John Sinclair 2424 - Ian Rolf Hill - E-Book

John Sinclair 2424 E-Book

Ian Rolf Hill

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Beschreibung

Der Eiserne Engel war dem Wahnsinn verfallen! Myxin hatte Suko und mich mitten im Kampf im Stich gelassen! Und Kara, die Schöne aus dem Totenreich, war von Asmodinas höllischem Geist besessen und hatte sich auch körperlich bereits in die Teufelstochter verwandelt!
Und als wäre all dies nicht genug, griff auch noch Asmodis, der Teufel selbst, in das grausame Spiel ein. Um seine Tochter zu unterstützen, erweckte er Asmodinas Schlangennest.


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Seitenzahl: 131

Veröffentlichungsjahr: 2024

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Inhalt

Cover

Asmodinas Schlangenbrut (Teil 3)

Briefe aus der Gruft

Vorschau

Impressum

AsmodinasSchlangenbrut(Teil 3)

von Ian Rolf Hill

Der magische Bumerang flog aus meiner Faust direkt auf den Eisernen Engel zu, der gerade im Begriff war, meinen Freund Suko zu töten.

Es war der pure Irrsinn.

Nie im Leben hätte ich damit gerechnet, diese Waffe einmal gegen einen Freund einsetzen zu müssen. Immerhin war der Eiserne Engel kein Dämon.

Doch er war dem Wahnsinn verfallen!

Unter anderen Umständen hätte ich dennoch versucht, mit Worten zu ihm durchzudringen, aber es ging um Sekunden. Schon raste das mächtige Schwert auf Suko herab, der benommen zwischen den Kirchenbänken lag.

In meiner Wahrnehmung flog der Bumerang quälend langsam auf den Eisernen Engel zu, beschrieb einen viel zu weiten Bogen, ehe er sich zur Seite neigte und waagerecht auf den Hals des Eisernen zuhielt.

In Wirklichkeit war er vermutlich rasend schnell.

Und er traf!

Myxin materialisierte zwischen den Flammenden Steinen.

Die bewusstlose Asmodina lag zu seinen Füßen in der Mitte des magischen Quadrats, ihre Hände waren vor dem Bauch mit Handschellen gefesselt. Ihr Anblick erschütterte Myxin bis ins Mark. Äußerlich unterschied sie sich nicht im Geringsten von der Teufelstochter, die dem kleinen Magier aus Atlantis damals übel mitgespielt hatte.

Da war die alabasterweiße Haut, die glatten ebenmäßigen Züge, die selbst in der Bewusstlosigkeit nichts von ihrem Hochmut verloren hatten. Umrahmt wurde das Antlitz von flammend rotem Haar. Am schrecklichsten waren jedoch die beiden Hörner, die am Haaransatz aus der Stirn ragten.

Sie zeigten, wie weit die Verwandlung bereits fortgeschritten war. Von Kara, der Schönen aus dem Totenreich, deren Körper die Seele der Teufelstochter in Besitz genommen hatte, war nichts mehr zu erkennen. Das lackschwarze Haar, die bronzefarbene Haut, die sanften Gesichtszüge, all dies war verschwunden.

Und mit ihnen Karas Bewusstsein?

Das wollte Myxin nicht akzeptieren!

Und er würde alles daransetzen, um der Schönen aus dem Totenreich zu helfen. Das war er ihr schuldig, schließlich verdankte er ihr sein Leben.

Nachdem er von John Sinclair aus zehntausendjährigem Schlaf erweckt worden war und sie gemeinsam den Schwarzen Tod besiegt hatten, war er von Asmodina und ihren Todesengeln entführt worden. Die Teufelstochter hatte ihm seine Kräfte genommen, ihn gebrochen und für vogelfrei erklärt. Myxin, der einst so gefürchtete Magierdämon, war zum Gejagten geworden. Niederste Dämonen, die er früher mit einem Fingerschnippen erledigt hatte, waren plötzlich zu einer lebensbedrohlichen Gefahr geworden.

Mehr als einmal hatten ihn John Sinclair und seine Freunde beschützen müssen, bis Myxin auf die Idee gekommen war, Kara, die Tochter des weisen Delios, aus der Zwischenwelt zu befreien, in die sie vor dem Untergang von Atlantis mithilfe des Tranks des Vergessens geflüchtet war.

