13,99 €
Niedrigster Preis in 30 Tagen: 13,99 €
Für eine makellos schöne Haut
Rein und rosig soll sie sein - unsere Haut. Sie steht wie kein anderes Organ für Gesundheit und Attraktivität. Deshalb investieren wir viel Zeit und Geld in ihre Pflege. Doch was hilft wirklich? Nur allzu oft lassen wir uns von den übertriebenen Versprechungen der Werbeindustrie und von bunten Packungsdesigns anlocken, ohne zu wissen, welche Pflege unsere Haut wirklich mag. Die positive Nachricht ist jedoch: Gute Pflege muss nicht teuer sein!
Professor Michaela Axt-Gadermann, Dermatologin und Autorin erfolgreicher Gesundheitsratgeber, klärt auf: Welche Rolle spielen Ernährung und Darmflora? Gibt es Lebensmittel, die unsere Haut von innen strahlen lassen? Lohnen sich teure Pflegeprodukte und hält Naturkosmetik was sie verspricht? Wie steht es um den Einsatz von Hyaluronsäure und anderen Wundermitteln? Welche Auswirkungen haben äußere Umwelteinflüsse?
Diese und viele andere Fragen werden hier in gewohnt unterhaltsamer Weise mit neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen beantwortet.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 228
Für meine fantastische Familie
Vorwort
Kapitel 1
Die Haut, in der wir leben
Sei nett zu deiner Haut – sie wird es dir danken
Wer jünger aussieht, lebt länger
Über Geschmack lässt sich streiten
Kapitel 2
Ein Blick unter die Oberfläche
Unsere Haut unter dem Vergrößerungsglas
In der Oberhaut ist nichts von Dauer
Ceramide sorgen für Geschmeidigkeit
Hornzellen – geboren, um zu sterben
Den Grauschleier beseitigen
Die Haut hat ihre eigene Creme
Let´s glow!
Ein großer Verdunster
Gesundes Gewimmel an der Oberfläche
Bindegewebe – der Hort der straffen Haut
Der tägliche Feindkontakt
Hyaluronsäure – der SpongeBob der Haut
Kapitel 3
Hautalterung – nicht jeden Tag einen Tag älter aussehen
Wir bestimmen, wie unsere Haut altert
Pigmentflecken sind die neuen Falten
Attacke von zwei Seiten
Inflammaging – I´m on fire
Radikale? Nein danke!
Strahlend schön?
So wirkt Sonnenlicht
Vorsicht, Blaulichtstress!
»Digital Aging«
Auch Immunzellen kommen in die Jahre
Falten? Zuckersüß!
Rauchen und Haut
Rauchen macht die Haut krank
Dunkle Flecken durch Ruß
Den Schutzwall der Haut stärken
Stress lässt uns alt aussehen
Was passiert im Körper bei Stress?
Gestresste Haut
Schlafmangel
Was Zwillinge uns zeigen können
Kapitel 4
Das schmeckt Ihrer Haut
Schönheit ist essbar
Qualität und Ausgewogenheit bestimmen die Funktionalität
Was essen Menschen, die jünger wirken?
Pfirsichhaut durch Aprikosen
Attraktiver mit Möhren
Hier werden nur die Tomaten rot
Wirksamer und dauerhafter Schutz
Ein hautfreundlicher Lebensstil, der überzeugt
Roh oder gekocht?
Grünes Licht für Grünkohl
Eine Sonnenbrille zum Essen
Krebsrot? Nicht mit Astaxanthin
Den Radikalen Paroli bieten
Wie steht es um Ihren Schutzlevel?
Kurkuma, das gelbe Wunder
Schön, schöner, Knochenbrühe
Lebensmittel als Kollagen-Booster
Eiweißmangel lässt die Haut altern
Hyaluronsäure-Booster
Kollagenasen und andere Bösewichte
Enzyme an die Kette legen
Das Dilemma mit den Fetten
Vegane Fettsäure-Alternativen
Hautfreundlicher Genuss ohne Reue
Schokolade macht schön
Für die Haut bitte nur Kännchen
Grün frischt auf
Und wie sieht es aus mit Alkohol?
Nutrikosmetik – Kosmetik zum Einnehmen
Kapitel 5
Wissen, was schön macht
Serum, Fluid oder einfach nur Creme?
Die Feuchtigkeit festhalten
Fette und Öle – das läuft wie geschmiert
Olivenöl – schlechter als sein Ruf
Special: Naturkosmetik oder Hightech-Tiegel?
Habe ich eine Allergie gegen meine Pflegeprodukte?
Pflege nach dem Stundenplan
Tagsüber braucht die Haut Schutz
Unsere Haut arbeitet in Nachtschicht
Zyklische Schönheit
Unsere Haut ist sauer!
