Pamfilius Frohmund Eulenspiegel - lustige Abenteuer, Streiche und tolle Possen -  Sohn des weltberühmten Till Eulenspiegel - Claudine Hirschmann - E-Book

Pamfilius Frohmund Eulenspiegel - lustige Abenteuer, Streiche und tolle Possen - Sohn des weltberühmten Till Eulenspiegel E-Book

Claudine Hirschmann

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Beschreibung

Digitale Neuausgabe des Buches aus dem Jahr 1860 (Des Erzkalfakters, Quadratschlankels und durchtriebenen Leutvexirers, Pams. Frohm. Eulenspiegel...), für eBook-Reader geeignet. +++ Aus dem Inhalt: »...Es wird nicht viele Leute geben, die nicht schon die lustigen Historien, das merkwürdige Leben, die Taten und Reisen des Erzschelms Till Eulenspiegel gelesen, aber nirgend etwas davon gehört oder gefunden haben, dass Till Eulenspiegel auch verheiratet gewesen sei. Er hatte wirklich eine Frau, die er jedoch auf seinen weiten Wanderzügen nicht als eine überflüssige Last mit sich schleppen wollte, um nicht in der Ausübung seiner lustigen Streiche gehindert zu sein. So lange sie im Besitz ihres von ihren Eltern ererbten kleinen Bauerngutes war, brauchte sie keinen Mangel zu leiden und gewöhnte sich nach und nach daran, ohne ihren Eheherrn zu leben, der sich durch nichts auf der Welt von seiner Wanderlust abbringen ließ. Er besuchte aber seine Frau immer richtig, so oft er in die Gegend kam, fütterte sich 8 Tage lang durch und ging dann wieder in die weite Welt, aber niemals, ohne eine Handvoll Taler als Vorspann mitzunehmen. Wer zurzeit, da Till Eulenspiegel lebte, lesen und schreiben konnte, wurde schon für gelehrt gehalten, und solche Gelehrte in verschiedenen Ländern schrieben alle lustigen Reden und Streiche fleißig auf, die dann nach Erfindung der Buchdruckerkunst auch richtig gedruckt wurden. Diese Zeit erlebte zwar der Sohn des Till Eulenspiegel nicht mehr, aber eine solche Sammlung durfte er, als er 13 Jahre alt war, in seinen freien Stunden in dem Kloster Gottsgnad, das nur eine halbe Stunde von dem Gütl seiner Mutter entfernt war, und worin er als Laufbursche und zu allerlei Aushilfsarbeiten im Klostergarten und in der Ökonomie verwendet wurde, abschreiben. Diese tollen Geschichten reizten ihn zur Nachahmung, und er beschloss, auf gleiche Weise sein Glück zu versuchen, sich aber dabei so pfiffig zu benehmen, dass er mehr Groschen - als sein Vater Schläge erhielt - bekommen sollte. Als er mit der Abschrift fertig war, brachte er sie nach Hause und las diese Geschichten abends seiner Mutter, die nur bisweilen von einzelnen lustigen Streichen ihres sauberen Mannes und Landstreichers gehört hatte und sich nun oft tüchtig ärgerte, über manches und gar vieles, was sie da Neues erfuhr, und ihren Sohn Pamfili täglich dringend warnte, einen solchen Lebenslauf zu führen wie sein unverbesserlicher Vater...« Buch 1

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Pamfilius Frohmund Eulenspiegel - lustige Abenteuer, Streiche und tolle Possen - Sohn des weltberühmten Till Eulenspiegel

Pamfilius Frohmund Eulenspiegel - lustige Abenteuer, Streiche und tolle PossenIn liebevollem GedenkenVorwort zur NeuausgabeErinnerung an Till EulenspiegelEine Taufe mit HindernissenPamfili praktiziertWohlfeiles BrotDie ZigeunerPamfili im KlosterPamfili als Schneider und SchusterIn die weite WeltRacheDie RettungPamfili als HeroldPamfili als SchatzgräberEin FreibadDer Pamfilius, als herzoglicher HofnarrEin Hofnarr als FeldherrEin unterbrochener VerlobungsschmausPamfili als SpielerNachschriftImpressum

Pamfilius Frohmund Eulenspiegel - lustige Abenteuer, Streiche und tolle Possen 

–  Sohn des weltberühmten Till Eulenspiegel –

unbekannter Verfasser

___

Auf historischen Spuren mit Claudine Hirschmann

Neuausgabe 2020

Edition gerik CHIRLEK

Original:

Des Erzkalfakters, Quadratschlankels und durchtriebenen Leutvexirers, Pams. Frohm. Eulenspiegel, des allbekannten, berüchtigten und weltverrufenen Till Eulenspiegel einzigen Sohnes pfiffige Streiche, Ränke, Schwänke und lustige Possen, als: Hendlschnipfer, Brodschwindler, Rahmkripser, Fischdieb, Entenangler, Zigeuner-, Schneider- und Schusterlehrbua, Herzogslebensretter, Herold, Schatzgräber, magistratischer Bademeister, Hofnarr, Feldherr, frommer Pilger, glücklich dem Galgen entgangener Spieler u. s. w. Altötting, Verlag der J. Lutzenberger'schen Buchhandlung. 1860.

