Schwindel ohne Befund - Thomas Weiss - E-Book

Schwindel ohne Befund E-Book

Thomas Weiss

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Beschreibung

Dem Schwindel auf die Schliche kommen

Schwindel, Benommenheit, Schwanken, Herzklopfen und Angst bis hin zur Panik: Oft gibt es für diese Beschwerdebilder keinen eindeutigen pathologischen Befund. Neueste Forschungsergebnisse zeigen, dass Stress in Verbindung mit einer Veränderung der Atmung eine wesentliche Rolle spielt. Dieser Ratgeber klärt über die wahren Ursachen der verschiedenen Schwindelarten auf und gibt Ratschläge und Übungen an die Hand, mit denen sich Betroffene selbst helfen können.

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Seitenzahl: 215

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INHALTSVERZEICHNIS

Einführung

Schwindel ohne körperlichen Befund

Schwindel mit körperlichem Befund

Übungsprogramme

Danksagung

Kapitel 1: Über das Gleichgewicht

Alles im Lot?

Die Gleichgewichtsregulation

Oben und unten

Links/rechts – vorne/hinten

Winkelbeschleunigung

Die Körperorientierung

Das Gehör – auch ein Teil der Raumorientierung

Die Augen – der vestibulo-okuläre Reflex

Gleichgewicht und Muskelreflexe

Die Bewegungskontrolle

Schwindel als Konflikt

Was für einen Schwindel habe ich?

Kapitel 2: Organische Störungen des Gleichgewichts

Gutartiger Lagerungsschwindel

Ursachen

Häufigkeit

Diagnostik und Fehldiagnosen

Die Therapie: Kurz, aber heftig!

Überflüssige Diagnostik und Therapie

Prognose

Morbus Menière

Neuritis vestibularis

Schwindel und Migräne

Hintergründe

Diagnose

Therapie

Vestibulopathie

Symptome

Ursachen

Hintergrund

Diagnose

Therapie

Vestibularisparoxysmie

Beschwerdebild und Hintergrund

Diagnose

Therapie

Der sogenannte Altersschwindel

Komplexe Ursachen

Nebenwirkungen

Diagnose

Sturzgefährdung

Sturzangst

Therapie

Schwindel und die Halswirbelsäule

Schwindel durch Medikamente

Kapitel 3: Funktionelle Störungen des Gleichgewichts

Höhenschwindel und Höhenangst

Häufigkeit

Auslöser

Hintergrund: die Parallaxenverschiebung

Physiologisches Schwanken

Missglückter Ausgleichsversuch

Angst, Meidung, Hyperventilation

Höhenschwindel und Körperhaltung

Diagnose

Therapie

Wirksame Therapie

Mal de Débarquement-Syndrom (MdDS)

Häufigkeit

Beschwerdebild

Diagnose

Ursachen und Hypothesen: Die Lösung wird zum Problem

Therapie

Schwindel als Folge von Kreislaufstörungen

Orthostatische Intoleranz – Blutdruckabfall beim Aufstehen

Posturales Tachykardiesyndrom (POTS)

Phobischer Schwankschwindel

Fallgeschichten

Bezeichnung und Häufigkeit

Symptomatik

Wege und Irrwege

Abgeschlagenheit und Konzentrationsstörungen

Angst vor vielen Menschen

Derealisation und Depersonalisation

Verlauf

Will die Seele etwas zum Ausdruck bringen?

Will uns der Körper tatsächlich etwas sagen?

Übertriebene Wahrnehmung und Regulation

Vorwärts- und Rückwärtsmodell

Die Atmung: Das fehlende Glied in der Kette?

Exkurs: Über die Atmung

Die Atmung bei körperlicher und seelischer Belastung

CO2, pH und die Atmung

Atemveränderungen

Atmung und Gehirndurchblutung

Nasen- und Mundatmung

Chronische Hyperventilation

Akute Hyperventilation

Diagnose

Therapiemöglichkeiten

Zusammenfassung

Mischbilder: organischer Schwindel mit funktionellem Schwindel

Medikamentöse Schwindeltherapie

Kapitel 4: Strukturiertes atemintegrierendes Gleichgewichts-Training (SAGT) nach Dr. Weiss®

