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Auch wenn es den Anschein hat: hier handeln keine Menschen. Sie bilden sich zunächst nur ein, welche zu sein. Man treibt ein übles Spiel mit ihnen. Welche Veränderungen sind noch möglich?
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Veröffentlichungsjahr: 2014
Es soll eine eigenartige Welt beschrieben werden. Welt, die nur aus Lug, Betrug, mehr Schein als Sein besteht, ähnlich der realen Welt der Menschen? Ja und nein.
Es mag Leute geben, die sich an der Namensgebung für die männlichen Wesen stören: Ralf, Ralph,RF und nicht zuletzt: der eben nicht reale Ralph Fiennes! ( den so realen Menschen gibt es ja, daher soll er hier nicht auftauchen!) Vielleicht soll die Namensgebung verwirren ?
"Es war alles schon einmal da, es wiederholt sich.."
Bedauerlich, wenn es das Thema Film betrifft (man denke da nur an die vielen Neuverfilmungen, die ich oft schlechter finde als den ersten Film), aber im normalen Leben?
Ist es nicht genau das, was wir jeden Tag tun? Wir wiederholen uns, erledigen Dinge stets auf die gleiche Art und Weise? Egal, ob auf Arbeit oder in Freizeit und Urlaub?
Wen wird es erstaunen, dass mir Edgar Allan Poe`s Zitat mehr zusagt, da so lautend:
"Ist nicht alles, was wir sehen oder scheinen, nur ein Traum innerhalb eines Traumes?"
Ich denke, wir leben nicht in eine Art Traumwelt, aber das Leben kann traumhaft sein, wenn wir es richtig zu leben verstehen..
Meine Scheinwelt oder Traumwelt, evtl.auch Märchenwelt ist weder märchenhaft, eher albtraumhaft, aber der schöne Schein kommt drin vor: Männer, nach denen sich Frauen gern umdrehen, voller Charme, Widersprüche, mal offener, mal versteckter Aggressivität, mit ihren eigenen Wünschen, Plänen, die mancher Frau ein ewiges Rätsel bleiben. Sie tauchen auf, um irgendwann zu verschwinden, wenn man sie benötigt, kann man sie wieder auftauchen lassen oder eben nicht mehr.
Es geht um den Stoff für einen Film. Er möchte gefunden und verändert werden.
Ist dieses Buch nun gut oder schlecht? Darf es verändert werden und wenn das geschieht, was könnte noch passieren?
Wird die Arbeit wichtiger für jene Männer oder haben die Partnerinnen irgendeine Chance, mit ihnen normal zu leben? Und wenn diese Chance kommt, worin besteht dieses Leben, kann es als reales Leben bezeichnet werden? Sind es Menschen oder nur menschenähnlich? Manches mag möglich sein, aber...
Ich sehe mich selbst, wie ich vor einem weißen Blatt Papier sitze und zeichne. Es wird ein Mensch von hinten, der an einem Schreibtisch sitzt und auch etwas zeichnet, der auch zeichnet. So komme ich mir momentan vor: ich schlage mich mit Wiederholungen herum, von denen ich nicht weiß, welchen Sinn sie ergeben.
Wohlgemerkt: mit literarischen Wiederholungen! Wiederholungen, wie man sie im TV zu sehen bekommt, kann ich kaum ertragen noch sehe ich sie gern. Ist das nicht gelogen? Halb und halb. RF sehe ich bisweilen gern ein zweites und sogar drittes Mal an, nur nicht ständig in leidenden Gestalten. Es liegt nicht daran, dass ich speziell RF nicht leiden sehen mag, so geht es mir mit allen Darstellern. RF?
Ja.....
Vor meinem inneren Auge entsteht der Typ in Vergangenheit, in Gegenwart und in Zukunft. Aber er vereint in dieser Geschichte eben nicht diese Ebenen in sich, es werden drei, manchmal sogar vier Gestalten sein, die fast gleich aussehen.
Und da gibt es noch jenes Bild:
Mann steht vor einem Spiegel, stützt sich auf, sieht einen Text an, den er entweder gesprochen hat oder noch sprechen wird. Ich kann diesen Mann nicht kennen, habe ihn weder in seiner Garderobe besucht noch bin ich eine Reporterin, die ihm je eine Frage stellte. Möchte ich das? Ja und nein... Und weil das nicht möglich ist , schuf ich unreale Gestalten, die so aussehen wie Ralph Fiennes. In der Scheinwelt darf ich aus einer realen Person viele virtuelle Geschöpfe formen...
Vor den Augen des ICH - Erzählers verschwimmt das Reale, er darf eintauchen in das Geschehen in dieser fiktiven Welt....
1.Teil
Ralf steht vor einem nicht all zu großen Spiegel, der über dem Tisch hängt, auf den er sich müde stützt.
Loki scheint ihn hämisch anzugrinsen?
Er weiß nicht mehr genau, wer ihm dieses kleine hässliche Figürchen einst schenkte, es steht schon einige Jahre direkt vor ihm und immer wenn er von einer Vorstellung in dies Zimmer zurückkehrte, schaut er zuerst den Gott der Scherze, des Schabernacks an.
Und nie hatte er Hintergedanken oder Ideen zu diesem Gegenstand!
Wenn er nun in sich hinein hört, meint er, neben der Stimme seines Unterbewusstseins eine andere zu hören, es könnte durchaus die von Loki sein.
"Unvollkommen, ja, ihr Wesen seid doch alle so voller Fehler. Es wird dir nie gelingen, hinter den wahren Sinn des Stücks zu kommen. Und wenn du es noch 100 Mal spielen solltest.."
"Warum nennst du mich Wesen? Bevorzuge doch bitte das Wort Mensch, Schauspieler, Künstler, aber Wesen klingt so nach..."
"Unwirklich? Trifft es das nicht?"
Loki grinst plötzlich kaum mehr, oder bildet er sich das auch nur ein?
Er nimmt die Gestalt aus kaltem schwarzen Gestein prüfend in die Hand, gerade so, als sähe er sie das erste Mal, wiegt sie . Sie scheint auch schwerer zu sein als sonst, er hasst alle seltsamen Gedanken in sich oder beginnt er nun dieses Geschenk zu hassen? Dann sollte er es....
Und schon umfasst seine kräftige, sehnige Hand das kleine Monster, blickt in den Spiegel und überlegt auch schon, in welche Richtung sein Wurf gehen könnte, als es zaghaft klopft, dann etwas lauter.
Aufatmend schüttelt er den Kopf, stellt Loki an den alten Platz, dreht sich um und setzt Gleichmut auf.
"Kommen Sie nur herein, Pieter.."