begrüßung

D

UZEN UND

S

IEZEN

„He, du da!“

Z

WISCHENMENSCHLICHER

U

MGANG

Bitte & Danke

„H

E

,

DU

B

LÖDMANN

Gesellschaftliche Normen

Arten der Diskriminierung

Mobbing, Bossing, Bullying

V

ORURTEILE

„Die feinen Pinsel der Privatuni.“

D

AS TRÜGERISCHE

S

CHÖNHEITSBILD

Lookism – schön aussehen

G

ERECHTIGKEIT

, G

LEICHHEIT

, N

EID

, M

OBBING

Die Kirschen in Nachbars Garten

G

LEICHBERECHTIGUNG IN

W

ORT UND

S

CHRIFT

Damen-Mannschaft

Texte in weiblicher und männlicher Form

D

ISKRIMINIERENDE

S

PRACHE

Vom Mäuschen zum Kamel

„Hast du den Typ da drüben gesehen?“

Menschenrechte

Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG)

I

NDIVIDUALITÄT

Akzeptanz aller Glaubensrichtungen

S

EXUELLE

O

RIENTIERUNG

Nicht jeder spricht darüber …

Hetero–, Homo– oder gar Bisexuell

Heterosexismus

Freundschaft – Liebschaft – Partnerschaft

EMANZIPATION

G

LEICHBERECHTIGUNG VON

F

RAU UND

M

ANN

Gender Mainstream/Mainstreaming

Emanzipation

D

ER KLEINE

U

NTERSCHIED

Rollenverhalten und Erwartungshaltung

„Ich sehe rot!“

„E

R IST DER

H

AUSHERR

„Sie haben kein Recht …“

Ladies first

Frauenfeindliches Verhalten

Vision oder Utopie

TEIL 4 – INTERKULTURELLER AUSTAUSCH

KULTURELLE HERKUNFT UND KONFORMITÄT

D

IE

H

ERKUNFT

Fremd ist anders

Internationale Studenten

Ethnie

Menschliche Distanz-Zonen in unserer Kultur

V

ON GRÜNEN

M

ÄNNCHEN

,

GELBER

G

EFAHR UND

R

OTHÄUTEN

„Ob blond, ob braun, ich liebe alle Fraun …“

Fremdenfeindlichkeit

TEIL 5 – EXMATRIKULATION

D

IE

Z

UKUNFT

– D

ER

W

EG ZUM

J

OB

Arbeit und Geld

Frauen und Karriere

G

ESCHAFFT

! S

TUDIUM ERFOLGREICH ABGESCHLOSSEN

Gratulation und Graduation

Exmatrikulation

Alumni-Verein

D

REI

J

AHRE BIS ZUR

D

IPLOMÜBERGABE

D

AS

A

BSCHLUSSZERTIFIKAT IN DER

H

AND

STICHWORTVERZEICHNIS

KNIGGE ALS SYNONYM UND ALS NAMENSGEBER

U

MGANG MIT

M

ENSCHEN

Adolph Freiherr Knigge

Hinleitung zum Thema

Akademische Ausbildung

Ich bedauere alle Tage meines Lebens, welche ich nicht dem Nachdenken und dem Studium gewidmet habe. Man kann seine Fähigkeiten, richtig zu urteilen, nicht genug vervollkommnen, ebenso wenig die durchdringende Schärfe des Verstandes.Friedrich II., der Große, preuß. König

(1712 - 1786)

Geistige Elite?

Unter ‚Elite’ werden soziologische Gruppen oder Schichten überdurchschnittlich qualifizierter Personen verstanden. … Zur Zeit der Französischen Revolution wurden mit ‚élite‘ Personen bezeichnet, die sich (im Gegensatz zu Adel und Klerus) ihre gesellschaftliche Position selber verdient hatten. … Der Begriff ‚Leistungselite’ kennzeichnet die Bildung von Eliten, unabhängig von der jeweiligen sozialen Herkunft. ‚Elite’ unterscheidet sich vom Begriff Oberschicht, wiewohl es häufig Schnittmengen gibt.“1

Studierende an einer privaten Hochschule werden oft als elitär oder als Elite bezeichnet. Zumindest ist richtig, dass sie nicht das Durchschnittsbild der studierenden Bevölkerung spiegeln.

