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Reden mit sich selbst - Agnes Schmidt steht vor dem Badezimmerspiegel und sagt zu sich selbst: "So schlecht siehst du für dein Alter gar nicht aus, Agnes." Dabei lächelt sie sich an, freut sich über den kleinen Scherz und tritt hoffentlich gut gelaunt in den Tag. Sprach sie nun zu sich selbst oder zu ihrem Spiegelbild? Oder etwa beides gleichzeitig? Selbst-Kommunikation? Sprechen mit sich selbst? Eine Art von Auto-Rhetorik, eine 'Innere Rhetorik'? Redelehre, Redekunst oder Redefähigkeit mit der eigenen Person? Führt nicht (fast) jeder Mensch ständig Gespräche - bewusst oder unbewusst - mit sich selbst, auf dem Weg zur Arbeit, während eines Gesprächs im sozialen Umfeld, beim Einkauf, auf Ämtern, im Berufsleben, beim Entspannen im Urlaub und so weiter? Sprechen nicht sogar Figuren, lebende wie verstorbene, im Traum miteinander? Weshalb meldet sich der Körper mit Schmerzsignalen? Kommuniziert er dann von innen mit 'seinem' Menschen? Bei genauer Betrachtung fällt auf, dass der Mensch wohl häufig zum Zwiegespräch mit sich selbst neigt. Manchmal geschieht das hörbar für andere, manchmal lediglich in gedachten Worten. Acht Bereiche gehen auf die Innere Kommunikation ein. - Selbstgespräche führen - In sich gehen - In sich hören - Vom Traum zum Ziel - Der gute Vorsatz - Intrinsisch motiviert sein - Auf den inneren Schweinehund hören? - Mit dem Schicksal hadern? - Die subjektive Wahrheit Liebe Leserin, lieber Leser, Sie mögen erkennen, dass es doch einige Bereiche gibt, die eine vernünftige innere Rhetorik erwarten. Treten Sie ein in das große Spielfeld der Kommunikation mit sich selbst, zielführend zum eigenen Wohlergehen und zum Sich-selbst-besser-kennenlernen. Nicht alles muss bierernst genommen werden, da auch die eine oder andere Sache mit einem zwinkernden Auge zu betrachten ist. Viele der in diesem Buch gegebenen Ausführungen können Sie zum Nachdenken anregen. Beginnen Sie mit dem Inneren Dialog. Viel Kurzweil bei der Kommunikation mit sich selbst.
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Seitenzahl: 120
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INHALTSVERZEICHNIS
PROLOG – VORWORT
SELBST-KOMMUNIKATION
Das Wort zuvor
Reden mit sich selbst
Der Austausch mit sich selbst
1 – Selbstgespräche führen
2 – In sich gehen - In sich hören
3 – Vom Traum zum Ziel
4 – Der gute Vorsatz
5 – Intrinsisch motiviert sein
6 – Auf den inneren Schweinehund hören?
7 – Mit dem Schicksal hadern?
8 – Die subjektive Wahrheit
Das große Spielfeld der Inneren Kommunikation
1.
– SELBSTGESPRÄCHE FÜHREN
KOMMUNIKATION MIT DEM INNEREN ICH
Das virtuelle Zwiegespräch – Der Dialog mit sich selbst
Mentales Training vor einem ‚kritischen‘ Gespräch
Zwiegespräch mit einem verstorbenen Familienmitglied
„Nun mach schon!“ – Appell an den Darsteller
Folgen der ausgelösten Emotionen
Denken, Nachdenken, Überdenken
„Ich entscheide!“ – Appell an sich selbst
Dialog mit dem Tagebuch
Brief an sich selbst
Autodidaktisch lernen
Inwendig – Auswendig
Wissen mit allen Sinnen nach innen bringen
Sich selbst Anweisungen geben
Kritische Selbstbetrachtung – Sich den Spiegel vorhalten
Soziale Einschätzung – Auf die Inneren Werte kommt es an
Kontrolle durch das Innere
Was das Innere verrät – Freud‘scher Versprecher
2.
