Mondsüchtig: Die Vollstreckerin - Kitty Harper - E-Book
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Mondsüchtig: Die Vollstreckerin E-Book

Kitty Harper

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Beschreibung

Auch die schnellste Jägerin kann zur Beute werden, wenn die Gejagten sich vereinen und erheben. Nova Johnson ist eine Huntsmen. Normalerweise jagt sie verbrecherische Dämonen. Doch dieses Mal erfüllt sie keinen Auftrag des Rates, dieses Mal sinnt sie auf Rache. Apollo Adams ist ihr erklärtes Ziel, denn er ist für den Tod ihres Vaters verantwortlich. Da gibt es nur ein Problem: Rai Mayo, Novas beste Freundin und Kitsune, ist seine Geliebte. Der innere Kampf bringt Nova an ihre Grenzen. Als dann New York auch noch von einer Ghul-Seuche heimgesucht wird, steht für Nova fest: Nur Apollo Adams kann dafür verantwortlich sein, denn er ist Luzifer! Mystische Wesen, übersinnliche Fähigkeiten und prickelnde Erotik in einem düsteren Romantasy-Abenteuer. Band 5 der MONDSÜCHTIG - Reihe! Die MONDSÜCHTIG-Reihe ist eine monatlich erscheinende Reihe in 12 Bänden. Jeder Band ist in sich abgeschlossen, allerdings gibt es einen überspannenden Handlungsbogen.

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Prolog
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Danke
Eine Bitte
Personen
Apollo Adams
Aria Woods
Asmodai
Belladonna Frost
Dominique von Stein
Eldridge von Stein
Flinn Riker
Gregory Rossos
Henriette Blackman
Ingrid Frost
Natalja Rossos
Quentin Riley
Rai Mayo
Silvaria Trevils
Kleiner Dämonenführer
Asmodai
Beelzebub
Engel
Erinnye
Erzengel
Gefallener Engel
Hexe
Hexenmeister
Kitsune
Luzifer
Nachtwandler
Nephilim
Satan
Sukkubus
Tagwandler
Leseprobe Die Schwestern des Todes
Kapitel 1
Kapitel 2
Leseempfehlungen
Weltenbrand

MONDSÜCHTIG

 

Von Kitty Harper

 

 

Buchbeschreibung:

Auch die schnellste Jägerin kann zur Beute werden, wenn die Gejagten sich vereinen und erheben.

 

Nova Johnson ist eine Huntsmen. Normalerweise jagt sie verbrecherische Dämonen. Doch dieses Mal erfüllt sie keinen Auftrag des Rates, dieses Mal sinnt sie auf Rache. Apollo Adams ist ihr erklärtes Ziel, denn er ist für den Tod ihres Vaters verantwortlich. Da gibt es nur ein Problem: Rai Mayo, Novas beste Freundin und Kitsune, ist seine Geliebte. Der innere Kampf bringt Nova an ihre Grenzen. Als dann New York auch noch von einer Ghul-Seuche heimgesucht wird, steht für Nova fest: Nur Apollo Adams kann dafür verantwortlich sein, denn er ist Luzifer!

 

Mystische Wesen, übersinnliche Fähigkeiten und prickelnde Erotik in einem düsteren Romantasy-Abenteuer.

 

Band 5 der MONDSÜCHTIG - Reihe!

 

Die MONDSÜCHTIG-Reihe ist eine monatlich erscheinende Reihe in 12 Bänden. Jeder Band ist in sich abgeschlossen, allerdings gibt es einen überspannenden Handlungsbogen.

 

Fortsetzung der 2018 erschienenen Reihe!

 

Band 5 der MONDSÜCHTIG - Reihe!

 

Weitere Bände der Reihe:

Teil 1: Im Bann der Füchsin (November 2019)

Teil 2: Die Nachtwandlerin (Dezember 2019)

Teil 3: Die Sündenfresserin (Januar 2020)

Teil 4: Der Sukkubus (Februar 2020)

Teil 5: Die Vollstreckerin (März 2020)

Teil 6: Die Schwestern des Todes (April 2020)

Teil 7: Die Armee der Finsternis (Mai 2020)

Teil 8: Engelsschwingen (Juli 2020)

Über den Autor: Kitty Harper ist das Pseudonym einer nerdigen Mutter von zwei Nachwuchs-Nerds und der Ehefrau eines Ober-Nerds. Zusammen begeistern sie sich in trauter Nerdigkeit für alles, was auch nur im Entferntesten mit Fantasy, Mystik und Science Fiction zu tun hat. Während die Nachwuchs-Nerds noch an der Vervollkommnung ihrer Kängeroo-Zitate und Nightwish-Songtexten arbeiten, widmet sich die Autorin Höherem. Das Schreiben eigener Texte ist ihr liebster Zeitvertreib und wenn sie nicht gerade durch virtuelle Welten hastet und mit Schwertern herumfuchtelt, versinkt sie in der nordischen Mythologie oder in anderen längst vergangenen Epochen.