Ein gewisses elitäres Bild zeigt sich möglicherweise dadurch, dass in kleinen Gruppengrößen gearbeitet werden kann, womit der Austausch untereinander und der Austausch mit den Lehrenden verstärkt stattfinden kann.

Da es auch eine Menge Studierender gibt, die aufgrund von Fleiß ein Stipendium erhalten haben und sich nicht zwangsläufig durch den vergleichsweise hohen Studienbetrag finanziell von den Durchschnittsstudierenden abheben, sollen sich die Studenten einer Hochschule klar darüber werden, dass sie innerhalb ihrer Universität wiederum alle gleich viel wert sind.

So kommen wir immer wieder auf den Gesamtfaden dieses Buches zurück, dass es egal ist, wer woher kommt oder was seine Eltern bereits geschaffen haben.

Jeder selbst, der die Möglichkeit nutzen kann, an einer privaten Einrichtung zu studieren, zeichnet für sich selbst verantwortlich. Für seine Leistungen und seine Verhaltensweisen, den anderen gegenüber.

Auf dem Weg durch den Hochschulalltag

Die Anforderungen im angestrebten Berufsleben werden immer höher, die Konkurrenz untereinander steigt. Für viele sind die Jahre an der Hochschule wichtige und wegweisende Jahre für das zukünftige Leben.

Gleichzeitig wächst die Bedeutung der sogenannten Soft Skills immer mehr. Das Zwischenmenschliche, der Umgang mit- und untereinander ist nicht zu unterschätzen.

Ministerpräsidentin Hannelore Kraft warnte zu Weihnachten 2012 in einem Interview mit der WAZ, überall könne beobachtet werden, dass Respekt und Anstand verloren gegangen seien. Lassen wir es nicht soweit kommen, beziehungsweise lassen Sie uns dieser Beobachtung gegensteuern. Das gilt für alle in einer Gesellschaft lebenden Menschen.

Da das vorliegende Buch auf Studierende ausgerichtet ist, richten wir hier den Fokus hauptsächlich auf diese Zielgruppe. Sie liebe Studierende, nutzen Sie die Zeit und die Möglichkeiten, die Sie an solch einer Hochschule vorfinden. Beachten Sie die Regeln und achten Sie die Menschen, die (zeitweise) Ihr Leben begleiten.

So soll Ihnen ein Einblick in die Überlegungen und die Vorstellungen Studierender vor und während ihres Studiums gegeben werden.

Praktischer Bezug

Ich selbst durfte seit über 20 Jahren Lehraufträge an verschiedenen privaten (Fach-)Hochschulen in Deutschland und im Ausland erfüllen.

Im Laufe der Jahre erhielten Tausende von Bachelor- und Masterstudierende in überschaubaren Gruppen interaktives Training im Bereich der Soft Skills, der ‚weichen Fähigkeiten‘.

So blieb es nicht aus mitzubekommen, welche Befürchtungen und auch Ängste die Erstsemester zeigten, und wie neuartig für die meisten das Arbeiten an der akademischen Einrichtung war.

Dabei war es interessant zu beobachten, welche Entwicklung im Fachlichen der Einzelne erzielen konnte, wie er im sozialen Netz seiner Kommilitonen gestärkt wurde und wie es gelang, das theoretische Wissen ins praktische Berufsleben (zum Beispiel bei Praktika oder in eigen gegründeten Start-Ups) zu transferieren.

Neben deutschen und europäischen Studierenden hatte ich die Chance, mit (Master-)Studenten aus teilweise ‚exotischen‘ Ländern und von allen Kontinenten arbeiten zu können.

So erfuhr ich von den Bedürfnissen der Internationalen Studierenden, von ihren Herausforderungen in hiesiger Kultur Fuß zu fassen, aber auch von deren kulturellen Verhaltensmustern bei Umgangsformen, im Smalltalk und in der Gesprächsführung, im Zeitmanagement und anderen Bereichen der interkulturellen Kompetenz.

