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Ein lyrischer Streifzug durch den Inhalt einer Schublade. Erinnerungen werden aufgearbeitet und thematisiert. Folgen Sie uns durch Jahreszeiten, erleben Sie die Liebe und spüren Sie den Zweifel. Lassen Sie uns gemeinsam durch die Zeilen längst vergessener Texte stöbern und haben Sie für einen Moment Anteil an unseren Gedanken, die für lange Zeit unter Verschluss waren.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Joghurtbecher, Feuerzeuge, Kuscheltiere, Papierkram
Volle Aschenbecher, verschmutzte Fenster, dreckiger Boden
Vergilbte Zeitungsausschnitte, verstaubte Bücher, alte Kartoffeln in Sauerrahm
Bitterer Kaffee, zerrissene Urlaubsfotos, kalte, nasse Hundepfoten
Joghurtbecher in den Müll
Feuerzeuge nur mit Stil
Kuscheltiere auf den Schrank
Papiere bringe ich auf die Bank
Aschenbecher sind entleert
Fenster geputzt, Boden gekehrt
Zeitungen ins Altpapier
Bücher sind keine mehr hier
Die Kartoffeln hab ich aufgegessen
Hat nicht geschmeckt, war nur verfressen
Der Kaffee wurde weggeschüttet
Die schönsten Bilder sind geklebt
Hunde hab ich schon gefüttert
Ach wie man doch im Chaos lebt
„Im Namen des Volkes“, ruft der Richter
Auf die Angeklagtenbank
Im Gerichtssaal gelbe Lichter
Schimmern müde, ewig lang
Zeugen blieben unvereidigt
Noch versammelt im Zuschauerraum
Es warten alle auf das Urteil
Doch bedauern wird man kaum
Staatsanwälte glotzen gierig
Was Euer Ehren nun verkünd’
Der ganze Fall war schon recht schwierig
Was des Angeklagten Sünd’
Ein ernster Blick vom Richterstuhl
Zischt nochmals durch das Zimmer
Freiheitsstrafe sagt er cool
Doch für den Armen ist es schlimmer
Beweisaufnahme ist geschlossen
Berufungsrecht wird mitgeteilt
Ein paar Tränen sind geflossen
Der nächste Fall kommt reingeeilt
Äste fliegen hin und her
Wie von Geisterhand gesteuert
Toben Fluten, ob der Wind
Wütend auf die Umwelt wär’
Schwarze Wolken am Himmel ziehen
Böse, drohend sehen sie aus
Novemberwetter, wie man sagt
Ist für viele schon ein Graus
Der alte Mann am Straßenrand
Der ist schon geflohen
Chaos herrscht im ganzen Land
Auch auf des Königs Thron
Manchmal ist’s schon wunderlich
Wie doch des Schicksals Lauf
Das Wetter ist veränderlich
Der Alte gab sich auf
Blaulichter und Martinshorn
Ziehen durch unsere Straßen
Es hat jemand in seinem Zorn
Seine Frau erschlagen
Gewalt in unserer Stadt!
Der Juwelier von gegenüber
Hat abends Angst allein
Doch viel lieber wollte er
Vor Überfällen sicher sein
Gewalt in unserer Stadt!
Fahrzeuge in grün und weiß
Fahren ab und zu Kontrollen
Letzte Woche wurde ein kranker Greis
Grausam überfallen
Gewalt in unserer Stadt!
Unser Schrotthändler, der hatte Hunde
Auf seinem Gelände, sie schoben Wache
Vor zwei Wochen, da hat man sie gefunden
Tot, in ihrer blutigen Lache
Gestohlen wurden Autoteile
Und ein bisschen Geld
Mir war es gar nicht aufgefallen