Was ist los mit meinem Darm? - Michaela Axt-Gadermann - E-Book

Was ist los mit meinem Darm? E-Book

Michaela Axt-Gadermann

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Beschreibung

Der persönliche Guide für einen gesunden Darm

Die bekannte Ärztin und Bestseller-Autorin Michaela Axt-Gadermann stellt mit der TV-Fitnessexpertin Barbara Klein fast 200 der gängigsten Fragen zum Darm und dessen Gesundheit vor und zeigt möglichst einfache Lösungen für ein dauerhaftes Wohlfühlgewicht auf.


In verschiedenen Kapiteln wie "Das Mikrobiom näher betrachtet“ oder "Den Darm in Bewegung bringen" geben die beiden Expertinnen einfache Antworten und praktische Anwendungstipps auf Fragen wie "Was versteht man unter der Darm-Hirn-Achse?", "Was hilft gegen Blähungen?", "Wer sollte eine Darmspiegelung machen lassen?" oder "Was hilft bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten?".


Ein Buch für alle, die verdauen, damit immer wieder Probleme haben und nach Antworten und Lösungen suchen, und gesundheitsbewusste Menschen, die ihre allgemeine Gesundheit und ihr Wohlbefinden verbessern oder erhalten wollen.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 178

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Prof. Dr. Michaela Axt-Gadermann

Barbara Klein

WAS IST LOS MIT MEINEM DARM?

Die wichtigsten Fragen & Antworten rund um das Superorgan

INHALT

VORWORT

KAPITEL 1: UNSERDARMUNDWEITEREVERDAUUNGSORGANE

KAPITEL 2: DASMIKROBIOMNÄHERBETRACHTET

KAPITEL 3: ABWEHRKRÄFTE, ALLERGIEN, INTOLERANZENUNDDERDARM

KAPITEL 4: DARMBESCHWERDENUNDANDEREPROBLEMEIMMAGEN-DARM-TRAKT

KAPITEL 5: FIT & GESUNDODERKRANK – DASMIKROBIOMSPIELTEINEROLLE

KAPITEL 6: DEMDARMUNDDEMMIKROBIOMGUTESTUN

KAPITEL 7: DENDARMINBEWEGUNGBRINGEN

ANHANG

IMPRESSUM

Hinweis: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird bei Personenbezeichnungen und personenbezogenen Hauptwörtern in diesem Buch die männliche Form verwendet. Entsprechende Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung grundsätzlich für alle Geschlechter. Die verkürzte Sprachform hat nur redaktionelle Gründe und beinhaltet keine Wertung.

VORWORT

Der Darm, verborgen im Inneren unseres Körpers und oft unterschätzt, ist mehr als nur ein Verdauungsorgan. Er ist eine Welt für sich, ein Ökosystem voller Leben, das in ständiger Kommunikation mit unserem Gehirn steht. Er steuert unser Immunsystem, verbessert unsere Leistungsfähigkeit, er kann die Haut verschönern und sogar unsere Stimmung beeinflussen. Der Darm ist nicht nur der Ort, über den alle wichtigen Nährstoffe in den Körper gelangen, sondern er produziert auch Hormone, Vitamine und Nervenbotenstoffe und arbeitet eng mit anderen Verdauungsorganen wie der Leber und der Bauchspeicheldrüse zusammen.

Milliarden von Mikroorganismen – winzige Helfer und andere unsichtbare Verbündete – bevölkern diesen faszinierenden Mikrokosmos. Sie wirken wie stille Architekten unserer Gesundheit, nehmen Einfluss auf jedes System unseres Körpers und beeinflussen unser Wohlbefinden. Ein kompliziertes, aber hocheffizientes System mit unzähligen Akteuren und Wechselwirkungen hält alles in bester Balance. Doch was geschieht, wenn dieses empfindliche Gleichgewicht ins Wanken gerät?