IN SICH GEHEN – IN SICH HÖREN
KOMMUNIKATION MIT DER INNEREN STIMMUNG UND DER INNEREN STIMME
Informationen von außen nach innen und von innen nach außen
Wahrnehmung von außen nach innen
Automatische innere Verarbeitung
Über den Geschmack lässt sich streiten
Zusammenspiel der Wahrnehmungen
Das Augentier
Informationen von innen nach außen
Innere Signale deuten
Auf die innere Stimme hören
„Wie geht es dir?“ – „Wie geht es mir?“
Stress abbauen
Das Über-Ich – Das höhere Ich
Nach innen wenden – Introversion
Der inneren Stimme eine Stimme geben
3.
VOM TRAUM ZUM ZIEL
KOMMUNIKATION MIT DER SEHNSUCHT
Vom Erfolg träumen
Der Wunsch
Der Traum
Verrät die Traumdeutung Nichtverarbeitetes?
Tagträumerei
Fantasien – Das Traumgesicht
Inspiration – Geistige Anregung
Das realistische Ziel
Perfektion – Zu 100 Prozent!
Kann Perfektion krankmachen?
Scheinwelt und reales Leben
4.
DER GUTE VORSATZ
KOMMUNIKATION MIT DER EIGENEN ERKENNTNIS
„Ich will mein Verhalten ändern.“
„Was nimmst du dir fürs neue Jahr vor?“
„Ich will was tun“
Übertriebene Erwartungen
Der helfende Schutzengel
Der kleine Innere Teufel
Destruktive Gedanken vertreiben – Killerphrasen vermeiden
Selbst erfüllende Prophezeiung
Der positive Vorsatz
Der kleine Mann im Ohr – Der Schalk im Nacken
Eisern bleiben
Unzufriedenheit – Sehnsucht nach Veränderung
Zweifel beseitigen
5.
INTRINSISCH MOTIVIERT SEIN
KOMMUNIKATION MIT DEM EIGENEN WILLEN
Das, was ich will
Extrinsische Motivation
Motivationsschub
Abnutzung der äußeren Motivation
Intrinsische Motivation
Bedürfnis – Motiv – Befriedigung
Bedürfnis mit aufschiebendem Charakter
Aus eigenem Antrieb handeln
Eigenverantwortung
Schlechtes Gewissen oder Altruismus
Die Gedanken sind frei
Das o. k. des Inneren Egos
6.
AUF DEN INNEREN SCHWEINEHUND HÖREN?
KOMMUNIKATION MIT DER BEQUEMLICHKEIT
Der Weg des geringsten Aufwands
Der Innere Schweinehund
Geringster Einsatz – größter Erfolg
Aufschieberitis – Prokrastination
Absprache mit dem Inneren Schweinehund
Abwägen und entscheiden
Die Balance halten
Innere Zirkel
Innere Zerrissenheit
7.
MIT DEM SCHICKSAL HADERN?
KOMMUNIKATION MIT DEM WEG DES GERINGSTEN WIDERSTANDS
Schicksalsschläge
Die höhere Gewalt
Eingreifen nach Lust und Laune
Fatalismus
Akzeptanz des Schicksals
Das Leben selbst bestimmen
Dirigent des Lebens
Koordination der inneren Gesprächsteilnehmer
Inhaltliches des Innerenbeachten
8.
DIE SUBJEKTIVE WAHRHEIT
KOMMUNIKATION IN DEN EIGENEN SCHEUKLAPPEN
Falsch oder richtig?
Subjektive Wertung
Subjektive Betrachtungen
Objektive Wahrheit
Unterschiedliche Wahrheiten im inneren Dialog
Scheuklappen-Denken
Paradigma sprengen – Innere Wahrheit hinterfragen
Unterschiedliche Wahrheiten führen zu Konflikten
Andere Wahrheiten zulassen
Empathie zeigen
Innere Empathie
Selbsteinschätzung – die Innere Meinung
Das Innere nach außen kehren
Fremdeinschätzung – Konstruktives Feedback
Authentisch bleiben
EPILOG – NACHWORT
ZIELFÜHRENDE KOMMUNIKATION MIT SICH SELBST
Das Wort danach
WORTHERKUNFT
STICHWORTVERZEICHNIS
KNIGGE ALS SYNONYM UND ALS NAMENSGEBER – UMGANG MIT MENSCHEN
Adolph Freiherr Knigge
Genau betrachtet, ist alles Gespräch nur Selbstgespräch.