Vorbemerkung

Modul 1: Gleichgewichtstraining

Übungen im Liegen

Übungen im Sitzen

Übung im Sitzen auf einer weichen Unterlage

Übung im Sitzen mit angehobenen Füßen

Weitere Übungen im Sitzen

Drehstuhlübungen

Partnerübungen

Übungen auf dem Gymnastikball

Übungen im Stehen

Übungen in verschiedenen Standpositionen und auf unterschiedlichen Unterlagen

Stehübung mit Drehung

Übungen im Gehen

Gehen auf unebenem Boden

Trampolinübungen

Ballübungen

Übungen auf dem Therapiekreisel

Modul 2: Atemtraining

Wahrnehmungsübungen

Anspannung/Entspannungsübungen

Den Atemrhythmus verändern

Die Nasenatmung befreien

Körperübungen

Rückatemtechniken

Anhang

Internet: Aktualisierungen und Erweiterungen

Register

Impressum

EINFÜHRUNG

Als der 36-jährige Architekt mein Sprechzimmer betrat, war ihm die Verzweiflung anzusehen. Er leide jetzt seit mehr als einem Jahr unter einem quälenden Schwindel, berichtete Mathias. Es sei kein Drehschwindel, eigentlich eher eine Benommenheit. Sein Kopf sei „wie in Watte gepackt“, er fühle sich wie angetrunken, wie hinter einer Glasscheibe, obwohl er die ganze Zeit keinen Tropfen Alkohol zu sich nehme. Er könne sich kaum noch konzentrieren, leide gleichzeitig unter Herzklopfen, Atemnot und einem beängstigenden Druck auf der Brust.

Er sei eigentlich immer sportlich gewesen, aber heute komme er kaum noch die Treppe hoch. Außerdem fühle er sich angespannt, reizbar, innerlich unruhig und gleichzeitig erschöpft. Er falle bei der Arbeit immer wieder aus und befürchte, deswegen gekündigt zu werden. Doch das Schlimmste: Für diese ganzen Beschwerden gebe es keine Erklärung. Er gelte als „kerngesund“!

Es habe alles nach einer angespannten Sitzung im Büro begonnen. Die Luft sei stickig gewesen, er habe immer schlechter Luft bekommen, und am Ende habe er den Eindruck gehabt, er müsse ersticken. Er sei dann ins Krankenhaus gebracht worden. Aber dort sei nichts festgestellt worden. Die Untersuchungen beim HNO-Arzt, Augenarzt und Neurologen hätten genauso wenig einen auffälligen Befund ergeben wie eine Computertomografie und ein MRT (Magnetresonanztomogramm).

Er habe daraufhin eine Psychotherapie begonnen. Dabei sei ihm klar geworden, dass er sich sehr viel Stress mache. Er versuche seitdem, langsamer zu treten. Aber der Schwindel sei nicht besser geworden. Auch die verordneten Antidepressiva hätten wenig gebracht. Er schlafe allerdings etwas besser.

‚Entweder ich habe doch eine schwere Krankheit, die bisher nur nicht entdeckt wurde, oder ich bilde mir das Ganze ein’, denke er manchmal.

Seit einigen Jahren kommen immer häufiger Patienten zu uns, die unter solch merkwürdigen Beschwerden leiden wie Mathias. Über Monate, Jahre oder manchmal auch länger quält sie eine Schwindelsymptomatik, für die sich keine organische Ursache finden lässt. In solchen Fällen liegt es nahe, seelische Ursachen zu vermuten. Tatsächlich treten die Beschwerden vor allem bei sensiblen, leistungsorientierten Menschen auf, die eine Zeit lang unter erheblichem Stress gestanden haben. Diesen Patienten wird dann häufig eine Psychotherapie oder ein Aufenthalt in einer psychosomatischen Klinik empfohlen.

Doch die Ergebnisse bleiben meist hinter den Erwartungen und Hoffnungen zurück. Zwar gibt es in aller Regel einen Zusammenhang zwischen Benommenheit und Anspannung, doch die ersehnte Symptomfreiheit stellt sich auch nach einer Psychotherapie kaum ein.

Was also ist das für ein Krankheitsbild? Warum sind die Beschwerden so hartnäckig? Hängt alles an der Angst? Sind es doch innere Konflikte, die einfach nur ganz tief im Verborgenen liegen? Bestehen irgendwo unsichtbare Hindernisse gegen eine Genesung? Solche Fragen haben mich über lange Zeit beschäftigt, während mein Team und ich versucht haben, diesen Patienten zu helfen. Trotz aller Bemühungen hielten sich die Ergebnisse unserer Therapie in bescheidenen Grenzen – was für unsere Patienten und für uns gleichermaßen enttäuschend war.