Kitty Harper schreibt gerne sinnliche Erotik, ohne dabei vulgär zu werden. Manchmal ein wenig SM, manchmal aber auch starke Frauen, die den Herren der Schöpfung zeigen, wo es langgeht. Kitty hofft, dass ihr genauso viel Spaß an ihren Geschichten habt, wie sie selbst.

Newsletter: https://www.kitty-harper.de/newsletter/

 

MONDSÜCHTIG

Die Vollstreckerin

 

Von Kitty Harper

 

 

 

 

 

1. Auflage, 2019, Neuauflage der 2018 erschienenen Reihe

©Kitty Harper – alle Rechte vorbehalten.

c/o easy-shop

K. Mothes

Schloßstraße 20

06869 Coswig (Anhalt)

 

Email: [email protected]

Cover: Dream Design – Cover and Art - Renee Rott unter Verwendung der Bilder ©Adobestock

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Korrektorat/ Lektorat: Carmen Smorra, Christina Blechinger, Christine S. Lade, Susann Ackermann

Verwendete Schriftarten: Linux Libertine O, Times New Roman, Raustila (TT), Exmouth, Trajan 3 Pro, Arial

 

-- Alle Rechte vorbehalten! --

 

Auch die schnellste Jägerin kann zur Beute werden, wenn die Gejagten sich vereinen und erheben.

Prolog

Ich kauerte mich ins feuchte Gras und sog den würzigen Geruch der Friedhofserde ein. Wirklich ein ansprechender Ort für ein erstes Date. Nun ja, nicht dass ich schon jemals ein Date gehabt hätte. Das bringt der Job einer Huntsmen nun mal nicht mit sich. In der Stellenbeschreibung wird übrigens strengstens davon abgeraten. Und schon gar nicht würde ich ihn oder sie – überrascht? – mit auf den Friedhof nehmen. Ich schüttelte mich angewidert und spähte über die Grasnarbe. Bei dem Anblick, der sich mir bot, verzog ich angewidert das Gesicht. Und schon gar nicht würde ich meinen potenziellen Partner zu einer solchen Veranstaltung schleppen.

Unweit von meiner Position befand sich ein mannshohes Lagerfeuer. Ein paar mit Kapuzen angetane Herren – im normalen Leben höchstwahrscheinlich Kinderarzt oder Anwalt – hatten sich um das Feuer gruppiert und beteten einen – bitte nicht lachen – Ninimini an. Niniminis sind gehörnte Dämonen, die ihre Huldiger mit Gold, Ruhm und Ehre – und dem ganzen dazugehörigen Quark – überhäuften. So lange sie ihnen huldigten. Aber wehe, einer wagte es, nicht genug Enthusiasmus in die ganze Anbeterei zu legen. Dann konnten Niniminis ziemlich unangenehm werden. Und was noch viel schlimmer war: Diese Typen brachten mit ihrem Geltungsbedürfnis die ganze Bevölkerung der Stadt in Gefahr. Einmal losgelassen, konnten diese Dämonen zu einer echten Bedrohung werden.

Ich schüttelte fassungslos den Kopf. Dass überhaupt jemand wagte, sie noch zu beschwören, grenzte entweder an grobe Fahrlässigkeit oder grenzenlose Dummheit. Ich tippte auf Letzteres. Männer mit unstillbarer Gier waren so. Ich hingegen … brauchte nicht viel, um meinen Auftrag zu erfüllen und diese Stadt zu schützen. Ich brauchte noch nicht einmal einen Grund. Allein die bloße Erwähnung eines Niniminis reichte aus und der Rat der Huntsmen gab Dämon und Menschen zum Abschuss frei.

Meine Knöchel knackten, als ich den Griff um das Heft des Dolches, der für mich geschaffen als Fortsetzung meiner Hand fungierte, verstärkte. Heute Nacht würde keine Menschenseele ihr Leben lassen, nur Dämonen und diejenigen, die es wagten, ihn zu beschwören.

Als ich mich aus dem Dickicht erhob, raschelte es leise, doch die Beschwörer ließen sich nicht ablenken. Na immerhin das wussten sie. Eine unaufmerksame Sekunde und der leicht reizbare Dämon würde rasend werden. Mein Glück – ihr Pech. Ich konnte nicht verhindern, dass meine Mundwinkel verräterisch zuckten, als ich mit voller Absicht auf einen Ast trat. Sorry, Jungs.