Christian Morgenstern, dt. Dichter
(1871 - 1914)
Ein Wort vor den Ausführungen in diesem Buch – ein Vorwort. Der Begriff Prolog (gr. ‚pro‘ für ‚vor‘, ‚logos‘ für ‚Wort‘) soll die Leserin und den Leser zum inhaltlichen Thema hinleiten. Gerade dann, wenn sich das Thema um Rhetorik handelt. Das vorliegende Thema lautet ‚Innere Rhetorik‘. Nun, was bedeutet ‚Reden mit sich selbst‘?
Selbst-Kommunikation? Sprechen mit sich selbst? Reden Sie in Gedanken mit sich? Also eine Art von Auto-Rhetorik, eine ‚Innere Rhetorik‘? Redelehre, Redekunst oder Redefähigkeit mit der eigenen Person?
Rhetorik heißt ‚die Kunst zu reden‘. Das Wort Rhetorik kommt aus dem Altgriechischen ‚rhetorike‘, übersetzt mit ‚Redekunst‘. Ist das Reden einer Kunst? Nun, sprechen können Viele. Argumentieren, manipulieren, überzeugen ist für Einige schon etwas schwieriger. Immer die passenden Worte finden, die der Situation und der Stimmung angepasst sind, ist schon eine Kunst – eine Redekunst.
Damals, bei den ‚alten‘ Griechen und den ‚alten‘ Römer galt es doch, sprachlich so fit zu argumentieren, dass sich jemand bei einer Anklage erfolgreich und selbst verteidigen konnte. Wer rhetorisch fit war, hatte vor Gericht eine höhere Chance, sein Recht durchzusetzen.
Heute gibt es pfiffige Anwälte, die die Kraft der Rhetorik überzeugend einsetzen können, um dem Mandanten zu helfen. Bekanntlich bekommt nicht zwangsläufig derjenige Recht, der Recht hat, sondern der, dessen Anwalt oder Anwältin ein Rhetorik-Profi ist. Rhetorik nach außen.
Wie sieht es nun mit der Inneren Rhetorik aus?
Führt nicht (fast) jeder Mensch ständig Gespräche – bewusst oder unbewusst – mit sich selbst, auf dem Weg zur Arbeit, während eines Gesprächs im sozialen Umfeld, beim Einkauf, auf Ämtern, im Berufsleben, beim Entspannen im Urlaub und so weiter?
Sprechen nicht sogar Figuren, lebende wie verstorbene, im Traum miteinander? Weshalb meldet sich der Körper mit Schmerzsignalen? Kommuniziert er dann von innen mit ‚seinem‘ Menschen?
Aber nun – es geht um Selbst-Kommunikation. Benötigt jemand, der die Kunst der Rede einsetzt, ein Gegenüber? Bedeutet Rhetorik zwangsläufig, mit, vor oder zu einer anderen Person zu reden? Greift Rhetorik auch dann, wenn jemand die Redekunst mit sich selbst praktiziert?
Kommunikation mit sich selbst? Lässt sich Kommunikation doch im ersten Gedanken als Austausch mit anderen beschreiben? Weshalb nicht ein Austausch mit sich selbst? Jemand kann mit sich selbst kommunizieren, wenn er denn möchte; sei es im Stillen oder hörbar.
Damit sind keine krankhaften oder zweifelhaften Selbstgespräche gemeint, wenn sich die leicht demente Oma halblaut mit sich selbst unterhält oder die der Angetrunkene halb geistesabwesend auf der Straße, manchmal mit erkennbar aggressivem Unterton, führt.
Im vorliegenden Buch wird also keineswegs von einer sonderbaren Anwandlung möglicher Selbstgespräche ausgegangen – es geht auch nicht um krankhafte Selbstgespräche, die als Symptome für eine schwerwiegende Erkrankung sein können.
Bei genauer Betrachtung fällt allerdings auf, dass der Mensch wohl häufig zum Zwiegespräch mit sich selbst neigt. Manchmal geschieht das hörbar für andere, manchmal lediglich in gedachten Worten.
Nebenbei: Selbstgespräche haben sogar einen großen Einfluss auf das eigene Wohlbefinden und die Zufriedenheit. Sie helfen, Gedanken und Gefühle zu reflektieren. Dieses ‚Nebenbei‘ ist ein wichtiger Grund mehr, einen deutlichen Blick auf die Innere Rhetorik zu werfen.