Ich bin meinem Team aus Ärzten, Krankenschwestern, Arzthelferinnen und insbesondere Physiotherapeutinnen sehr dankbar dafür, dass sie sich alle nicht entmutigen ließen und gemeinsam mit mir hartnäckig nach neuen Erkenntnissen und innovativen Therapieverfahren suchten. Im Lauf der Zeit erlangten wir so eine Vielzahl von Einsichten zum Beschwerdebild, die uns schließlich zu neuen Behandlungsmöglichkeiten führten. Insgesamt hat sich auf diese Weise ein Konzept herausgebildet, das unserer Arbeit den therapeutischen Durchbruch brachte und das für Mathias und andere Patienten eine sehr gute Hilfe bedeutet.

Diese neuen Erkenntnisse möchte ich nun in diesem Buch erstmals offenlegen. Falls Sie unter einem „Schwindel ohne Befund“ leiden, wird es Ihnen vermutlich bereits hilfreich sein, zu verstehen, wie Sie sich Ihre Beschwerden erklären können und auch, dass diese Beschwerden eine tatsächliche, substanzielle Grundlage haben.

Inzwischen können wir unseren Patienten ein breites Spektrum zahlreicher Therapieverfahren anbieten. Doch was können Sie tun – ganz auf sich allein gestellt? Dazu finden Sie im zweiten Teil des Buchs eine Vielzahl wirksamer Übungen, die Sie zu Hause selbst durchführen können. Wir glauben, auch hier zumindest teilweise Neuland betreten zu haben, da wir ein systematisches Training entwickeln konnten, in dem Sie schrittweise von Übung zu Übung geleitet werden. Neu dürften auch die Erkenntnisse zur zentralen Rolle der Atmung bei dieser Art des Schwindels sein.

Schwindel ohne körperlichen Befund

In diesem Buch geht es schwerpunktmäßig um Schwindelformen, bei denen weder der Hals-Nasen-Ohrenarzt noch der Neurologe oder Augenarzt einen auffälligen Befund erheben kann. Die Beschwerden werden dann häufig als „psychisch bedingt“ eingeordnet, wobei oft unklar bleibt, wie ein möglicher seelischer Konflikt denn genau diese Symptomatik hervorrufen kann.

Die meisten Betroffenen leiden unter Benommenheit, „Watte“ im Kopf, oder sie fühlen sich wie betrunken, obwohl sie stocknüchtern sind. Beim Gehen sind sie oft unsicher, der Boden scheint nicht stabil zu sein, sie haben das Gefühl, zu schwanken wie auf einem Schiff. Manchmal wird das von der Angst begleitet, wegzukippen, umzufallen oder sich nicht mehr orientieren zu können. Drehschwindel (Karussell), Liftschwindel (Aufzug) oder Bewegungsschwindel (Schiffschaukel) treten seltener oder nur für Momente auf.

Neben der Kernsymptomatik „Benommenheit“ klagen viele Patienten über eine Einschränkung der Konzentration, über Vergesslichkeit, mangelndes geistiges Durchhaltevermögen und das Gefühl, gleichsam „neben sich zu stehen“. Sie fühlen sich „wie nicht ganz richtig präsent“ oder „wie durch eine Glaswand“ von anderen getrennt. Halten diese Beschwerden länger an, kommt nicht selten ein ausgeprägtes Erschöpfungsgefühl hinzu, wobei das Gesamtgeschehen dann etwa als „Burn-out-Syndrom“ bezeichnet wird.

Es gibt weitere Krankheitsbilder ohne messbare körperliche Veränderungen, auf die ich hier gleichfalls ausführlich eingehe. Beim „Mal de Débarquement-Syndrom“ (MdDS) wird der oder die Betroffene nach dem Aussteigen aus einem Schiff oder Flugzeug von einem anhaltenden Schwankschwindel erfasst, der bei manchen Menschen nur Stunden, bei anderen aber Monate oder Jahre anhält. Auch der Höhenschwindel und mehrere Formen des kreislaufbedingten Schwindels werden in diesem Buch umfassend behandelt.