Gemeinsam hatten sie dieses Refugium in Mittelengland in Besitz genommen und zu einem Bollwerk des Guten gemacht, durch das Myxin seine Kräfte zurückerlangt hatte. Vier säulenförmige Megalithen, in denen die alte Magie der Stummen Götter gespeichert war und die durch unsichtbare, diagonal verlaufende Linien miteinander verbunden waren.

Die flaming stones verdankten ihren Namen der feuerroten Farbe, die sie annahmen, sobald ihre Magie aktiviert wurde. Sie bildeten ein perfektes Quadrat, in dessen Mitte Myxin die besinnungslose Teufelstochter abgelegt hatte. Genau auf der Schnittstelle der Diagonalen.

Der Sprung hatte ihn viel Kraft gekostet, mehr als er sich eingestehen wollte.

Immerhin hatte er einiges hinter sich.

Erst der Kampf gegen den wahnsinnig gewordenen Eisernen Engel, der auf einem Campingplatz in Wales gewütet hatte, dann die Auseinandersetzung hier bei den flaming stones, wo Myxin von einer dämonischen Eule attackiert worden war. Kurz darauf war der Engel mit Kara verschwunden, die sich zu diesem Zeitpunkt bereits angefangen hatte zu verwandeln. Offenbar war die geistige Übernahme deutlich schneller vorangeschritten.

Myxin hatte daraufhin versucht, einen geistigen Kontakt zu ihr herzustellen, und als dies nicht funktionierte, hatte er es bei dem Eisernen Engel probiert. Fast hätte er darüber selbst den Verstand verloren. Daraufhin hatte er einen letzten Versuch gestartet und seine geistigen Fühler nach Asmodina ausgestreckt. Und dieses Mal hatte er Erfolg gehabt.

Durch Asmodinas Augen hatte er den Teufel gesehen, der seiner Tochter anscheinend zu Hilfe gekommen war.

Wo, das hatte Myxin nicht genau erkennen können.

Doch dann hatte John Sinclair von seinem Chef Sir James erfahren, dass auf den Orkney-Inseln, im Norden Schottlands, der Notruf einer Frau namens Ruby Lachlan eingegangen war. Ihr Mann und ihre beiden Söhne wären auf See verschollen.

Gemeinsam mit John und Suko war Myxin also auf die Insel Westray gesprungen, wo sie es nicht nur mit Asmodinas Todesengeln zu tun bekommen hatten, die noch mächtiger waren als ihre früheren Pendants, sondern auch mit Xorron, dem Herrn der Zombies und Ghouls.

Sein Erscheinen war für Myxin ein Schock gewesen. Er hatte nicht gewusst, dass Xorron zurückgekehrt war, obwohl es bei näherer Betrachtung gar nicht so überraschend war.

Schließlich herrschte Pandora jetzt über das Reich des Spuks, und die Unheilsbringerin hatte schon immer eine Schwäche für dieses ungeschlachte Monster gehabt.

In der Kirche des Dorfes Pierowall war es schließlich zum Kampf zwischen Xorron und dem Eisernen Engel gekommen, der mittlerweile vollständig unter Asmodinas Kontrolle zu stehen schien. Auch Suko war in die Auseinandersetzung hineingezogen worden. Myxin hatte nicht den blassesten Schimmer, wie es dem Inspektor gelungen war, Asmodina auszuschalten, aber der Magier hatte gelernt, Johns besten Freund nicht zu unterschätzen.

Bei dem Gedanken an die beiden Geisterjäger plagte den Magier aus Atlantis das schlechte Gewissen. Etwas, das er früher nicht gekannt hatte.

Aber sie waren nun einmal seine Freunde, die er wissentlich mit zwei brandgefährlichen Gegnern allein gelassen hatte.

Doch als er Asmodina auf dem Altar liegen gesehen hatte, hatte er einfach nicht anders gekonnt. Für zwei weitere Personen hatte seine Kraft nicht mehr gereicht.

