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Eine kleine moralische Unterstützung und Hilfestellung im nicht immer ausgeglichenen und normalen alltäglichen Leben und dem allgemeinen Alltagsgeschehen!
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Seitenzahl: 221
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Harry H.Clever
Leben
und
Lieben,
immer ein
Balanceakt ?
zwischen den vielen Bruchstücken und Farben des Lebens!
Lebensglück und Liebesleid ?
Romanhafte Erzählung mit etwas Lebenserfahrung
Impressum:
2023 (©) Harry H. Clever
Techn. Beratung: Frank Maier-Hasenclever
Verlag und Druck: tredition GmbH, Hamburg
ISBN: 978-3-347-99625-0 Paperback
ISBN: 978-3-347-99626-7 Hardcover
ISBN: 978-3-347-99627-4 E-Book
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt.
Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
H.H.
Eine alte Windmühle, ist auch nur ein Mahlwerk, aber auch das bildhafte Synonym für ein nicht problemloses Leben!
Cover
Titelblatt
Urheberrechte
Vorwort
Schöner Tag, schlechter Tag.
Der endgültige Entschluss!
Wie alles vor Jahren begann.
Freundschaft und Verlust
Ein neues Zuhause
Der Ernst des Lebens begann.
Neue Freundschaft oder Liebe?
Fast schon vergessen, doch aktuell!
Ein neuer Lebensabschnitt beginnt.
Versöhnung als Überraschung.
Zu zweit und doch einsam ?
Ein ernstes Nachwort!
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Vorwort
Ein ernstes Nachwort!
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Vorwort:
Das Leben ist nun mal ein lichter immer fließender und bunter Moment, aber eben auch kein Kuschelzoo, sondern eher ein Balanceakt und farbig wie ein Kaleidoskop, mit sich stets verändernden Lebensbereichen, mit herben Brüchen und in vielen Farben, aber eben auch mit allen möglichen Unwägbarkeiten, es ist und bleibt ein steter Wandel zwischen Traum und harter Wirklichkeit.
Es ist nun mal eine alt bekannte Lebensweisheit, wenn man im Leben sich nicht den Schwierigkeiten eines Lebens stellt, wird man vielleicht ein ruhiges Leben haben, aber man wird ganz gewiss auch nicht die Vielfältigkeit, die das Leben einem bieten kann, kennenlernen. Eine gewisse Spannung, vielleicht auch durch Unwissenheit, gehört nun mal zu einem gelebten Leben und eben auch bei der Liebe, wo eben auch nicht immer alles nach dem eigenen Wunsch verlaufen kann und wird.
Genau aus diesem Grunde kommt auch der alte Spruch zustande, jeder ist seines Glückes eigener Schmied. Aber zu viel Wagnis und Farbe birgt eben auch sehr viel Risiko, dann kann man sehr schnell zwischen die Mühlensteine des täglichen Lebens geraten. Wer nichts wagt, der auch nichts gewinnt, oder er lernt auch nicht die jeweiligen anderen Möglichkeiten kennen, denn das gelebte Leben hat nun mal in seinem, hoffentlich langen Verlauf viele verschiedene auch nicht immer schöne und gewollte Seiten und Variationen.
Schöner Tag, schlechter Tag.
Mit der seit Jahren schon fest eingespielten Monotonie und Gleichmäßigkeit bietet sich einem außenstehenden Betrachter in einer Vollzugsanstalt Tag für Tag eigentlich nur das gleiche Schauspiel.
Punkt fünf Uhr dreißig ist die nächtliche Ruhe für die ersten Insassen die zum Küchendienst eingeteilt sind und für das Personal der Strafvollzugsanstalt vorbei, wenn die schweren hallenden Schritte der Wärter auf den metallenen aus Gitterrosten bestehenden Laufgängen erklingen.
Auf jeder, der vier Etagen sind diese Gänge, die an den Türen der einzelnen Zellen vorbei führen parallel gegenüber angeordnet, dazwischen befindet sich ein großer Lichthof als das große Treppenhaus und mittendrin das rundum verglaste Büro für das Wache habende Personal.