Saures Anti-Aging
Den Säureschutzmantel pflegen
Special: Hautreinigung kompakt
Kapitel 6
Hautpflege: Was wirkt wirklich, was tut nur so?
Von außen oder von innen?
Hautschutz von zwei Seiten
Ihre Creme muss schneller als die Alterung sein
Schöne Haut ist kein Hexenwerk, sondern Wissenschaft
Wegweiser in der Vielfalt des Angebots
Ein Blick auf Inhaltsstoffe und Konzentration
Was bedeutet was?
Medizinische Kosmetik
Das große A
Sonnenbrand aus der Tube
Die Mitglieder des A-Teams
Wie wirkt dieses Wunder?
So wenden Sie eine Retinolcreme an
Vitamin B3 hat was auf dem Kasten
Vitamin C gibt den Falten Saures
Hat mein Produkt das richtige Vitamin C?
Vitamin E schützt vorm Ranzigwerden
Q10 gibt Gas
Grünteekosmetik für straffe, reine Haut
Pflanzlicher Hormonersatz für die Haut der Wechseljahre
Milde Wirksamkeit
AHA – und der Grauschleier ist weg
Peptide – keine Wirkgarantie, aber einen Versuch wert
Kapitel 7
Schön mit Darm
Das Kosmetikstudio in unserem Bauch
Die richtigen Bakterien füttern
Kosmetik mit Bakterien – da lacht die Haut
Die Keimschicht kann’s richten
Bakterienbäder gegen Ekzeme und Fußgeruch
Kapitel 8
Ihr individuelles Programm für natürlich schöne Haut
Sorgen Sie für ein kleines »Exposom«
Individuelle Empfehlungen für eine schöne Haut
Schlusswort
Literatur
Register
Impressum und Bildnachweis
Wer will das nicht?
Sie möchten jünger aussehen, Falten und Altersflecken reduzieren?
Sie wollen eine schönere Haut mit weniger Pickeln, roten Flecken und schuppigen Stellen?
Sie leiden unter Hauterkrankungen und möchten, dass diese endlich besser werden?
Sie wünschen sich, dass Ihre Haut mehr Glanz und Ausstrahlung hat?
Sie möchten frischer, erholter und vitaler erscheinen?
Vielleicht geht es Ihnen wie den meisten Verbrauchern: In Apotheken, Drogeriemärkten oder Parfümerien stehen Sie ratlos vor den Regalen und Auslagen. Welche Pflege braucht meine Haut im Moment? Was hat es mit den vielen neuen und altbewährten Wirkstoffen auf sich – ist alles nur ein Marketinggag oder gibt es wissenschaftliche Belege für deren Effekte auf Falten, Pickel, Ekzeme und Altersflecken? Und wie sieht es aus mit der Ernährung? Kann das, was ich esse, die Haut schöner machen, oder sollte ich gezielt Nahrungsergänzungsmittel zu mir nehmen? Kann man die Veränderungen wirklich sehen oder lassen sich vielleicht erst nach einem Jahr minimale Verbesserungen erzielen, die keiner meiner Mitmenschen mit bloßem Auge feststellt, sondern die nur im Labor mit 20-facher Vergrößerung messbar sind?
Um dem Geheimnis schöner Haut auf die Spur zu kommen, durchforste ich seit Jahren die Forschungsergebnisse von Hautexperten und Kosmetikfirmen und schaue mir die wissenschaftlichen Veröffentlichungen dermatologischer Kliniken und Institute dazu an.
Hier in diesem Buch kann ich Ihnen nun definitiv sagen,
was hilft und was Sie getrost wieder ins Regal zurückstellen können;
bei welchen Hautproblemen Sie welchen Wirkstoff benötigen und was im Einzelfall Ihrer Haut möglicherweise nicht guttut;
nach welcher Zeit Sie Wirkungen erwarten können;
welche Nahrungsmittel Sie wie oft essen müssen, um die Hautalterung zu verzögern und ein Strahlen auf Ihren Teint zu zaubern;
was man von Nutrikosmetika erwarten kann;
welchen Beitrag eine gesunde Darmflora für schöne Haut leistet und welche probiotischen Keime Sie bei welchen Hautproblemen zu sich nehmen müssen.
Dieses ganzheitliche Programm für schöne Haut macht Sie gleichzeitig auch fitter und gesünder, denn eine bessere Nährstoffversorgung zeigt sich nicht nur im Gesicht, sondern lässt Sie auch schneller denken, schneller laufen und besser schlafen. Hier in diesem Buch finden Sie ausschließlich Tipps und Empfehlungen, die sich entweder in der dermatologischen oder kosmetologischen Praxis bewährt haben oder durch wissenschaftliche Studien gut belegt wurden.
