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Aus dem Inhalt: Die ersten, welche das Land zwischen der Elbe und Saale anbauten, waren die Sorben-Wenden, eine slawische Nation, welche zu Augustus Zeiten an den Geraunischen Gebirgen wohnten, späterhin in Servien eindrangen, welches von ihnen den Namen erhielt, und durch Böhmen und Mähren in unsere Gegend kamen. Sie legten Dörfer und Städte an, und erbauten auch Leipzig, welches sonst Lipzk, Lipsp, Libzen, Lipzi, Leyptzick, das Lindenhain hieß.
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Seitenzahl: 65
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Regionalliteratur
Auf historischen Spuren mit Claudine HirschmannLeipzigGeschichte und Beschreibungmfür Fremde und Reisende, die ihren dasigen Aufenthalt zweckmäßig und angenehm benutzen wollen nach Adam Friedrich Gotthelf Baumgärtner
No 2
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transkribiert, überarbeitet, ergänzt und bebildert
Neuausgabe für heutige Leser
2024
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über folgende Adresse abrufbar: http://dnb.dnb.de
IMPRESSUM© 2024 gerik CHIRLEKWebsite: www.historisches-bucharchiv.deBeratung: Dr. Tankred HirschmannCovergrafik: Detroit Photographic Company
ISBN: 978-3-384-14945-9 (Taschenbuch)ISBN: 978-3-384-19024-6 (Gebundenes Buch) ISBN: 978-3-384-19025-3 (eBook)ISBN: 978-3-384-19026-0 (Großdruck)
Druck und Distribution im Auftrag des Autors:tredition GmbH, Heinz-Beusen-Stieg 5, 22926 Ahrensburg, Germany
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Für die Inhalte ist der Autor verantwortlich. Jede Verwertung ist ohne seine Zustimmung unzulässig. Die Publikation und Verbreitung erfolgen im Auftrag des Autors, zu erreichen unter: gerik CHIRLEK, Stuttgarter Allee 41, 04209 Leipzig, Germany.
Abb. 0.1:
Brigitte Hirschmann (14.03.1939 – 03.04.2019)
Abb. 0.2:
Niederländisches Familienwappen Groote (Groth)
Brigitte Hirschmann, geborene Groth (Groote) wurde in den Kriegsjahren geboren und wuchs in Lützen auf. Früh zeigten sich verschiedene Begabungen, spielte sie unter anderen mehrere Instrumente, doch galt ihr hauptsächliches Interesse der Literatur sowie Leipziger Stadtgeschichte. Als geschätzte Lehrerin und herzensgute Mutter vermittelte sie stets, den ideellen Wert in den Dingen zu sehen und zu schätzen.
So setzte sie sich leidenschaftlich für die Bewahrung historischer Zeitzeugnisse ein und war maßgeblich am Entstehen der Buchreihe »Auf historischen Spuren« beteiligt.
In Wertschätzung, Dankbarkeit und Liebe setzen ihre Kinder die Reihe fort, um die ihnen geschenkte Liebe zu Büchern und zur Stadt Leipzig weiterzutragen und ihr Wirken über heutige Generationen hinaus lebendig zu halten.
Brigitte Hirschmann lebte viele Jahre in ihrer geliebten Stadt Leipzig, die sie für ihre Kinder mit ihnen verließ und bis zum letzten Tag auf eine gemeinsame Rückkehr hoffte. Leider war ihr das zu Lebzeiten nicht gegönnt. Ihre letzte Ruhestätte fand sie im Familiengrab auf dem Friedhof in Leipzig-Gohlis.
