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Am 4. Januar 2022 ist John McLaughlin - Gitarrenlegende und einer der einflussreichsten Musiker der Erde, der Blues und Bebop, Free Jazz und Jazz Rock, Fusion und World Jazz gespielt hat - stolze achtzig Jahre alt geworden. Er musizierte mit Chick Corea, Miles Davis, Herbie Hancock, Jimi Hendrix und Carlos Santana, gründete das Mahavishnu Orchestra, tritt mit indischen Musikern auf und tourt regelmäßig mit seiner Band "The 4th Dimension" um die Welt. Dieses Buch würdigt diese beeindruckende Karriere und beschreibt McLaughlins Werdegang, die Veröffentlichungen in verschiedenen Formationen und seine musikalische Energie, die unerschöpflich zu sein scheint.
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Seitenzahl: 42
Prolog
John McLaughlin – Leben und Werk:
… In jungen Jahren
… Mahavishnu Orchestra
… Solo-Veröffentlichungen
… Shakti
… Gemeinschaftsarbeiten
… The 4th Dimension
… Als Sideman
Epilog
Tipps zum Weiterhören und -schauen
Quellenangaben
Am 4. Januar dieses Jahres ist John McLaughlin - Gitarrenlegende und einer der einflussreichsten Musiker der Erde, der Blues und Bebop, Free Jazz und Jazz Rock, Fusion und World Jazz gespielt hat - stolze achtzig Jahre alt geworden.
Er wurde mit 16 Jahren Berufsmusiker und spielte zehn Jahre lang in angesagten europäischen Rock- und Jazzgruppen, musizierte mit Brian Auger, Ginger Baker, Jack Bruce, Chick Corea, Miles Davis, Christian Escoudé, Herbie Hancock, Jimi Hendrix, Carlos Santana oder Tony Williams, gründete das „Mahavishnu Orchestra“, tritt mit indischen Musikern auf und tourt regelmäßig mit seiner Band „The 4th Dimension“ um die Welt.1
Dieses Buch würdigt diese beeindruckende Karriere und beschreibt McLaughlins Werdegang, die Veröffentlichungen in verschiedenen Formationen und seine musikalische Energie, die unerschöpflich zu sein scheint.
L.C. Wizard, Weserbergland, im Mai 2022
John McLaughlin wurde am 4.1.1942 in Kirk Sandall, Yorkshire, England, in eine musikbegeisterte Familie mit mehreren Söhnen geboren. Seine Eltern liebten klassische Musik (Beethoven, Bach; die Mutter spielte Violine) und sorgten dafür, dass ihr Sohn mit neun Jahren Klavierunterricht bekam. Nach einem Umzug nach Northumberland an der schottischen Grenze richtete sich die Aufmerksamkeit auf Dudelsack-Bands und später auf Blues-Musik (Big Bill Broonzy, Mississippi Fred McDowell, Leadbelly …). Johns erste Schallplatte war ein Album von Muddy Waters.
Im Alter von 11 Jahren brachte ihm sein ältester Bruder auf einer akustischen Gitarre - einer billigen Imitation einer Dobro - drei Akkorde bei. John entflammte in Liebe zu diesem Instrument, arbeitete mit 14 in einer Musikalienhandlung, und das Interesse an Musik verstärkte sich: „… the blues hit me, the flamenco hit me and the Indian music hit me and then … Django Reinhardt [und Tal Farlow]. That really twisted me and spun my head around, and when I heard Miles Davis and Coltrane, that was it, my heart and soul“ 234.
Im Alter von 15 Jahren war genug Geld vorhanden, um sich eine elektrische Gitarre von Hofner zu leisten. Bald gründete John mit einigen jazzbegeisterten Schulfreunden seine erste Band, und ihr aufgeschlossener Musiklehrer ließ sie im Rahmen des Musikunterrichts auftreten. Auch die Musiker im örtlichen Jazzclub erlaubten dem Jungen an manchem Sonntagabend, mit ihnen zu spielen, und das war eine gute Schule. Mit 16 kam es zu einer ersten Konzert-Tournee mit Big Pete Deuchars „Professors of Ragtime“ und John gelangte erstmalig in die Musik-Metropole London mit den weltbekannten Jazz-Clubs Marquee und Flamingo, wo jeder mit jedem jammen konnte.5
Schon bald war John McLaughlin E-Gitarrist (zunächst mit einer 60s Telecaster, dann einer Gibson L-4 und danach einer Gibson Hummingbird) in den Bands von Alexis Korner, Georgie Fame & the Blue Flames und in der Graham Bond Organization, wo er Rhythm & Blues spielte, aber schon früh eine Klangsprache entwickelte, die verschiedene Jazz- und Rockelemente integrierte. Außerdem war er fast zwei Jahre lang für Aufnahme-Popsessions mit Petula Clark, Tom Jones u.a. gebucht, was ihn musikalisch wenig interessierte, doch er lebte oft von der Hand in den Mund und brauchte das Geld als Studiomusiker für den Lebensunterhalt.6
1964/65 war John McLaughlin Mitglied des Quartetts von Ray Ellington. Außerdem begleitete er die Four Tops und Wilson Pickett auf ihren Konzert-Tourneen. Im Jahr 1967 war er mit den Nighttimers von Herbie Goins unterwegs. Jazz-Erfahrungen machte er zudem mit Ian Carr, John Stevens, Jeff Clyne, Danny Thompson, Tony Roberts, und er spielte Free Jazz mit dem deutschen Vibraphonisten Gunter Hampel, nachdem er London verlassen hatte.7
Es waren wilde Zeiten, in denen Drogen in der Musikszene oftmals dazu gehörten, doch John, der zu dieser Zeit in Antwerpen lebte, erstrebte eine Erweiterung des Bewusstseins ohne Rauschgift, indem er sich mit Weltreligionen beschäftigte, Yogaübungen machte und stundenlang meditierte - später auch mit seinem in New York ansässigen spirituellen Lehrer Sri Chinmoy aus Indien.
Mit Hilfe eines Buches über ägyptische Kultur, das ihm Graham Bond lieh, von Schriften des indischen Weisen Ramana Maharsi, und eines Freundes, des Gitarristen Jim Sullivan, der ihm die Musik von Ravi Shankar näherbrachte, wurde John der Zusammenhang zwischen Musik und religiöser Weisheit verdeutlicht und dass ein menschliches Wesen mehr ist als das, was man von ihm sehen kann.8
Von Antwerpen aus zog es John McLaughlin ab und zu erneut nach London, wo er mit Dave Holland und Tony Oxley spielte. Mit Oxley u.a. entstand seine erste Solo-Platte „Extrapolation“ (siehe Kap. Solo-Veröffentlichungen).9
Ende 1968 stellte Holland, der inzwischen Bassist in der Band des Jazz-Trompeters Miles Davis in New York geworden war, einen Kontakt zwischen McLaughlin und dem Miles-Davis-Schlagzeuger Tony Williams her. Dieser wollte John für eine eigene Band engagieren, da er ihn auf einem Band hatte spielen hören, dass bei einem Jam im Ronnie Scott´s Club in London entstanden war.10