Paradies verloren - Cees Nooteboom - E-Book

Paradies verloren E-Book

Cees Nooteboom

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Beschreibung

Wer hat bloß die Engel aus der Welt verbannt, obwohl ich sie noch immer um mich spüre?« Ein überraschender Gedanke für eine junge Frau, die am eigenen Leibe erfahren mußte, daß unsere Welt »mehr mit der Hölle zu tun hat als mit dem Paradies«. Alma ist eines Abends auf einer ziellosen Fahrt durch São Paulo in die Favela Paraisópolis geraten und vergewaltigt worden. Um den Schatten zu bannen, reist sie mit ihrer Freundin Almut in das Land ihrer gemeinsamen Kindheitsträume, Australien, und begegnet in der Leere der Wüste einer Stille, die sie versöhnt. Doch die Traumzeit ist längst vergangen, die mythische Welt der Aborigines versunken: »Mein Australien war eine Fiktion.« Alma nimmt Abschied von den Reservaten des Garten Eden und macht die Welt zu ihrer Wüste – nicht ohne darin ihre Spuren zu hinterlassen. Ob von Füßen oder Flügeln: dem alternden Literaturkritiker, dessen Weg sie kreuzt, ist sie eine Offenbarung des Himmels. In seinem neuen Roman erbringt Cees Nooteboom den poetischen Beweis dafür, daß Phantasie Flügel verleiht und daß die Verstoßung aus dem Paradies das Beste war, das Gott für die Literatur hatte tun können. Denn Geschichten sind wie Engel, sie verkehren zwischen dem Irdischen und dem Imaginären, mit einer entscheidenden Einschränkung: die Passage verläuft nicht ohne Störungen, das ist ihr Ursprung. Der Irrfahrt Almas erwächst eine der schönsten Geschichten seit Miltons Dichtung über Adam und Eva.

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Seitenzahl: 156

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»Wer hat bloß die Engel aus der Welt verbannt, obwohl ich sie noch immer um mich spüre?« Ein überraschender Gedanke für eine junge Frau, die am eigenen Leib erfahren mußte, daß unsere Welt mehr mit der Hölle als mit dem Paradies zu tun hat. Alma ist eines Abends auf einer ziellosen Fahrt durch São Paulo vergewaltigt worden. Um das Geschehene zu verkraften, reist sie mit ihrer Freundin Almut in das Land ihrer gemeinsamen Kindheitsträume, nach Australien. Dort begegnet sie in der Leere der Wüste einer Stille, die sie versöhnt. Doch die Traumzeit ist längst vergangen, die mythische Welt der Aborigines versunken. Also nimmt Alma Abschied von den Reservaten des Garten Eden und macht die Welt zu ihrer Wüste – nicht ohne darin Spuren zu hinterlassen. Für den niederländischen Journalisten, dem sie bei einem Festival in Perth begegnet, ist sie auf jeden Fall eine Offenbarung des Himmels.

»Erst einmal und vor allem eine Liebesgeschichte. … Der holländische Großmeister auf der Höhe seines ganzen Könnens.« Martin Lüdke, Frankfurter Rundschau

Cees Nooteboom, 1933 in Den Haag geboren, lebt in Amsterdam und auf Menorca. Sein umfangreiches Werk ist in viele Sprachen übersetzt und liegt in den acht Bänden seiner Gesammelten Werke im Suhrkamp Verlag vor. Zuletzt erschienen: Nachts kommen die Füchse (st 4194), Roter Regen (st 4246), und Schiffstagebuch (2011).

Cees Nooteboom

Paradies verloren

Roman

Aus dem Niederländischen vonHelga van Beuningen

Suhrkamp

Die Originalausgabe erschien 2004 unter dem Titel

Paradijs verloren

bei Uitgeverij Atlas, Amsterdam / Antwerpen.

© Cees Nooteboom 2004

Umschlagabbildung:

Sandro Botticelli.Verkündigung (Ausschnitt), um 1490.

Galleria degli Uffizi, Florenz.

Foto: The Bridgeman Art Library, London

eBook Suhrkamp Verlag Berlin 2012

© der deutschen Ausgabe Suhrkamp Verlag Frankfurt am Main 2005

Alle Rechte vorbehalten, insbesondere das der Übersetzung, des öffentlichen Vortrags sowie der Übertragung durch Rundfunk und Fernsehen, auch einzelner Teile.

Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotografie, Mikrofilm oder andere Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

Umschlag: Göllner, Michels, Zegarzewski

eISBN 978-3-518-73665-4

www.suhrkamp.de

Für Antje Ellermann-Landshoff

Jede Ähnlichkeit mit tatsächlich existierenden Personen ist in diesem Roman ausgeschlossen, es sei denn, der eine oder andere wolle sich oder einen anderen unbedingt wiedererkennen, wobei dann vor dem Wirklichkeitsverlust gewarnt werden muß, den fiktive Personen erleiden können. Das Angel Project in Perth dagegen hat es wirklich gegeben, im Jahr 2000, wenngleich das möglicherweise nicht das Jahr ist, in dem diese Geschichte spielt.

Prolog

»The pronoun I is better because more direct.«

Aus: The Secretaries Guide, Lemma »The Writer«

The New Webster Encyclopedic Dictionary of the

English Language MCMLII

Dash 8-300. Ich bin weiß Gott schon mit allen möglichen Flugzeugen geflogen, aber eine Dash war noch nie darunter. Es ist eine kleine, kompakte Maschine, aber sie wirkt größer, weil die Zahl der Passagiere gering ist. Der Platz neben mir ist leer. Es besteht offenbar nicht viel Interesse, von Friedrichshafen nach Berlin-Tempelhof zu fliegen. Als kleine, verirrte Gruppe sind wir von dem winzigen Hauptgebäude zum Flugzeug gegangen, das darf man hier noch. Jetzt warten wir. Die Sonne scheint, es ist recht windig. Der Pilot sitzt bereits vorn in der Kanzel, er dreht an diesem und jenem herum, ich höre den Kopiloten mit dem Tower sprechen. Wer häufig fliegt, kennt diese leeren Augenblicke.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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