Das mächtige hohe Gebäude, das schon einige Jahre als Vollzugsanstalt genutzt wurde und auch schon wesentlich bessere Zeiten erlebt hatte, wird nach oben hin über der breiten Treppenhaushalle von einem großen Glasdach wie von einer großen Käseglocke abgeschlossen, durch das heute am frühen Morgen die ersten Sonnenstrahlen das Innere des Hauses mit den acht Blöcken fallen.
Jede der vier Etagen war mit jeweils zwei Blöcken aufgeteilt und auf jeder Seite eines Ganges mit fünf Einzelzellen jeweils versehen, jeweils als ein Block auf jeder Seite dieser großen Halle mit dem großen Treppenhaus, mit jeweils zehn Zellen, die Treppen und Laufgänge waren übersichtlich in offener Bauweise durch Metallgitter gestaltet.
In der Mitte des Haupthauses dieser großen Halle zwischen den einzelnen Blöcken war der große gläserne Wachdienstraum der diensthabenden Wachleute, wobei der ungehinderte wichtige Rundumblick nach oben und unten für das Personal gewährleistet war.
Zu den festgelegten Schließzeiten, zwecks Verpflegung, Hofgang oder auch bei den jeweiligen Arbeitsdiensten der Insassen waren dann auch einige Beamten anwesend, die wechselweise sonst auch die anfallenden Schreibarbeiten in den diversen unteren Büroräumen erledigten.
Bis vor gar nicht langer Zeit waren die Zellen noch jeweils mit zwei Häftlingen belegt gewesen, da war jeden Morgen ganz schön was los und das Wachpersonal musste extrem aufpassen, dass in und vor den Zellen dann alles seinen regulären und vorgeschriebenen Ablauf hatte.
Die kleinen und großen Gauner nutzten ja jede und sei sie noch so klein sich bietende Gelegenheit, ihre kleinen Geschäfte zu machen. Mit Zigaretten, Informationen und natürlich auch andere Dinge, wo nicht immer ganz klar war wie diese Dinge ins Haus gekommen waren, werden dabei dann auch an den Mann gebracht, oder aber um dabei auch vermeintlich wichtiges Insiderwissen und auch Informationen auszutauschen oder auch, bei gewisser Dringlichkeit auch zu verkaufen.
Zuerst wurden die Insassen in Block C oder D geweckt, denn hier waren auch die zum Küchendienst eingeteilten Insassen, diese hatten wechselseitig Frühdienst in der Kantine und der außer Hausküche. Denn die normale regelmäßige Versorgung war für Leib und Seele haben auch hier, an diesem Ort einen gewissen Vorrang, denn ein hungriger Geist wird schnell unruhig und auch aufsässig.
Der Weckvorgang, man konnte schon fast von einer Zeremonie sprechen, spielte sich Tag für Tag immer wieder gleich ab, so konnte man unliebsame Überraschungen eben auch am besten vermeiden.
Schlüssel klappernd und mit einem lauten unpersönlich gebrüllten Aufstehen wurden die kleinen Sichtfensterchen in den Türen recht geräuschvoll geöffnet.
Es folgte dann schon fast ganz automatisch ein kurzer Blick ins Innere der Zelle, ob auch eine entsprechende Wirkung auf die lautstarke Aufforderung zu verzeichnen ist.
Eine kurze, eben schon tausendfach gemachte fast unbewusste automatische Drehung mit dem Schlüssel im Schloss und das zurückschieben des großen schweren Riegels und das aufstoßen der schweren Zellentüre und danach ging es danach auch gleich weiter zur nächsten Türe, das alles war schon fast eine ganz mechanische Handlung für den jeweiligen Aufseher.
In kürzester Zeit steigt dann fast schlagartig jedes Mal der Geräuschpegel durch das Kreuz und Quer rufen in der großen Halle gewaltig an, dann verstand man praktisch für eine ganze Weile fast sein eigenes Wort nicht mehr.
Der allmorgendliche Aufruf zum Aufstehen wird nur zu oft nicht gerade freundlich beantwortet, aber der Mann mit den Schlüsseln registrierte es, als der Insasse ist schon wach und reagierte selbst auf diese recht eindeutigen und manchmal auch beleidigende Bemerkungen schon lange nicht mehr.
Denn in einer solchen Umgebung bekommt man auf langer Dauer schon fast automatisch ein recht dickes Fell.