Meine Beobachtungen sowie meine eigenen Erfahrungen, die ich als Dozent sammeln konnte, fließen in den Inhalt des vorliegenden Textes ein.

Im vorliegenden Text treffen Sie weiterhin auf die fiktive Studierende Claudia, die im 3. Semester Bachelor International Business an einer privaten Hochschule studiert. Sie wird Sie, liebe Leserin, lieber Leser durch dieses Buch begleiten.

Claudia und ich wünschen eine glückliche Entscheidung bei der Wahl Ihres Studienplatzes und einen hervorragenden Erfolg während des Studiums.

Horst Hanisch

1 Quelle: GHI 7/8-08

Teil 1 – Immatrikulation

Überlegungen vor dem Studium

„Wo soll ich studieren?“

Jetzt sucht man überall Weisheit auszubreiten, wer weiß, ob es nicht in ein paar hundert Jahren Universitäten gibt, die alte Unwissenheit wiederherzustellen.Georg Christoph Lichtenberg, dt. Physiker

(1742 - 1799)

Eine wichtige und richtige Entscheidung treffen

Claudia: „Hallo und einen schönen guten Tag. Darf ich mich vorstellen? Mein Name ist Claudia. Ich studiere International Business an einer privaten Hochschule. Als Abschluss strebe ich den B.A. an, den Bachelor of Arts.

Die reguläre Studienzeit dauert 6 Semester, also 3 Jahre. Ich studiere nun im 3. Semester. Ich möchte gerne einige Gedanken zum Thema rund um das Studium erläutern, damit Interessierte sich richtig für ihre Studienwahl entscheiden können.

Also los: Wer die Entscheidung erwägt zu studieren, wird mit einer ganzen Menge von Fragen konfrontiert.

Zuerst einmal: Soll es eine staatliche Universität oder eine private Hochschule sein? Beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile, was beispielsweise das Renommee, die internationale Reputation, die Zahl der Studierenden und das Studienangebot betrifft.

Selbstverständlich ist für viele auch die Frage der Kosten zu berücksichtigen, schlagen private Einrichtungen oft mit 3- bis 4-stelligen monatlichen Gebühren zu Buche.

Das Für und Wider abwägen

Ist es reizvoll, die nächsten 3 Jahre in einer pulsierenden Großstadt wie Köln zu verbringen oder doch lieber einen Studienplatz zu finden, der in einem ruhigeren Umfeld gelegen ist?

Lässt sich ein Interessierter von Bewertungen im Internet beeinflussen, hat er Bekannte, die selbst studiert haben und Tipps geben können oder wählt er nach dem Ruf der Uni aus?

Wie viele Preis- oder vielleicht sogar Nobelpreisträger brachte die Universität hervor? Hat sie beeindruckende Forschungsergebnisse vorzuweisen? Gehört sie gar zu den sogenannten Exzellenz-Universitäten?

Wie ihr seht, gibt es eine Menge verschiedene Überlegungen zu bedenken.

Vor der Aufnahme meines Studiums interessierte mich besonders: Gibt es namhafte Professorinnen, Professoren oder Dozenten am Standort, die auf lesenswerte literarische Veröffentlichungen verweisen können?

Fanden in der Vergangenheit bemerkenswerte Gastlesungen mit hörenswerten Gastlesern statt?

Kann in Erfahrung gebracht werden, mit welchen Partner-Universitäten der mögliche Favorit zusammenarbeitet? Soll, darf oder muss ein Auslands-Semester absolviert werden?

Nun lasst uns mal gedanklich das Gebäude betreten.

Wie ist die Ausstattung vor Ort; die Hörsäle, Vorlesungsräume, Unterrichtsräume, Labore und sonstige Arbeitsflächen? Stehen genügend Studierenden-Lounges, Besprechungszimmer, Arbeitsräume sowie Ruhezonen zur Verfügung?

Wie sieht es mit der digitalen Technik aus? Ist die Universität auf dem höchsten und modernsten Stand?

Welche Möglichkeiten gibt es, mit den Professorinnen und Professoren in Austausch zu treten? Welche Hilfestellungen werden bei der Praktikumssuche angeboten?

