Maddrax 635 - Ian Rolf Hill - E-Book

Maddrax 635 E-Book

Ian Rolf Hill

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Beschreibung

Ohne es zu wissen, haben Matt und Clauzer dasselbe Ziel: die Oase der Hundert bei Sub'Sisco, die Enklave Miki Takeos. Beide lockt die fortschrittliche Technik, über die der Android verfügt. Clauzer muss den schwindenden Vorrat an Lymphozyten vervielfachen, um alle Nosfera Meerakas damit impfen und in Super-Telepathen verwandeln zu können. Und wie es aussieht, kommt Matthew Drax zu spät, um ihn noch aufzuhalten...

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Seitenzahl: 148

Veröffentlichungsjahr: 2024

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Inhalt

Cover

Was bisher geschah...

Die Androidenfalle

Leserseite

Vorschau

Impressum

Am 8. Februar 2012 hält ein gewaltiger Komet Kurs auf die Erde! Man beschießt ihn mit Atomraketen. Drei Stratosphärenjets sollen die Auswirkung beobachten. Commander der Staffel ist der US-Pilot Matthew Drax. Doch die Raketen verpuffen auf dem Himmelskörper, von dem eine unbekannte Strahlung ausgeht. »Christopher-Floyd« schlägt in Asien ein. Die Druckwelle trifft auch die drei Jets und fegt sie davon...

Als Matthew und sein Copilot Professor Dr. Jacob Smythe aus einer Ohnmacht erwachen, trudelt ihr Jet auf die Alpen zu! Smythe steigt per Schleudersitz aus, Matt kann die Maschine notlanden. Er wird von Barbaren gefunden, die ihn als Gott ansehen und »Maddrax« nennen. Statt einer verwüsteten Erde sieht er sich fremdartigen Lebewesen und Pflanzen in einer veränderten Geografie gegenüber: Die Druckwelle hat die Fliegerstaffel durch einen Zeitstrahl um 520 Jahre in die Zukunft geschleudert! Dieser Strahl, der seit Urzeiten vom Mars zur Erde reicht, sicherte vor 4,5 Mrd. Jahren den Marsbewohnern, den Hydree, das Überleben. Der vermeintliche Komet war die Arche einer Wesenheit namens »Wandler«, deren Dienerrasse, die Daa'muren, sich die Erde untertan machen will, indem sie Fauna und Fauna mutieren und die Menschen verdummen lässt. Nur die Bunkermenschen, sogenannte Technos, bewahren sich ihr Wissen, büßen dafür aber über die Jahrhunderte ihr Immunsystem ein.

Zusammen mit Aruula, einer telepathisch begabten Kriegerin, beginnt Matt Drax seinen Feldzug. Er findet Freunde – unter anderem die Hydriten, die sich aus den Hydree entwickelt haben und in den Meerestiefen leben –, kämpft gegen die Daa'muren und Mutanten wie die blutsaugenden Nosfera, und gerät an Schurken, allen voran Jacob Smythe, der wahnsinnig wurde und die Weltherrschaft anstrebt, bis Matt ihn endlich unschädlich macht. Auch Smythes Zwilling aus einem Parallelwelt-Areal stirbt, während seine verrückte Freundin Haaley entkommt. Diese Areale, die überall auf der Erde aufbrechen, sind das Ergebnis von Zeitreisen, die die Menschen einer fernen Zukunft unternahmen, um technische Artefakte zu sammeln. Matt und seine Verbündeten – zu denen sogar zwei Daa'muren zählen, Grao und Ira – können alle schließen, wobei ihnen das Pflanzenbewusstsein GRÜN zur Seite steht.

Auch Colonel Aran Kormak stammt aus einer dieser Parallelwelten – zumindest will er Matt dies weismachen. In Wahrheit ist er sein skrupelloser Zwilling aus dieser Welt, von dem Matt glaubt, er wäre tot. Doch Kormak, Befehlshaber der Dark Force, die aus dem Weltrat in Waashton (Washington) hervorging, scheint sich zu besinnen und verbündet sich mit Matt, als eine neue Bedrohung auftaucht. Denn kaum ist das letzte Areal in Afrika versiegelt, wobei GRÜN beinahe vernichtet wird, sehen sich die Gefährten einer kosmischen Bedrohung namens »Streiter« gegenüber, die noch immer den Wandler auf der Erde vermutet. In einem furiosen Endkampf kann Matt die Entität versteinern.

