Pamfilius Frohmund Eulenspiegel - neue lustige Abenteuer, Streiche und tolle Possen -  Sohn des weltberühmten Till Eulenspiegel - Claudine Hirschmann - E-Book

Pamfilius Frohmund Eulenspiegel - neue lustige Abenteuer, Streiche und tolle Possen - Sohn des weltberühmten Till Eulenspiegel E-Book

Claudine Hirschmann

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Beschreibung

Digitale Neuausgabe des Buches aus dem Jahr 1860 (Der durch eine steinalte, boshaftige, drachenhässliche Teufels-Hexe in allerlei Viecherln verzaubert, und durch einen Teufels- und Gewaltsrausch wieder glücklich erlöste Pamfilius Frohmund Eulenspiegel...), für eBook-Reader geeignet. +++ Aus der Nachschrift von Buch 1: »Bei einem ländlichen Ausflug kam ich in einen großen Marktflecken am Inn, als dort eben der Nachlass eines verstorbenen Pfarrers versteigert wurde. Ich kaufte nach dem Gewicht eine Kiste mit alten Papieren, unter denen ich, offenbar von Pamfilius Frohmund Eulenspiegel eigenhändig geschrieben, nicht nur die vorstehende Geschichte fand, sondern auch ein Heft mit dem Titel »Meine wundersame Verzauberung durch eine alte Hexe in allerlei Viecherln«, worüber ich recht viel lachen musste, und was ich seiner Zeit den geehrten Lesern gleichfalls mitzuteilen gedenke. ...« Buch 2

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Seitenzahl: 64

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Pamfilius Frohmund Eulenspiegel - neue lustige Abenteuer, Streiche und tolle Possen - Sohn des weltberühmten Till Eulenspiegel

Pamfilius Frohmund Eulenspiegel - neue lustige Abenteuer, Streiche und tolle PossenIn liebevollem GedenkenVorwort zur NeuausgabeSichtbare Räuber und unsichtbare JägerEine bekehrte BäuerinPamfili als HeiratsstifterPamfili als EdelmannPamfili verrückt einer Pfarrersköchin den KopfPamfili als GeldherausschwindlerPamfili spricht mit einem aus Holz geschnittenen TürkenPamfili im KlosterPamfili im KerkerDem Galgen bleibt der Schnabel sauberPamfili als PudelPamfili als RossPamfili als SauPamfili als EselPamfili als OchsPamfili als PamfiliImpressum

Pamfilius Frohmund Eulenspiegel - neue lustige Abenteuer, Streiche und tolle Possen 

– Sohn des weltberühmten Till Eulenspiegel –

unbekannter Verfasser

___

Auf historischen Spuren mit Claudine Hirschmann

Neuausgabe 2020

Edition gerik CHIRLEK

Original:

Der durch eine steinalte boshaftige, drachenhäßliche Teufels-Hexe in allerlei Viecherln verzauberte, und durch einen Teufels- und G’waltsrausch wieder glücklich erlöste Pamfilius Frohmund Eulenspiegel, Erzkalfakter und einziger Sohn des weltberühmten Tyll Eulenspiegel, nebst Pamfilis ganz neuen höchst lustigen Abenteuern, lustigen Streichen und tollen Possen. Altötting, Verlag der J. Lutzenberger'schen Buchhandlung. 1860.

In liebevollem Gedenken

Brigitte Hirschmann (14.03.1939 – 03.04.2019)

Brigitte Hirschmann (geb. Groth) wurde in den Kriegsjahren geboren und wuchs in Lützen auf. Früh zeigten sich verschiedene Begabungen, spielte sie unter anderen mehrere Instrumente, doch galt ihr hauptsächliches Interesse der Literatur sowie Leipziger Stadtgeschichte. Als geschätzte Lehrerin und herzensgute Mutter vermittelte sie stets, den ideellen Wert in den Dingen zu sehen und zu schätzen. So setzte sie sich leidenschaftlich für die Bewahrung historischer Zeitzeugnisse ein und war maßgeblich am Entstehen der Buchreihe »Auf historischen Spuren« beteiligt.

