Play Huch - René Sommer - E-Book

Play Huch E-Book

René Sommer

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Beschreibung

Alle Augenblicke entstehen Bilder, weil Menschen durch die Welt gehen und Dinge sehen. Ob Gedankenspiel oder Traum, René Sommer betrachtet die Welt um sich herum und will wissen, warum die Dinge so sind, wie wir sie wagen zu denken. Aus Dingen werden Worte, aus Worten Bilder, und umgekehrt das Unvorstellbare, aus Bildern werden Worte, aus Worten Dinge im poetisch fabulierten Welttheater einer real-natürlichen Wirklichkeit. Das Heraustreten aus begrenzten Perspektiven und Zulassen performativer Denkmuster lädt ein, die Erscheinungsweisen des sich unmittelbar bekundenden Lebens, aus der Fundgrube der Fantasie neu zu erfinden. Denn die Wahrnehmung der Realität hängt von den Wörtern und Versen ab, die sie beschreiben. In Play Huch schaffen sie ein komplexes Bezugssystem, das lustvoll mit popkulturellen Referenzen spielt. Ein Wal schwebt dort ebenso leicht über ein Xylophon mit bunten Stäben wie ein Mann eine Schreibmaschine aus dem Autofenster wirft, um die Grenze zwischen realer und virtueller Welt aufzuheben.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Seitenzahl: 32

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Zuletzt erschienen (edition jeu-littéraire):

Das Popcorn und die Vögel. Kurzgeschichten. ISBN: 9783-7448-6475-6

Woanderswoher. Roman. ISBN: 978-3-7460-8082-6

Das Mädchen mit rotem Hut. Kurzgeschichten. ISBN: 9783-7528-1413-2

Inhalt

Keine leichte Zeit für Roboter

Der gebändigte Drache

Jedes Popcorn klingt anders

Das Orakel muss wahr sein

Verpasste Gelegenheit

Wer glaubt an das Michelinmännchen

Die Maus lernt sprechen

Aus Sicht der Giraffe

Die Tomate ist ein Karussell

Andy Warhols Polaroids

Das Pferd landet nach dem Sprung

Ist bei euch ein Pinguin

Ist Nein zum Nein ein Ja

Das Bein in der Hand

Die wichtige Rolle der richtigen Wolle

Der Kaugummi nennt eine Primzahl

Der letzte Vogel seiner Art

Der Platzanweiser sucht einen Platz

Kritzeln, zeichnen und die Folgen

Play Huch

Die Ameise mag kurze Gedichte

Der Vergessensforscher vergisst die Vögel nicht

4 Augen sehen mehr als 2

Der Frosch und seine langsamen Atemgeräusche

Der Grünspecht spricht deutsch

Das Pinocchio-Paradox

Die Oberfläche der Schrift

Wittgenstein formt einen Ball aus Salz

Ohne Spur verschwinden die Kämme

Es gibt Wasser auf der Erde

Der Glücksforscher fürchtet sich

Stimmt etwas nicht

Der neue Look

Die Libelle fliegt

Einen Schritt weg vom Traum

Dinge, die garantiert nie passieren

Die Frau aus den Wellen

Vergessen ist einfach

Wenn der Frosch ein Mensch wäre

Häufig gestellte Frage

Was hört der Fisch im Energy-Drink

Mehr als einmal gelernt

Die Sterne warten auf dich

Die Ereignisse entwickeln sich wie vorhergesagt

Aschenputtel muss das Signieren erfunden haben

Fast unmöglich zu erreichen

Im Wind beginnen die Pfirsiche zu tanzen

Es braucht alle möglichen Menschen

Sorgsam setzt der Elefant seine Spur

Im richtigen Film gelandet

Keine leichte Zeit für Roboter

Ein Wildpfad führt durch Föhren steil hinab,

vorbei an einer gigantischen Wand.

Wolken vernebeln den Blick auf den Berg.

Beidseits des Wegs verhakt sich

undurchdringliches Gewirr,

Vogelbeeren, Brombeerranken, Haselbüsche.

1000 kleine Glocken an Halmen,

vom Wind bewegt, klingeln durcheinander.

Eine Giraffe aus Yoghurtgläsern

lehnt an den Fels.

Ihr Schirm wirkt im Gegenlicht

transparent und organisch wie Eiweiß.

Sie liest eine Gebrauchsanweisung vor.

- Wie isst man Joghurt auf dem Mars?

Ein fliegender Frosch sammelt

Coladosen und Eierbecher mit Gesichtern.

Johann Sebastian Huch bringt Reisende

im Zug wie ein Reporter zum Sprechen.

Im Tunnel übt er

die Kunst des Lippenablesens,

unterhält sich mit dem Roboter.

- Welche Anstrengung zählt nichts

in den Augen der Menschen?

- Ich muss regelmäßig zur Aufladestation,

sagt der Roboter.

Der gebändigte Drache

Die Libelle tanzt übers Wasser,

schillert malvenrosa, eisblau, samtschwarz.

Ein Vogel pickt ein Blatt vom Spiegel.

Der Wind wispert im Schilf.

Pfeilschnell schwirren Ligusterschwärmer

von Blüte zu Blüte.

Im Park wachsen Tomaten statt Tulpen.

Huch zwängt sich in ein Miniaturhaus,

ins Gehäuse eines Servers

voller Stecker, Kabel und Microclips.

Ein Zwerg erwartet ihn.

- Bist du Cowboy oder Indianer?

Huch legt Daumen und Zeigefinger ans Kinn.

- Ich denke darüber nach.

Der Zwerg begrüßt ihn

im Club der Keks-Genießer.

Sie ziehen von Haus zu Haus, sagen:

- Der Keks ist gar nicht echt,

schmeckt fürchterlich.

Früher sind die Kekse kecker gewesen.

Als wären sie angefressen

von trotziger Trostlosigkeit,

zerknittern sie die Sätze.

Ein putziger, gebändigter Drache

sitzt auf der Schulter der Bäckerin.

Jedes Popcorn klingt anders

Steil steigt die Rampe empor,

leergefegt wie ein Himmel ohne Sterne,

durch ein enges pistaziengrünes Tal

den Berg hinauf.

In einer riesigen Murmelbahn

treffen die Kugeln auf Klangschalen,

winzige flache und bauchige große.

Die Regenbogenschlange schwimmt

durch den See, weicht den Kugeln aus,

legt Eier, verwandelt sich

in einen Eisenbahnzug,

der mitten aus den Wellen fährt.

Huch sieht ein Verkehrsschild

mit einer Katze darauf,