Myxin versuchte sich einzureden, dass John und Suko schon früher mit gefährlichen Gegnern fertiggeworden waren. Außerdem war John über Xorrons Auftauchen zwar überrascht gewesen, aber nicht aus allen Wolken gefallen. Er hatte sogar zugegeben, gewusst zu haben, dass dieses Monstrum zurückgekehrt war.

Und trotzdem ...

Der Krug ging so lange zum Brunnen, bis er brach. Und selbst das schon unverschämte Glück der beiden Geisterjäger hatte irgendwann ein Ende.

Er musste ihnen helfen. Nur wie?

Myxins Blick schweifte über die Stelen. Ja, mithilfe der Flammenden Steine konnte er es schaffen. Aber er würde nicht unbewaffnet gehen.

Schnell eilte Myxin in die Blockhütte, wo das Schwert mit der goldenen Klinge lag, das Kara von ihrem Vater Delios geerbt hatte und in dem ebenfalls magische Kräfte schlummerten.

Mit ihm und der Magie der flaming stones würde er seine Freunde mühelos herbringen können. Dazu musste er sich in die Mitte des Quadrats kauern, um die Magie aller vier Stelen gleichmäßig anzuzapfen.

Myxin rammte das Schwert in den Boden und schritt auf Asmodina zu. Neben ihr ging er in die Hocke und schob die Hände unter ihren spärlich bekleideten Körper.

Und dann ging alles blitzschnell.

Die Teufelstochter fuhr in die Höhe und huschte in derselben Bewegung hinter ihn. Im nächsten Moment spannte sich die Kette vor Myxins Kehle, grub sich tief in das weiche Fleisch des Halses. Myxin wurde zurückgerissen, bis er rücklings auf Asmodinas Körper zu liegen kam, die sich zu Boden hatte fallen lassen.

Ihre Stimme klang wie das Zischeln einer Schlange.

»Hast du wirklich gedacht, dass es so einfach wäre, du grünhäutiger Bastard?«

Die Zeit schien stillzustehen.

Ob der Eiserne Engel die Gefahr spürte, vermochte ich nicht zu sagen, zumindest reagierte er nicht. Bis der Bumerang in seinen Nacken hämmerte!

Es klirrte, als wäre Metall gegen Metall geschlagen. Ich sah sogar Funken sprühen, rechnete sogar damit, dass der Kopf des Eisernen von den Schultern kippte, doch das geschah zum Glück nicht.

Stattdessen prallte der Bumerang ab!

Zu diesem Zeitpunkt war ich längst auf dem Weg.

Während ich durch den Mittelgang der Kirche rannte, sah ich, wie der Bumerang zu Boden fiel. Die Funken aber tanzten weiterhin um den Kopf des Eisernen Engels. Blitze züngelten um seinen mächtigen Körper, als stünde er unter Strom.

Er bäumte sich auf, wankte zurück. Das Schwert glitt ihm aus den Händen. Für einen Moment fürchtete ich, es könnte Suko trotzdem erwischen, doch dann klirrte es vor ihm zu Boden. Und dann kippte der Eiserne Engel zurück.

Steif wie ein Brett krachte er auf die steinernen Fliesen.

Ich sprang mit einem Satz über die vorderste Sitzreihe, die umgekippt war und an der dahinterstehenden Bank lehnte. Suko lag darauf wie eine weggeworfene Puppe. Er stöhnte leise und versucht sich aufzurichten.

»Langsam, Partner«, sagte ich und wand ihm die Dämonenpeitsche aus der Faust.

Mit der Waffe in der Hand drehte ich mich zu dem Eisernen Engel um. Sicher war sicher.

Als er mich bei den flaming stones angegriffen hatte, hatte Suko die Peitsche gegen ihn eingesetzt. Die Treffer zeichneten sich als schwarze Striemen an den Unterarmen des Engels ab.

Die Riemen bestanden aus der Haut des Dämons Nyrana, einem Diener der Großen Alten, den Widersachern der Stummen Götter, die wiederum den Eisernen Engel erschaffen hatten.

Die Peitsche steckte voller schwarzer Magie. Im Gegensatz zu dem Bumerang, der für mich, den Sohn des Lichts, aus den letzten Seiten des Buchs der grausamen Träume gefertigt worden war.