Doch die Freude währt nur kurz, als Aruula mit dem Gleiter RIVERSIDE verschwindet. Matt und ein Dark-Force-Trupp folgen ihr bis nach Südamerika. Über Peru stürzen sie wegen plötzlichen Energieverlusts ab und finden die havarierte RIVERSIDE und das Wrack eines Flugzeugträgers mitten im Dschungel. Sowie eine blinde Passagierin, die mit nach Amraka kam: Haaley.

Auf der USS Nimitz trifft Matt auf eine feindlich gesinnte Mannschaft und einen gewaltigen roten Diamanten. In der Zwischenzeit wird sein Trupp dezimiert. Die letzte Dark-Force-Soldatin stirbt beim Kampf gegen einen mutierten Jaguar – ein heiliges Tier, wie Matt und Haaley erfahren, als sie von Eingeborenen überwältigt werden. Sie müssen eine Götterprobe bestehen und den »Spiegel von Pachacámac«, mit dem sich weitere Diamanten herstellen lassen, aus einer Todeszone bergen – was ihnen auch gelingt.

Sie werden freigelassen und beobachten den Angriff eines Ameisenvolks auf die Nimitz. Ein Indiostamm soll den Schwarm kontrollieren, aber das Gegenteil ist der Fall: Mabuta, der »vielbeinige Gott«, nimmt sie gefangen. Dabei stellt sich heraus, dass Haaley – wie Aruula – vom Volk der Dreizehn Inseln abstammt und latent telepathisch begabt ist, was die Kommunikation mit Mabuta erleichtert. Der wird von einem Pilzgeflecht bedroht, und Matt soll ein Mittel dagegen finden. Es gelingt ihm, den Pilz in dieser Region mit Fungizid abzutöten. Zum Dank bringt Mabuta ihn und Haaley auf die Nimitz, wo sie als Ameisen vergeblich nach Aruula suchen, aber von einem bevorstehenden Angriff auf Mabuta erfahren.

Der versetzt Matt und Haaley unter einer Bedingung zurück in ihre Körper, die sich inzwischen an Bord der Nimitz befinden: Sie sollen Dak'kar töten! Doch Matt verbündet sich mit ihm, um mit seiner Hilfe zu dem Pilz in der Todeszone vorzustoßen, den er für intelligent hält und der mehr über Aruulas Verbleib wissen könnte. Im Gegenzug will er Dak'kar die Formel beschaffen, mit der rote Diamanten hergestellt werden können. Denn die braucht Dak'kar, um seine heimatliche Community in Macapá, Brasilien, zu retten, in der künstliche Lymphozyten, die eigentlich die Immunschwäche der Ex-Technos heilen sollten, zu einer tödlichen Krankheit führten. Die Diamantstrahlung kann diese Lymphozyten abschalten, doch der einzige Splitter wurde von Dak'kars damaligem Freund Toma'bar gestohlen.

In der Zwischenzeit wurde eine Rettungsmission der Dark Force eingestellt; nur die Daa'muren Grao und Ira versuchen weiter, eine Spur der beiden Freunde zu finden. Sie stoßen auf die Community Macapá, geraten aber in die Gewalt von Nosfera, die dank der Lymphozyten, die sie von Toma'bar erhielten, neue telepathische Kräfte entwickeln.