Dass unser Verdauungstrakt von großer Bedeutung ist, wussten schon alte Heiler wie Hippokrates oder Paracelsus. Hippokrates erkannte, wie wichtig dieses Organ für unsere Gesundheit ist, und prägte das Diktum: Im Darm sitzt die Gesundheit. Selbst die jahrtausendealte ayurvedische Medizin sieht in einem funktionierenden Stoffwechsel und einem verbesserten Energiefluss die Grundvoraussetzung für Gesundheit von Körper und Geist.

Aber erst in den vergangenen Jahrzehnten wurden Methoden entwickelt, um den Darm besser untersuchen und behandeln zu können. Und auch das Wissen um die große Bedeutung des Mikrobioms ist noch recht neu.

Dieses Buch nimmt Sie mit auf eine Entdeckungsreise durch die unsichtbare Welt Ihres Darms. Es zeigt Ihnen, wie Sie Ihre Darmgesundheit optimieren können, welche Hilfe zur Selbsthilfe es bei Darmbeschwerden gibt und warum das Mikrobiom die Schlüsselrolle für ein langes, gesundes Leben spielt.

Mit einer Vielzahl von unterschiedlichsten Fragen geben wir Antworten zu den häufigsten Darmproblemen und was Sie selbst tun können, um Ihren Verdauungstrakt rundum gesund zu erhalten.

Willkommen in einer faszinierenden Welt, die einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf Gesundheit und Krankheit nehmen kann!

Weitere Informationen finden Sie auch auf den beiden Internetseiten www.gesund-mit-darm.de und www.mikrobiom-fasten.de.

KAPITEL 1: UNSER DARM UND WEITERE VERDAUUNGSORGANE

Was gehört alles zum Darm und zum Verdauungstrakt?

Das gesamte Organ Darm besteht aus dem Dünndarm, dem Dickdarm und dem Enddarm. Der Dünndarm schließt sich direkt an den Magen an; er ist drei bis fünf Meter lang und geht im rechten Unterbauch, dort, wo auch der Blinddarm sitzt, in den Dickdarm über. Der Dickdarm wiederum hat eine Länge von etwa 1,5 Metern. Kurz vor dem Darmausgang schließt sich der Enddarm an, der 15 bis 20 Zentimeter misst.

Zum Verdauungstrakt gehört allerdings mehr als nur der Darm. Der Verdauungstrakt beginnt schon im Mund. Hier findet bereits die Vorverdauung statt, denn der Speichel enthält Enzyme für die Verdauung von Kohlenhydraten. Gutes Kauen unterstützt deshalb den Verdauungsvorgang. Dann rutscht die Nahrung durch die Speiseröhre in den Magen. Magensäure und Verdauungsenzyme zerlegen unsere Nahrung in kleinere Einzelteile. Anschließend gelangt das bereits quasi halb verdaute Essen in den Dünndarm. Hier zerkleinern weitere Verdauungsenzyme und die Gallensäure aus der Gallenblase unsere Nahrung in allerkleinste Teile. Etwas weiter unten im Dünndarm können dann die Nährstoffe aus der Nahrung in den Körper aufgenommen werden. Im Dickdarm wird dem Darminhalt noch das Wasser entzogen und hier lebt auch das Darmmikrobiom, also die Gesamtheit der Darmbakterien. Darauf gehen wir später noch ausführlich ein.

Zum Verdauungstrakt gehören aber auch Organe wie die Bauchspeicheldrüse und die Leber, die ebenfalls wichtige Aufgaben für die Verwertung und Verarbeitung von Nahrungsmitteln und Nährstoffen erfüllen.

Welche Aufgaben hat unser Darm?

Unser Darm oder besser der gesamte Verdauungstrakt hat zahlreiche wichtige Aufgaben, die für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden grundlegend sind. Der Darm, insbesondere der Dünndarm, spielt eine zentrale Rolle bei der Verdauung von Nahrung. Enzyme aus der Bauchspeicheldrüse und Gallenflüssigkeit aus der Leber helfen dabei, Nahrungsbestandteile wie Proteine, Kohlenhydrate und Fette zu zerlegen. Der Dünndarm ist zudem der wichtigste Darmabschnitt für die Nährstoffaufnahme. Wichtige Nährstoffe wie Vitamine, Mineralstoffe, Aminosäuren, Fettsäuren, Zucker und auch Wasser werden nach der Verdauung durch die Darmwand in den Blutkreislauf aufgenommen.