In Wertschätzung, Dankbarkeit und Liebe setzen ihre Kinder die Reihe fort, um die ihnen geschenkte Liebe zu Büchern und zur Stadt Leipzig weiterzutragen und ihr Wirken über heutige Generationen hinaus lebendig zu halten.

Brigitte Hirschmann lebte viele Jahre in ihrer geliebten Stadt Leipzig, die sie für ihre Kinder mit ihnen verließ und bis zum letzten Tag auf eine gemeinsame Rückkehr hoffte. Leider war ihr das zu Lebzeiten nicht gegönnt. Ihre letzte Ruhestätte fand sie im Familiengrab auf dem Friedhof in Leipzig-Gohlis.

Vorwort zur Neuausgabe

Mit der Reihe »Auf historischen Spuren« hat sich die Autorin zur Aufgabe gemacht, Literatur vergangener Jahrhunderte für heutige Leser aufzubereiten und wieder zur Verfügung zu stellen.  

Dabei wird der Schreibstil des Verfassers möglichst unverändert übernommen, um den Sprachgebrauch der damaligen Zeit zu erhalten. Gleichwohl werden Änderungen, die sich beispielsweise aus der Überprüfung historischer Fakten ergeben, schonend eingearbeitet. 

Das vorliegende Buch enthält gegenüber vorangegangener Ausgaben unter anderen Berichtigungen kleinerer Irrtümer.

Leipzig, den 01.06.2020

Claudine Hirschmann

Sichtbare Räuber und unsichtbare Jäger

Die herzogliche Residenzstadt Assingen, in welcher ich am Hof ein so vergnügtes Leben geführt hatte wie der Vogel im Hanfsamen, verließ ich im Grunde doch mit schwerem Herzen, obgleich der Gedanke mich tröstete, dass ich jetzt zu meiner lieben Mutter heimkehren könne, die sich durch meine großen Geldsendungen gewiss in den besten Umständen befand, daher ich hoffen durfte, künftig ein sorgenloses Leben führen zu können, mit so wenig Arbeit als nur immer möglich – und noch lieber mit gar keiner Arbeit.

Da nur wenig Geld in meinem Geldbeutel war und ich recht wohlfeil zu reisen wünschte, so zog ich, eine Stunde außerhalb der Stadt, in einem Wald mein Pilgerkleid an, weil ich wusste, dass ich als Pilger bei allen Bäuerinnen die beste Aufnahme ohne Bezahlung finden würde. Im Kloster Gottsgnad hatte ich viele abenteuerliche Reisebeschreibungen von Pilgern gelesen, die zu dem Heiligen Grab gewallfahrt waren, und ich hatte mir alles so gut gemerkt, dass ich eine solche Reise so genau erzählen konnte, als ob ich sie wirklich selbst gemacht hätte. Ich ging wieder eine Stunde weit fort, wurde müde, denn es war ein heißer Tag, und setzte mich auf den Rest eines abgesägten Baumes im Schatten eines Buchenwaldes, mit der Aussicht auf die Landstraße.

Hier geriet ich auf den dummen Gedanken, nicht nach Hause zu meiner Mutter zu gehen, sondern mich noch länger in der Welt umzusehen, um doch nicht weniger Stückeln auszuführen als mein verstorbener Vater, der weltberühmte Tyll Eulenspiegel. Diesen Entschluss hätte ich nicht fassen sollen, der mir späterhin noch großes Unglück verursachte, wie meine freundlichen Leser aus dem Verlauf meiner Erzählung ersehen werden. Ich hatte schon so viel erlebt und durchgemacht, dass ich mich wahrhaftig nicht schämen durfte, ein würdiger Sohn meines Vaters zu sein. Aber so geht's auf der Welt! Wenn es dem Esel zu wohl ist, so springt er aufs Eis und bricht sich ein Bein.