Viel Freude beim Ausprobieren!
Michaela Axt-Gadermann
Unsere Haut zeigt, wie es uns geht und wie wohl wir uns in ihr fühlen. Dieses erstaunliche Organ, das uns nahtlos umgibt, ist an manchen Stellen dünner als ein Blatt Papier. Am Augenlid ist die obere Hautschicht, die Epidermis, nur 0,03 Millimeter dick, an der Fußsohle kann sie hundertmal stärker sein (bis zu 4 Millimeter). Das zeigt, wie verletzlich die Haut an manchen Stellen ist – eigentlich viel zu zart, um uns vor all den Umwelteinflüssen zu schützen, denen wir im Lauf des Lebens ausgesetzt sind.
Unsere Haut ist ein spannendes Organ. Sie bietet uns Schutz, produziert Hormone und dient unserem Körper als Klimaanlage. Mit zwei Quadratmetern ist sie ungefähr so groß wie ein Tischtuch. Die Haut ist unsere Verbindung und zugleich Abgrenzung zur Außenwelt. Sie ist der Spiegel der Seele. Ein Blick auf die Haut verrät unserem Gegenüber sehr schnell, wie es uns wirklich geht. Wenn wir uns erschrecken, wird sie blass, schämen wir uns, schimmert sie rötlich und bei Stress lässt unsere Haut Pickel sprießen. Die Stimme können wir verstellen, die Körpersprache beherrschen, aber unsere Emotionen lassen sich dennoch nicht verbergen: Unsere äußere Hülle verrät gnadenlos, wie es in unserem Inneren aussieht.
Die Haut ist neben all dem ebenfalls ein wichtiger Attraktivitätsfaktor. Dabei geht es gar nicht um Faltenfreiheit, sondern vielmehr um einen Teint, der strahlt und frisch und vital erscheint. Eine glatte und ebenmäßige Haut signalisiert Gesundheit – und das finden wir begehrenswert. »Makellose Haut ist das am häufigsten gewünschte menschliche Merkmal« – eine äußerst zutreffende Aussage, die dem bekannten Zoologen Desmond Morris zugeschrieben wird. Sie zeigt, wie wichtig der Zustand unserer Haut auch für die Kommunikation mit unseren Mitmenschen ist. Unsere äußere Hülle stellt quasi unsere »Visitenkarte« dar, mit der wir unsere Umwelt über die eigene Gesundheit, Wohlbefinden, Lebensstil und sogar Fruchtbarkeit informieren.
Die Haut zeigt – anders als unsere inneren Organe – gnadenlos, was ihr fehlt. Ob wir unter einer Zuckerkrankheit leiden, die Arterien nicht mehr gut durchblutet oder die Knochen brüchig sind, sieht man uns nicht auf den ersten Blick an (auf den zweiten manchmal schon). Hautkrankheiten, vor allem, wenn sie das Gesicht oder die Hände betreffen, lassen sich nur schlecht verbergen. Auffallende Veränderungen der Haut belasten Betroffene deshalb psychisch manchmal ähnlich stark wie viel bedrohlichere Erkrankungen der inneren Organe. Das alles macht die Haut zu etwas Besonderem, das unseren Schutz und unsere Zuwendung verdient. Und wenn wir uns gut um unsere äußere Hülle kümmern, dann werden wir dafür auch belohnt.
»Ich habe nur eine einzige Falte, und auf der sitze ich«, soll die schlagfertige Französin Jeanne Calment an ihrem 100. Geburtstag gesagt haben. Als sie 22 Jahre später starb, ging sie als der älteste Mensch, der jemals gelebt hat, in die Geschichte ein. Rückblickend hätte man ihre für ihr Alter relativ glatte und faltenarme Haut möglicherweise schon als Fingerzeig, als versteckten Hinweis auf ihre Langlebigkeit deuten können. Denn glaubt man dänischen Forschern, dann werden Menschen, die jünger aussehen, als sie tatsächlich sind, auch älter. Um die Jahrtausendwende untersuchten sie dazu fast 800 Personen, die damals zwischen 70 und 90 Jahre alt waren. Ziel war es herauszufinden, ob es einen Bezug zwischen geschätztem Alter und der Lebenserwartung gab. Um genetische Faktoren für den Alterungsprozess auszuschließen, nahmen die Wissenschaftler nur Zwillingspaare in die Studie auf. Nun sollten Krankenschwestern, junge Männer und ältere Frauen anhand von Fotos das Alter der Seniorinnen und Senioren schätzen. Außerdem wurden Tests zur körperlichen und geistigen Fitness der Zwillinge durchgeführt und ein Marker für das biologische Alter der Zellen, die Telomerlänge, bestimmt. Das Ergebnis nach sieben Jahren Forschungsarbeit: Je größer der optische Altersunterschied zwischen den Zwillingsgeschwistern geschätzt wurde, desto wahrscheinlicher war es, dass sich der jünger geschätzte Bruder beziehungsweise die entsprechende Schwester zusätzlicher Lebensjahre erfreuen konnte. Die jünger aussehenden Zwillinge erreichten nicht nur ein höheres Lebensalter, sie schnitten zudem auch in Tests zur körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit und bei Blutuntersuchungen besser ab.