Doch unser Darm kann noch mehr. Im Verdauungstrakt werden verschiedene Hormone produziert, vor allem solche, die an der Regulierung der Verdauung und des Appetits beteiligt sind. Diese Sättigungshormone lassen sich mit ein paar Tricks, die wir Ihnen später noch genauer vorstellen, sehr gut aktivieren. Dazu gehört es, ausreichend zu trinken, nicht zu fettarm zu essen und viele Ballaststoffe zuzuführen.

Auch für unsere Widerstandskraft gegen Krankheiten ist der Darm außerordentlich wichtig: Mehr als 70 Prozent aller Immunzellen, die Krankheitserreger erkennen und bekämpfen können, sind im Darm angesiedelt. Deshalb ist ein gesunder Verdauungstrakt auch eine wichtige Voraussetzung für gute Abwehrkräfte.

Außerdem beherbergt der Darm die unglaubliche Anzahl von etwa 100 Billionen Mikroorganismen, die in ihrer Gesamtheit als Darmflora oder Mikrobiom bezeichnet werden. Ein gesundes Mikrobiom ist die Grundvoraussetzung für unsere Gesamtgesundheit und wirkt sich nicht nur auf den Verdauungstrakt aus, sondern die Stoffwechselprodukte der Bakterien erreichen jedes Organ des Körpers und beeinflussen dieses. Auch mit dem darmeigenen Immunsystem stehen die Darmbakterien in enger Verbindung.

Was deutet darauf hin, dass mit meinem Darm etwas nicht stimmt?

Unser Darm kann mit unterschiedlichen Symptomen zeigen, dass es ihm nicht gut geht. Häufige Beschwerden eines aus dem Gleichgewicht geratenen Darms können Verdauungsprobleme wie Blähungen, Verstopfung, Durchfall, Bauchschmerzen und Müdigkeit sein. Bei Weitem nicht immer müssen diese Anzeichen auf schwerwiegende Erkrankungen hindeuten. Verstopfung etwa kann verursacht werden durch Bewegungsmangel, eine ballaststoffarme Ernährung und zu wenig Flüssigkeitszufuhr. Blähungen können auf Störungen des Mikrobioms, hastiges oder ungewohntes Essen hinweisen. Durchfall ist häufig Folge eines Darminfekts, kann aber auch Anzeichen für eine Nahrungsmittelallergie oder Nahrungsmittelintoleranz sein. Allerdings können hinter diesen Beschwerden durchaus auch ernsthaftere Erkrankungen stecken. Deshalb sollte man bei länger anhaltenden oder immer wiederkehrenden Symptomen sicherheitshalber den Arzt oder die Ärztin um Rat fragen.

Natürlich können auch Symptome außerhalb des Darms wie Hautprobleme, Allergien, Autoimmunerkrankungen, Migräne, Zuckerkrankheit, Bluthochdruck und viele weitere Beschwerden mit dem Darm in Verbindung stehen. Hier ist der Zusammenhang nicht auf den ersten Blick offensichtlich. Auf den folgenden Seiten erklären wir aber, warum das so ist.

Mein Magen knurrt oft laut. Was hat das zu bedeuten?

Der Magen knurrt und gluckert vor allem dann, wenn wir länger nichts gegessen haben. Ganz leer ist das Verdauungsorgan aber eigentlich nie, denn der Magen produziert täglich mehr als einen Liter Magensaft, der vor allem aus Magensäure und Schleim besteht. Immer, wenn wir etwas schlucken, kommen zusätzlich noch kleine Mengen Luft in den Magen und pro Tag auch etwa 1,5 Liter Speichel. Der Magen ist ein Hohlmuskel, der sich zusammenzieht und wieder entspannt und auf diese Weise die Nahrung durchmischt und verteilt. Nach den Mahlzeiten läuft dieser Vorgang recht langsam ab. Sind wir hingegen nüchtern, haben aber Luft, Speichel und Verdauungssäfte im Magen, dann gluckern diese, wenn der Magen arbeitet.