Abb. 0.3:
Familiengrab Hirschmann, Leipzig-Gohlis
Vorwort1 Geschichte und BeschreibungErbauung von LeipzigBeschreibung von LeipzigDas Innere der StadtThomaskircheNikolaikircheNeukirchePeterskircheUniversitäts- bzw. PaulinerkircheZucht- und Waisenhauskirche,Johannis- oder Gottesacker-KircheLazarettkircheKatholische KapelleThomasschuleNikolaischuleDas RathausBörseGewandhausSchauspielhausDie ReitbahnWasserkunstOberhofgerichtKonsistoriumSchöppenstuhlJuristenfakultätKreisamtAkademischer SenatMagistrat der StadtHandelsgerichtBücherkommissionPolizeiHospital zu St. JohannisHospital zu St. GeorgenLazarettAlmosenamtArmenschuleTaubstummeninstitutSternwarteZeichnungs-, Malerei- und Architektur-AkademieWinklerschen GemäldekabinettRichtersche GemäldekabinettOttosche GemäldesammlungKunst- und Naturalienkabinett des Herrn Kommerzienrat LinckMuseumHarmonieRessourceSocietéPlace de reposKaffeehäuser und KuchengärtenRichters KaffeehausTreiberschen KellerClassigsche KaffeehausBeyersche KaffeehausSchmeilsche KaffeehausRudolphscheMilchinselWeißledersche KaffeegartenKuchengartenFunkenburgHotels und GasthäuserGroßbosische GartenWinklersche GartenTrierische GartenFregesches/Gerlachsches GutApelsche/Reichelsche GartenKleinbosische/Richtersche GartenRichtersche/Herrmannsche GartenLöhrsche GartenRosentalGohlisMöckern, Wahren, StahmelnEutritzschKohlgärtenSellerhausenStraßenhäuser und den ThonbergStötteritzConnewitzRaschwitzGautzschStädtelnBrandvorwerkSchleußigPlagwitzLindenau2 (Ober-)bürgermeister der Stadt LeipzigBildverzeichnisBekanntschaft mit Claudine Hirschmann
Mit der Reihe »Auf historischen Spuren« hat sich die Autorin zur Aufgabe gemacht, Literatur vergangener Jahrhunderte für heutige Leser aufzubereiten und wieder verfügbar zu machen. Dabei werden Änderungen, die sich beispielsweise aus der Überprüfung historischer Fakten ergeben, schonend eingearbeitet und der Schreibstil des Verfassers möglichst unverändert übernommen, um den Sprachgebrauch der damaligen Zeit zu erhalten.
Mitunter gar um Missverständnisse zu vermeiden, gehören auch Änderungen hinsichtlich Orthografie zur Überarbeitung. Denn lange Zeit schrieb man nach Gefühl oder eben herrschenden Meinungen und das gleiche Wort in einem Text auch unterschiedlich. Erst im Jahre 1880 veröffentlichte Konrad Duden das erste deutsche Wörterbuch, welches sich nachfolgend als allgemein gültiges Regelwerk etablierte.
Das vorliegende Buch enthält gegenüber vorangegangenen Ausgaben unter anderen Berichtigungen kleinerer Irrtümer, die aus einer weiteren Recherche offensichtlich wurden, Ergänzungen aus der Sichtung zusätzlichem Datenmaterial, außerdem eine Vielzahl an Bildern, die zur Veranschaulichung der in den Berichten erwähnten Einzelheiten beitragen.
Als Vorlage für das Buch diente:
Leipzig, im Mai 2024Claudine Hirschmann
Abb. 1.1:
500 Jahre Kürschner-Innung Leipzig, um 1800 (Brühl)
Die Ersten, welche das Land zwischen der Elbe und Saale anbauten, waren die Sorben-Wenden, eine slawische Nation, welche zu Augustus Zeiten an den Geraunischen Gebirgen wohnte, späterhin in Servien (Serbien) eindrangen, welches von ihnen den Namen erhielt, und durch Böhmen und Mähren in unsere Gegend kamen. Sie legten Dörfer und Städte an und erbauten auch Leipzig, welches sonst Lipzk, Lipsp, Libzen, Lipzi, Leyptzick und das Lindenhain hieß. Der Verfasser einer alten Chronik vermutet, dass sie von der Tochter des böhmischen Regenten Krokus, Libussa, die an der Pleiße ein Schloss baute, welches sie Libiz nannte, den nachher in Leipzig verwandelten Namen erhielt. Andere sagen, Leipzig sei von Libanothos, einem Krieger aus Herrmanns Armee, erbaut worden, welche Meinung aber wie die der gemeinen Leute, welche sagen, Leipzig sei aus zwei Dörfern Leib und Zig entstanden, wohl nichts als eine Sage ist.