Das geschätzte Alter, die Tiefe der Falten und die Zahl der Altersflecken sind demnach offensichtlich aussagekräftige Biomarker für den gesamten Alterungsprozess und lassen Rückschlüsse auf Gesundheit, Fitness und möglicherweise auch die Lebenserwartung zu.
Auch alternde Haut kann einen gepflegten Glanz haben und zeigen, dass der Mensch gesund und vital ist.
Diese Studie aber zeigt sehr gut, dass wir es selber in der Hand haben, wie deutlich sich der Alltag in unser Gesicht eingräbt, und dass jüngeres Aussehen vor allem das Ergebnis eines gesunden Lebensstils ist. Denn fast alles, was uns äußerlich jung erhält (mal abgesehen von Schönheitsoperationen und Faltenunterspritzungen), bekommt gleichzeitig auch dem ganzen Körper gut. Wer nicht raucht, hat weniger Falten, aber gleichzeitig auch junge Blutgefäße. Wer sich regelmäßig bewegt, sorgt nicht nur für einen gut durchbluteten und rosigen Teint, sondern stärkt automatisch auch Knochen und Muskeln. Die richtigen Pflanzenstoffe, Öle und Eiweiß – über die Nahrung aufgenommen – versorgen unsere Haut mit notwendigen Schutzstoffen und verzögern die Faltenbildung, gelangen aber gleichzeitig auch zu jedem Organ unseres Körpers und bewirken dort ähnlich positive Effekte. Daraus lässt sich schlussfolgern: Jung wirkt jemand, der gesund ist und das auch ausstrahlt.
Info
Die Hautalterung ist keine gerade Straße, auf der wir mit immer gleicher Geschwindigkeit entlangrollen. Wir haben es selber in der Hand, öfter mal auf die Bremse zu treten und das gemütlichere Tempo zu genießen.
Wenn man sich umhört, was denn der Einzelne attraktiv findet, dann scheint jedem etwas anderes zu gefallen. Die einen mögen eher schlanke Mitmenschen, andere lieben Kurven. Manche fühlen sich von muskulösen Typen angezogen, einige kuscheln sich gern an einen kleinen, gemütlichen Bauchansatz. Viele finden Lachfältchen und Sommersprossen sympathisch. Doch der gemeinsame Nenner aller klassischen Attraktivitätsmerkmale ist: Gesundheit! Menschen, die gesund erscheinen, gefallen uns besonders gut. Strahlender Teint, volles, glänzendes Haar, feste Fingernägel, eine nicht zu dünne und nicht zu dicke Figur, eine gut durchblutete Haut oder geschmeidige Bewegungen sind Attribute robuster Gesundheit und signalisieren, dass unserem Gegenüber nichts fehlt. Und das wiederum finden wir anziehend. Und hier kann jeder selber etwas tun. Wahre Schönheit kommt ja bekanntlich von innen. Insbesondere wenn es um die Haut geht, darf man diese Volksweisheit ganz wörtlich nehmen. Ernährungsexperten und Dermatologen sind sich hier nämlich einig: Wer das Falsche isst, altert schneller. Wer das Richtige auf dem Teller hat, sieht besser aus, bleibt länger jung und vital. Frisches Obst, knackiges Gemüse, duftende, aromatische Kräuter und Gewürze haben ein enormes Beauty-Potenzial. In der richtigen Menge und gut kombiniert, verschönert gesundes Essen nachweislich Haut und Haare und trägt auch dazu bei, die eine oder andere Hautkrankheit zu bessern.
Tagtäglich sehen wir unsere Haut und die unserer Mitmenschen. Doch worauf wir blicken, ist quasi nur die Spitze des Eisbergs, die oberste Schicht. Diese trägt entscheidend dazu bei, ob unser Hautbild ebenmäßig und strahlend oder grau und kränklich erscheint. Ob unsere Haut faltig ist und ihr die Spannkraft fehlt, entscheidet sich eine Etage tiefer im Bindegewebe. Mit unserem Lebensstil lassen sich alle Ebenen einer schönen Haut beeinflussen.