Schwindel mit körperlichem Befund

Beim Schreiben dieses Buchs wurde mir bald deutlich, dass eine Beschränkung auf den „Schwindel ohne Befund“ der komplizierten Materie nicht gerecht werden kann. Das Gleichgewicht selbst und dessen Störungsbilder sind ausgesprochen komplex und funktionelle Beschwerden häufig mit organischen Ursachen verknüpft.

Es ist mir daher ein Anliegen, Ihnen alle häufigen mit Schwindel verbundenen Krankheitsbilder und auch die jeweiligen Therapien näherzubringen – unabhängig von deren Ursache. So dürfte es Ihnen auch leichter fallen, Ihre eigenen Beschwerden zu bewerten und einzuordnen. Der Hinweis, dass die Lektüre dieses Buchs den Besuch beim Facharzt nicht ersetzen kann und soll, dürfte eine Selbstverständlichkeit sein.

Zu Beginn möchte ich Sie erst einmal auf eine kleine Expedition zu den Grundlagen unserer Balance mitnehmen. Hier gibt es Faszinierendes zu entdecken! Vielleicht geht es Ihnen am Ende so wie mir: Ich stehe mit Erstaunen und Hochachtung vor den fast unglaublichen Fähigkeiten, womit uns die Natur in der Raumorientierung ausgestattet hat.

Übungsprogramme

Im zweiten Teil des Buchs finden Sie ein sehr ausführliches Übungsprogramm, das im Wesentlichen aus der täglichen Arbeit mit unseren Patienten hervorgegangen ist. Dieses Programm ist nicht spezifisch für eine einzige Schwindelart. Es dient dazu, Ihr Gleichgewicht generell zu verbessern. Selbst wenn Sie selbst überhaupt nicht unter Schwindel leiden und beispielsweise „nur“ einen Partner bei seinen Übungen begleiten wollen, werden Sie am Ende über eine bessere Körperkontrolle verfügen.

Neben den Schwindelübungen ist beim „Schwindel ohne Befund“ das Atemtraining von entscheidender Bedeutung. Wir erachten dies als zentralen Teil einer erfolgreichen Therapie. Nebenbei wirkt es auch ganz allgemein beruhigend. Sie können es also auch anwenden, wenn Sie einfach innerlich entspannter, ruhiger und ausgeglichener werden möchten.

Danksagung

An erster Stelle danke ich unseren Patienten. Gerade in den Anfangsjahren mussten sie viel Geduld mit uns haben, da wir den „Schwindel ohne Befund“ noch nicht ausreichend verstanden haben und wirksame Therapien erst entwickeln mussten. Bei dieser Entwicklungsarbeit hat mein ganzes Team – insbesondere die Physiotherapeuten, von denen Sie einige im Übungsteil kennenlernen werden –, Hervorragendes geleistet. Die praktischen Übungen wurden von ihnen entweder im Wesentlichen entwickelt oder für unsere Zwecke modifiziert.

Besonders aber danke ich meiner Frau, die mit hoher Kompetenz und wachem Geist alle Inhalte mit mir immer wieder diskutiert und das Buch gründlich durchgearbeitet hat.

Tipp:Weitere Filme, Aktualisierungen und ein Online-Übungsprogramm (SAGT) finden Sie unter www.weiss.de/schwindel-ohne-befund

Kapitel 1

ÜBER DAS GLEICHGEWICHT

Das Gegenteil von Sehen ist Blindheit. Das Gegenteil von Hören ist Taubheit. Doch was ist das Gegenteil von Gleichgewichtswahrnehmung? Dafür kennen wir keinen Begriff. Wie kann das sein?

Schon im zweiten Monat einer Schwangerschaft, also bereits ganz am Anfang seiner Entwicklung, nimmt ein werdendes Kind Bewegung wahr. Nach der 12. Woche ist sein Vestibularorgan bereits voll funktionsfähig und in der Lage, den mütterlichen Handlungen „auf Schritt und Tritt“ zu folgen. Die Orientierung im Schwerkraftfeld der Erde ist uns Menschen demnach so selbstverständlich, dass wir für ihre Abwesenheit noch nicht einmal eine Bezeichnung besitzen. Zu wissen, wo unten und oben ist, bildet das Fundament unserer Informationsverarbeitung. Wenn diese grundlegende Orientierung im Raum nicht gegeben ist, verlieren wir den Halt, dann zieht es uns buchstäblich den Boden unter den Füßen weg.