Die versammelte Mannschaft der Kapuzenträger stoppte in ihren Huldigungen, zog demonstrativ – wirklich, ich konnte sehen, wie ihre Hälse sich verkürzten – die Köpfe ein und drehten sich unisono nach dem Geräusch um. Inklusive Dämon, dessen glühende Feueraugen mich sofort ins Visier nahmen. Ich hob meine Klinge und zuckte entschuldigend mit den Schultern. »Mein Fehler«, hauchte ich, »aber ich wollte euch wirklich nicht bei der Beschwörung stören.« Keine Ahnung, was ich hier tat. Plappern war meine schlechteste Eigenschaft und sie trat immer dann gehäuft auf, wenn ich nervös war und nicht wusste, wie ich aus der Situation, in die ich mich gerade hineinmanövriert hatte, wieder herauskam.

»Warum tust du es dann?«, knurrte eine Kapuze. Der Ninimini verlor sein Interesse an mir und nahm den Sprecher aufs Korn. Ich deutete mit der Klinge auf ihn.

»Deswegen.« Und dann ging ich in Deckung. Kein Huntsmen – auch kein weiblicher – legte es darauf an, sich mit einer Bande wütender Kapuzenträger zu messen, wir bevorzugten Dämonen. Aber wir hatten nichts dagegen, wenn der Dämon sich vorher ordentlich an den Idioten austobte, die so dumm waren, ihn zu beschwören. Ich verkroch mich hinter dem Busch und wartete geduldig, bis die Kampfgeräusche erloschen. Keine netten Geräusche. Ich verspürte nicht wirklich Lust, nach passenden Assoziationen zu diesen widerlichen Lauten zu suchen, nur damit ich sie auf ewig mit einem … Nein, stopp! Ich versuchte nur, mich auf den bevorstehenden Kampf zu konzentrieren.

Niniminis sind trotz ihres niedlich klingenden Namens große, schwerfällige, gehörnte Dämonen mit humanoider Form, klauenbewehrten Händen, ziegenbockähnlichem Unterbau, nicht sehr schnell und etwas einseitiger Intelligenz. Sie dachten in zwei Kategorien: Sie huldigten mir, gute Menschen. Sie huldigten mir nicht, Mittagessen. Oder Mitternachts-Imbiss. Solche Veranstaltungen fanden ja meistens nicht am Tag statt. Spielte eigentlich auch keine Rolle. Die Grabesstille nach dem letzten schmatzenden schreienden Reißen war dann wohl mein Zeichen. Ich atmete ein letztes Mal tief durch, sprang auf, wirbelte herum und stürzte mich schreiend in den Kampf.

Kapitel 1

Man sagt, dass Erste, das man von einem geliebten Menschen vergaß, wenn er starb, war der Klang der Stimme. Doch ich hatte noch viel mehr vergessen. Ich hatte das Spiel seiner Gesichtsmuskeln vergessen, wenn er lächelte, die Art seiner Bewegungen, wie es sich anfühlte, wenn er mich umarmte. Es mochten nur Kleinigkeiten sein, aber sie waren wichtig, weil sie uns mit den Menschen, die wir liebten, verbanden.

Es gab viele Gründe, die mich nach New York geführt hatten, doch die Verzweiflung, nicht mehr zu wissen, wie sich die Stimme meines Vaters angehört hatte, machte mich rasend. Zunächst war da schlicht ein Auftrag vor zwei Jahren, der mir Grund genug gab, die Stadt aufzusuchen. Die Organisation verteilte nicht viele und auf genau die Gelegenheit hatte ich gewartet. Immerhin war er in der Stadt – der Mörder meines Vaters. Doch davon wusste die Organisation nichts. Für sie war er im Kampf gefallen. Doch wie sollten alte Männer mit langen Bärten auch wissen, was in der realen Welt vor sich ging, wenn sie den ganzen Tag in ihrem Elfenbeinturm hockten und Menschen wie Figuren auf dem Schachbrett hin und her schoben? Ein Dämon, der gegen den Vertrag verstoßen hatte, hielt sich in der Stadt auf. Ich lachte höhnisch auf und nippte an meiner Cola. Einer? Hunderte! Seit diesem schicksalhaften Auftrag, der mich endlich in die Nähe von Apollo Adams brachte, hatte ich die Stadt nicht mehr verlassen. New York war zu meinem Gebiet geworden und ich machte einen verdammt guten Job, die wirklich bösen Dämonen in Schach zu halten und den Huntsmen alle Ehre.

Und dann war da noch Rai Mayo. Ich hatte nicht vorsätzlich gehandelt, als ich die Nähe zu Rai Mayo suchte. Ja, ich wollte an Adams herankommen und seine kleine Studentenfreundin bot ein lohnendes Ziel. Doch ich hätte niemals mit einer derartig dramatischen Entwicklung der Ereignisse gerechnet. Hin und wieder erledigte ich einen Auftrag des Rates, die gaben mir schließlich Grund genug, in der Stadt zu bleiben. Nicht dass die alten Herren noch auf die Idee kamen und mich an einen anderen Ort schickten. Von meiner Blutfehde gegen Adams wussten sie nichts. Wenn der Rat davon erfahren würde, säße ich auf dem schnellsten Wege in einem Flugzeug nach Hongkong und durfte dort für Ordnung sorgen. Nein, ich musste in New York bleiben.