Wie so oft im Leben überschneiden sich einige Themenbereichen bei den folgenden Betrachtungen. Trotzdem wurde versucht, diese voneinander abzugrenzen in acht Bereiche, die später die acht Kapitel in diesem Buch bilden.
Die Kölnerin Agnes Schmidt steht am Morgen vor dem Badezimmerspiegel und sagt zu sich selbst: „So schlecht siehst du für dein Alter gar nicht aus, Agnes.“
Dabei lächelt sie sich an, freut sich über den kleinen Scherz und tritt hoffentlich gut gelaunt in den Tag. Sprach sie nun zu sich selbst oder zu ihrem Spiegelbild? Oder etwa beides gleichzeitig?
Manchem wird auch ein guter Rat gegeben, wenn eine schwierige Entscheidung ansteht. So wird Niklas empfohlen: „Schlaf eine Nacht darüber, gehe in dich und höre auf deinen Körper. Was rät er dir?“
Wird bei diesem gut gemeinten Tipp nicht die Empfehlung gegeben, auf einen Hinweis des eigenen Körpers zu warten? Nicht nur zu warten, sondern ihn gezielt zu suchen? Entspricht das nicht einem inneren Dialog?
„Ich wünsche mir, meine Waage zeigte drei Kilo weniger an,“ seufzt die auf ihr Äußeres achtende Angela. Ihr Wunsch in allen Ehren – ob es die Waage interessieren wird? Müsste Angela nicht aktiv werden, um eine gefälligere Angabe der Personenwaage lesen zu dürfen?
Wie sieht es mit einem Traum aus? Der Traum, auch der Tagtraum, kann so lebhaft, farbenprächtig und interaktiv wahrgenommen werden, dass der Träumende tatsächlich annimmt, in der Realität zu sein.
Im Traum können Gespräche mit Menschen geführt werden, die schon lange verstorben sind. Menschen, die sich bisher noch nie sahen, können miteinander kommunizieren.
Ist es nicht prächtig, träumerisch unterschiedlichste Situationen zu erleben und in träumerischer Leichtigkeit Erfahrenes verarbeiten zu lassen?
„Ab nächstem Jahr werde ich nicht mehr rauchen!“ Das könnte Benjamins guter Vorsatz zum Jahreswechsel sein.
Wie viele nehmen sich vor, gerade zum Jahreswechsel, ihr Verhalten in der Zukunft deutlich zu verändern?
Zu Beginn eines Jahres steigen bekanntlich die Anmeldezahlen in Fitness-Studios, wird das Einkaufsverhalten bei Lebensmitteln verändert und lange vor sich Hergeschobenes mit festem Blick anvisiert, um dem ‚guten Vorsatz‘ eine gezielte Aktion folgen zu lassen.
Wie viele Menschen schaffen es, den gut gemeinten Vorsätzen auch Taten folgen zu lassen? In der Regel erfolgt ein Vorsatz nach einer Entscheidung, die entweder im inneren Dialog oder auch zusammen mit anderen getroffen wurde.
„Ich will und werde mich ehrenamtlich einbringen,“ betont Jessica vernehmbar und entschieden, als sie den Bericht des Vereins hörte, der sich für eine ‚Randgruppe‘ einsetzt.
Neben vernünftiger Zielsetzung braucht es hierzu manchmal eine ganze Menge intrinsischer Motivation (lat. ‚intrinsecus‘ für ‚inwendig‘), in heutiger Betrachtung für ‚innerlich‘ oder ‚nach innen gewendet‘. Intrinsisch bedeutet, dass die Motivation ‚von innen kommt‘, also selbstbestimmt und aus eigenem Antrieb erfolgt.
Im Gegensatz hierzu bedeutet die äußere, extrinsische (lat. ‚extrinsecus‘ für ‚von außen kommend‘) Motivation, dass jemand durch äußere Faktoren zu einer Leistung angeregt wird. Zum Beispiel durch einen Bonus, Lob oder Belohnung anderer. Wer intrinsisch motiviert ist, hat wahrscheinlich seine Art zu leben deutlich reflektiert.
Die von innen kommende Motivation, die innere Motivation, hilft viel besser, weil die Person aus eigenem Antrieb und persönlichem Interesse etwas am eigenen Verhalten oder Auftreten ändern oder tun will, nicht muss.
