Rhetorik-Handbuch 2100 - Einwände entkräften - Horst Hanisch - E-Book

Rhetorik-Handbuch 2100 - Einwände entkräften E-Book

Horst Hanisch

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Beschreibung

"Machbar oder nicht?" Nun haben Sie so fantastisch präsentiert und warten auf die Rückmeldung Ihrer Zuhörer. Endlich meldet sich einer. "Ja, das war ja alles ganz nett, was Sie uns erzählt haben. Aber - das lässt sich in unserem kleinen Unternehmen gar nicht so umsetzen." Zack, das hat gesessen. Sie versuchen, Ihre Gesichtszüge nicht entgleisen zu lassen. Was war das denn eben? Tagelang haben Sie sich vorbereitet, an jedem Argument gefeilt, ansprechende Folien eingefügt - und dann fegt das einer mit einer einzigen Aussage als nicht umsetzbar vom Tisch. Hier verwendet der Zuhörer eine sogenannte Killerphrase, mit der viele Argumente schnell und wirkungsvoll ins Schwanken gebracht werden können. Keine Angst - glücklicherweise gibt es ausgezeichnete Möglichkeiten der Einwandbehandlung, um den 'verbalen Angriff' des Zuhörers sofort zu entkräften. Arbeiten Sie erfolgreich mit der Isolationstechnik, der Bumerang-Methode, der Vorwegnahme-Methode und anderen. So sind und bleiben Sie auf der Gewinnerseite. Entkräften Sie sprachgewandt unqualifizierte Einwände! Im vorliegenden Ratgeber "Rhetorik - Einwände entkräften" wird schwerpunktmäßig auf folgende Themen eingegangen: Schlagkräftig argumentieren; Tödlichen Killerphrasen geschickt begegnen und Einwände professionell entkräften; Taktiken gegen verbale Listigkeiten.

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Inhaltsverzeichnis

EINLEITUNG

„Machbar oder nicht?“

TEIL 1 – SCHLAGKRÄFTIG ARGUMENTIEREN

M

IT

A

RGUMENTEN ÜBERZEUGEN

„Das ist doch kein Argument!“

L

OGIK IM ZWISCHENMENSCHLICHEN

D

IALOG

Blick in die Vergangenheit

Logisches Vorgehen

Sokrates – Das elenktische Verfahren

Scheinwissen

Überzeugende Darstellung

Protagoras – Homo-mensura-Satz

Plato(n) und der Dialog

Aristoteles und seine Logik

Das System des Status – Hermagoras von Temnos

Genus rationale (Bereich der Argumentation)

Genus legale (Steuerung der Auslegung von juristischen Texten)

Scholastik

Karl der Große und die Schulen

Friedrich Hegel und die Dialektik

A

RGUMENTATION

Zusammensetzung eines Arguments

Fehlerhafte Argumente

Argumentations-Typen

Argumentations-Typ: Full-Power-Argumente

Full-Power: Logischer Beweis

Argumentations-Typ: High-Power-Argumente

High-Power Variante 1: Verallgemeinerungs-Argument

High-Power Variante 2: Vergleichs-Argument

Argumentations-Typ: Low-Power-Argumente

Low-Power Variante 1: Indizien-Argument

Low-Power Variante 2: Autoritäts-Argument

Low-Power Variante 3: Analogie-Argument

Low-Power Variante 4: Beispiel-Argument

Low-Power Variante 5: Regel-Argument

Argumentations-Typ: No-Power-Argument

No-Power Variante 1: Killerphrase

No-Power Variante 2: Solidaritäts-Argument

No-Power Variante 3: Tabuisierungs-Argument

No-Power Variante 4: Traditions-Argument

No-Power Variante 5: Garantie-Argument

Aufstellung von Argumenten

Genügend argumentiert?

TEIL 2 – TÖDLICHEN KILLERPHRASEN GESCHICKT BEGEGNEN UND EINWÄNDE PROFESSIONELL ENTKRÄFTEN

E

INWÄNDEN BEGEGNEN

– V

ERBALE

A

NGRIFFE GESCHICKT ABWEHREN

Ein Zwischenruf ist eine irritierende Kulturtechnik

Gemeine und inhaltsleere Phrasen

Die destruktiven Killerphrasen

Die BIG-Methode

BIG-Geld-Bumerang-Methode

BIG-Geld-Isolier-Methode

BIG-Geld-Gegenfrage-Methode

BIG-Alter-Bumerang-Methode

BIG-Alter-Isolier-Methode

BIG-Alter-Gegenfrage-Methode

Gekonnte Abwehr in Diskussionen

E

INWÄNDE ZUM EIGENEN

V

ORTEIL DREHEN

Methode: Rückfrage-Methode

Methode: Rückstell-Methode

Methode: Vorwegnahme-Methode

Methode: Vorteil-Nachteil-Methode

Methode: Bumerang-Methode

Methode: Isolierungs-Methode

Methode: Divisions-Methode

Methode: Multiplikations-Methode

Methode: Offenbarungs-Methode

Methode: Ja, aber-Methode

Methode: Ablenk-Methode

Genug abgelenkt?