In den letzten Monaten war Rai mir zu einer Freundin geworden, genau wie ich es geplant hatte – doch ich hatte nicht bedacht, dass ich Gefallen an ihrer Freundschaft finden würde. Über sie wollte ich an Apollo Adams herankommen. Auch wenn es nicht die feine Art war, aber einen Mann wie den Pharma-Milliardär klingelte man nicht einfach heraus und konfrontierte ihn mit vagen Behauptungen. Aber ich war mir so sicher, Apollo Adams trug die Schuld am Tod meines Vaters. Ich wollte ihn damit konfrontieren, ihn zur Rede stellen … doch dann kam alles anders.

Ich glaubte mich schon am Ziel, als ich in sein Penthouse eindrang. Dem Pförtner reichte mein Name … und er ließ mich den Fahrstuhl betreten. Doch was ich dann sah, stellte mein bisheriges Weltbild auf den Kopf.

Rai Mayo, die süße kleine Rothaarige, die ich für naiv gehalten hatte, weil sie mit einem Mann verkehrte, der Dämonen für seine Zwecke einsetzte, war eine Kitsune. Und Apollo Adams … niemand Geringeres als Luzifer.

Ich verzog höhnisch das Gesicht. War ja klar, dass meine Blutfehde nicht einfach mit der Beseitigung eines Menschen endete. Nein, es musste gleich ein Gefallener Engel sein. Nicht, dass ich geglaubt hatte, dass es sie überhaupt gab. Aber warum eigentlich nicht? Ich jagte Dämonen im Auftrag einer Geheimgesellschaft. Warum sollte es da nicht auch Engel und … Fuchsgeister geben. Rai Mayo war eines dieser mystischen Wesen. Und sie war mir zu einer Freundin geworden.

Was die Situation wirklich verkomplizierte war Luzifer. Nicht umsonst gab es einen Vertrag, der einen brüchigen Frieden zwischen den Huntsmen und den Dämonen herstellte. Würde ich mich wie eine Furie auf Luzifer stürzen, könnte – nein, würde es – den Frieden zerstören. Mal ganz davon abgesehen, dass ich nicht davon ausging, ihn zu besiegen. Mein Tod war mir egal, aber nicht, was danach passierte. Tötete eine Huntsmen einen Gefallenen Engel, gäbe es Krieg.

Meine Anschuldigungen gegen Apollo Adams stützten sich auf die Aussagen eines Wachmannes, der gehört haben wollte, wie der Dämon Adams Namen erwähnte. Nein, wenn ich Luzifer beschuldigen wollte, brauchte ich Beweise, die ich dem Rat vorlegen konnte. Und dann gab es da noch die klitzekleine Hürde, dass ich Rai mochte. Sie liebte ihn und ich wollte ihr nicht wehtun. Ich hatte sie zusammen gesehen, wie sie sich anschauten. Und das bereitete mir verdammt noch mal Kopfschmerzen!

Seit drei Wochen nun hockte ich in dieser Bar und beobachtete Rai und ihren … Engel. Drei verdammte Wochen war es her, dass Luzifer seine Flügel verloren hatte und seit drei Wochen haderte ich mit mir. Sollte ich Beweise gegen Apollo Adams sammeln? Immerhin hatte ich die Aussage des Wachmannes, dass Adams an dem Vorfall – also auch am Mord meines Vaters – irgendwie beteiligt gewesen war. Damals noch war ich fassungslos gewesen. Wie konnte ein Mensch sich mit Dämonen einlassen? Doch als ich erfuhr, das Apollo Adams Luzifer war, war diese Zusammenarbeit nicht mehr ganz so abwegig.

Aber er war auch der Mann meiner Freundin, und … was die Sache noch viel unerträglicher machte … sie hatten mich in ihre Mitte aufgenommen, schenkten mir Vertrauen und Wissen und hatten mir sogar einen Blick auf den Höllenschlund gewährt. Das also war der eigentliche Grund, warum New York eine Ausgeburt an Sünden und Verbrechen war: Der Höllenschlund befand sich direkt unter der Stadt, genau genommen unter … mir. Im Keller dieser Bar.