Doch Gott sei Dank sind nicht alle Insassen von jenem Schlag, der Insasse in der Zelle neun, den brauchte man eigentlich nicht durch die Lautstärke zum Aufstehen ermuntern.
Der war täglich schon rege und meistens saß er auch schon an seinem Tisch seiner Zelle um an seinen vor einiger Zeit begonnenen aufgeschriebenen Notizen weiter zu arbeiten.
Denn seit es ihm erlaubt worden war, mehr Schreibzeug als für einen Brief erforderlich ist, in seiner Zelle zu haben, sitzt dieser Insasse jeden Morgen, sobald das erste Licht durch das kleine Fenster hereinfällt, schon schreibend an seinem kleinen Tisch.
Wachtmeister Spengler der nun schon seit einigen Jahren diese Arbeit verrichtete, hat hier schon viele auch zum wiederholten Male kommen und gehen gesehen.
Die meisten unterschieden sich kaum, die haben meist ein großes Mundwerk und eisenharte Ellenbogen, mit denen sie sich durchs Leben boxen wollen und der Meinung sind, das Leben ebenso, in ihrer eigenen Art am besten meistern zu können, und stolpern dann des Öfteren nicht unbedingt direkt gewollt in die Fänge des Rechts.
Was wohl eben nicht immer gelingt, ohne mit dem Gesetz auf irgendeine Art und Weise in handfesten Konflikt zu geraten, was dazu führte das es auch ein paar Altbekannte unter den Inhaftierten gab, die zum Teil schon fast regelmäßig hier einsitzen müssen, das sind halt die ganz unbelehrbaren.
Aber es gibt auch immer wieder mal Ausnahmen, so wie der jüngere Insasse in der Zelle neun vor dessen Türe er gerade angekommen ist.
Er mochte diesen eigentlich doch noch jungen Häftling eigentlich und irgendwie gut leiden, der in seiner ganzen Art hier wohl eigentlich vollkommen am verkehrten Ort und Platz sich befindet, der in keiner Weise dem üblichen Schema der hier sonst einsitzenden anderen Insassen von großen und kleinen Gaunern ähnelte.
Er ist sich, wie auch seine Kollegen irgendwie sicher, dass es einer von denen ist, die durch irgendeinen Schicksalsschlag oder auch durch eine riesige unbedachte Dummheit in diese nicht alltägliche Situation und somit hierhin in eine Untersuchungshaft geraten ist.
Die persönlichen, nicht immer schönen Geschichten von jedem einsitzenden Häftling war ja zum größten Teil bei dem Personal grob bekannt.
Sie waren ja auch in einem amtlich verkürzten Bericht im Büro in der Personenakte von jedem Insassen, wenn es denn auch mal nötig war, auch nachzulesen.
Er wischte mit einer leichten Handbewegung den kurzen Gedanken weg, denn persönliche Gefühle und Ansichten hatten bei dieser, seiner Arbeit keinen Platz, so was brachte außer Ärger und Enttäuschungen auf Dauer nichts ein.
Denn die Gedankenwelt und Auffassungen der meisten Insassen war gänzlich anders als bei einem sogenannten Normalbürger, allgemein war man hier immer auf der Suche nach gewissen Vorteilen nur für sich selbst.
Auch an diesem noch recht frühen Morgen, als Wachtmeister Spengler die kleine Luke wie gewohnt der Zelle, wie seit Monaten gewohnt Punkt neun öffnet und leise wie jeden Tag ein freundliches guten Morgen sagt, um danach dann natürlich gleich sein Aufstehen brüllen will, denn die vorgegebene seit Ewigkeiten schon bestehende Ordnung muss im Grunde ja eben sein.
Doch da bleibt ihm auch schon das Wort, mitten in der schon fast unbewussten Schlüsselbewegung im Halse stecken, ihn trifft fast der Schlag, das kann doch wohl nicht sein, er glaubte, seinen Augen nicht mehr trauen zu können.
Hastig schließt er sodann nun die schwere Türe auf und macht immer noch ungläubig einen Schritt in die Zelle hinein. Bleibt dann aber wie erstarrt stehen und zwingt sich erstmal selbst zu der Verwaltung in solchen Fällen fest vorgegebenen Ordnung.