Übrigens: Wer immer zur gleichen Zeit seine Mahlzeiten einnimmt, dessen Körper gewöhnt sich an diese festen Zeiten – und der Magen knurrt dann besonders lautstark, wenn das Essen zur gewohnten Zeit mal ausbleibt.

Welchen Einfluss hat der Darm auf unser Immunsystem?

Ein großer Teil des Immunsystems ist im Darm angesiedelt. Hier ist vor allem die gegenseitige Beeinflussung zwischen Darmflora (Mikrobiom) und Immunsystem von Bedeutung. Eine gesunde Darmflora unterstützt die Immunfunktion und hilft dem Körper, Entzündungen zu reduzieren und Infektionen abzuwehren. In Studien konnte festgestellt werden, dass sich die Abwehrkräfte auch durch probiotische Bakterien wie Laktobazillen oder Bifidobakterien stärken lassen. Wenn Studienteilnehmer diese über mehrere Monate hinweg einnahmen, dann waren sie weniger anfällig für Infektionskrankheiten. Auch die Wirksamkeit von Impfungen kann erhöht und die Nebenwirkungsrate verringert werden, wenn für einige Wochen Probiotika verabreicht werden.

Kann der Darm auch Beschwerden außerhalb des Verdauungstraktes verursachen?

Ja, denn der Darm ist eine wichtige Schaltstelle für den gesamten Körper. Hier wird die Nahrung verdaut und in den Körper aufgenommen. Fehlen wichtige Nährstoffe in der Nahrung oder können diese bei Darmerkrankungen nicht ausreichend aufgenommen werden, dann kann es zu Mangelzuständen kommen. Unser Darmmikrobiom produziert zahlreiche Stoffwechselprodukte, die durch die Darmwand in die Blutbahn gelangen und zu jedem Organ des Körpers kommen. So kann der Darm viele Krankheiten sowohl positiv als auch negativ beeinflussen, unter anderem Allergien und Autoimmunerkrankungen, Gewicht, Blutzuckerspiegel, Herz-Kreislauf-Gesundheit, Krebserkrankungen sowie die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit. Durch den engen Kontakt zum Immunsystem kann der Darm Einfluss nehmen auf Entzündungen im gesamten Körper oder den Verlauf von Infektionskrankheiten.

Warum ist der Magen wichtig für die Versorgung mit Vitamin B12?

Im Unterschied zu anderen Vitaminen kann Vitamin B12 aus der Nahrung nur dann aufgenommen werden, wenn wir im Magen genügend »Intrinsic Factor« bilden. Das ist ein Eiweißstoff, der von Zellen in der Magenschleimhaut produziert wird und der sich mit dem Vitamin B12 aus der Nahrung verbindet. Nur zusammen mit dem Intrinsic Factor kann das Vitamin im Darm resorbiert werden. Ein Mangel an Intrinsic Factor kann Folge einer Magenschleimhautentzündung sein oder durch die Entfernung eines Teils des Magens verursacht werden. Dann muss das lebenswichtige Vitamin vom Arzt regelmäßig über eine Injektion verabreicht werden. Eine Einnahme als Tablette reicht dann nicht aus. Fehlt Vitamin B12, dann ist die Blutbildung beeinträchtigt, und es kann eine ausgeprägte Blutarmut entstehen.

Zudem kann die Nervenreiz-Weiterleitung schleichend verschlechtert werden, wenn nicht genügend Vitamin B12 aufgenommen werden kann. Nicht selten werden die dadurch verursachten Auswirkungen mit einer beginnenden Demenz verwechselt oder einfach nur auf altersbedingte Beeinträchtigungen der geistigen Leistungsfähigkeit geschoben – dabei haben diese Symptome aber ihre Ursache in einem Mangel an Vitamin B12. Es lohnt sich also, bevor man andere Medikamente nimmt, auch mal den Vitamin B12-Spiegel beim Hausarzt prüfen zu lassen.