Ich nippte an meiner Cola. Rossos – der Inhaber der Bar – war wie zu erwarten auch nicht menschlich. Manchmal fragte ich mich, ob in diesem Etablissement nicht Menschen die Exoten waren. Mein Handy surrte und ich warf einen Blick auf das kurz aufleuchtende Display. Ein Ort, eine Uhrzeit vor einer vierstelligen Nummer mit einem Code, der auf die Art des Dämons hinwies. So kommunizierten die Huntsmen mit ihren Jägern. Es gab eine zentrale Stelle, die die Vollstreckungen überwachte. Wir töteten nicht per se jeden Dämon, der uns über den Weg lief. Genau genommen hatte dieses Verhalten fast zur Auslöschung der Huntsmen geführt. Um die Organisation vor der vollständigen Vernichtung zu retten, waren wir einen Vertrag eingegangen, der uns erlaubte, die Drecksarbeit für die Dämonen zu erledigen. Huntsmen gingen nur gegen Verbrecher aus der Dämonenwelt vor. Wir sorgten dafür, dass die Dämonen unerkannt unter den Menschen leben konnten, indem wir ihren Abfall beseitigten. Und ich war eine dieser Müllmänner. Nova Johnson, durch so viel Leid kalt wie Stahl, tötete ich, was sie mir vor die Kimme schoben.

Indem ich in New York Müllmann spielte, sicherte ich mir das Recht, auf unbestimmte Zeit in New York zu bleiben. Und Adams im Auge zu behalten. Was sollte ich auch machen? Luzifer genoss praktisch so etwas wie diplomatische Immunität. Vielleicht war er sogar bei der Vertragsunterzeichnung dabei gewesen. Himmel und Hölle … Ich konnte es drehen, wie ich wollte. An Apollo Adams respektive Luzifer war kein Herankommen.

Hastig leerte ich mein Glas und wollte eine Fünfdollarnote auf den Tresen werfen, doch Rossos schüttelte lächelnd den Kopf. »Lass stecken, Nova. Wir sind dir so viel schuldig, dass du bei mir trinken kannst, so viel du willst, ohne zu bezahlen.«

Ich verzog das Gesicht. Greg Rossos war ein echt netter Kerl, wenn er nicht gerade ein Nephilim gewesen wäre. Halb Engel, halb Mensch. Gerade ihm wollte ich nichts schuldig sein.

»Lässt du Adams auch umsonst trinken?«

Rossos polierte stoisch weiter. »Den nicht, aber der hat auch nicht deinen …«, er grinste böse, »rechten Haken.«

Ich musste lachen. »Wolltest du etwas Anzügliches sagen?«

Er schüttelte lässig den Kopf. »Bin doch nicht lebensmüde. Lass dein Geld stecken, Kleine. Hauptsache du hältst ein Auge auf …« Rossos ließ den Satz ausklingen, sein Blick glitt Richtung der kleinen Nischen, die sich im hinteren Teil des Lokals befanden, dorthin, wo Rai und ihr Engel sich meistens zurückzogen, wenn sie hier waren. Ich wandte mich wieder um und nickte.

»Ja, natürlich passe ich auf.« Seit drei Wochen verhielt sich Adams seltsam. Rai machte sich Sorgen und wollte, dass zumindest immer jemand in seiner Nähe war. Sie schob es auf den Verlust seiner Flügel, aber ich glaubte nicht daran. Adams war Luzifer und das bedeutete, dass er nichts Gutes im Schilde führen konnte. Wenn überhaupt passte ich auf Rai auf, dass er ihr nichts antat … oder anderen Menschen. Wenngleich ich auch eine Vollstreckerin war, so gab mir das noch lange nicht das recht, einen Engel seines Ranges zu töten. Bei jedem anderen Dämon hätte der Rat wohl ein Auge zugedrückt. Aber bei Adams … Scheiße, wenn ich Luzifer tötete, könnte das einen Krieg nach sich ziehen. Nein, ich hatte keine Gewissensbisse, nur kümmerte ich mich lieber vorher um die Konsequenzen meines Handelns, als im Nachhinein die Scherben zusammenzukehren. Ich presste die Lippen aufeinander und schluckte die Lüge. Was sollte ich denn auch machen? Sollte ich hingehen und Rai erzählen, dass Apollo Adams am Tod meines Vaters schuld hat? Nein. Sollte ich hingehen und diesem verdammten Engel den Kopf abschneiden? Ja! Konnte ich es? Nein! Es war zum Haare raufen. Also tat ich, was ich am besten konnte. In dieser Sache nichts unternehmen, beobachten und weiterhin Dämonen killen. Die Untätigkeit machte mich noch rasend!

»Ich muss los, Greg!« Ich stellte mein Glas auf das Geld und sprang vom Barhocker. »Man sieht sich!«

»Sei ein braves Mädchen!«, rief er mir noch hinterher. Ich verzog das Gesicht. Natürlich, ich werde ganz brav sein und meinen Unmut an einem verbrecherischen Dämon abreagieren. Der kann zwar nichts für meine Tatenlosigkeit, aber er hat die Strafe mit ziemlicher Sicherheit verdient.