Dann kommt plötzlich Bewegung in den altgedienten Beamten, er knallt ganz ungewohnt heftig die Türe wieder zu und rennt, so schnell ihn seine Füße tragen zum Aufpasser-Glaskäfig.
Wie das kleine Büro der Aufsichtsbeamten hier scherzhaft bezeichnet wurde, eben dem kleinen Zentrum dieses Trackts, im heute sonnenbeschienen hellen gesamten Treppenhauses, um seinem Vorgesetzten und Freund seine schlimme Entdeckung mitzuteilen und ordnungsgemäß Meldung zu machen.
Oberwachtmeister Zöllner, der seinen Dienst als Oberaufsicht für die Blöcke C und D also für die zweite Etage macht, schaut verdutzt auf, als er seinen langjährigen Mitarbeiter und Freund ungewohnt deutlich hastig auf den großen Glaskasten, dem eigentlichen Zentrum in dem großen Gebäude hinzurennen sieht.
Mensch Karl bist du verrückt, denk an deinen Blutdruck, du rennst ja, als wenn du ein vorolympisches Training schon am frühen Morgen absolvieren willst.
Rede bloß kein Blech Heinrich, du musst jetzt ganz schnell mitkommen, der Häftling aus Zelle neun, der Vollath, der hat sich aufgehängt, stößt er nun recht kurzatmig hervor und schüttelt immer noch ganz verständnislos seinen hochroten Kopf.
Du bist doch wohl nicht etwa noch leicht besoffen, oder hast vielleicht noch einen unklaren getrübten Blick, war wohl Gestern recht spät geworden dein Skatabend gestern wie?
Fragte er ihn noch mit einem gewissen Kollegialen wohlwollenden Augenzwinkern, doch der fast schon maskenhafte Gesichtsausdruck seines Kollegen und langjährigen Freundes zeigte ihm doch deutlich, dass es sich in diesem Moment und Fall um etwas sehr Ernstes drehte.
Doch nun wesentlich sachlicher fragt er, was sagst du, der sympathische junge Mann. Ach du heiliges Kanonenrohr ich glaub, ich werde verrückt, ja ist der denn von allen guten Geistern verlassen, fährt es aus Heinrich Zöllner heraus, in dem er sich recht hastig der vorgegebenen Ordnung halber seine Dienstjacke überzog.
Noch mit diesen Worten auf den Lippen hasten sie beide aber auch schon gemeinsam den Gang entlang zur besagten Zellentüre neun hin.
Natürlich dann auch mit einem wesentlich höheren Geräuschpegel versehen als sonst normal zu hören ist, was in den anliegenden Zellen von den jeweiligen Insassen sofort neugierig und hinterfragend für sich selbst registriert wird.
Denn in dem ewigen gleichmäßigen fast schon langweiligen Geschehen wurde jede kleine Änderung im Ablauf des Tages sofort gern registriert und als Abwechselung auch gerne wahrgenommen, da war schon ein ungewohnter schneller Gang eines Diensthabenden eine gleich registrierte Veränderung in dem täglichen gleichmäßigen Trott.
Um den gewohnten Ablauf in diesem Zellentrakt so weit als möglich aufrecht zu erhalten mussten jetzt aber erst die restlichen Zellen geöffnet werden und die Mannen sofort aus dem Flur an ihre vorgegebenen Arbeiten beordert werden.
In der Zelle war alles korrekt und direkt auffallend peinlich genau und säuberlich aufgeräumt, so wie immer eigentlich.
Das Einzige was wirklich an diesem akkuraten Aussehen störend wirkte, war der junge Mann, der sich mit einem Seil, das er aus angefeuchteten Streifen seiner Wolldecke gefertigt und am Fenstergitter erhängt hatte.
Nun gucke dir das doch mal an, hat doch dieser verrückte Hund auch noch in seiner Zelle penibel und groß aufgeräumt und sauber gemacht, bevor er sich hinüberbefördert hat, schoss es ihm sogleich durch den Kopf, denn der kleine Raum war schon auffallend peinlich korrekt aufgeräumt, doch eben bis auf die leblose Figur unter dem Gitterfenster.