Überhaupt ist Leipzigs Ursprung so dunkel und ungewiss, dass man nicht einmal von ungefähr das Jahr weiß, in welchem es erbaut wurde. Schneider gibt in seiner Chronik das Jahre 710 an, und in einer anderen handschriftlichen Chronik kommt es in den Kriegen Carls des Großen, zu Ende des 8. Jahrhunderts, als ein wichtiger Pass der Sorben vor. Heinrich der Vogler ließ Leipzig befestigen und zerstörte es darauf, als sich die Sorben gegen ihn empörten und mit den Hunnen verbunden hatten. Von den zum Christentum bekehrten Wenden wurde es im Jahre 930 wiederaufgebaut.
Die erste sichere Nachricht, die wir von Leipzig als einer Stadt haben, ist vom Jahre 1015, denn in diesem Jahr starb Graf Eido zu Rochlitz, Bischof zu Meißen, auf seiner Durchreise zum Bischof Thietmar von Merseburg hierselbst, welcher sagt, er sei in der Lipzi genannten Stadt gestorben. Im Jahre 1021 kam unser Leipzig als ein Geschenk des Kaisers an den Bischof von Merseburg und 1134 durch Tausch an Conrad den Großen, Markgraf zu Meißen. (Gegen den Schenkungsbrief vom 5. Oktober 1021 lassen sich so viele erhebliche Einwendungen machen, dass es ganz ungewiss bleibt, wann und auf welche Art Leipzig an die Bischöfe von Merseburg kam.)
Es hatte indes durch Kriege so viel gelitten, dass es zu einem Dorf herabgesunken war. Conrad versah es daher von Neuem mit Wall und Mauer. Er hielt 1155 einen Landtag daselbst und legte den Grund zu den beiden Hauptmessen. Sein Sohn und Nachfolger, Otto der Reiche, erweiterte und befestigte es im Jahre 1175, erbaute die Nikolaikirche, bestätigte die Jahrmärkte, gab der Stadt viele Freiheiten und ihr Wappen, welches aus dem Meißnischen und Landsbergschen zusammengesetzt ist. Albrecht der Stolze, dessen Sohn und Nachfolger, machte Leipzig in den Kriegen mit seinem Bruder Dietrich und dessen Bundesgenossen zu einer seiner vorzüglichsten Festungen. Als dieser von einem seiner treuesten Diener Hugold durch Gift hingerichtet worden war, empörten sich die Leipziger gegen seinen Bruder und Nachfolger, Dietrich den Bedrängten, wurden jedoch von ihm mithilfe des Kaisers Friedrich II. besiegt und Leipzigs Festungswerke geschleift. Um die Leipziger besser im Zaum zu halten, baut er drei Schlösser, eins zwischen dem Ranstädter Tor und dem Barfußpförtchen, ein anderes am Grimmaischen Tor, wo jetzt das Paulinum steht, und eins auf der Stelle der jetzigen Pleißenburg. Er nahm ihnen auf einige Jahre ihre Freiheiten, und sie bestachen dafür seinen Leibarzt mit tausend Mark Silbers, ihn mit Gift zu vergeben. Während der Minderjährigkeit Heinrichs des Erlauchten ließ der Administrator von Meißen und dem Osterland, Landgraf Ludewig von Thüringen, das Schloss am Grimmaischen Tor niederreißen, auf dessen Platz die Dominicaner das Kloster zum Heiligen Paulus bauten.