Um Mabuta zu täuschen, will Dak'kar seinen Tod vorgaukeln. Das geht schief, und die Gefährten retten sich in die Todeszone, geraten in das unterirdische Reich der Nocturno und baden – bis auf Dak'kar – in einem See, der ihre Körper langsam verholzen lässt. Auf ihrer Flucht nehmen sie die Nocturna Tautropfen mit, die Kontakt zu einer fernen Stimme hat, welche das Verderben aufhalten könnte. Doch die Gefährten verholzen zusehends, und so müssen Dak'kar und Tautropfen allein weiterfahren. Nachdem Dak'kar den Ort lokalisiert hat, bringt er die Gefährten zu der fernen Stimme –die sich als Pflanzenentität GRÜN entpuppt, die Aruula zu ihrer Regeneration benötigte. Der Giftangriff auf den Pilz hat GRÜN schwer geschädigt, was Aruula ihre telepathischen Kräfte, ihren Lauschsinn kostete. Entsprechend wütend ist sie auf Matt und weist ihn ab, um sich bei GRÜN weiter zu erholen. Haaley bleibt bei ihr, während Matt und Dak'kar Kurs auf die Nimitz nehmen.

Dort schlägt Mabuta zu, als Matt und Dak'kar das Rezept für die Diamanten aus dem Dorf der Indios beschaffen. Die Nimitz-Besatzung droht zu unterliegen, da greift Haaley an und besiegt Mabuta auf mentaler Ebene! Mit der Abschrift der Formel können die Überlebenden der Nimitz nun zur Community Macapá aufbrechen. Dort erfahren sie, dass zwei Daa'muren in die Gewalt von Nosfera gefallen sind. Grao und Ira werden befreit, doch während sich der Rettungstrupp zurückzieht, brechen die Nosfera unter ihrem Anführer Clauzer nach Waashton auf. Dort wollen sie sich mit ihren neuen Kräften am Weltrat rächen – und es gelingt ihnen tatsächlich, die Kontrolle über das Pentagon zu übernehmen!

Die Herstellung eines Diamanten gelingt, die Lymphozytische Degeneration ist gestoppt! Dann erfährt Matt, was die Nosfera vorhaben. Er bricht nach Waashton auf, doch unterwegs erreicht ihn ein verstümmelter Notruf von seinem alten Freund, dem Androiden Miki Takeo, der beim halb versunkenen San Francisco angegriffen wird! Doch von wem?

DieAndroidenfalle

von Ian Rolf Hill

Mr. Black kämpfte mit der Übelkeit. Kalter Schweiß glänzte auf seiner Stirn. Er stand vor der schwierigsten Entscheidung, seit er das Amt des Präsidenten des Weltrats übernommen hatte. Und welche er letztlich auch traf, es konnte die Falsche sein. »Ich kann es nicht glauben«, murmelte er. »Ist die Information gesichert?«

»Die Geheimdienstberichte sind alarmierend. Miki Takeo und seine Verbündeten bereiten eine Invasion vor. Wir müssen ihnen zuvorkommen!«

»Aber es gab nie Anzeichen für Aggressionen seitens der Oase der Hundert.«

»Um uns in Sicherheit zu wiegen. Sir, wir brauchen Ihre Einwilligung, um die Bedrohung durch Takeo zu neutralisieren, bevor es zu spät ist!«

Es schien Mr. Black unendliche Mühe zu kosten, den Kopf anzuheben, um seine beiden Besucher zu mustern: General Aran Kormak, oberster Befehlshaber der Streitkräfte des Weltrats, und ihren neuen Sicherheitsberater Clauzer, ein ehemaliger Nosfera, der im Besitz eines Heilmittels gegen die Sichelzellenanämie war, das aus den ehemaligen Blutsäufern wertvolle Verbündete gemacht hatte.

»Mr. President.« Kormak beugte sich vor und senkte die Stimme. »Takeo hat nur abgewartet, bis die Bedrohung durch die Dunklen nicht länger akut war. Der Krieg in Afra hat uns geschwächt, unsere Ressourcen sind knapp. Es mangelt uns praktisch an allem: Waffen, Munition und Personal! Während wir uns im Kampf gegen die Dunklen aufgerieben haben, hatte Takeo genügend Zeit, um eine eigene Armee auf die Beine zu stellen. Und er wird sie einsetzen!«

Kormak stieg das Blut in den Kopf. Je länger diese Unterredung dauerte, desto überzeugter war er von dem, was er sagte. Sicher, es mangelte ihnen an Beweisen, aber die Indizien sprachen für sich. Warum erkannte Black das nicht? Fürchtete er die offene Konfrontation, oder hatte er Angst um sein Amt als Präsident des Weltrats?

