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Ein Sturm verhallt in der Unendlichkeit. Verhallt das Rauschen jenes Ozeans. Menschen sind in Not, keiner hilft, sie werden sterben! Und in einem Nachen sitzen sie in tosender See. Sie scheinen verloren. So viele Menschen sind verloren - verloren im Einerlei der Zeit. Leben drehen sich im Kreis, Schicksale vergehen irgendwo. Und die Stürme toben durch die Welt! Allein stehst du im Nichts! Du hörst nur, wie der Teufel lacht und nirgends gibt es Segen. Dein Leben rinnt dir durch die zitternd-kalten Hände. Dir bleiben nur die Träume tief in dir. Sie sind so stark wie nie vorher und gehen niemals fort. Sie bleiben dir stets treu in dieser rauen, furchterregenden Einsamkeit. Sie bleiben dir, wenn nichts mehr bleibt! Sie bleiben dir in diesem wilden, tosenden Meer der Stürme!
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Seitenzahl: 32
Veröffentlichungsjahr: 2021
Blizzard
Blizzard
Vers
Weihnacht 2o2o
Weihnachten 2o2o
Nebelschwaden
Falsche Freunde
Am Fluss
Meer der Stürme
Am Deich
Was bleibt
Zeit der Störche
Sturm der Gezeiten
Die Muschel
Intensivstation
Sehnsucht
Ein Schicksal
Gedanke
Besuch
Lockdown-Song
Zeit
Alte Frau
Letzte Minute
Eine Frau
Späte Heimkehr
Der Arzt
Fort, nur fort
Am Straßenrand
Das Grauen
Wut
Schwer sind die Schritte,
Schwer die Sinne
Ein Sturm fegt über Wies´ und Feld
Was ich auch immer tu und spinne
Verworren das, was ich gewinne
Kein Sommer mehr, der ewig hält
Ich stapf durch hohe weiße Dünen
Am Horizont ist nichts zu sehn
Ich träum von Wiesen, ach, so grünen
Von sommerlichen summend Bienen
Und bleib doch hin und wieder stehn
Ein Echo hallt um meine Ohren
Wer ist´s, der mich hier lautstark ruft
Wohl scheint mein ganzer Kopf gefroren
Ich fühl mich schlecht und so verloren
in meiner dicken Winterkluft
Doch ist da niemand, nur mein Schatten
Verweht vom Sturm, schon nicht mehr da
Und hinter mir so drei vier Ratten,
die wohl wie ich auch keinen hatten,
die mich gerufen, ziemlich klar
So zieh ich weiter durch die Steppe
Der Blizzard ist so stark wie nie
Auf meiner Brust die Jesuskette
Und hinter mir die weiße Schleppe
Es schmerzt der Kopf, der Leib, das Knie
Kein Haus, kein Hof, nur tiefes Schweigen
Die Macht des Sturms wirft mich zurück
So gern würd ich mir selbst was zeigen
Vielleicht mich auch vor Gott verneigen
Jedoch gibt’s hier davon kein Stück
Verbotene Ängste in mir schütteln
Der Waldesrand scheint noch so weit
Wohl will der Sturm mich niederknüppeln
Vereiste Fäuste an mir rütteln
Und ich bin gar nicht mehr gescheit
Im Schweiße jener Fieberträume
zerbröselt alle Hoffnung schon
Da, dieser Wald, die lila Bäume
Ich schrei, dass ich sie nicht versäume
Erreich sie nicht, was für ein Hohn
Ich lieg im Schnee, verweht die Spuren,
die ich gesetzt vor kurzem noch
Der Blizzard streicht wie tausend Huren
hart über mich
Es stehn die Uhren
Ich fall und fall ins tiefste Loch
Und bin schon wieder fortgegangen
Nur immer weiter geradeaus
Ob da was Neues angefangen
Verklärtes Bild längst abgehangen
Im Schneesturm endets wie ein Graus
Am zugefrorenen Teich des Todes
halt ich kurz an und denke nach
Verspeis den Rest des harten Brotes
Die Kälte nagt, ist gar nichts Frohes,
hält mich am Orte schwer in Schach
Doch weiter geht die weite Reise
Der Blizzard treibt mich arg voran
Ein Klagelied, mal laut mal leise
Ich träum von mancher Frühlingsweise
Und ziehe weiter, halt nicht an
Verwirrte Träume drohn behände
Die Nacht bricht in den schweren Sturm
Ins Leere greifen meine Hände
Hoff, dass die Kraft ich nicht verschwände
Und gleiche einem Regenwurm
Und bin schon wieder fortgegangen
Durch Schnee und Eis, mein Lebensweg
Für immer in manch Traum gefangen
Den Blizzard dennoch durchgestanden
Zieh hin, wo meine Sonne steht
Sie fragte ihn:
Wo willst du hin
Erstarrt sah er ihr ins Gesicht
Es hatte wohl auch keinen Sinn
Er wollte fort
Egal
Wohin
Und trübe schien das Kerzenlicht
Er zog sich an,
Lief schnell hinaus
Ein Schneesturm kühlte sein Gesicht
Im Eiswirbel nicht Mann,
Nicht Maus
Es war so kalt,
Ein wahrer Graus
Am kleinen Bahnhof brannte Licht
Auf Bahnsteig 3
Stand noch ein Zug
Der Schnee verwirbelte die Zeit
Ein Alptraum
Oder
Selbstbetrug
Vom Alltag hatte er genug
Für eine Nacht
Vom Zwang befreit
Ein junger Mann mit schwarzem Schal
Kam auf ihn zu,
Umarmte ihn
Sie sahen sich das erste Mal
Und küssten sich ganz ohne
Qual
Und plötzlich machte alles Sinn
Vom Schneegestöber eingehüllt
Da liebten sie sich
Heftig, heiß
Manch´ ferner Traum schien da erfüllt
Ein Liebesbrief
Im Schnee zerknüllt
Die Liebe schmolz die Nacht,