Der volle Bauch

Meine Oma sagte immer: ‚Ein voller Bauch studiert nicht gerne‘. Deshalb muss für das leibliche Wohl gesorgt sein. In kurzer Zeit muss nicht nur ein schmackhaftes, sondern auch ein gesundes und nicht zu schwer im Magen liegendes Essen genossen werden können.

Deshalb gibt es auch hierzu einige Fragen zu überlegen. Bietet die Mensa, die Kantine oder das Restaurant ein gesundes und abwechslungsreiches Speisen-und Getränkeangebot an? Werden Veganer, Vegetarier, Diät-Wählende ein ansprechendes Angebot vorfinden? Werden religiös bedingte und entsprechend zubereitete Gerichte angeboten? Stimmt das Preis-Leistungsverhältnis?

Was will ich studieren?

Bei allen Überlegungen ist selbstverständlich zu klären, welches Studienfach gewählt werden soll. Welche Fachrichtung entspricht den individuellen Vorstellungen? Welche Spezialisierungen finden Vorlieben? Aktuell gibt es etwa 20.000 Fächer, unter denen ihr auswählen könnt.2

Neben dem reinen Studium gibt es auch das Angebot außerhalb klassischer Vorlesungen und Kurse. Welche Möglichkeiten gibt es hier?

Wie sieht es mit sportlichen, kulturellen und gesellschaftlichen, freiwilligen Zusatzkursen oder -Seminaren aus?

Liebe zukünftige Studierende, es lässt sich erahnen, dass eine ganze Reihe von Überlegungen anstehen, bevor die Entscheidung gefällt werden kann.

Mancher ist damit überfordert. Also rechtzeitig anfangen zu überlegen, um die optimalen Konditionen vorzufinden. Wie ist vorzugehen?

Tag der Offenen Tür

Wer gründlich recherchiert, tut gut daran, an einem Tag der Offenen Tür teilzunehmen.

Es lohnt sich, in verschiedene Unterrichtsräume zu schauen. Sind die Räume gepflegt und ergonomisch gut ausgestattet? Das Gespräch mit einem zurzeit Studierenden lohnt sich, kann er sich doch aufgrund des Alters gut in eure Bedürfnisse hineinversetzen.

Außerdem dürfte es nicht allzu lange her sein, als er sich selbst Gedanken über seinen Studienstandort machte.

Der Kontakt mit einem Beschäftigten offenbart oft auch, wie wertgeschätzt der zukünftige Studierende angesehen ist. Wenn es möglich ist, würde ich mit einem Professor oder einer Professorin über den gewünschten Studiengang reden.

So könnte ich erfahren, wie die Vorlesungen aufgebaut sind, welche Erwartungshaltung an mich gestellt würden und welche Perspektiven der Abschluss in dieser Art bringen könnte.

Und noch ein Tipp: Weshalb nicht als Hospitant, als Gasthörer, einmal an einer Vorlesung teilnehmen? Da stellt sich am besten das Gefühl ein, wie das Studium praktisch ablaufen könnte.

Theorie und Praxis

Natürlich ist nicht zu unterschätzen, dass ein professionelles Marketing mancher (Privat-)Uni hervorragend arbeitet und dadurch die Universität ausgezeichnet dastehen lässt.

Also aufpassen! Die Praxis wird zeigen, inwieweit sie der Theorie entspricht.

Immerhin bindet die Realität den Studierenden je nach Studienwahl für 3 Jahre, beim Master-Studiengang für 1 bis 2 Jahre. Obwohl das eine überschaubare Zeit darstellt, kann sie zur Qual werden, wurde die falsche Entscheidung getroffen.

Natürlich lässt sich später wechseln, wobei zusätzlich Kosten und gegebenenfalls auch ein Zeitverlust entstehen werden.

Deshalb heißt es, sich sehr gut zu überlegen, bevor die Unterschrift unter einen Vertrag gesetzt wird. Je besser recherchiert und überlegt wird, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, eine wunderbare und für die Zukunft wichtige Studienzeit erleben zu können.