»Hey, Buffy, wo hin so schnell?«, begrüßte mich Rai und stellte sich mir in den Weg. Meine Miene verfinsterte sich automatisch.

»Sag das noch einmal, und …«, drohte ich, doch ich konnte meinen Satz nicht einmal beenden. Rai hob sofort entschuldigend die Hände.

»Sorry, ich wolle dich nicht ärgern, aber ich habe deinen Rat befolgt und nach Jägern gesucht und Buffy ist die Einzige, die mir untergekommen ist.«

Ich rollte mit den Augen. Unter Jägern war Sarah-Michelle Gellar das gleiche, wie Helene Fischer unter Metal-Heads. Sie erzeugte spontanen Brechreiz. »Du kennst meine Meinung zu Buffy.«

»Nicht wirklich, weil du mir nämlich praktisch nichts über die Jäger erzählst.« Hörte ich da so etwas wie einen Vorwurf in Rais Stimme? Unmöglich, da Rai das integerste Wesen auf diesem Planeten war. Sie hatte Adams Zorn auf den Hexenmeister, nachdem dieser ihm die Flügel genommen hatte, abgemildert und damit wahrscheinlich unser aller Leben gerettet. Einen wütenden Engel – wenn auch flügellahm – wollte sich niemand gegenüber sehen.

»Und die Jägerseite ruft.« Ich hob demonstrativ mein Handy. »Hab einen Auftrag bekommen und bin etwas in Eile.«

»Ein … Auftrag?«

»Rai, ich kann dir nicht viel sagen, weil ich einem strengen Kodex folge. Nur so viel: Nach heute Nacht wird ein böser Dämon weniger in dieser Stadt wandeln, okay?«

Rai wirkte nicht überzeugt.

»Ich gehöre zu den Guten, ja?«

Die Mundwinkel der Kitsune hoben sich. »Okay. Soll … kann … ich … dir helfen?«, bot sie zögerlich an. Kopfschüttelnd verneinte ich.

»Danke, aber ich kämpfe seit meinem zwölften Lebensjahr gegen Dämonen. Du bist zwar eine hervorragende Kämpferin, doch ich würde dich lieber an der Quelle allen Übels sehen.« Ich verzog das Gesicht, als hätte ich auf eine Zitrone gebissen. Verdammt, das hätte ich nicht sagen dürfen. Mein Unmut gegenüber Adams durfte niemals die Oberhand gewinnen. »Bei Apollo«, fügte ich entschuldigend hinzu. »Damit er keine Dummheiten macht, weil der Verlust seiner Flügel ihn kopflos werden lässt.« Innerlich rollte ich mit den Augen. Besser ich hielt jetzt den Mund, bevor ich es noch schlimmer machte. Aber Rai lachte und umarmte mich dann.

»Hab schon verstanden, Nova. Ich kümmere mich um Apollo und du schaltest die fiesen Dämonen aus.«

Meine Mundwinkel kräuselten sich, obwohl mir überhaupt nicht nach Lachen zumute war. Doch Rai hatte diese Art, dass sie alle mit ihrer Fröhlichkeit ansteckte. Ist so nen Kitsune-Ding. Fuchswesen sind geradezu ein wandelnder Duftbaum, was stimmungsaufhellende Pheromone anging.

Ich erwiderte ihre Umarmung und verabschiedete mich. »Jetzt muss ich aber wirklich los.« Den Nachsatz, der mir eigentlich auf der Zunge lag, verkniff ich mir. Heute hatte ich einen ganz besonders fiesen Zeitgenossen auf der Agenda. Noch im Hinausgehen öffnete ich die Nachricht und überflog die kryptischen Hinweise. Neben der Adresse enthielt die Mitteilung auch ein paar zusätzliche Informationen. Es handelte sich um einen Ghul, der sich auf einem Friedhof eingenistet hatte. Ein paar Friedhofsgärtner hatten seltsame Vorkommnisse zwischen den Gräbern bemerkt, darunter auch die Schändung von Kindergräbern. Ich atmete tief durch. Prinzipiell war ein Ghul keine Gefahr für die Lebenden, aber dieser hier hatte sich zu weit hervorgewagt und Spuren hinterlassen. Und damit brachte er uns alle in Gefahr.

So lange die nichtmenschliche – meine – Welt im Verborgenen existierte, war alles in Ordnung. Aber sobald Menschen – in diesem Fall die Gärtner – von einem Ghul Wind bekamen, sie oder ihn beispielsweise sogar beim Abendessen erwischten, bestand die Möglichkeit, dass die Sichtungen nicht mehr als Spinnerei abgetan wurden. Ja und dann würde es interessant werden. Wenn die magischen Wesen rein physisch den Menschen auch überlegen waren, so würden sie uns bei einer offenen Konfrontation einfach überrennen. Unsere Aufgabe – die der Huntsmen und aller magischen Wesen – bestand darin, die Existenz dieser Subkulturen um jeden Preis geheim zu halten. Der Ghul gefährdete mit seiner Unvorsichtigkeit unsere verborgene Existenz.