Indem ich so in Gedanken auf die Landstraße hinaussah, erblickte ich zwei junge, verdächtige Burschen, die des Weges kamen, und immer lauernd rechts und links schauten. Rechts und links war ein Wald, und zwischen diesen beiden Wäldern ging die Straße durch. Jeder der beiden Burschen trug einen tüchtigen Prügel in der Hand. Plötzlich blieben sie stehen, hielten die Hände wie Schirme über ihre Augen, um von der Sonne nicht geblendet zu werden, und schauten scharf in die Richtung hin, wo ich saß, dann nickten sie einander mit den Köpfen zu, gleichsam zur beiderseitigen Bestätigung, dass dort jemand sitze. Sie kamen schnell herbei und der Größere von ihnen rief mir zu:

»Gib gutwillig her, was du hast, verkleideter Spitzbub, oder wir schlagen dich tot!«

»Ich bin kein verkleideter Spitzbub«, antwortete ich, »sondern ein armer, frommer Pilger.«

»Ein sauberer Pilger, der nicht einmal einen Pilgerstab hat!«

Leider war dies der Fall, da ich die Residenzstadt nicht im Pilgergewand verlassen hatte, konnte ich ja schicklicher Weise keinen Pilgerstab in der Hand tragen. Schon damals beschloss ich, in der nächsten Stadt mir einen Pilgerstab aus ganz kleinen Stücken machen zu lassen, die ich in den Ranzen stecken und nach Belieben anschrauben könne, wenn ich gerade Lust bekommen sollte, als Pilger zu wandern, und ich habe dies auch bei der nächsten schicklichen Gelegenheit getan.

»Der Pilgerstab ist mir gestohlen worden«, erwiderte ich, »als ich im Wald vor Müdigkeit eingeschlafen war. Dann habe ich mir diesen Stecken abgeschnitten.«

»Larifari! Also hast du wenigstens ein Messer. Her damit! Das Übrige werden wir dann schon finden.«

Ich neigte den Kopf und steckte meine rechte Hand in die Brusttasche meiner Pilgerkutte, als wollte ich das verlangte Messer ausliefern, als in kurzer Entfernung gerufen wurde:

»Mir nach, Jäger, mir nach! Dort sind die Spitzbuben, die wir suchen, und auch ihr Kamerad, als Pilger verkleidet! Schießt nur alle drei gleich nieder!«

Zum Schein sprang ich von meinem Sitz auf, als ob auch ich in Gefahr sei. Die beiden Spitzbuben aber rannten wie gehetzte Hirsche über die Landstraße in den anderen Wald hinein. Ich freute mich über meine Lebensrettung, die ich meiner Kunst als gewandter Bauchredner zu verdanken hatte, denn die beiden Spitzbuben würden mich gewiss totgeschlagen haben, um mich dann desto bequemer ausplündern zu können. Ich eilte durch den Wald in einer Richtung fort, die dem Weg nach meiner Heimat gerade entgegengesetzt war, in die weite Welt hinaus, seltsamen Erlebnissen und zuletzt einem furchtbaren Schicksal entgegen, ohne auch nur die geringste Ahnung davon zu haben.

Eine bekehrte Bäuerin

Es war Mittagszeit und ich voll Hunger und Durst. Meine Pilgerflasche, die ich noch im Hofkeller zu Assingen mit dem besten Wein gefüllt hatte, war von mir schon unterwegs ausgetrunken worden. Als ich aus dem Wald kam, erblickte ich eine schöne weite Ebene mit Feldern, auf denen viele Bauersleute fleißig arbeiteten.

»Ich bin doch recht froh, dass ich kein Bauer bin«, dachte ich mir, »sonst müsste ich auch auf dem Feld draußen schwitzen. Ich schwitze aber viel lieber an einem Mittagstisch, der unter der Last guter Speisen fast einen Krampf an allen Gliedern bekommen möchte.«

Kaum 200 Schritte von mir entfernt, stand ein großes, schönes Bauernhaus, durchaus gemauert, schier einem Edelsitz gleichsehend, mit vielen Nebengebäuden, Stallungen, Dreschtennen, Wagenremisen. Mitten in dem weiten Geflügelhof, der von Gänsen, Enten und Hühnern neben ihrem hochmütigen Gockel wimmelte, erhob sich ein Taubenkobel, und ein schöner Pfau an der Seite seines unansehnlichen Weibchens schlug ein prächtiges Rad, das im Sonnenlicht in seiner ganzen Schönheit funkelte. Herrliches Obst, ein breites Aprikosenspalier, äugelte mir lockend entgegen. Ich hoffte hier eine gastliche Aufnahme bei so augenfälliger Wohlhabenheit und trat getrost in die Stube.