Ich glaube es einfach nicht, murmelt er und kratz sich
zum wiederholten Male leicht verdattert seinen grauen Schädel, den er nun ganz unbewusst immer wieder kräftig schüttelt, als ob er dadurch automatisch etwas ihn wirklich Störendes damit verscheuchen könnte.
Doch die harte und wahre Realität holte ihn dann aber doch sogleich wieder ein und ließ ihn sofort wieder ganz ein stets kontrollierter und auf Sachlichkeit bedachter Beamter sein, um dann aber umgehend alle nun zwingend erforderlichen und eben nicht alltäglichen Dinge in die nötigen vorgegebenen Wege zu leiten.
Als Erstes musste, bevor noch irgendetwas im Raum verändert wurde, alles penibel Dokumentiert und auch fotografisch festgehalten und entsprechend präzise dokumentiert werden und dann muss der Junge vorsichtig vom Fenstergitter herunter geholt werden sagt er noch.
Sie versuchten, danach dann gleich gemeinsam den verblüffend stabilen Wolldeckenstrick zu lösen und den Toten auf die Pritsche zu legen, damit der Amtsarzt auch sogleich seine amtliche Pflicht ausüben konnte.
Der ist aber schon eine ganze Weile hinüber stellte dieser sachlich fest, er konnte aber auch keine anderen besonderen Merkmale einer eventuellen Fremdeinwirkung feststellen und konnte somit gleich auch seine amtliche Untersuchung beenden.
Doch bei den fast Stündlichen und regelmäßigen nächtlichen Zwischenkontrollen war ja auch noch keine Auffälligkeit vermeldet worden, bemerkte fast mechanisch der Oberaufseher Zöllner noch, ich werde der Direktion auch gleich Bescheid geben und du kannst inzwischen deine restlichen allgemein nötigen Arbeiten machen.
Aber achte auch drauf, dass nicht gleich überall die hiesige Situation bekannt wird, wir behalten über diesen unerwünschten Zwischenfall erst mal absolutes Stillschweigen, soweit das hier in diesen Gemäuern überhaupt möglich ist.
Wo doch jede kleinste Änderung am täglichen normalen eintönigen Tagesablauf und Trott für die Insassen dann schon auch einen gewissen Unterhaltungswert darstellte.
Das hier macht schon schnell genug die Runde, denn einige vom Küchenfrühdienst, die schon auf den Gängen unterwegs waren, machten sich schon ihren eigenen Reim auf die ungewohnte, aber deutlich sichtbare Hektik der Beamten.
Das Weitere werden wir dann nach den Ermittlungen, die ja von der Verwaltung und der Staatsanwaltschaft in solchen Fällen zwingend vorgeschrieben sind erledigen, schnauft Heinrich Zöllner noch, als er die Türe verschließt und stapft dann auch schon in Richtung seines Glaskastens in der Mitte dieses Traktes.
So eine elende Sauerei schimpfte er in sich hinein, muss denn so etwas auch noch kurz vor dem Schichtende passieren und ausgerechnet in meinem Dienstbereich, ihm war sofort klar der Feierabend rückte für ihn erst mal in die weitere Ferne, das konnte dauern.
Seine gute Laune, die er nicht nur wegen der wundervollen Morgensonne gehabt hatte, sondern auch mit der Aussicht auf einen schönen gepflegten Gartentag war nun mit einem Schlage und gründlich dahin.
Denn bis hier alles Protokolliert und mit der Direktion besprochen war, ist dieser Tag eben nur noch ein halber Tag.
Er hatte sich schon so auf die Ruhe in seinem Garten gefreut und seine Tätigkeiten, oder sollte man es auch Untätigkeit nennen bis ins Kleinste geplant, Schei… das war jetzt alles für den heutigen Tag erst einmal dahin, da war für heute nun ein anderer Ablauf unumgänglich.
In Erwartung des nun folgenden Ärgers, so was war ja immer ärgerlich und der damit verbundenen umfangreichen Schreiberei und dann die bohrenden Fragen von den vorgesetzten Stellen.
Nach dem exakt geführten Protokollbuch und wer, wann, wo zuletzt und so weiter wurde gefragt und wohl auch die ganz Unangenehme, wer hatte eventual etwas übersehen, warum war so etwas überhaupt möglich gewesen.