Um zu verstehen, was unsere Haut Großartiges leistet und wie wir sie dabei unterstützen können, gesund und schön zu bleiben, muss man sich ein bisschen damit beschäftigen, was unter der Oberfläche vor sich geht. Lassen Sie uns einfach mal das Vergrößerungsglas nehmen und einen genaueren Blick auf unsere äußere Hülle werfen.
Unsere Haut besteht aus drei Schichten: aus der Oberhaut (Epidermis), der Lederhaut (Dermis) und der Unterhaut (Subcutis).
Epidermis und Dermis entscheiden über Zustand und Aussehen unserer Haut. In diesen Schichten spielen sich die meisten Hauterkrankungen sowie die Vorgänge der Hautalterung ab.
Die Oberhaut oder Epidermis ist unser Schutzschild nach außen und für den ersten Eindruck verantwortlich. Ihre Beschaffenheit entscheidet darüber, ob unsere Haut zart und rosig oder fahl, schuppig, rau und fleckig aussieht. Das hängt davon ab, wie geschmeidig und gesund die Hornzellen, die Keratinozyten, sind, aus denen sie zum größten Teil besteht. Die wichtigste Funktion dieser Hautschicht ist die Barrierefunktion. Um diese Schutzfunktion zu erfüllen, ist die Epidermis wie eine Mauer aufgebaut. Die Hornzellen sind dabei die Ziegel, die in eine Mixtur aus Eiweißen und Fettstoffen – vergleichbar dem Mörtel einer Mauer – eingebettet sind. Zusammen bilden sie die sogenannte Hautbarriere. Diese Hautbarriere ist ein Schutzwall, der verhindert, dass Reizund Schadstoffe wie Chemikalien oder Mikroorganismen von außen über die Haut in den Körper hineingelangen oder zu viel Feuchtigkeit aus der Haut durch Verdunstung nach außen entweichen kann. Ohne diese Schutzschicht würden wir täglich mehr als 12 Liter Flüssigkeit verlieren. Eine intakte Hautbarriere ist eine wichtige Voraussetzung für eine gesunde, gepflegte und relativ robuste Haut. Empfindliche und trockene Haut oder Ekzeme sind meist Folge einer Störung in diesem äußeren Grenzposten unseres Körpers. Studien haben gezeigt, dass sich bei Kindern mit Neurodermitis der Krankheitsverlauf günstig beeinflussen lässt, wenn man dem Aufbau und dem Erhalt der Hautbarriere so früh wie möglich sehr viel Aufmerksamkeit schenkt und diese bei Reinigung und Pflege der sensiblen Haut immer im Auge behält. Die Hautbarriere lässt sich unterstützen durch bestimmte Pflanzenöle, ausgewählte Bakterienstämme, die über die Darmflora Impulse an die Haut schicken, und Maßnahmen, die den pH-Wert der Haut im sauren Bereich halten. Dazu später mehr.
Wichtige Komponenten des »Haut-Mörtels« sind Ceramide, Cholesterin und freie Fettsäuren. Ceramide sind Lipide – also Fette –, die zwischen den Hornzellen der Epidermis liegen. Sie sind der Kleber, der alles zusammenhält. Ceramide dichten Zwischenräume zu den übrigen Hornzellen ab und machen dadurch die Barriere wasserdicht. Das schützt die Haut vor dem Austrocknen und verhindert, dass schädliche und möglicherweise auch reizende Substanzen eindringen. Doch Ceramide leisten noch mehr: Sie halten wie eine wertvolle Creme die Haut weich und geschmeidig. Junge, gesunde Haut bildet ausreichend Ceramide. Wenn Ceramide fehlen, dann bröckelt die Hautbarriere. Das ist vor allem für Menschen mit trockener oder sensibler Haut, mit Ekzemen und Neurodermitis problematisch und verschärft deren Situation. Feuchtigkeit kann dann leichter aus der Haut verdunsten und Umweltstoffe können durch die löchrige Barriere eindringen und Reizungen und Allergien verursachen. Auch Falten und Fältchen werden sichtbarer, wenn die Haut trockener wird.
Nun gibt es einige Tricks, um wieder mehr dieser kostbaren Stoffe in die Haut zu bekommen. Natürliche oder hautidentische Ceramide können direkt in einer Creme der Haut zugeführt werden. Phytosphingosin und Sphingolipide sind Ceramidvorstufen, die man in Kosmetikprodukten findet und die der Epidermis helfen, selber wieder mehr Ceramid zu bilden. Auch eine intakte Hautflora schafft es, die Ceramidbildung anzuregen und lange auf einem hohen Level zu halten. In Studien ließ sich die Hautbarriere auch durch die Zugabe von Bakterienbestandteilen in Pflegeprodukten wieder regenerieren.