»Wie können Sie sich dessen so sicher sein?«, wollte Black wissen. Der ehemalige Anführer der Running Men, einer Rebellengruppe, die vor Jahren gegen Präsident Hymes und General Arthur Crow opponiert hatte, erhob sich hinter seinem Schreibtisch im Oval Office, dem Präsidentenbüro im wieder aufgebauten Weißen Haus von Waashton. Er hob die Hand, als er sah, wie Kormak nach Luft schnappte.

»Verstehen Sie mich nicht falsch, Gentlemen. Ich teile Ihre Besorgnis durchaus. Aber bevor wir Gegenmaßnahmen treffen, brauchen wir Gewissheit. Takeo war, im Gegensatz zu seinem Pendant aus der Parallelwelt, nie ein Gegner des Weltrats. Selbst wenn es stimmt, was Sie behaupten, und er eine Armee aufbaut...«

»Es ist die Wahrheit«, unterbrach Kormak den Präsidenten scharf.

Black musterte den General stumm. Er brauchte kein Wort zu sagen; ein Blick aus seinen stahlharten Augen genügte, um Kormak daran zu erinnern, mit wem er sprach.

»Selbst wenn er eine Armee aufbaut, woher wollen Sie wissen, dass er sie gegen uns einsetzt?«, fuhr Mr. Black ungerührt fort.

»Mit Verlaub, Mr. President, gegen wen sollte er sie denn sonst einsetzen? Außer uns gibt es keine potentielle Bedrohung für die Oase der Hundert. Zumindest keine, die eine Armee rechtfertigt.«

Black verengte die Augen zu schmalen Schlitzen. »Sie sehen uns als Bedrohung für die Oase?«

Kormak straffte sich und presste die Kiefer aufeinander. Er hatte sich verplappert und vergessen, wie misstrauisch und gerissen der Mann war, der eine steile Karriere hingelegt hatte: vom Führer einer Rebellengruppe zum Bürgermeister von Waashton und nun auch noch Präsident des Weltrats.

»Takeo sieht das so.«

»Und was führt Sie zu diesem Schluss? Gibt es irgendwelche Anhaltspunkte dafür? Und kommen Sie mir jetzt nicht mit der angeblichen Aufrüstung. Ich brauche etwas Handfestes!«

Kormak überlegte fieberhaft. Er konnte Mr. Black ja schlecht die Wahrheit sagen – dass er sich vor Jahren, kurz nachdem er aus dem Ringplanetensystem zur Erde zurückgekehrt und die Mondkatastrophe abgewendet worden war, in die Oase der Hundert eingeschleust hatte.1

Zusammen mit einer Soldatin, die ursprünglich aus Knocks stammte, jener Festung, die er zuvor übernommen hatte und die sich mittlerweile in einer Parallelwelt befand.

An ihre Stelle war eine gut ausgerüstete Militärbasis aufgetaucht, die von einem Doppelgänger Kormaks kommandiert worden war, dessen Platz Aran eingenommen hatte, nachdem er seinem Parallelwelt-Pendant den Hals umgedreht hatte.2

Das war allerdings erst nach seiner Zeit in der Oase der Hundert gewesen. Dort hatte er sich das Vertrauen von General Suzi Quinn erschlichen und Takeo einen weltraumtauglichen Gleiter gestohlen, der von dem Androiden gerade gebaut worden war. Quinn hatte ihm ein Messer durch die Hand gerammt, wofür er sich mit mehreren Kugeln revanchiert hatte, ehe er mit dem Gleiter davongeflogen war. Takeo wollte ihn noch an der Flucht hindern, war aber abgestürzt.

Erst sehr viel später, nachdem der gestohlene Gleiter von Commander Drax versenkt worden war und Kormak den Posten des Befehlshabers der Militärbasis Knox übernommen hatte, war er Quinn und Takeo wiederbegegnet. Beide hatten also überlebt, allerdings nicht den blassesten Schimmer gehabt, dass er derjenige war, der sie fast getötet beziehungsweise zerstört hatte.