Eben auch die stets dann im Raume stehende sehr unangenehme vielleicht aktuellen Frage nach einer eventuellen Aufsichtspflichtverletzung, dem wieso und warum, diese Gedanken ließen den Oberwachtmeister Zöllner innerlich fluchen wie einen alten Fuhrknecht.
Die Herren von der Ermittlung konnten manchmal so richtig unangenehm und penetrant sein, wenn sich Ungereimtes oder ungewohntes abzeichnete oder bei ihrer vorgeschriebenen regelmäßigen persönlichen Sichtung sich ergab.
Er ließ die komplette Schicht nochmals durch seinen Kopf gehen, aber er war sich vollkommen sicher, er und alle anderen seiner Schicht hatten sich keinesfalls etwas an Nachlässigkeit bei den diversen stündlichen Kontrollrundgängen vorzuwerfen.
Er beruhigte sich und sein Gemüt damit, dass diese Herren in der Verwaltung eben auch nur ihre Pflicht tun, um auch vor einem gestrengen Richter bestand zu haben, damit wich ein wenig sein stiller Groll, ob dieser nicht gerade alltäglichen und auch vertrackten, um nicht zu sagen beschissenen verdammten blöden Begebenheit.
Mittlerweile glichen das große Treppenhaus und die Gitterflure einem großen Bienenstock, es ging recht lebhaft und auch lautstark zu.
Nur einige wenige hatten schon etwas von der ganzen unschönen Sache mitbekommen, denn die mittlerweile ungewohnte Verzögerung bei dem täglichen gleichmäßigen Weckablauf war eben keinem der Insassen verborgen geblieben.
Nur die natürliche Phantasie und das Unwissen über etwaige oder genauere Details lies dann in kürzester Zeit die wildesten Gerüchte und auch Vermutungen einige Geschichten die Runde machen.
Auch weil eben der gleichmäßige und gewohnte tägliche Ablauf nun offensichtlich doch ein wenig ins Stocken und nun auch zwangsläufig aber deutlich leicht durcheinandergeraten war.
Die Leute der Wachmannschaft waren aber soweit seit vielen Jahren routiniert, dass auch solche Momente fast reibungslos und schnell in die Tagesordnung und den fast normalen Ablauf eingebunden werden konnten.
Nachdem die Herren von der Ermittlung und der Direktion, die alles übergenau inspizierten und sich davon vergewissert hatten das letztendlich kein erkennbares Fremdverschulden oder ein Fehler eines Bediensteten vorlag, konnte der Abtransport des Toten erfolgen.
Nach einer verhältnismäßig kurzen Zeit kehrte wieder einigermaßen eine gewisse Normalität im Gefängnistrakt C und D ein, kaum einer wollte sich eigentlich weiterhin mit fremden Dingen im Bau befassen, jeder hatte eigentlich mit sich selbst genug zu tun.
Doch so eine seltene Neuigkeit war in dem gewohnten gleichmäßigen Trott der Haftanstalt dann doch etwas Bemerkenswertes und wurde nun eingehend im gesamten Areal diskutiert.
Wobei dann so manche mehr ausgedachte Variation der Angelegenheit die Runde machte, denn echte Neuigkeiten waren in dem täglichen Einerlei des Knastlebens doch schon recht selten.
Man legte innerhalb der allgemeinen Verwaltung Arbeit eigentlich den größten Wert darauf das sich so wenig Personen, wie eben möglich auf den Gängen zu dieser Zeit länger als nötig aufhielten, um eben auch den sofortigen Abtransport aber dieses dann auch so unbemerkt wie eben möglich aber auch schnellstens durchführen zu können.
Das Unangenehmste für die Wachmannschaft war dann die nicht einfache Erklärung für das leider unbemerkte herstellen des dicken und stabilen Strickes aus der Wolldecke, denn dieser Aspekt würde in den Unterlagen und Befragungen in der nächsten Zeit wohl einige Male unangenehm zur Sprache kommen.
Die Zelle musste nun erst mal gründlich auf und aus geräumt werden, denn bis zur baldigen Neubelegung musste umgehend der Zustand Null wiederhergestellt worden sein.