TEIL 3 – TAKTIKEN GEGEN VERBALE LISTIGKEITEN

T

AKTIKEN GEGEN VERBALE

L

ISTIGKEITEN

Fiese Taktiken

„I

CH WEIß WAS

!“

Taktik und Gegen-Taktik

Taktik: Unterbrechungs-Taktik

Taktik: Großzügigkeits-Taktik

Taktik: Laien-Taktik

Taktik: Wissenschafts-Taktik

Taktik: Fremdwort-Taktik

Taktik: Ad-personam-Taktik

Taktik: Versteckte Angriffe auf das Wissen

Taktik: Verallgemeinerungs-Taktik

Taktik: Phrasen-Taktik

Taktik: Kompetenz-Taktik

Taktik: Aufschub-Taktik

Taktik: Verwirrungs-Taktik

Taktik: Diversions-Taktik

Taktik: Entweder-Oder-Taktik

Taktik: Haupt-/Nebensache-Taktik

Mit harten Bandagen gekämpft

AUSLEITUNG

„Alles ist machbar“

STICHWORTVERZEICHNIS

KNIGGE ALS SYNONYM

U

MGANG MIT

M

ENSCHEN

Einleitung

„Machbar oder nicht?“

Nun haben Sie so fantastisch präsentiert und warten auf die Rückmeldung Ihrer Zuhörer. Endlich meldet sich einer. „Ja, das war ja alles ganz nett, was Sie uns erzählt haben. Aber – das lässt sich in unserem kleinen Unternehmen gar nicht so umsetzen.“

Zack, das hat gesessen. Sie versuchen, Ihre Gesichtszüge nicht entgleisen zu lassen. Was war das denn eben? Tagelang haben Sie sich vorbereitet, an jedem Argument gefeilt, ansprechende Folien eingefügt – und dann fegt das einer mit einer einzigen Aussage als nicht umsetzbar vom Tisch.

Hier verwendet der Zuhörer eine sogenannte Killerphrase, mit der viele Argumente schnell und wirkungsvoll ins Schwanken gebracht werden können.

Keine Angst – glücklicherweise gibt es ausgezeichnete Möglichkeiten der Einwandbehandlung, um den ‚verbalen Angriff‘ des Zuhörers sofort zu entkräften.

Arbeiten Sie erfolgreich mit der Isolationstechnik, der Bumerang-Methode, der Vorwegnahme-Methode und anderen. So sind und bleiben Sie auf der Gewinnerseite.

Entkräften Sie sprachgewandt unqualifizierte Einwände!

Praxisnah, zeitgemäß und kompakt. Das sind drei interne Vorgaben für unsere Rhetorik-Ratgeber. In unserer Reihe der kleinen Rhetorik-Handbücher wird jeweils ein wesentlicher Teil aus dem umfangreichen Bereich der Rhetorik kompakt vorgestellt.

Die Themenbereiche sind beispielsweise den Büchern ‚Das große Buch der Rhetorik 2100‘ oder ‚Trickreiche Rhetorik 2100‘ vom selben Autor entnommen.

Die Zahl 2100 steht dabei für das 21. Jahrhundert, was die Aktualität der Themen unterstreicht. Diese entsprechen den heutigen Anforderungen im beruflichen Umgang miteinander.

Im vorliegenden Ratgeber „Rhetorik – Einwände entkräften“ wird schwerpunktmäßig auf folgende Themen eingegangen:

Schlagkräftig argumentieren

Tödlichen Killerphrasen geschickt begegnen und Einwände professionell entkräften

Taktiken gegen verbale Listigkeiten

Viel Erfolg bei der Vertiefung bestehenden Wissens und erfolgreichen Einsatz im Berufsleben.

Teil 1 – Schlagkräftig argumentieren

Mit Argumenten überzeugen

„Das ist doch kein Argument!“

„Das ist doch kein Argument!“ Leicht entrüstet stößt ein Gesprächspartner diesen Satz aus, kreuzt die Arme vor der Brust und lehnt sich schon schmollend in seinem Stuhl zurück.

Was war geschehen? Zwei Personen tauschen sich in einem Dialog zu einem strittigen Thema aus.

Beide versuchen nachvollziehbarerweise den Dialogpartner von ihrer Meinung zu überzeugen.

Das ist absolut legitim, solange verbal fair miteinander umgegangen wird.

Saubere Gesprächssituation

Am besten kann jemand in einer sauberen Gesprächssituation überzeugt werden, wenn ehrlich vorgegangen wird – gemeint ist, bei der Wahrheit zu bleiben.