Die Zellen der Epidermis werden geboren, um zu sterben. Ihr Lebenszyklus beträgt gerade mal 28 Tage. Sie »schlüpfen« als neue Hautzelle in der Basalzellschicht, also in der Schicht, die von der Hautoberfläche am weitesten entfernt ist. Schon bald drängen weitere »neugeborene« Hautzellen nach und schieben die jungen Zellen immer weiter nach oben. Vier Wochen nach ihrer Entstehung fällt die inzwischen gealterte Zelle als kleine Schuppe ab. Tag für Tag werden auf diese Weise rund 10 Millionen Hornzellen erneuert. Dieser Vorgang ist notwendig, um eine rasche Regeneration der äußeren Schicht zu ermöglichen. Er erklärt aber auch, weshalb in der oberen Hautschicht nichts von Dauer ist. Da in dieser Schicht auch das Hautpigment gelagert wird, ist die Bräune, wenn wir uns nicht weiter in die Sonne legen und nicht von Natur aus einen dunklen Hauttyp haben, spätestens einen Monat nach dem Sommerurlaub fast verschwunden, denn auch die Zellen mit der Hautbräune fallen dem gnadenlos nachrückenden Zellnachwuchs zum Opfer. Das Gleiche gilt für Kosmetikinhaltsstoffe. Viele von ihnen schaffen es nicht weiter als bis in die obere Hautschicht. Deshalb sind Wirkstoffe, die sich da möglicherweise anreichern, meistens nach ein bis zwei Wochen Geschichte – sie werden mit den Hautschuppen abgestoßen. Wir können aber durch regelmäßiges »Nachfüllen« dieser Kosmetikstoffe das Depot in der Haut immer gut gefüllt halten und so die Haut vor Schäden durch äußere Einflüsse schützen.
Regelmäßige Anwendung ist die Grundlage von dauerhafter Wirksamkeit, denn mit der obersten Hautschicht werden auch die meisten Inhaltsstoffe von Kosmetika mit abgestoßen.
Diese ständige Erneuerung der Hornschicht ist enorm wichtig für eine strahlende Haut. Mit den Jahren verlangsamt sich aber dieser Rhythmus, mit dem alte Zellen gegen junge ausgetauscht werden. Die Haut bekommt einen »Grauschleier«, der sie stumpf und glanzlos werden lässt. Auch wenn man von Kosmetikprodukten keine Wunder erwarten kann, machen sie doch einen guten Job, wenn es um die Erneuerung der Zellen in der Oberhaut geht. Retinol, Vitamin C oder auch Fruchtsäuren sind in der Lage, den Zellzyklus wieder auf ein jüngeres Level zu bringen.
Manchmal geraten aber auch die Hornzellen selber außer Rand und Band und produzieren schädliches Zeug. Wenn Keratinozyten und auch Immunzellen in dieser Hautschicht gereizt reagieren, zum Beispiel weil wir zu lange in der Sonne gelegen haben oder Hautkrankheiten bestehen, dann bilden sie wie wild Entzündungsbotenstoffe und freie Radikale, die die umliegenden Zellen beschädigen können. Wichtige Kosmetikinhaltsstoffe für diese Hautschicht sind deshalb Antioxidantien gegen freie Radikale wie die Vitamine A, C und E, Pflanzenextrakte und bestimmte Fettsäuren, die die Haut vor Entzündungen schützen.
Auf Nährstoffe aus dem Blutstrom hat die Epidermis keinen direkten Zugriff, denn die äußere Hautschicht besitzt keine eigenen Blutgefäße. Nur per Diffusion aus der nächsten Hautschicht, der Dermis, können die Zellen mehr schlecht als recht versorgt werden. Diffusion bedeutet im Prinzip ein langsames Kriechen der Moleküle durch das Gewebe. Das reicht gerade mal aus, um die ersten Zellreihen der Epidermis zu ernähren, und ist der Grund für das baldige Absterben höherer Schichten, wenn der mickerige Nährstoffstrom versiegt. Möchte man der Epidermis schützende und pflegende Substanzen zukommen lassen, sind hochwertige und ausreichend dosierte Kosmetikprodukte mit den richtigen Inhaltsstoffen durchaus ein guter Plan, denn damit lassen sich auch in den äußeren Zellschichten hohe Schutzstoffkonzentrationen erreichen. Natürlich hat auch unsere Ernährung eine wichtige Bedeutung für die Gesundheit und Schönheit der Epidermis, aber es dauert etwas länger, bis deren Effekte zum Tragen kommen.
