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Lennox, ein tapferer Airedaleterrier, hat den Krieg nicht vergessen. Einst als Melde- und Militärhund gefeiert, findet er sich nach dem Frieden in einer Welt wieder, die ihm fremd geworden ist. Doch die Narben des Krieges – und die Erinnerung an seine geliebte Gefährtin Dina – begleiten ihn auf Schritt und Tritt. Als Lennox von seinem alten Herrn getrennt wird, treibt ihn der unaufhörliche Drang zurück in die Kaserne, wo seine Kameraden sind. Doch kann er die Geister der Vergangenheit wirklich hinter sich lassen? Eine bewegende Geschichte über Loyalität, Verlust und die tiefen Spuren, die der Krieg in Mensch und Tier hinterlässt.
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Seitenzahl: 17
Friedrich Wolf
Lennox – ein Hund im Schatten des Krieges
ISBN 978-3-68912-335-2 (E–Book)
Die Erzählung für Kinder ab 6 Jahren wurde dem Buch „Bummi – Tiergeschichten für große und kleine Kinder“ von 1951 entnommen.
Das Titelbild wurde mit der KI erstellt.
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„Es ist ein Kreuz mit Lennox; er kann nicht vergessen“, sagen die alten Sergeanten, da der dunkelgraue drahthaarige Airedaleterrier wieder einmal vor der schottischen Pionierkaserne erscheint. „Es ist doch längst Frieden. Wir müssen Lennox zu Mr. Fitzgerald bringen.“
„Well, bringen wir ihn; das gibt ein gutes Trinkgeld“, meint Sergeant Swallow.
„Zumal er ja doch zu uns zurückkommt“, schmunzelt Jacky Tush, der dicke Furier. „Weiß Gott, Lennox kann nicht vergessen.“
Damit hatte es nun eine solche Bewandtnis.
Lennox war, wie gesagt, ein kräftiger grauhaariger Airedaleterrier; er war als Polizeihund auf den Mann dressiert, ebenso mutig wie intelligent und gehorsam. Der Holzhändler Fitzgerald hatte ihn als Wachhund seines großen Holzlagers benutzt. Lennox gehörte nun nicht zu jenen Hunden, die nachts bei jedem Geräusch aus Angst oder Wichtigtuerei kläffen. Er verhielt sich vielmehr völlig still bei späten Straßengängern; er schlug auch nicht an, wenn ein Dieb begann, über die Mauer zu steigen; erst wenn der Einbrecher in seinem Bereich war, stellte er ihn genau nach Dressur und verbellte ihn.
Im Krieg hatte Fitzgerald den Hund dem in der Stadt gelegenen Pionierbataillon übergeben. Lennox kam in einen besonderen Lehrgang für Militärhunde. Und stark, mutig und intelligent, wie er war, wurde er als Meldehund zum Überbringen von Nachrichten ausgebildet, ferner als Transporthund zur Beförderung von Munition, Arznei, Wasser und Funkgerät. Bei der Belagerung von Tobruk in Nordafrika hatte man ihn sogar zum Legen von Telefonleitungen verwendet, indem man ihm eine Drahtrolle um den Leib wickelte, die sich beim Hinüberlaufen von einer Stellung zur andern abspulte. Auf seinem Nickelhalsband waren die Worte: Tobruk, Monte Cassino und Arnheim eingraviert. Lennox hatte an manchem Kampf teilgenommen.