Alles im Lot?

Solange alles in Ordnung ist, machen wir uns über das Gleichgewicht in aller Regel keine Gedanken. Es ist einfach selbstverständlich, sich frei zu bewegen, Fahrrad zu fahren oder auf einem Bein stehen zu können. Und wir bewundern Menschen, die auf diesem Gebiet besondere Fähigkeiten besitzen, etwa Turner oder Zirkusartisten.

Doch wenn das Gleichgewicht einmal aus den Fugen gerät, dann scheint die Welt aus den Angeln gehoben zu sein. Die gesamte Orientierung gerät ins Wanken. Wir werden in unseren Grundfesten verunsichert.

  WISSEN SCHÜTZT AUCH NICHT UNBEDINGT!

Über viele Jahre moderierte ich die Fernsehsendung Praxis Dr. Weiss beim SWR. In einer dieser Sendungen ging es um das Thema „Schwindel“. Als Gast hatte ich einen bekannten Hochschullehrer und Experten für Schwindel eingeladen. In einer Drehpause erzählte er mir, dass er eines Morgens mit einem heftigen Drehschwindel aufgewacht war. Die korrekte Diagnose sei ihm sofort in den Kopf geschossen: ein gutartiger Lagerungsschwindel (siehe hier). Doch trotz seiner richtigen Diagnose und obwohl er die schnell wirksame Therapie kannte, machte sich unmittelbar Panik in ihm breit. Wie man daran sehen kann, ist selbst ein Experte auf diesem Gebiet vor der völligen Verunsicherung nicht geschützt. – Wie er weiter berichtete, verschwand der Schwindel nach der entsprechenden Übung (siehe hier) schnell, und auch die Panikattacke klang ab.

Die räumliche Orientierung ist für uns Menschen wichtiger als jede andere Information über die Umwelt. Nicht zu wissen, welcher Wochentag oder wie viel Uhr es gerade ist, mag störend sein. Das Unwissen ruft vielleicht Irritation, aber keine Panik hervor. Wenn ein Mensch jedoch morgens aufwacht und nicht weiß, wo oben oder unten ist, wenn sich alles dreht, wenn er das Gefühl hat, zu kippen oder zu fallen, dann ist das ein zentraler Angriff auf seine physische und psychische Stabilität. Die fehlende Orientierung führt zu vollständiger Hilflosigkeit und dem Gefühl, schutzlos ausgeliefert zu sein. In den Frühzeiten der Menschheitsgeschichte, als wir noch als Jäger und Sammler lebten, wäre in einem solchen Fall die Begegnung mit einem hungrigen Löwen fatal ausgegangen. Möglicherweise haben die Panikgefühle oder Panikattacken der von Schwindel Betroffenen hier ihre biologischen Wurzeln.

Die Gleichgewichtsregulation

Für das Sehen haben wir Augen, für das Riechen die Nase, für das Hören die Ohren. Doch welches Organ ist für das Gleichgewicht zuständig? Wahrscheinlich fällt Ihnen als Erstes ein, dass das Gleichgewicht irgendetwas mit dem Innenohr zu tun hat. Das stimmt, aber es ist noch um einiges komplizierter, und ich möchte Ihnen einen kurzen Überblick darüber geben, wie unsere Körperhaltung und Orientierung organisiert sind.

Grundsätzlich hat die Natur zu Lösungen gegriffen, die große Ähnlichkeit mit Stabilisatoren oder Beschleunigungssensoren von Smartphones oder Videokameras haben. Dort befinden sich nämlich eine Reihe von Bewegungssensoren, die helfen, Neigung und Beschleunigung so zu messen, dass etwa ein Kamerabild stabilisiert wird, obwohl die Hände des Fotografen leicht wackeln.

Abb. 1. Der äußere Gehörgang wird innen vom Trommelfell begrenzt. Dahinter liegt das Mittelohr mit den Gehörknöchelchen Hammer, Amboss und Steigbügel. Diese übertragen den Schall auf das Innenohr, wo er in der Hörschnecke (Cochlea) schließlich in elektrische Impulse umgesetzt wird. Angrenzend an die Hörschnecke liegt das Vestibularorgan, das aus drei Bogengängen und den beiden sogenannten Maculaorganen Sacculus und Utriculus besteht.