Vorsichtig ging ich auf den Engel zu, stets auf die geringste Bewegung oder das leiseste Geräusch achtend. Doch bis auf das Pfeifen des Windes, der durch die aufgebrochene Seitentür fegte, und Sukos Ächzen war nichts zu hören.

Die Böen spielten mit den Kerzenflammen auf den Kandelabern. Einige von ihnen waren bereits verloschen. Die übrigen flackerten hektisch und zauberten ein verwirrendes Spiel aus Licht und Schatten auf den Boden, die Wände und den zerstörten Altar mit dem besudelten Triptychon darüber.

Der Engel bewegte sich nicht, sein Gesicht blieb starr und ausdruckslos. Mit den leeren Augenhöhlen, aus denen das Blut über die Wangen gelaufen war, sah es schauderhaft aus.

Mir rieselte es kalt über den Rücken.

Warum hatte Asmodina das getan? Der Eiserne Engel hatte ihr doch gehorcht? Oder ging diese Verstümmelung auf das Konto ihres Vaters Asmodis, des Teufels?

Ohne den Engel aus den Augen zu lassen, ging ich neben ihm in die Hocke, tastete nach dem magischen Bumerang und steckte die Waffe wieder ein.

»Ist er tot?«

Suko hatte sich auf die Beine gekämpft. Er schwankte leicht. Meinen Partner hatte es mal wieder arg erwischt.

Ich zuckte mit den Achseln. »Schwer zu sagen. Ich ...«

... streckte den Arm aus und berührte den Engel. Er fühlte sich warm an. Normalerweise ein gutes Zeichen, oder?

Nur wie ging es jetzt weiter? Was sollten wir mit dem Engel machen?

Ich richtete mich auf und schaute mich um. »Wo ist Myxin?«

»Weg!«, erwiderte Suko. »Er ... er hat sich mit Asmodina wegteleportiert.«

»Mit Asmodina?«, echote ich und drehte mich zu meinem Partner um.

Der nickte. »Ja, sie war bewusstlos. Ich ... konnte sie fesseln und ... niederschlagen.« Mein Freund wankte, sodass ich ihn stützen musste.

»Geht es?«

»Ja, ich ... ich muss mich nur für einen Moment hinsetzen.«

»Warte!«

Ich stellte die vorderste Bank wieder hin. Suko sank auf die Sitzfläche und strich sich übers Gesicht. Ich gab ihm die Dämonenpeitsche zurück.

Er lächelte. »Danke. Wo ... wo ist Xorron?«

»Das ist eine gute Frage.« Ich deutete auf die zerbrochene Seitentür. »Er ist geflohen.«

»Anscheinend ist er wegen Asmodina gekommen.«

»Ja, die beiden konnten sich ja noch nie gut leiden.«

Mein Blick glitt über den zertrümmerten Altar zu der Leiche eines Mannes, der über dem umgestürzten Taufbecken an einem mannshohen Kreuz hing. Himmel, was musste sich hier für ein Drama abgespielt haben?

»Was ist mit den Todesengeln?«, wollte Suko wissen.

Ich winkte ab. »Die sind erledigt.«

»Sie waren viel mächtiger als die von früher.«

»Ja«, murmelte ich in Gedanken, »das waren sie. Ich schätze, auch da hatte Asmodis seine Finger im Spiel.«

»Und wie geht es jetzt weiter?«

Wieder konnte ich nur die Schultern heben. »Wir rufen Sir James an. Und dann suchen wir die Insel ab, ob sich Xorron noch irgendwo versteckt hält.«

»Ich meinte eigentlich Asmodina und Myxin.«

»Keine Ahnung, Suko!« Ich strich mir durch die nassen Haare. Plötzlich fühlte ich mich unendlich müde. »Wir haben keine Möglichkeit, Myxin zu kontaktieren.«

»Mit anderen Worten, wir sind raus aus dem Spiel!«

Ich seufzte und schaute auf den Eisernen Engel. »So muss man das wohl sehen.«

»Nicht unbedingt!«, erklang eine Stimme vom Eingang her.

Eine Gänsehaut rieselte mir über den Rücken.

Diese Stimme ...

Langsam drehte ich mich um. Eine Gestalt schritt durch den Mittelgang auf uns zu. Sie verschmolz beinahe mit den Schatten. Und genau genommen ging sie auch nicht, sie schwebte.