In vielen Fällen kann sich unsere Haut selber helfen. Das gilt auch fürs Eincremen. Die körpereigenen Cremeproduzenten nennen sich Talgdrüsen, und diese verteilen täglich etwa 2 Gramm Talg (Sebum) auf unserer Hautoberfläche. Dadurch wird die Haut geschmeidig, glänzend und etwas resistent gegen Wasser. Eine gute Hauttalgproduktion ist wichtig für die Stabilität der Hautbarriere. Doch 2 Gramm auf zwei Quadratmeter Hautoberfläche sind natürlich nicht so viel. Wer täglich warm duscht und schäumendes Reinigungsgel verwendet, wäscht diesen halben Teelöffel Pflegetalg ziemlich schnell wieder ab. Männer bilden in der Regel mehr Sebum als Frauen, doch im Winter wird die Haut bei beiden Geschlechtern trockener, denn Talgdrüsen reagieren empfindlich auf Kälte. Sinken die Temperaturen unter 8 Grad Celsius, stellen sie ihre Tätigkeit sogar fast völlig ein. Dadurch wird der natürliche Schutzfilm der Haut durchlässiger, die Haut rauer und die Haare trockener. Die sensible Winterhaut lässt Pflegefehler und Nachlässigkeiten, die sie im Sommer noch problemlos wegsteckte, nicht so leicht durchgehen.
Hauttalg besteht aus verschiedenen Fetten wie Cholesterin und Triglyceriden – beides gute Bekannte, denn diese Fette kommen auch im Blut vor. Weniger bekannt ist Squalen, ein wesentlicher Bestandteil der Hautlipide. Es macht immerhin rund 15 Prozent des Hauttalgs aus, kommt aber auch in Ziegenmilch, Olivenöl und Lebertran vor. Squalen versorgt die äußere Hülle mit »guten« Fetten und ist deshalb inzwischen auch in vielen Pflegeprodukten für trockene Haut enthalten.
Es klingt wenig attraktiv, dass unsere obere Hautschicht vor allem aus abgestorbenen Hornzellen und Schuppen besteht. Doch diese haben – bevor sie von der Haut abfallen – noch eine wichtige Mission in Sachen Schönheit zu erfüllen: Die obere Hornschicht ist auch für den »Glow« unserer Haut verantwortlich. Glow ist ein Begriff, der seit einigen Jahren in Beauty-Kreisen die Runde macht. Glow bedeutet eigentlich Glanz, aber hiermit ist nicht die fettig glänzende Pubertätshaut gemeint. Vielmehr geht es um ein Strahlen, das den Teint zum Leuchten bringt. Denn der Charme jugendlicher Haut beruht nicht nur auf Faltenfreiheit, sondern auch auf einem gewissen Schimmer. Um diesen Glanz zu erzielen, muss die Hornschicht das Licht reflektieren können. Das Prinzip ist dabei ähnlich wie bei glänzenden Haaren: Je glatter und enger sich die Hornzellen aneinanderschmiegen, desto intensiver kann die Haut strahlen. Hauteigene Milchsäuren, die den Säureschutzmantel aufbauen und abgestorbene Zellen lösen, sind für den Glow ebenso von Bedeutung wie Hyaluronsäure, die Feuchtigkeit bindet, und Ceramide für eine stabile Hautbarriere. Hautpflege und Ernährung gehen bei der Verbesserung des Glows der Haut Hand in Hand. Auch die richtigen Keime bringen die Haut zum Strahlen. Hin und wieder ein Peeling und Wirkstoffe wie Fruchtsäuren, Vitamin C oder Retinol in Cremes können ebenfalls dazu beitragen, den Glow zu verbessern. Pflegeprodukte und Peelings mit Fruchtsäuren sind besonders gut dazu geeignet, den Grauschleier von der Haut zu nehmen und die Zellerneuerung anzukurbeln.
Unsichtbar gibt unsere Haut Tag für Tag ein großes Glas Wasser an die Umwelt ab. Der Experte bezeichnet das als »transepidermalen Wasserverlust« (TEWL), der Laie versteht darunter, dass die Haut atmet. Die Bezeichnung »atmen« ist allerdings irreführend, denn über die Haut findet keine nennenswerte Sauerstoffaufnahme in den Körper statt. Das Atemgas dringt höchstens 0,3 bis 0,4 Millimeter in die Haut ein. In der Filmbranche sieht man das aber nicht so eng. In Goldfinger tötet der gleichnamige Bösewicht eine James-Bond-Gespielin, indem er sie mit Goldlack überziehen lässt. James liefert dann auch gleich die Erklärung, nämlich dass die Frau erstickt sei, weil ihre Haut nicht mehr atmen konnte. Auch wenn er klettern, schießen und Helikopter fliegen kann, von Hautphysiologie hat Bond leider keine Ahnung. Unsere Haut ist mit weniger als 1 Prozent an Atmung und Gasaustausch beteiligt. Wir können uns also lackieren und in Plastikfolie packen – solange Mund und Nase frei bleiben, erstickt keiner daran. Die Haut ab und zu in Folie zu packen, kann bei sehr trockener Haut sogar eine gute Idee sein. Eine Folie – ganz einfache Frischhaltefolie reicht aus –, verhindert nämlich die Verdunstung von Wasser und sättigt dadurch eine trockene Hornschicht wunderbar mit Feuchtigkeit.