Weiter müssen die genannten Informationen nachvollziehbar sein. Das sind sie, wenn sie logisch aufgebaut werden.

Ausflug in den Beginn der rhetorischen Logik vor 2.000 Jahren

Hierzu werden wir einen kleinen Ausflug machen in die Vergangenheit, die mehr als 2.000 Jahre zurückliegt.

Große und bekannte Köpfe haben sich hier schon Gedanken über die Logik im Dialog und Argumentation gemacht.

Stammtischparolen

Ein Gespräch wird nicht zum Erfolg kommen, wenn nur ‚Stammtischparolen‘ in den Dialog geworfen werden. Auch sogenannte Killerphrasen führen nicht zum Erfolg.

In diesem ersten Teil, liebe Leserin, lieber Leser, wird gezeigt, was ein Argument ist beziehungsweise wie dieses aufgebaut wird.

Dabei wird schnell klar, dass es verschiedene Qualitätsstufen von Argumenten gibt.

Schwache Stufe – die No-Power-Argumente

In der schwächsten Stufe finden sich die No-Power-Argumente, die genau genommen gar keine sind.

Da sie in Dialogen trotzdem oft (gezielt oder unbedarft) eingesetzt werden, wird sich diesem Bereich besonders gewidmet.

Trainieren Sie, gut zu argumentieren, damit Ihre Aussagen eine überzeugende Schlagkraft erzielen.

Ihrem Gesprächspartner wird es dann schwerer fallen, geeignete Gegenargumente zu finden.

Logik im zwischenmenschlichen Dialog

Blick in die Vergangenheit

Wird über Argumente geredet, soll zuerst klargestellt werden, was Argumente überhaupt sind.

Was ist ein Argument?

Das Wort Argument kommt aus der lateinischen Sprache. Dort heißt es ‚argumentum‘, das wir heutzutage als ‚Veranschaulichung‘ beziehungsweise als ‚Beweisgrund‘ bezeichnen.

Auch das Wort Prämisse kommt aus der lateinischen Sprache. Dort heißt es ‚praemissa‘ und bedeutet so viel wie ‚das Vorausgeschickte‘. In der logischen Argumentation ist die Prämisse eine Voraussetzung beziehungsweise eine Annahme und wird beispielsweise als Vordersatz bezeichnet. Aus der Annahme wird später die logische Schlussfolgerung (Konklusion) gezogen.

Wen wundert es, dass das Wort Konklusion auch der lateinischen Sprache ‚conclusio‘ entnommen ist. Es steht in der Argumentation für ‚Schlussfolgerung‘. Das Wort Konklusion wird im rhetorischen Zusammenhang auch als Zusammenfassung einer Rede bezeichnet.

Die ‚Großen‘ Sokrates, Platon und Aristoteles

Schon die altbekannten Rhetoriker Sokrates, Platon und Aristoteles übten sich erfolgreich in der Redekunst. Sie lebten unmittelbar hintereinander und einer kannte immer den nächsten.

Sokrates (470 – 399 v. Chr.) („Ich weiß, dass ich nicht[s] weiß.“).

Plato(n) (427 – 347 v. Chr., Schüler Sokrates) gründete die Akademie (Akademos), die erst 529 durch Kaiser Justinian geschlossen wurde.

Aristoteles (384 – 322 v. Chr.) war über 20 Jahre Schüler des Plato(n). Im Jahre 342 wird er Lehrer Alexanders des Großen (356 – 323 v. Chr.).

Dialektik

Die Kunst der Gesprächsführung sowie die Fähigkeit, durch Rede und Gegenrede zu überzeugen, heißt Dialektik.

Das Ziel der Argumentations-Technik ist es, rhetorisch zu überzeugen, um in Verkaufsgesprächen, in Kritikgesprächen, in der Werbung und Bewerbung, in Präsentationen und so weiter zu überzeugen.

Logisches Vorgehen

Dazu braucht es ein gewisses logisches Vorgehen.

Damit wir das Rad nicht neu erfinden müssen, gehen wir nicht ganz zweieinhalb tausend Jahre zurück und schauen uns den Beginn der logischen Rhetorik an.

Dazu bedienen wir uns der drei großen Rhetoriker.

Wir beginnen mit dem ältesten, mit Sokrates.

Sokrates – Das elenktische Verfahren

Sokrates war wie seine Kollegen ein hervorragender Redner. Er redete immer und überall. Teilweise auch zum Leidwesen seiner Zeitgenossen. Er redete sich sprichwörtlich ‚um Kopf und Kragen‘.

Geredet wurde öffentlich. Die Kunst der Rede war damals sehr hoch angesehen. So musste sich beispielsweise ein Angeklagter selbst verteidigen.

Sokrates wurde trotz (oder wegen?) seiner rhetorischen Brillanz zum Tode verurteilt.