Oben und unten

Die erste und wichtigste Frage für die Orientierung lautet: Wo ist oben beziehungsweise unten? Dafür gibt es einen speziellen Sensor im Sacculus (lat. „Säckchen“) des Innenohrs. Er besteht aus Nervenzellen (Maculae, eigentlich „Flecke“) und deren Fortsätzen (Stereozilien), die in eine Art Gelatine eingebettet sind. Auf der Oberfläche der „Gelatine“ liegen kleine Steinchen zur Beschwerung. Diese Ohrsteinchen (Otolithen) bewirken das feine Ansprechen auf Bewegung. Die Steinchen (dabei handelt es sich um Kristalle aus Calciumcarbonat) sind klein, jeweils nur ein Zehntausendstel Millimeter groß, doch sehr zahlreich. Bei Erwachsenen liegen rund 20.000 dieser Otolithen auf jedem der beiden Sensoren.

Das ganze System ist in etwa senkrecht angeordnet, sodass bei einer Beschleunigung nach oben/unten die feinen Nerven verbogen werden. Durch die Krümmung der Fortsätze entsteht ein Signal, das vom Gehirn als vertikale Beschleunigung nach oben/unten interpretiert wird. Am deutlichsten wird das auf einem Trampolin oder beim Anfahren oder Abbremsen eines Fahrstuhls.

Abb. 2: Das Orientierungssystem im Innenohr zur Wahrnehmung der Richtung (oben/unten), Querschnitt des vertikal ausgerichteten Systems.

Links/rechts – vorne/hinten

Die Natur hat es sich bei der Frage der horizontalen Beschleunigung (links/ rechts beziehungsweise vorne/hinten) recht einfach gemacht: Dasselbe System wie für oben/unten wurde dupliziert und horizontal gekippt.

Abb. 3: Das Orientierungssystem im Innenohr zur Wahrnehmung der Richtung (links/rechts beziehungsweise vorne/hinten), Querschnitt des horizontal ausgerichteten Systems.

Es wird Utriculus („kleiner Schlauch“) genannt. Auf diese Weise erhalten wir mit dem gedoppelten Organ eine Orientierung zur Seite beziehungsweise nach vorne/hinten. Die etwa 40–70 Nervenzellen im Utriculus geben ständig ein gewisses Ruhesignal ab. Bei Beschleunigung nimmt dessen Frequenz dann zu.

Durch die Kombination von Sacculus und Utriculus ist also bereits eine erste Grundorientierung geschaffen. Die beiden Sinnesorgane dienen zur Wahrnehmung von geradlinigen oder linearen Beschleunigungen. Für jede Kopfstellung gibt es eine bestimmte Signal-Konstellation der vier Sensoren (zwei links und zwei rechts), und anhand deren kann das Gehirn die Position des Kopfs bereits errechnen.

Vielleicht werden Sie jetzt einwenden, dass Sie Ihre Kopfposition sehr wohl wahrnehmen können, obwohl Sie ganz entspannt in einem Sessel sitzen und keineswegs beschleunigt werden. (Wahrscheinlich registrieren Sie lediglich Ihre eigene Schwere und überlegen möglicherweise, ob Sie nicht ein paar Pfunde zu viel „draufhaben“.)

Tatsächlich unterliegen Sie aber auch in völliger Ruhe einer Beschleunigung! Nämlich der Erdanziehung, die einer Beschleunigung entspricht. Falls Ihnen dies nicht sofort plausibel ist, dürfen Sie sich damit trösten, dass die Äquivalenz von Erdanziehung und Beschleunigung erst von Albert Einstein im Jahr 1907 als „Äquivalenzprinzip“ beschrieben und später in seiner Allgemeinen Relativitätstheorie weiterentwickelt worden ist. Der Sacculus kannte die Relativitätstheorie offenbar schon deutlich früher und nutzt die Erdbeschleunigung seit Jahrmillionen als probate Orientierungshilfe. Auch Wirbeltiere, Fische und sogar Pflanzen bedienen sich dieser „Hightech-Methode“, um oben von unten unterscheiden zu können.

Winkelbeschleunigung

Mit der Orientierung links/rechts, vorne/hinten sowie oben/unten ist uns bereits eine erste grobe Orientierung im Raum möglich. Was noch fehlt, ist die Drehbewegung. Wir sprechen in diesem Zusammenhang von „Winkelbeschleunigung“, die wir beim Drehen um die eigene Achse oder auf einem Karussell erleben.