In liebevollem Gedenken

Brigitte Hirschmann (14.03.1939 – 03.04.2019)

Brigitte Hirschmann (geb. Groth) wurde in den Kriegsjahren geboren und wuchs in Lützen auf. Früh zeigten sich verschiedene Begabungen, spielte sie unter anderen mehrere Instrumente, doch galt ihr hauptsächliches Interesse der Literatur sowie Leipziger Stadtgeschichte. Als geschätzte Lehrerin und herzensgute Mutter vermittelte sie stets, den ideellen Wert in den Dingen zu sehen und zu schätzen. So setzte sie sich leidenschaftlich für die Bewahrung historischer Zeitzeugnisse ein und war maßgeblich am Entstehen der Buchreihe »Auf historischen Spuren« beteiligt.

In Wertschätzung, Dankbarkeit und Liebe setzen ihre Kinder die Reihe fort, um die ihnen geschenkte Liebe zu Büchern und zur Stadt Leipzig weiterzutragen und ihr Wirken über heutige Generationen hinaus lebendig zu halten.

Brigitte Hirschmann lebte viele Jahre in ihrer geliebten Stadt Leipzig, die sie für ihre Kinder mit ihnen verließ und bis zum letzten Tag auf eine gemeinsame Rückkehr hoffte. Leider war ihr das zu Lebzeiten nicht gegönnt. Ihre letzte Ruhestätte fand sie im Familiengrab auf dem Friedhof in Leipzig-Gohlis.

Vorwort zur Neuausgabe

Mit der Reihe »Auf historischen Spuren« hat sich die Autorin zur Aufgabe gemacht, Literatur vergangener Jahrhunderte für heutige Leser aufzubereiten und wieder zur Verfügung zu stellen.  

Dabei wird der Schreibstil des Verfassers möglichst unverändert übernommen, um den Sprachgebrauch der damaligen Zeit zu erhalten. Gleichwohl werden Änderungen, die sich beispielsweise aus der Überprüfung historischer Fakten ergeben, schonend eingearbeitet. 

Das vorliegende Buch enthält gegenüber vorangegangener Ausgaben unter anderen Berichtigungen kleinerer Irrtümer.

Leipzig, den 01.06.2020

Claudine Hirschmann

Erinnerung an Till Eulenspiegel

Till Eulenspiegel, dieser weltbekannte Abenteurer aus der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts, wurde zu Kneitlingen, einem wolfenbüttelschen Dorf unweit Schöppenstedt, geboren, und starb gegen das Jahr 1350 in dem Städtchen Mölln, vier Meilen von Lübeck, wo sein Grabstein mit der Anspielung auf seinen Namen, einem Spiegel und einer Eule, steht. Sein Name ist zum Sprichwort geworden, alle mutwillig-lustigen Streiche und Narrheiten zu bezeichnen, die aus angeborenem Mutwillen zum eigenen Ergötzen, und wo möglich auch einen großen oder kleinen Profit zu machen, verübt werden. Alle seine bekannt gewordenen Streiche sind zuerst in plattdeutscher Sprache aufgezeichnet, dann in die hochdeutsche sowie in die lateinische, französische, englische, holländische und polnische Sprache übersetzt, und seit jener Zeit in zahllosen Büchern verkauft worden.

Es wird nicht viele Leute geben, die nicht schon die lustigen Historien, das merkwürdige Leben, die Taten und Reisen des Erzschelms Till Eulenspiegel gelesen, aber nirgend etwas davon gehört oder gefunden haben, dass Till Eulenspiegel auch verheiratet gewesen sei. Er hatte wirklich eine Frau, die er jedoch auf seinen weiten Wanderzügen nicht als eine überflüssige Last mit sich schleppen wollte, um nicht in der Ausübung seiner lustigen Streiche gehindert zu sein. So lange sie im Besitz ihres von ihren Eltern ererbten kleinen Bauerngutes war, brauchte sie keinen Mangel zu leiden und gewöhnte sich nach und nach daran, ohne ihren Eheherrn zu leben, der sich durch nichts auf der Welt von seiner Wanderlust abbringen ließ. Er besuchte aber seine Frau immer richtig, so oft er in die Gegend kam, fütterte sich 8 Tage lang durch und ging dann wieder in die weite Welt, aber niemals, ohne eine Handvoll Taler als Vorspann mitzunehmen.

Wer zurzeit, da Till Eulenspiegel lebte, lesen und schreiben konnte, wurde schon für gelehrt gehalten, und solche Gelehrte in verschiedenen Ländern schrieben alle lustigen Reden und Streiche fleißig auf, die dann nach Erfindung der Buchdruckerkunst auch richtig gedruckt wurden. Diese Zeit erlebte zwar der Sohn des Till Eulenspiegel nicht mehr, aber eine solche Sammlung durfte er, als er 13 Jahre alt war, in seinen freien Stunden in dem Kloster Gottsgnad, das nur eine halbe Stunde von dem Gütl seiner Mutter entfernt war, und worin er als Laufbursche und zu allerlei Aushilfsarbeiten im Klostergarten und in der Ökonomie verwendet wurde, abschreiben. Diese tollen Geschichten reizten ihn zur Nachahmung, und er beschloss, auf gleiche Weise sein Glück zu versuchen, sich aber dabei so pfiffig zu benehmen, dass er mehr Groschen – als sein Vater Schläge erhielt – bekommen sollte.