Kurzfristig lässt sich die Hautfeuchtigkeit schnell verbessern, indem man sie – eingecremt – in Plastik packt. Langfristig ist es aber wichtig für die Funktion der Haut, dass der Gasaustausch stattfinden kann.
Verstärkt wird der Effekt durch eine Pflegecreme, die zuvor dick aufgetragen wird. Folienbehandlung ist klasse für trockene Hände, raue Füße oder Ekzeme an Armen und Beinen. Man kann die betreffenden Körperteile gerne über Nacht in Folie einwickeln beziehungsweise in Folienhandschuhe stecken. Auch bei Ekzemen und trockener Haut an anderen Stellen funktioniert das gut, oft reicht es dann aus, die Hautstellen nur ein paar Stunden dick mit Creme zu bedecken und dann mit Frischhaltefolie einzuwickeln. Kurzfristig ist das eine gute Behandlungsmöglichkeit, langfristig ist es aber wichtig für die Funktion der Haut, dass sie nicht komplett von der Außenwelt abgeschirmt wird und der Gasaustausch stattfinden kann.
Den Wasserverlust über die Haut in Grenzen zu halten beziehungsweise der Haut zusätzliche Feuchtigkeit zuzuführen, ist Ziel vieler Kosmetikprodukte. Wichtige Feuchtigkeitsbinder sind Harnstoff, Glycerin, Milchsäure oder Hyaluronsäure. Darauf gehe ich später noch detailliert ein. Auch die Darmflora kann über Botenstoffe, die auf dem Blutweg vom Verdauungstrakt zur Haut gelangen, die Hautbarriere stärken und abdichten. In Studien ließ sich der transepidermale Wasserverlust durch eine achtwöchige Einnahme des Bakterienstamms L. plantarum messbar reduzieren.
Ähnlich wie der Darm ist auch die Haut ein großes Biotop, in dem mindestens 10 Milliarden Keime, wahrscheinlich sogar bis zu 1 Billion mikroskopisch kleiner Organismen beheimatet sind. Ganz unterschiedliche Bakterien, Pilze und Viren leben auf der Oberfläche, in den Haarfollikeln und zwischen den Zellen der Haut. Einige haben sich dauerhaft eingenistet und sind kaum zu vertreiben. Experten bezeichnen diese als »residente Flora«. Daneben gibt es »Besucher«, die sich nur kurz bei uns aufhalten und dann weiterziehen. Sie zählen zur »transienten Hautflora«.
Die meisten Mikroben tun uns gut. Sie erhalten unsere äußere Hülle gesund, schützen sie vor den Attacken krank machender Keime und bringen Teint und Haare zum Strahlen. Wichtig ist eine vielfältige und abwechslungsreiche Besiedelung der Haut mit gesunden Bakterien. Bei Hauterkrankungen wie Neurodermitis, Akne oder Schuppenflechte ist die Zusammensetzung der Hautflora verändert. Bei Neurodermitis konnte man mehrfach feststellen, dass der Hautzustand umso schlechter ist, je mehr krank machende Keime (Staphylococcus aureus) nachgewiesen werden können und je geringer die Vielfalt der gesunden Bakterien ist. In einer Studie konnte ich feststellen, dass sich diese ungünstigen Hautkeime durch ein probiotisches Bad mit gesunden Bakterien von der Haut vertreiben lassen und der Hautzustand von Bad zu Bad besser wird. Wie üppig sich die Hautflora entfalten kann, hängt unter anderem davon ab, wie häufig wir duschen, welche Reinigungs- und Pflegmittel wir verwenden, ob wir häufig Antibiotika nehmen oder uns regelmäßig die Hände desinfizieren.
Die zweite Hautschicht ist das Bindegewebe, sie wird auch als »Lederhaut« oder »Dermis« bezeichnet. Diese kann man sich vorstellen wie einen zähen Pudding mit Zellen und Fasern. Keine schöne Vorstellung, aber im Prinzip eine wichtige Grundlage attraktiver Haut. Die »festen« Bestandteile der Lederhaut sind kollagene und elastische Fasern sowie Zellen, die diese Fasern bilden, die sogenannten Fibroblasten. Der »Pudding« füllt die Lücken zwischen den Fasern auf und kann zum Beispiel gut Wasser speichern. Bekanntester Bestandteil des »Puddings« ist die Hyaluronsäure.
Die Kollagenfasern