Ein dunkelgrauer Körper, umschmeichelt von einem schwarzen Gewand, das sämtliches Licht absorbierte. Augen, die wie Leuchtfeuer in der Finsternis glühten.

»Pandora!«, krächzte ich.

Ein Mensch hätte keine Luft mehr bekommen, wäre längst bewusstlos oder gar tot gewesen.

Doch Myxin war kein Mensch, sondern ein Dämon. Zwar hatte er der dunklen Seite abgeschworen und sich in den Dienst des Guten gestellt, doch das änderte nichts an seiner Herkunft, die ihm jetzt zum Vorteil gereichte.

Er vernahm das schrille Kichern der Teufelstochter dicht an seinem linken Ohr.

Der Klang ließ ihm das schwarze Blut in den Adern gefrieren. Ihre Stimme klang genau so wie damals, als er in ihrer Welt gefangen gewesen war, der Grauen Galaxis, wo sie ihn gefoltert und gedemütigt hatte.*

Myxin drohte, von den Erinnerungen überrollt zu werden. Im Geiste sah er sich gefesselt im Verlies einer Burg. Unter einem Gefäß, aus dem in regelmäßigen Abständen Weihwasser auf seinen Schädel tropfte. Eine grausame Folter, nicht nur für Dämonen.

Irgendwann hatten die Tropfen wie Donnerschläge durch seinen Kopf gehallt.

»Ich werde dir die Haut abziehen, du Wicht!«, zischte die Teufelstochter.

Mit einem Mal überkam Myxin eine mörderische Wut. Am liebsten hätte er dieses widerliche Weib zu Asche verbrannt. Sein schwarzes Blut schien zu kochen, sein Blick verschleierte sich. Er spürte die zerstörerischen Energien, die sich in ihm aufbauten.

Myxin fühlte sich wie ein Vulkan, der kurz vor dem Ausbruch stand.

Er stemmte sich gegen Asmodinas Griff, doch die Teufelstochter verfügte über enorme Körperkräfte, sein Kehlkopf war längst zerquetscht, als Nächstes würde sie ihm das Genick brechen.

Ein Lichtreflex fiel auf die goldene Klinge, die nur zwei Schritte entfernt im Boden steckte. Zwei Schritte – und doch hätte sie auch genauso gut auf dem Mond liegen können.

Doch der bloße Anblick des Schwertes erinnerte Myxin daran, dass es nicht nur Asmodina war, die ihn gepackt hielt, sondern auch Kara. Tötete er die Teufelstochter, starb auch die Schöne aus dem Totenreich.

Das würde er nicht zulassen.

Niemals!

Myxin aktivierte seine Kräfte. Allerdings nicht, um Asmodina anzugreifen, sondern um die Flucht anzutreten. Er teleportierte sich aus ihrem Griff. Innerhalb eines Wimpernschlags löste er sich auf und materialisierte neben dem goldenen Schwert.

Seine Finger umschlossen den Griff. Es fühlte sich gut an, obwohl das Schwert voller weißer Magie steckte und nicht für ihn gemacht worden war. Doch es spürte seine guten Absichten, vielleicht auch die Gefühle, die er für Kara empfand.

Myxin blinzelte den Schleier vor seinen Augen weg. Er wollte Asmodina mit einem Bannspruch in Stase versetzen, doch sein zerstörter Kehlkopf verweigerte ihm den Dienst.

Die Augen des Magiers weiteten sich vor Entsetzen, als er begriff, dass er der Teufelstochter auf den Leim gegangen war.

Sie wälzte sich herum, sprang auf die Beine und rannte auf die Grenze des magischen Quadrats zu.

Nein!, hallte es durch seinen Schädel, doch aus dem Mund drang nur ein Krächzen.

Myxin streckte die Hand aus.

Mit einem Hechtsprung katapultierte sich Asmodina aus der magischen Zone. Aber noch bevor ihr Körper den Boden berührte, wurde sie von unsichtbaren Kräften zurückgerissen.

Der Magier beherrschte nämlich nicht nur die Gabe der Teleportation, sondern auch die der Telekinese. Er konnte Gegenstände allein mit der Kraft seiner Gedanken bewegen. Gegenstände und Personen.