Als er mit der Abschrift fertig war, brachte er sie nach Hause und las diese Geschichten abends seiner Mutter, die nur bisweilen von einzelnen lustigen Streichen ihres sauberen Mannes und Landstreichers gehört hatte und sich nun oft tüchtig ärgerte, über manches und gar vieles, was sie da Neues erfuhr, und ihren Sohn Pamfili täglich dringend warnte, einen solchen Lebenslauf zu führen wie sein unverbesserlicher Vater.

Aber die guten mütterlichen Lehren fielen auf einen unfruchtbaren Boden und waren in den Wind gesprochen. Pamfili wartete mit Sehnsucht auf sein fünfzehntes Jahr, um dann auch in die weite Welt zu wandern, freilich in der guten Absicht, so viel zu erwerben, um seine gute Mutter unterstützen und in seinem Alter sorgenlos leben zu können. Er fasste den festen Vorsatz, alle seine Streiche selbst aufzuschreiben, was sein Vater nicht zu tun vermochte, da er nicht schreiben konnte.

Wie Pamfili Eulenspiegel dieser seiner Sammlung zuletzt sein Glück zu verdanken hatte und wie sie auf eine gar seltsame Weise in die Hände des Verfassers dieses Büchleins gekommen ist, werden die lieben Leser später ausführlich erfahren. Es beginnt nun ein genauer Abdruck dieser Sammlung, worin Pamfili Eulenspiegel seine Abenteuer selbst erzählt.

Eine Taufe mit Hindernissen

Ein Ochs und eine Kuh, einige Schweine, ein alter Gockel, mehrere Hennen und Hühner, waren die zufälligen, unmenschlichen Zeugen meiner Geburt, denn ich überraschte meine liebe und fleißige Mutter im Stall, da sie eben angefangen hatte, die Kuh zu melken. Vermutlich wären meine Mutter und ich in dieser hilflosen Lage ohne ein vierfaches Glück zu Grunde gegangen: Erstens stand die Stalltür offen, weil es im Monat August war, zweitens schrie ich so erbärmlich, als wenn es mir leid gewesen wäre, auf die Welt gekommen zu sein, drittens machten die genannten Zeugen mit ihren verschiedenen Stimmen einen höllischen Lärm und viertens, und dies war das Hauptglück, saß eben die Dirne auf einem Baum im Garten nebenan mit einem Mehlsack, um Atlasäpfel zu stehlen, um doch etwas von Atlas zu haben, was sie sich schon längst gewünscht hatte. Das erstaunliche Getöse im Stall rührte ihr edles, vieh- und menschenfreundliches Herz. Sie knüpfte den Diebessack zu, um ja von der Gabe Gottes nichts zu verlieren, stieg über die an dem Baum gelehnte Leiter herab, versteckte diese und den Sack hinter einem großen Haufen Holz, rannte in den Stall und von da zur Dorfhebamme, die sogleich samt ihrem Taufzeugen erschien. Ich wurde vorläufig in die Schürze der Mutter eingewickelt und ganz sanft auf Jakobifedern gelegt, nämlich auf frisches Stroh, das schon zum Einstreuen für den Ochsen und die Kuh bereit lag, die deshalb höchst verdrießliche Gesichter schnitten.

Meine Mutter stand auf, schüttelte sich nun wie ein nasser Pudel, und ging dann in ihr Schlafkämmerlein, um im Bett auszuruhen, wohin auch ich getragen wurde. Es war erst 5 Uhr am Morgen. Die Dirne musste das Melken fortsetzen, wobei sie sich an den noch immer fortdauernden kräftigen Gesängen des Ochsen und der Kuh sowie meiner übrigen Geburtszeugen ergötzen konnte.

Als ein geborener Feind des Wassers schrie ich im ersten Bad jämmerlich, und riss dabei meinen Schnabel sperrangelweit auf. Da bemerkte die Hebamme mit Entsetzen, dass ich schon zwei Zähne im Mund hatte, einen oben, den anderen unten, worüber die Mutter gewaltig erschrak, indem sie dies für ein böses Zeichen hielt. Sie beschloss also, dass ich mit Kuhmilch aufgezogen werden solle, wodurch es kam, dass noch bei Lebzeiten meiner ersten Mutter unsere Kuh, die auf den Ruf Blaßl hörte, meine zweite Mutter geworden ist, mit der ich aber leider niemals ein vernünftiges Wort sprechen konnte, so dumm war sie, und so unbehilflich drückte sie ihre mütterlichen Gefühle in der Kuhsprache aus.