„Bleib‘ doch noch 5 Minuten liegen, es ist so kuschelig warm hier im Bett.“ Hört Philipp nicht deutlich die innere Stimme, die ihm diesen verlockenden Vorschlag unterbreitet? Nur 5 Minuten, wie schön. Das kann nicht schaden.
Manchmal werden aus den 5 Minuten 15 Minuten. Oder noch mehr?
Wer hat da von innen zu Philipp gesprochen? War Philipp es selbst oder war es der ‚Innere Schweinehund‘? Ist es richtig und sinnvoll, auf die verführerischen Vorschläge einzugehen? Oder sind sie nur bequem?
Vielleicht meint es der Innere Schweinehund nur gut mit Philipp …?
Etwas Schlimmes, etwas Unabwendbares ist geschehen. Trotz aller Vorsicht und guter Planung hat das Schicksal zugeschlagen. Lukas behauptet dann: „Das ist Schicksal, da kann keiner was dagegen tun.“ Oder: „Der Mensch denkt, Gott lenkt.“
Diese Aussage mag helfen, Tiefschläge zu verarbeiten. Trotzdem: Mit Schicksal lässt sich viel erklären – und abtun. Es scheint unveränderbar zu sein. Egal was einer plant, unabhängig, wie er sich verhält, das Schicksal schlägt dann zu, wann es will.
Ist der Mensch gezwungen, sich dem Schicksal klaglos hinzugeben, oder kann er mit dem Schicksal ‚in Kommunikation‘ treten?
„Das macht man nicht!“ Tadelnd macht die Mutter ihr Kleinkind auf ein Verhalten aufmerksam, welches nicht den gesellschaftlichen Umgangsformen entspricht. So lernt das Kind von klein auf, was ‚richtig‘ und was ‚falsch‘ ist. Es bildet sich eine Wahrheit, die aus seiner Sicht als subjektive Wahrheit empfunden wird.
Mona sieht die Gefahr, die dabei entsteht: Alles, was der eigenen Wahrheit argumentativ widerspricht, gilt damit automatisch als Unwahrheit, als falsch. Das Leben zeigt hingegen zig Situationen, in denen es nicht nur die eine Wahrheit gibt. Je nach Betrachtung kann sogar gegensätzliches Verhalten jeweils richtig sein.
Mona kommt ins Grübeln, wie sie mit zwei gegenläufigen Wahrheiten umgehen kann.
Die gegenläufigen Wahrheiten können zu einem Dilemma führen. Wird diese Option nicht berücksichtigt, kann es zu Missstimmungen, Streitereien, Auseinandersetzungen, ja sogar zu einem Krieg führen.
Wer sich die Mühe macht, sich mit dem Inhalt eines eigenen, inneren Denkrahmens auseinanderzusetzen, erweitert seinen Horizont und vermeidet den einen oder anderen Konflikt.
Liebe Leserin, lieber Leser, Sie mögen erkennen, dass es doch einige Bereiche gibt, die eine vernünftige innere Rhetorik erwarten. Treten Sie ein in das große Spielfeld der Kommunikation mit sich selbst.
Nicht alles muss bierernst genommen werden, da auch die eine oder andere Sache mit einem zwinkernden Auge zu betrachten ist. Viele der hier angegebenen Ausführungen können Sie zum Überlegen anregen. Sie sollen das Denken und das Nachdenken mobilisieren, den Inneren Dialog beginnen. Zielführend zum eigenen Wohlergehen und zum Sichselbst-besser-kennenlernen.
Ich wünsche Ihnen zusätzliche Erkenntnisse für Ihr Leben und eine gewisse Kurzweil beim ‚(Selbst)-Studium‘ der folgenden Zeilen.
Horst Hanisch
Die Kölnerin Agnes Schmidt steht am Morgen vor dem Badezimmerspiegel und sagt zu sich selbst: „So schlecht siehst du für dein Alter gar nicht aus, Agnes.“ Dabei lächelt sie sich an, freut sich über den kleinen Scherz und tritt hoffentlich gut gelaunt in den Tag. Sprach sie nun zu sich selbst oder zu ihrem Spiegelbild? Oder etwa beides gleichzeitig.