Mailands Monster / Milan's Monsters - Regina E.G. Schymiczek - E-Book

Mailands Monster / Milan's Monsters E-Book

Regina E.G. Schymiczek

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Beschreibung

Mailand: Stadt der Mode und des Designs, berühmt für seine Scala und seinen Dom. Auch eine Stadt, um auf Monster-Safari zu gehen? Dieses Buch will den Blick des Betrachters in Winkel und Ecken lenken, auf Motive, die eher ein Schattendasein im Licht der Attraktionen dieser Stadt führen. Zu unrecht, wie die 120 Farbaufnahmen belegen, die zum ersten Mal in gesammelter Form veröffentlicht werden. Wasserspeier, Blattmasken und Fabelwesen, als Steinmetz Arbeiten liebevoll bis ins kleinste Detail ausgeführt, befinden sich nicht nur am großartigen Dom selbst, sondern sind auch zahlreich in den noblen Einkaufsstraßen, über den exklusiven Mode- und Juwelierläden zu entdecken. Milan: City of fashion and design, famous for its Scala and its cathedral. Also a city for monster hunting? This book intends to guide the eyes of the reader to hidden corners and places, to motifs which lead a shadowy existence in the light of the city's attractions. Very wrongly so, as the 120 coloured photos prove which are published for the first time. Gargoyles, foliate masks and mythical creatures, carved out of stone with a love for details, are not to be found on the great cathedral alone, but also in the elegant shopping streets, perching above the exclusive fashion and jewellery shops.

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Seitenzahl: 18

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Für alle, die mit mir auf der Jagd waren.

For all, who went hunting with me.

Inhaltsverzeichnis

EINFÜHRUNG/INTRODUCTION

Wasserspeier/Gargoyles

EINFÜHRUNG/INTRODUCTION

Der Mailänder Dom ist in vieler Hinsicht außergewöhnlich: Das offizielle Gründungsdatum von 1389 ist relativ spät, um den gotischen Baustil, der seine Blüte zu dieser Zeit schon fast überschritten hatte, bis zum Ende durchzuhalten – dennoch wurde dies (fast) erreicht. Bemerkenswert ist auch die beeindruckende Anzahl von Bauskulpturen: ca. 3.400 Figuren befinden sich an den Fassaden des Doms – einige sind Darstellungen alttestamentlicher Personen oder Heiliger, viele davon sind jedoch auch Tiere, Wasserspeier, Fabelwesen oder Blattmasken. Da das mit Marmorplatten gedeckte Dach für Besucher zugänglich ist, können Interessierte diese Architektur-Ornamente „Auge in Auge“ studieren.

The official foundation date of 1389 is relatively late to guarantee a completion in pure gothic style that was already past its prime at that time. It is thus remarkable that this aim was (almost fully) achieved. What is remarkable as well is the impressive number of building sculptures: about 3,400 figures are situated on the facade of the church. Some of them are figures from the Old Testament, some are saints – most of them, however, are animals, gargoyles, grotesques, or foliate masks. As the roof is covered with marble plates and is open for visitors, those who are interested can study these architectural ornaments “eye to eye”.

Wasserspeier

Wasserspeier, die einzigen Bildwerke mit technischer Funktion an sakralen Bauwerken, gehören seit ca. 1220 zum gotischen Formenkanon dazu. Ihre rinnenförmigen Körper mit den ausgehöhlten Köpfen dienen dazu, dass Regenwasser von den Kirchendächern abzuleiten. Sie tauchten zuerst an der Kathedrale von Laon in Frankreich auf und eroberten von dort in rasanter Geschwindigkeit nahezu ganz Europa, so dass bereits 20 Jahre später keine gotische Kirche mehr ohne sie geplant wurde.

Erfunden wurden die Wasserspeier jedoch schon sehr viel früher: An ägyptischen, griechischen und römischen Tempeln wurden vor allem Löwenköpfe zum gleichen Zweck eingesetzt; der älteste bisher gefundene Löwenkopf wird auf das Jahr 2500 v. Chr. datiert. Die nachantike Bauweise war jedoch so massiv, dass herabströmendes Regenwasser keinen Schaden anrichten konnte und die Wasserspeier somit in Vergessenheit gerieten. Erst die filigranen Formen der Gotik machte diese Form der Entwässerung wieder notwendig.