Ja und auch darin bestand meine Aufgabe. Potentielle Gefährdungen zu eliminieren. Ich bückte mich und prüfte die Halterungen der Messer unter meinen Hosenbeinen, im Rücken und an den Handgelenken. An jeder nur erdenklichen Stelle war ich bewaffnet. Ich wollte nicht gerade an einem Mangel an Waffen leiden, wenn ich einem Ghul gegenübertrat.

Kapitel 2

Ghule waren Familienwesen. Was im Klartext bedeutete, sie kamen niemals alleine, sondern brachten ihre gesamte Sippschaft mit. Meistens handelte es sich um einen Vater, Mutter und zwei bis drei Nachkommen. Eigentlich hatte ich vorgehabt, den Ghulen eine Warnung zukommen zu lassen, damit sie verschwanden. Wie gesagt, sie hatten nicht getötet, nur übermäßig viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Als ich Rai gegenüber erwähnt hatte, dass nach heute Nacht ein Dämon weniger die Stadt unsicher machen würde, meinte ich das nicht wörtlich. Ich musste nicht töten und hatte es auch nicht direkt vor. Aber als ich hinter einem Grabstein kauerte und sie beobachtete, wurde mir klar, dass das so nicht funktionieren würde.

Ich hatte mit maximal fünf Ghulen gerechnet, drei Halbwüchsigen, aber nicht mit zwanzig dämonischen Wesen, die mit Schaufeln und Flutlicht Gräber aushuben. Ehrlich gesagt wunderte ich mich, warum nicht längst die Polizei hier auftauchte. Ich konnte es auf keinen Fall mit ihnen aufnehmen, die würden mich auslachen und töten. Aber ich konnte sie auskundschaften, dem Rat Meldung machen und um Verstärkung bitten.

In geduckter Haltung schlich ich über den Friedhof, kroch über frisch aufgebrochene Gräber und verharrte schließlich hinter einem Baum. Die Ghule hatten sich über den ganzen Friedhof gewühlt und jeden Toten rausgeholt, um ihn in ihre Speisekammer zu hängen. Das war doch absurd. Normalerweise holten sie sich ein, zwei Leichen und verschwanden. Gerade so viel, dass sie überleben konnten, aber nicht auffielen. Ghule mussten nur essen, wenn sie stofflich werden wollten. Ansonsten waren sie geisterhafte Wesen, die keinen nennenswerten Schaden anrichteten.

Diese hier verhielten sich seltsam. Zwanzig Ghule brauchten viel Nahrung, aber nicht so viel. Sie legten einen sehr großen Vorrat an, was bedeutete, dass noch mehr Ghule auf dem Weg hierher waren – die alle stofflich werden wollten. Mir stockte der Atem. Mehr Ghule … und dann sah ich ein verräterisches rot und blau flackerndes Licht. Ich schluckte und schlich in die Richtung. Ein Polizeiauto stand hinter einer kleinen Erhebung, die Fahrer- und Beifahrertür stand offen – zwei Beamte –, die Scheinwerfer warfen ihre Strahlen über die Anhöhe und die Rundumleuchten blinkten hektisch. Doch von den Beamten keine Spur.

Hastig sah ich mich um. Vielleicht waren der oder die Beamten irgendwo auf dem Gelände, doch wenn dem so wäre, hätte ich sie sehen müssen. Polizisten machten meist so viel Lärm, dass man sie unmöglich nicht bemerken konnte. Es sei denn … Ein schrecklicher Verdacht manifestierte sich in meiner Magengegend und ich verfestigte den Griff um das Heft meines Dolches. Langsam ging ich den Hügel hinunter, auf den Dienstwagen der Beamten zu. Die Sohle eines schwarzen Stiefels trat als Erstes in mein Blickfeld. Als ob ich spontan mit dem Straßenbelag verwachsen wäre, blieb ich stehen und schloss die Augen. Mehr wollte ich gar nicht sehen. Die Millisekunde hatte ausgereicht, um sowohl die Sohle als auch die glänzende Nässe zu registrieren. Ich hatte nichts von den Beamten gehört, weil sie bereits tot waren. Hier lag nur einer. Wo war der andere?

Das änderte alles. Die Ghule hatten getötet. Sie hatten sich schuldig gemacht. Nun konnte der Spaß beginnen.

 

***

 

»Nicht so schnell, Johnson!«

Ich kauerte mich hastig hin, suchte im Schatten des Hügels Deckung, doch die Stimme kam mir seltsam vertraut vor. Eine Gestalt trat hinter dem Polizeiauto hervor. Unglaublich breite Schultern, ein langes leicht gebogenes Schwert in der einen und eine kleine Handarmbrust über der Schulter. Es gab nur einen bei den Huntsmen, der diese Waffenkombination bevorzugte. Ich grinste und ich erhob mich.