Obwohl das nicht ganz stimmte. Zumindest Suzi Quinn war ihm gegenüber stets misstrauisch geblieben. Selbst dann noch, als Kormak salbungsvolle Worte von Frieden und Zusammenarbeit von sich gab. Damals hatte er Knox als Bindeglied zwischen der Oase der Hundert und Waashton vorgeschlagen und durch diesen Schachzug einen ersten Fuß in die Tür des Weltrats gestellt.

Dann war in Afra der Krieg gegen die Dunklen ausgebrochen, und Kormak hatte die Dark Force gegründet, durch deren Hilfe es ihm gelungen war, seine Position zu stärken und sich letztendlich zum alleinigen Befehlshaber der Streitkräfte des Weltrats emporzuschwingen.

Der Kontakt zur Oase der Hundert war zwar aufrechterhalten worden, aber aufgrund der jüngsten Entwicklungen in den Hintergrund getreten. Geblieben war die latente Angst davor, dass Takeo und Quinn ihm auf die Schliche kamen. Und wenn Kormak auf eines verzichten konnte, dann auf eine weitere Auseinandersetzung mit dem Androiden.

All dies schoss Kormak binnen weniger Sekunden durch den Kopf, den er nun seinem Begleiter zuwandte, in der Hoffnung, dass dieser sich ebenfalls an der Diskussion beteiligte.

Bislang hatte Clauzer nicht viel dazu beigetragen.

Immerhin war Kormaks Botschaft angekommen, denn die Gestalt des rothaarigen Nosfera straffte sich. »Sir, wenn ich dazu etwas sagen dürfte...«

»Ich bitte darum«, erteilte ihm Black gönnerhaft das Wort.

Wenn sich Clauzer davon brüskiert fühlte, ließ er es sich nicht anmerken. »Wir wissen, dass die Lymphozytische Degeneration durch Naniten verursacht wird, winzigen Robotern, die aus bionetischem Material hergestellt wurden. Und zwar durch die Zytogenesis, einen Mendrit-Sequenzer.«

»Mendriten?«, echote Mr. Black. »Das sind doch –«

»Mischlinge aus Menschen und Hydriten, ganz recht«, sagte Kormak. »Eine Population solcher Mendriten lebt in Sub'Sisco, in jenem Teil, der nicht überflutet wurde und in unmittelbarer Nähe der Oase der Hundert. Wir haben es hier mit einer hochentwickelten Technologie zu tun, die allerdings über den Status eines Prototyps nie hinausging. Wir wissen, dass die bionetischen Lymphozyten praktisch jede Erkrankung heilen können, einschließlich der Sichelzellenanämie. Allerdings führt das durch eine Fehlfunktion der Naniten bei normalen Menschen irgendwann zu einer Lymphozytischen Degeneration, an der der Patient unweigerlich stirbt.«

»Und Sie glauben, dass Takeo dafür verantwortlich ist?«

»Takeo und die Hydriten sind Verbündete. Und die Hydriten würden uns keine Träne nachweinen, wenn wir vom Antlitz des Planeten gefegt würden.«

»Allerdings gehen wir davon aus, dass Takeos Pläne weitreichenderer Natur sind«, warf Clauzer grimmig ein.

»Inwiefern?«

»Wir befürchten, dass er an einer Methode arbeitet, die Naniten so zu modifizieren, dass man durch sie Menschen kontrollieren kann. Und zwar auf eine Weise, dass sie es selbst nicht merken.«

Blacks Augen weiteten sich. »Ist so etwas tatsächlich möglich?«

»Laut Dr. Toma'bar schon. Ich selbst kann Ihnen die Prozesse nicht erläutern, aber wenn Sie möchten, vereinbare ich einen Termin mit –«

»Beweise«, schnarrte Mr. Black. »Alles, woran ich interessiert bin, sind Beweise.«

»Und die sollen Sie bekommen.« Kormak warf ihm einen bedeutungsschwangeren Blick zu. »Wir ersuchen Sie nicht um die Einwilligung zu einer militärischen Intervention. Aber wir müssen der Oase der Hundert einen Besuch abzustatten, um uns vor Ort einen Überblick zu verschaffen und die von Ihnen eingeforderten Beweise zu sammeln. Es ist Ihre Entscheidung, Mr. President!«

Kormak beobachtete Mr. Black sehr aufmerksam. Er konnte förmlich sehen, wie es hinter seiner Stirn arbeitete.