Welche Aufgaben hat die Leber?

Die Leber ist ein wichtiges Verdauungsorgan, über das man sich eigentlich wenige Gedanken macht. Meistens wird dieses Organ vor allem mit dem Abbau von Alkohol in Verbindung gebracht, aber die Leber kann noch viel mehr. Sie produziert unter anderem Gallensäure, die in der Gallenblase zwischengelagert wird. Sobald wir etwas Fetthaltiges essen, wird die Gallensäure in den Zwölffingerdarm abgegeben und hilft bei der Verdauung des Essens. Die Leber speichert zudem Zucker, Fette, Vitamine und Eisen, produziert wichtige Stoffe für die Blutgerinnung und Eiweiße für die Immunabwehr. Ganz wichtig ist die Leber für den Abbau und die Entsorgung von Giftstoffen, Hormonen, Medikamenten und auch Alkohol. Um die Arbeit der Leber zu unterstützen, ist ein vernünftiger Umgang mit Alkohol (Verzicht oder Konsum nur in Maßen) und Medikamenten (Überdosierungen vermeiden) wichtig. Studien haben gezeigt, dass auch Nahrungsergänzungsmittel auf Pflanzenbasis der Leber zusetzen können, wenn diese langfristig und zu hoch dosiert eingenommen werden. Wie es der Leber geht, kann der Arzt anhand der sogenannten Leberwerte überprüfen.

Auch für die Schilddrüse ist eine funktionierende Leber wichtig. Nur 20 Prozent des aktiven T3-Hormons wird in der Schilddrüse gebildet. Der größte Teil der Umwandlung des T4-Speicherhormons in aktives T3 findet in der Leber und in anderen Geweben statt. Bei einer Schilddrüsenunterfunktion sollte deshalb auch immer die Leber überprüft werden.

Wofür benötige ich eine Gallenblase?

Die Gallenblase ist ein kleines, birnenförmiges Organ an der Unterseite der Leber. Ihre Aufgabe ist es, Gallenflüssigkeit, die in der Leber gebildet wird, zu speichern und einzudicken. Die Gallenblase gibt dann diese olivgrüne Flüssigkeit in den Zwölffingerdarm ab, um die Fettverdauung zu unterstützen. Außerdem können über die Galle auch Abbauprodukte wie Bilirubin ausgeschieden werden.

Was passiert eigentlich bei der Verdauung?

Bei der Verdauung spielen verschiedene Verdauungssäfte und Enzyme eine Rolle. Bereits im Mund wird die Nahrung mit Speichel versetzt, der Enzyme enthält, die schon mit dem Abbau der Kohlenhydrate beginnen. Tag für Tag produzieren dazu die Speicheldrüsen im Mund etwa 1,5 Liter Speichel.

Im Magen findet vor allem die Durchmischung des Mageninhaltes und die Eiweißverdauung statt. Der Magen ist ein muskulöser Schlauch, der sich immer wieder zusammenzieht und dadurch den Mageninhalt mit der Magensäure und eiweißabbauenden Enzymen vermischt. Etwa zwei Liter Magensaft sind täglich für diese Arbeit notwendig.

Anschließend wird der Verdauungsbrei in den Zwölffingerdarm weiterbefördert. Die Bauchspeicheldrüse gibt nun etwa 1,5 Liter Verdauungssaft hinzu, den sogenannten »Bauchspeichel«. Dieser enthält Substanzen, die Eiweiß, Kohlenhydrate und Fette abbauen können. Aus der Gallenblase fließt pro Tag noch etwa ein halber Liter Gallenflüssigkeit zum Speisebrei, um die schwer verdaulichen Fette besser verarbeiten zu können. Rund sieben Liter Verdauungssäfte sind so Tag für Tag notwendig, um das, was wir essen, in kleinste Bestandteile zu zerlegen, die dann im Dünndarm resorbiert werden können und so über die Blutbahn zu allen Zellen des Körpers gelangen.

