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Nach all den Aufregungen beschließt Zamorra, mal wieder vor der eigenen Haustür zu kehren. Immerhin will er schon seit Jahren die Katakomben unter Château Montagne erforschen. Erst kürzlich brach aus einem der Räume dort unten eine geflügelte Kreatur aus - und konnte nur durch einen Deckensturz aufgehalten werden. Doch als Zamorra untersucht, wie es dazu kam, findet er noch ganz andere Geheimnisse ...
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Seitenzahl: 164
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Impressum
Nostradamus
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BASTEI ENTERTAINMENT
Vollständige E-Book-Ausgabe der beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe
Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG
© 2016 by Bastei Lübbe AG, Köln
Verlagsleiter Romanhefte: Dr. Florian Marzin
Verantwortlich für den Inhalt
Titelbild: Arndt Drechsler
Datenkonvertierung E-Book: Blickpunkt Werbe- und Verlagsgesellschaft mbH, Satzstudio Potsdam
ISBN 978-3-7325-3106-6
www.bastei-entertainment.de
Nostradamus
von Adrian Doyle
Der hagere Jüngling kauerte auf dem Bett seiner Stube im Haus der Witwe Mirablis und ergab sich den düsteren Ängsten, die sein Hirn durchwühlten. Die rosige Zukunft, die er sich erträumt hatte, war dabei, wie Sand zwischen seinen Fingern zu zerrinnen.
Dabei hatte er sich noch vor wenigen Tagen so »angekommen« gefühlt in Avignon. Aber dann war ein gespenstisches, unsichtbares Tier über das pittoreske Städtchen an der Rhône hergefallen und wütete seither darin wie eine tollwütige, nimmersatte Bestie. Von Tag zu Tag rollten die Leichenkarren schwerer beladen durch die gepflasterten Gassen, und draußen vor den Stadttoren wurden immer neue Gruben ausgehoben, wie in einem erbarmungslosen Krieg.
Anno Domini 1519 Frankreich
Die Opfer des Schwarzen Todes wurden nicht einfach nur begraben, sondern vorher mit flüssigem Pech übergossen, damit sie auch wahrhaftig bis auf ihre Gebeine verbrannten. Der Qualm solcher Einäscherungen trieb wie ein steter grauer Nebel durch die Stadt, durchsetzt vom Geruch des Weihrauchs, mit dem die Priester die Häuser zu reinigen versuchten, in denen Menschen auf so furchtbare Weise zu Tode gekommen waren.
Genützt hatte es, soweit der junge Michel de Nostredame es beurteilen konnte, bis zur Stunde noch nichts und niemandem. Selbst die erfahrensten Heiler standen vor einem Rätsel, nach welchen Regeln der Tod seine Beute auswählte. Mal schlug er in einem Haus gleich mehrfach zu, dann wiederum nur ein einziges Mal, unabhängig von der Zahl der darin lebenden Menschen. Er verschonte weder Jung noch Alt. Manch einer strotzte heute noch vor Gesundheit, um tags darauf schon vom Schnitter geerntet zu werden.
Und jetzt war sogar der freundliche Professor Claveau dahingerafft worden, in dem der 19-Jährige einen Unterstützer und Mentor gefunden hatte, als er vor einem knappen Jahr nach Avignon gekommen war. Nach Claveaus qualvollem Sterben hatte man die Universität geschlossen und die Studenten nach Hause geschickt. Die Wiederaufnahme des Lehrbetriebs war in unabsehbare Ferne gerückt.
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
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