»Wie gut kennen Sie Miki Takeo?«, raunte Clauzer. »Gut genug, um für ihn die Hand ins Feuer zu legen?«

Black seufzte schwer und ließ sich zurück in seinen Schreibtischsessel fallen. »Und ich dachte schon, das Amt des Bürgermeisters wäre eine Herausforderung gewesen. Aber ich werde mich der Verantwortung nicht entziehen. Das bin ich den Menschen von Meeraka schuldig. – Also schön, meine Herren, machen Sie Ihre Untersuchung. Ich bitte Sie nur um eines...«

Kormak versuchte, sich seinen Triumph nicht allzu deutlich anmerken zu lassen. »Und das wäre, Sir?«

Black holte eine Zigarre aus der Innentasche seiner Lederjacke. »Bleiben Sie diskret!«

»Drei Großraumgleiter sollten ausreichen. Wir wollen schließlich nicht den Eindruck einer Besatzungsmacht erwecken.« Kormak grinste freudlos. »Darüber hinaus übertrage ich Ihnen die Befehlsgewalt über Lybreyz.«

Colonel Ashley Mara riss die Augen auf. »Lybreyz soll uns begleiten?«

Die Kommandantin der Dark Force stand mit auf den Rücken gelegten Armen vor dem Schreibtisch ihres Vorgesetzten und hoffte inständig, sich verhört zu haben. Sie war schon überrascht gewesen, dass Kormak ihr das Kommando über diese heikle Mission übertragen hatte.

Ashley hätte Wetten darauf abgeschlossen, dass der General persönlich nach Sub'Sisco fliegen würde. Aber offenbar hatte er sich Ihren Rat, dass sein Platz als Oberbefehlshaber der Armee im Hauptquartier und nicht an der Front war, zu Herzen genommen.

»Haben Sie ein Problem damit, Colonel?« Der Tonfall des Generals wurde eine Nuance schärfer.

»Darf ich offen sprechen, Sir?«

»Das durften Sie immer, Ashley.« Er lehnte sich zurück. »Also, was ist Ihr Problem?«

Die junge Frau blinzelte irritiert. »Sir, Lybreyz ist unberechenbar. Sie hat versucht, mich umzubringen. Mehrfach.«

Kormak winkte ab. »Das waren andere Umstände. Damals gehörte Lybreyz noch nicht der Dark Force an.«

»Sir, bei allem Respekt, aber muss ich Sie wirklich an den Vorfall kurz nach dem Anschlag auf das Pentagon erinnern?«

Ein Schatten legte sich über das Gesicht des Generals. Es war eine schwierige Zeit gewesen. Ashley hatte herausgefunden, dass Kormak für den Anschlag verantwortlich gewesen war. Es war ein Putsch gegen die in seinen Augen schwache Führungsspitze des Weltrats gewesen. Kormak hatte Ashley mit den Ermittlungen beauftragt – und sie hatte den Test bestanden, denn obwohl sie ihn als Drahtzieher entlarvt hatte, hatte sie geschwiegen und die Schuld stattdessen den örtlichen Nosfera in die Schuhe geschoben.3

Unter anderem, weil sie gewusst hatte, dass sie andernfalls ihr Todesurteil unterschrieben hätte. Niemand hätte ihr geglaubt, schließlich war der General ein Kriegsheld. Ashley hatte ihre Konsequenzen daraus gezogen. Sie hatte geschworen, Ihrem Land und deren Einwohnern zu dienen. Wenn das bedeutete, einen Pakt mit dem Teufel zu schließen, dann war sie bereit, dieses Opfer zu bringen.

»Sie waren widerrechtlich in mein Büro eingedrungen. Lybreyz hat lediglich gemäß ihrer Programmierung gehandelt. Ich versichere Ihnen, dass dies nicht wieder vorkommt. Jedenfalls nicht, solange Ihre Loyalität mir und dem Weltrat gilt.«