Nur, wenn alle Verdauungsorgane gesund sind und gut zusammenarbeiten, geht es uns gut und wir spüren von der Arbeit im Darm nur wenig. Manchmal fehlen aber Verdauungssäfte oder Enzyme und schon werden bestimmte Lebensmittel nicht mehr gut vertragen. Fehlt zum Beispiel Lactase, das Enzym, das den Milchzucker spalten kann, dann treten Bauchschmerzen und Durchfälle auf. Kommt nicht genügend Gallenflüssigkeit in den Darm, kommt es zu Problemen mit der Fettverdauung.

Welche Aufgabe hat die Bauchspeicheldrüse?

Die Bauchspeicheldrüse hat zwei wichtige Aufgaben. Zum einen produziert sie verschiedene Enzyme, die sie mit den Verdauungssäften direkt in den Darm abgibt und die dabei helfen, dass unsere Nahrung besser verdaut wird. Zum anderen stellt das Organ die Hormone Insulin und Glukagon her, die den Blutzuckerspiegel regulieren. Insulin ist das einzige Hormon im Körper, das den Blutzucker senken kann. Wird es nicht in ausreichenden Mengen gebildet, weil die Bauchspeicheldrüse nicht richtig arbeitet oder wir zu viele Kohlenhydrate zu uns nehmen und die Bauchspeicheldrüse dadurch überlasten, kann eine Zuckerkrankheit entstehen. Glukagon macht das Gegenteil. Dieses Hormon, aber auch viele weitere Hormone im Körper, lässt den Blutzuckerspiegel ansteigen. Wer sich zu häufig nicht an die Pausen zwischen den Mahlzeiten hält – also dem Körper zu oft mit Zucker bzw. kurzkettigen Kohlenhydraten beliefert und ihm keine Zeit zum Abbau dieses Überflusses gibt –, stresst dieses Organ zusätzlich. Jeder Latte macchiato, jeder Keks, jedes Bonbon, das man sich gedankenlos zwischendurch einverleibt, veranlasst dieses Organ, zu arbeiten. Der dadurch dauerhaft erhöhte Insulinspiegel begünstigt eine Insulinresistenz, eine gestörte Fettverbrennung und eine überbelastete Bauchspeicheldrüse.

Was ist eine Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis)?

Zahlreiche Umstände können zu einer Entzündung der Bauchspeicheldrüse führen. Da die Bauchspeicheldrüse ein lebenswichtiges Organ ist, müssen Anzeichen für eine akute (plötzlich auftretende) oder chronische (schleichend verlaufende) Entzündung sehr ernst genommen werden. Die häufigste Ursache sind Gallensteine, die den Gang, über den die Gallenblase und die Bauchspeicheldrüse ihre Säfte in den Darm abgeben, verstopfen. Dadurch stauen sich die Verdauungssäfte in die Bauchspeicheldrüse zurück und schädigen sie. Die zweithäufigste Ursache ist Alkohol. Wer regelmäßig zu viel davon trinkt und möglicherweise noch raucht, erhöht damit ebenfalls das Risiko für eine Bauchspeicheldrüsenentzündung.

Welche Symptome verursacht eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse?

Eine akute Entzündung der Bauchspeicheldrüse kann gefährlich sein, deshalb sollten die typischen Symptome sehr ernst genommen werden. Dazu zählen:

Plötzlich auftretende, bohrende Schmerzen im Oberbauch. Bei jedem Zweiten strahlen sie auch in den Rücken aus. Manchmal können die Beschwerden denen eines Herzinfarkts täuschend ähnlich sein.Übelkeit und ErbrechenStark aufgeblähter, aber dennoch elastischer Bauch (sogenannter »Gummibauch«).Blutdruckabfall, Herzrasen, Kreislaufstörungen, KollapsGesichtsrötung

Warum ist eine Bauchspeicheldrüsenentzündung gefährlich?