Guten Erfolg wünscht Eure Claudia.“

2 Quelle: CHE, Centrum für Hochschulentwicklung, Oktober 2019

Wenige Wochen vor dem Studienbeginn

Ich finde eine gewisse Freiheit auf Universitäten den Jünglingen äußerst nötig.Immanuel Kant, dt. Philosoph

(1724 - 1804)

Immatrikulation

Ihre Schulzeit geht zu Ende oder ist bereits abgeschlossen. Nun wenden Sie sich einem neuen Lebensabschnitt zu. Vielleicht beginnen Sie direkt nach Schulabschluss mit dem Studium, oder Sie gönnen sich noch eine Auszeit zuvor. Wer es sich leisten kann, unternimmt eine längere Reise, belegt ein sogenanntes Freiwilliges Jahr oder wird für ein paar Monate ehrenamtlich tätig.

Die Universität, an der Sie studieren wollen, erwartet mehrere Unterlagen wie eine Kopie des Personalausweises, den Nachweis bestimmter Versicherungen, Zugangsberechtigungen und vieles andere mehr. Nach Prüfung aller eingereichten Unterlagen können Sie zugelassen werden.

Das Einschreiben an der Universität heißt Immatrikulation (lat. ‚in‘ für ‚hinein‘ und ‚matricula‘ für ‚Matrikel‘ [Personenverzeichnis]). Ab diesem Augenblick dürfen Sie die Einrichtungen und Angebote einer Hochschule benutzen.

Sie erhalten eine Immatrikulation-Nummer, die Sie Ihre komplette Studienzeit begleiten wird. Unter anderem finden Sie sie auf Ihrem Studentenausweis.

Ab sofort sind Sie ein Teil der Universität. Sie steigen ein als Erstsemester, Erstsemestler, Erstsemestrige oder einfach auch nur als Ersties. Alle Formulierungen sind positiv besetzt.

Willkommen zu Ihrer akademischen Ausbildung an der Uni!

Präsidium und Fakultät

An der hierarchischen Spitze der Universität steht der Kanzler oder der Präsident, der Rektor. Zu besonderen Anlässen wird er als Magnifizenz (lat ‚rector magnificus‘) angesprochen. Sein Stellvertreter ist der ‚Honorabilis‘.

Neben dem Präsidium gibt es die Fakultäten, die verschiedenen Fachrichtungen; Fakultät lat. ‚facultas‘ gleich ‚Vermögen, Vollmacht‘.

Ihnen steht ein Dekan (eine Dekanin) vor.

Was ist vor der Aufnahme des Studiums zu bedenken?

„Hurra! Ich habe eine Zusage für meine Wunsch-Uni! Das ist ja toll. Nun steht mir nichts mehr im Wege. Noch wenige Wochen und es geht los. Aber halt! Woran muss ich denken?“

Immer wieder passiert es, dass Studierende fast ‚blauäugig‘ zu ihrem neuen Studienort wechseln, ohne sich vorher überlegt zu haben was es alles zu regeln gibt. Und zwar Aufgaben, die nicht direkt etwas mit der Uni zu tun haben.

Einer der vorrangigen Punkte wird ganz sicherlich sein, ein Zimmer in einer WG oder eine eigene Wohnung zu finden. In den klassischen Universitäts-Städten sind Hunderte, ja Tausende junger Menschen auf der Suche nach einer vernünftigen Bleibe. Darüber freuen sich die Vermieter.

Die Nachfrage ist ungeheuer, die Mietpreise steigen und steigen. Es gilt schon lange nicht mehr als Ausnahme, nur eine/r von einer 3-stelligen Anzahl an Bewerbern für eine Wohnung zu sein.

Plötzlich findet sich der Suchende inmitten einer großen Gruppe anderer junger Menschen, die dasselbe Ziel haben wie er selbst.

Letzthin äußerte gerade ein Kandidat in einem Fernsehinterview: „Ich mach mich nackig hier.“ Er meinte damit, dass er neben einer SCHUFA-Auskunft zig andere Unterlagen mitbringen musste, um überhaupt eine Chance zu erhaschen, in den großen Kreis der Bewerber aufgenommen zu werden.

Kampf um einen Wohnplatz

Die Wochen vor Erstsemesterbeginn entsprechen mittlerweile regelrechten Kämpfen um einen Wohnplatz.