Neben der Pritsche lag noch ein Stapel eng beschriebenes und auch noch etwas ungenutztes Papier und ein Kugelschreiber, ein Bleistift und Radiergummi, alles in auffallender Ordentlichkeit.
Außerdem waren eben nur noch geringe persönliche Dinge in der eigentlich penibel aufgeräumten Zelle, die nun ebenfalls gelistet und ausgeräumt werden mussten, um sie pflichtgemäß bei einer der nächsten zeitlichen Gelegenheit den Familienangehörigen zu übergeben.
Wachtmeister Zöllners Blick schweifte noch einmal durch die Zelle und blieb dann aber an den paar Dingen neben der Pritsche haften, besonders eben, an dem doch ansehnlich umfangreichen Packen Schreibpapier.
Er stutzte erst ein wenig über den beachtlichen Stapel, doch dann fiel es ihm sofort wieder ein, er hatte ja selbst dafür gesorgt, dem Insassen ausreichend Papier zukommen zulassen, weil dieser ihn darum höflich gebeten hatte.
Das meiste war mittlerweile nun schon soweit aufgeräumt worden und für das abtransportieren in einem speziellen Depotkarton gestapelt worden, bis eben auf die paar ganz persönlichen Habseligkeiten die dann auch an die Verwandtschaft übergeben werden müssen.
Denn man musste ja Amtliches und Hauseigenes penibel und genau getrennt registrieren und auch entsprechend in einen jeweiligen Karton einsammeln und dann erstmal ins Lager verbringen.
Auch um das Ganze dann für eine eventuelle nötige penible spätere Nachforschung umgehend komplett parat zu haben.
Denn der amtliche endgültige Abschluss dieses Vorganges konnte erst nach dem geordneten Abschluss der Untersuchungen von den übergeordneten Vorgesetzten aus vorgenommen werden.
Er versuchte nun bewusst auch in seinem Kopf eine vernünftige Reihenfolge der noch nötigen und schon gemachten Tätigkeiten zu bekommen und auch einzuhalten, was aber eben nicht eine so einfache Sache, wenn man mit etwas Mitgefühl ausgestattet ist.
Seine Augen streiften nun zum letzten Male nochmals den kleinen Raum ab und gab zum Abschluss dann die Order zur ordentlichen Lagerung der wenigen verbliebenen Sachen an seine Leute, denn amtliches und privates musste erst einmal genauestens getrennt in die Asservatenkammer gebracht werden.
Da er eben der Verantwortliche für alle Vorkommnisse in dieser Abteilung war, musste er auch auf die kleinsten Nebensächlichkeiten achten, denn nichts war schlimmer als etwas zu übersehen oder unbeachtet zu lassen.
Denn die Übergeordneten in der Verwaltung kannten da überhaupt kein Pardon, selbst mit einem über viele Jahre altgedienten Mitarbeiter in diesem Hause.
Da klang ihm auch ein sehr alter Spruch in den Ohren, Ordnung ist nun mal das halbe Leben schon automatisch in seinen Ohren, aber wer verschenkt schon freiwillig sein halbes Leben.
Diese unerwartete und unschöne Störung in seinem seit Jahren täglichen gewohnten Ablauf passte nun mal gar nicht in sein schon länger geplantes Vorhaben in seinem innig geliebten Garten, vor allem weil das Wetter heute doch eigentlich besonders dazu geeignet schien.
Nur mit etwas Mühe konnte er seinen aufkommenden Ingrimm auf diese unerwünschte Situation bezwingen um dann mit voller Konzentration dem baldigen Feierabend entgegenzustreben, der nun schon automatisch eben etwas später als erwartet sein würde.
Denn die Begebenheit musste ja auch der nachfolgenden Schicht gänzlich erledigt übergeben werden.
Der endgültige Entschluss!
Zum vorzeitigen endgültigen Abschluss seines Lebens hatte Henry Vollath den Entschluss gefasst, weil er sich das nie verzeihen und damit leben konnte, dass er aus purer Dummheit und einer unkontrollierten Gemütsbewegung andere Leute in Gefahr und um das Leben gebracht hatte.
Sodass zwei Kinder durch seine Schuld ihre Eltern verloren hatten und nun genau so ohne diese Leben und leiden müssen, wie er selbst damals vor vielen Jahren.