Die Bauchspeicheldrüse ist ein wichtiges Organ. Bei einer Entzündung können Teile der Bauchspeicheldrüse absterben. Durch Flüssigkeitsaustritt in die Bauchhöhle kann es zu einem starken Blutdruckabfall kommen. Infolge einer Pankreatitis können außerdem Verdauungsenzyme und Entzündungsstoffe in den Blutkreislauf gelangen und andere Organe wie die Nieren, das Herz oder die Lunge in Mitleidenschaft ziehen. Die akute Pankreatitis ist ein medizinischer Notfall. Zudem können die Beschwerden auch einem Darmverschluss oder einem Herzinfarkt ähneln, und deshalb ist schnelle ärztliche Hilfe notwendig.

Wie entstehen Gallensteine?

Etwa 15 bis 20 Prozent der Mitteleuropäer leiden unter Gallensteinen. Die meisten wissen davon nichts, da diese zunächst keine Beschwerden verursachen. Bei etwa jedem vierten Betroffenen machen die Gallensteine aber irgendwann einmal dann doch Probleme. Gallensteine bestehen entweder aus Cholesterin, einem Blutfett, oder aus Bilirubin, dem Gallenfarbstoff, oder aus einer Mischung von beiden.

Welche Risikofaktoren für Gallensteine gibt es?

Bestimmte Umweltfaktoren oder Lebensstileinflüsse erhöhen das Risiko für Gallensteine. Übergewicht und Zuckerkrankheit erhöhen das Gallensteinrisiko, aber auch starke und rasche Gewichtsabnahme. Zudem spielen Hormone eine Rolle. Frauen sind prinzipiell häufiger betroffen als Männer. Östrogeneinnahme oder Schwangerschaft erhöhen die Wahrscheinlichkeit für Gallensteine noch mal zusätzlich. Auch das Alter ist ein Faktor. Jenseits des 40. Lebensjahres steigt das Risiko an. Und es gibt auch genetische Gründe. Leiden viele Familienmitglieder unter Gallensteinen, dann erhöht das für nähere Verwandte ebenfalls die Wahrscheinlichkeit, Gallensteine zu entwickeln.

Was bedeutet Insulinresistenz?

Zucker (Glukose) ist der Treibstoff, den fast alle unsere Zellen benötigen. Insulin ist ein Hormon der Bauchspeicheldrüse, das den Zucker aus dem Blut in die Zellen befördert, so den Blutzuckerspiegel senkt und gleichzeitig die Zellen mit Energie versorgt.

Bei einer Insulinresistenz ist dieser Mechanismus gestört. Die Zellen werden »resistent«, das heißt, sie reagieren immer weniger auf das blutzuckersenkende Hormon Insulin und nehmen nur noch wenig Zucker aus dem Blut auf. Bei einer Insulinresistenz werden die Kohlenhydrate nicht in den Zellen verbraucht, sondern auf Bauch und Hüften gepackt. Da der Zucker nicht in den Zellen verbraucht werden kann, steigt auch der Blutzuckerspiegel ständig an. Wenn keine Gegenmaßnahmen durch einen gesünderen Lebensstil ergriffen werden, entwickelt sich aus einer Insulinresistenz oft eine Zuckerkrankheit (Typ-2-Diabetes).

Was kann man gegen Insulinresistenz tun?

Oft findet man die Gründe für eine Insulinresistenz im Lebensstil. Wenig Bewegung, ungesunde Ernährung und Übergewicht erhöhen das Risiko, können aber mit etwas Motivation angegangen werden. Gefährlich für die Blutzuckerregulation ist auch das ständige »Snacken« zwischen den Mahlzeiten. Wer sich nicht strikt an drei Mahlzeiten hält, der verhindert ein Absinken des Zucker- und Insulinspiegels in der Zeit zwischen den Mahlzeiten. Gönnen Sie dem Insulin eine Pause! Zwischen den Mahlzeiten sind nur kalorienfreie Getränke wie Kaffee, Wasser oder Tee erlaubt. Verzichten Sie auch konsequent auf scheinbar »gesunde« Zwischenmahlzeiten wie Obst oder Fruchtsäfte.