»Was suchst du hier, Riley?« Ich umrundete den Wagen, um einen Blick auf den Beamten zu werfen. Natürlich konnten nur die Ghule für den Mord verantwortlich sein, aber ich musste mich mit eigenen Augen davon überzeugen, dass dem auch wirklich so wahr. Außerdem hatte ich nur einen Stiefel gesehen.

»Dich unterstützen. Der Rat hat ungewöhnlich viele Aktivitäten in der Stadt verzeichnet. Sie fanden …«

Ich rollte mit den Augen. »… dass ein kleines Mädchen damit nicht klarkäme? Ich bitte dich. Und da schicken sie gerade dich?« Riley war kaum sieben Jahre älter als ich und in die Huntsmen hineingeboren. Er hatte das Töten von Dämonen praktisch mit der Muttermilch aufgesogen. Außerdem war er ein Draufgänger, Weiberheld und mein Ex.

Riley quittierte meine Bemerkung mit einem Augenrollen. »Ich dachte, du freust dich, mich zu sehen.« Er kam auf mich zu und grinste mich frech an. Natürlich freute ich mich, ihn zu sehen. Quentin und ich waren zwar nicht immer einer Meinung, wie Konflikte zu lösen seien, aber dennoch mochten wir einander sehr.

»Klar freue ich mich. Trotzdem … da steckt doch mehr dahinter, wenn der Rat gerade dich schickt.«

Riley holte tief Luft und betrachtete den Toten eingehender. »Jetzt nicht, wir haben zu tun.« Er hockte sich neben die Leiche und drehte seinen Kopf mit dem Knauf der Handarmbrust zur Seite. »Sieh dir die Bisswunden an. Sie haben angefangen, ihn bei lebendigem Leibe aufzufressen. Entweder sie hatten sehr viel Hunger oder … irgendetwas stimmt mit diesen Biestern nicht.« Er schüttelte sich. »Ich hasse Ghule. Ich frage mich nur, warum sie ihn nicht mitgenommen haben …«

Ich seufzte und deutete hinter mich, den Hügel hinauf. »Weil sie da oben bereits die Speisekammer plündern.«

»Du bist echt widerlich, Nova«, brummte er und erhob sich. »Also was machen so viele Ghule in New York?«

Ich zuckte mit den Schultern. »Ist mir eigentlich egal. Sie haben getötet, also töten wir sie. Haben wir einen Vollstreckungsbefehl?«

Riley seufzte und stieß die Leiche des Beamten mit der Stiefelspitze an. »Er hier ist unser Vollstreckungsbefehl.«

»Für alle?«

Riley nickte.

»Das kann nicht dein Ernst sein, Quentin. Sie haben nicht alle getötet. Das hier war nur einer. Der Vertrag sieht vor, dass wir ausschließlich den Schuldigen richten.«

Er schüttelte sacht den Kopf. »Möchtest du dich wirklich dort oben zwanzig Ghulen entgegenstellen und sie nach demjenigen fragen, der den Beamten getötet hat?«

»Zwei Beamte.« Ich deutete auf die geöffnete Beifahrertür. Es müssen zwei gewesen sein.«

»Tja, sie haben wohl doch einen Imbiss für unterwegs mitgenommen. Trotzdem, du kannst sie nicht befragen. Die fressen dich an, ehe du den Vertrag zitiert hast. Du könntest es schon nur mit Mühe mit einem aufnehmen, aber zwanzig? Die überrennen uns.« Das stimmte. Je mehr Nahrung ein Ghul zu sich nahm, desto stärker war er … oder sie. »Außerdem«, Riley holte tief Luft, »verstößt eine so große Ansammlung von Ghulen gegen den Paragrafen. Es sind zu viele, um sie zu befragen oder ziehen zu lassen. Du weißt das, und ich weiß das auch. Und hör auf, mich Quentin zu nennen.«

»Nicht alle sind schuldig.«

»Sie sind alle hier. Nova, du kennst unser Vorgehen.« Ich nickte und wusste nun auch, warum Quentin Riley hier war. Weil er die Angewohnheit hatte, seine Taten zu hinterfragen, längst abgelegt hatte. Er konnte gehorchen, während ich noch zu viel nachdachte. Und das war vermutlich auch der Grund, warum wir nicht mehr zusammen waren.

»Also, Johnson, kommst du damit klar?«

Ich zog eine dreißig Zentimeter lange Klinge aus einem Heft an meinem Oberschenkel. Für diese Aufgabe brauchte ich ein größeres Messer. »Natürlich. Gehen wir die Welt retten.«

Riley schmunzelte. »Das ist mein Mädchen.

---ENDE DER LESEPROBE---