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Nebel ziehen durch die Zeiten. Gesichter verwaschen, bleiben diffus zurück. Sie sind nicht erkennbar, doch sind sie da. Hinter allen Nebeln ahnst du Gesichter von Menschen. Sind sie Dir bekannt - sind es unbekannte Gesichter? Sind es unbekannte Schicksale? Du kennst sie vielleicht - die Schicksale ähneln deinem eigenen irgendwie. Doch du kannst sie nicht erkennen. Sie verbergen sich hinter all den grauen Nebeln. Und sie sind angstvoll auch, voller Sorgen. Mal sind sie deutlicher, mal vollkommen verzerrt. Sie sind am Leben, doch scheinen manche tot. Sie verstecken sich wohl hinter diesen Nebeln. Doch sie sind da - nein, Du bist nicht allein.
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Seitenzahl: 34
Veröffentlichungsjahr: 2020
Vorwort, Cydonia
Nebelgesicht
Heimkehr (Ein Wort nur)
Chorus
Der letzte Sommer
Parkplatz
Erkenntnis
Erkenntnis
Betrachtung
Annäherung
Eine Frau
Schneesturm
Stilles Ende
Ohne Worte
Die eine und die andere Frau
Die Wärterin
Familiendrama
Schneefall in der Bucht
Das bisschen Leben
Am Grab
Sehnsucht nach Glogau
Weihnachtsgeschichte
Ein Schicksal
Am Straßenrand
Die Herde
Späte Heimkehr
Alte Frau
Alter Mann
Nebel
Nebelschwaden
Hinter Nebelschleiern erkennen wir nur skizzenhafte Schemata. Sie sind wie Schatten und sie sprechen nicht. Sie jagen uns Angst ein. Sie sind da, doch wir wissen es nicht so genau.
Alles, was wie Nebel ist, scheint uns wie ein Irr-Bild.
Wir können nicht hinter diesen Nebel sehen, erkennen nichts mehr.
Ist da etwas?
Ist das alles normal?
Ein Mensch erscheint – wir sehen ihn – manchmal staunen wir – manchmal sind wir bestürzt.
Doch wir können nicht hinter seine Fassade schauen.
Wir sehen nur ein Bild, doch es sind viele Bilder da vor uns.
Das wahre Gesicht sehen wir dann nicht, es verbirgt sich hinter einem Schleier, hinter einem Nebelschleier.
Nur wenn wir verstehen können, wenn wir nachdenken,
wenn wir das ganze Bild betrachten, dann können wir vielleicht den wirklichen Menschen erkennen.
Nur dann, aber oft gibt es dieses „nur dann“ nicht.
Und dann bleibt der Mensch verborgen und verschwindet Stück um Stück in einem Schleier, in einem milchig-matten Nebelschleier.
Nebel in der Ferne
Wo Cydonia ist
Jenseits aller Sterne
Dunkelheit und Wärme
Ungewissheit, List
Alles wird entstehen
Was Cydonia macht
Nebel werden wehen
Kommen und Vergehen
Wo das Fremde wacht
Im Nebel sah ich ein Gesicht
Es sah mich an
Schwieg ohne List
Sah seine Augen auch, mehr nicht
Dort nah am Wald
Wo´s einsam ist
Es lächelte und ging vorbei
War schon vorüber
Irgendwann
Die Zeit davor schien einerlei
Nur Regen fiel ins Gras sodann
Ich suchte es
Doch es blieb fort
Ein Sturm verwehte Baum, Strauch,
Mich
An jenem märchenhaften Ort
Bliebs eine Täuschung sicherlich
Der Nebel wabert übers Feld
Er macht Gesichter
So und so
Ob Sehnsucht ihn zusammenhält
Scheint traurig er
Vielleicht auch froh
Nur Nebel formte ein Gesicht
Und nahm es fort
Oft denk ich dran
Viel später dann jenseits vom Licht
Fiel Regen sanft ins Gras
Sodann
(Ein Wort nur)
Er sagte nur:
Komm, es ist gut
Und ich war da
An jenem Ort
Er sagte es
Das machte Mut
Ich fühlte nichts
Nur kaltes Blut
Und hatte kaum ein kluges
Wort
Ich schimpfte bald
Auf ihn
Auf mich
Und war so weit
Ganz weit vom Glück
Es trieb mich fort
Ganz sicherlich
In jene Welt
Die fürchterlich
Vom Leben
Ach
Wollt ich ein
Stück
Ich kam zurück
Mit Narben
Ja
Und ging zu ihm
Mit schwerem Blut
Er war nicht fort
Er war noch da
Er sprach erst nichts
Als er mich sah
Und dann sprach er
Komm, es ist gut
Es war der Chor der Toten
Der Chorus aus dem Grab
Er hatte Hufe, Pfoten
Er war nicht mal verboten
Weil es den Sinn nicht gab
Schnell fing er an zu singen
Und schwebte übers Land
Wo gute Menschen gingen
Da hingen tausend Schlingen
Da schien das Glück verbannt
Er schaffte neue Viren
Die brachten Leid und Tod
Und wo sie hingetrieben
Nach West, Ost, Nord und Süden
Ward bald zu Gift manch´ Brot
Der Chorus doch sang weiter
Die halbe Welt schon starb
Noch schien das Wetter heiter
Und niemand ward gescheiter
Der Singsang klang apart
Mit Hass und Wut und Kälte
Zog schnell voran der Chor
Er huldigte dem Gelde
Er liebte Angst und Schelte
Manch´ Hoffnung starb im Moor
Doch dann schlug jene Stunde
Da ward der Chor zu Staub
Da heilte manche Wunde
So stark die Welt,
Die runde
Und keiner blieb mehr taub
Der Chorus all der Toten
Fiel bald zurück ins Grab
Die Viren, Hufe, Pfoten