Wie groß bei Ihnen die Gefahr von Diabetes und Insulinresistenz ist, können Sie zunächst mal ganz grob mit einem Maßband abschätzen – indem Sie Ihren Bauchumfang messen. Das stellt zwar keine sichere Diagnosemöglichkeit für eine Insulinresistenz dar, aber der Wert gibt Hinweise darauf, was Ihr Körper mit Kohlenhydraten anstellt. Liegt Ihr Bauchumfang in Taillenhöhe über 88 cm (Frauen) bzw. 102 cm (Männer), dann ist das Risiko für Stoffwechselerkrankungen und Insulinresistenz erhöht. Eine Gewichtsreduktion sollte dann absolute Priorität haben.

Wie funktioniert Sättigung?

Sättigung ist ein Prozess, bei dem der Verdauungstrakt ganz eng mit dem Gehirn zusammenarbeitet, denn das eigentliche Gefühl, nichts mehr essen zu müssen, entsteht im Kopf und nicht im Bauch. Im Hypothalamus, einem Bereich im Zwischenhirn, liegt die Steuerzentrale für Hunger und Sättigung. Die Informationen, wie es mit der Kalorienversorgung aussieht, bekommen die grauen Zellen aber aus dem Magen und dem Darm. Je nachdem, was wir essen und wie viel wir essen, werden unterschiedliche Sättigungshormone produziert. Und auf diese können wir mit unserem Essverhalten sogar einwirken.

Welche Sättigungshormone gibt es und wie kann ich diese aktivieren?

Es gibt mehrere Sättigungshormone, die wir durch unser Essverhalten anregen können. Produziert werden diese im Fettgewebe und im Darm. Die Hormone müssen erst über den Blutweg zu den entsprechenden Rezeptoren gelangen. Deshalb setzt die Sättigung mit etwa 15 Minuten Verzögerung ein.

Cholezystokinin: Eine fettreiche Mahlzeit sorgt für die Cholezystokinin-Ausschüttung. Greifen Sie zu gesunden Fetten wie Pflanzenölen (Raps-, Oliven-, Hanf- oder Walnussöl), fettem Fisch (Lachs, Makrele, Hering, Thunfisch), Nüssen – am besten eine kleine Portion Nüsse oder Mandeln schon 30 Minuten vor dem Essen verzehren.

Peptid YY: Dieses Sättigungshormon wird vermehrt gebildet, wenn wir präbiotische Ballaststoffe zu uns nehmen und sie von bestimmten Bakterien wie Lactobacillus gasseri, Bifidobacterium breve, Bifidobacterium lactis, Lactobacillus plantarum verwertet werden.

Glucagon-like Peptide 1 (GLP-1): Füllen Sie Ihren Magen mit kalorienarmem, aber voluminösem Essen und Getränken – Wasser oder Tee vor dem Essen, Gemüse, Salat, ballaststoffreiche Vollkornprodukte oder ein Ballaststoffpulver als Nahrungsergänzungsmittel regen die Produktion des sättigenden Botenstoffs GLP-1 an.

Da es etwas dauert, bis die Sättigungshormone ausgeschüttet und zu den grauen Zellen transportiert werden, sollten Sie diesem Mechanismus etwas Zeit lassen und den Magen schon 20 bis 30 Minuten vor der Mahlzeit mit kalorienarmem Volumen, Flüssigkeit und Ballaststoffen füllen.

Wie funktioniert die »Abnehmspritze«?

Wirkstoffe wie Semaglutid, die in der »Abnehmspritze« enthalten sind, ähneln dem natürlichen Sättigungshormon »Glucagon-like Peptide 1« (GLP-1) und imitieren dessen Wirkung im Körper. Semaglutid besetzt die gleichen Rezeptoren im Gehirn, an die auch das natürliche SättigungshormonGLP-1 andocken würde, und täuscht dem Gehirn vor, dass wir ziemlich viel gegessen haben und jetzt pappsatt sind. Auf diese Weise verhindert die Abnehmspritze Heißhungerattacken. Außerdem verlangsamt der Wirkstoff die Magenentleerung, der Magen ist länger gefüllt, und auch das trägt zu einer Reduktion des Appetits bei.

Wie lange muss ich die Abnehmspritze anwenden, um dauerhaft Gewicht zu verlieren?