Abb. 4: Winkelbeschleunigung

Wie ein Schiff oder Flugzeug können wir unseren Kopf um drei Achsen bewegen. Wenn Sie nicken, als wollten Sie „Ja“ sagen, bewegen Sie den Kopf um die Y-Achse. Beim Kopfschütteln wie beim „Nein“ wird um die Z-Achse gedreht. Und wenn Sie den Kopf zu einem „Vielleicht“ neigen, rollen Sie um die X-Achse.

Mit diesen Bewegungen wäre die entwicklungsgeschichtlich sehr alte Kombination von Sacculus und Utriculus überfordert. Es wurden also weitere, „modernere“ Sensoren notwendig. Hierfür hat die Natur eine äußerst trickreiche Lösung ersonnen:

Im Prinzip handelt es sich um ein System aus drei ringförmigen Wasserwaagen. Eine für jede der drei Beschleunigungsrichtungen. Diese flüssigkeitsgefüllten Ringe stehen jeweils senkrecht aufeinander. Alle drei Ringe haben eine Verdickung („Ampulle“), in der gemessen wird. Wie im System Sacculus und Utriculus finden sich wieder Nervenzellen (Haarzellen), die mit längeren Fasern (Stereozilien) in eine gallertartige Masse (Cupula) in die Ringe hineinragen. Nur tragen sie keine Steine auf ihrer Oberfläche.

Sobald der Kopf bewegt wird, dreht sich der Ring mit. Er ist fest mit dem Knochen verwachsen. Die Flüssigkeit aber hängt infolge ihrer Trägheit ein wenig hinterher, und dadurch entsteht ein Flüssigkeitsstrom in den Bogengängen. Dieser verbiegt dann die gallertartige Cupula, und es kommt zu einer elektrischen Entladung in den darunterliegenden Nervenzellen. Der an das Gehirn geleitete Strom dient dann zur Berechnung der Beschleunigung.

Sie können sich einen Bogengang vorstellen wie einen kleinen Hula-Hoop-Reifen, in dem sich Wasser befindet. An einer verdickten Stelle ragen elastische Fasern in das Wasser. Wenn Sie den Ring drehen, werden die Fasern durch den Wasserstrom verbogen. Diese Auslenkung wird gemessen und zur Orientierung verwendet.

Häufige Fehlerquelle:

Die Flüssigkeiten in den Bogengängen, in Sacculus und Utriculus stehen miteinander in Verbindung. So kommt es vor, dass sich einige Steinchen aus Sacculus oder Utriculus in einen der Bogengänge verirren. Dort haben sie eigentlich nichts zu suchen (siehe hier) und können daher einen typischen Schwindel, den sogenannten gutartigen Lagerungsschwindel, auslösen.

EXTREME PRÄZISION

Beim gespannten Beobachten eines Zirkusartisten werden Sie sich vermutlich auch schon gefragt haben: „Wie kann eine solche Körperbeherrschung nur möglich sein?“ Ganz zentral dafür ist die unglaubliche Präzision der Beschleunigungssensoren in unserem Innenohr. Sie sind in der Lage, eine Drehbewegung von 5 Tausendstelgrad pro Sekunde (!) zu messen. Anders ausgedrückt: Wenn Sie Ihren Kopf so langsam wendeten, wie sich der Stundenzeiger einer Uhr bewegt, dann registrierte Ihr Innenohr dies immer noch als Rotation!

Die Körperorientierung

Damit wäre die Orientierung im Raum schon ziemlich perfekt. Doch es fehlt noch etwas: hauptsächlich die Information, wo und in welcher Stellung sich Körper und Gliedmaße im dreidimensionalen Raum befinden. Die Präzision unseres Innenohrs nützte uns herzlich wenig, wenn wir nicht wüssten, wie unser Kopf in jedem Augenblick im Verhältnis zum Körper steht.

Dieses Problem wird durch zahllose weitere Sensoren gelöst, die in Muskeln, Sehnen und Gelenken vorhanden sind und so das Gehirn – vor allem das Kleinhirn – über deren exakte Position informieren. Sie werden als „Propriozeptoren“ (von lat. proprius „eigen“), als Sensoren für die Eigenempfindung, bezeichnet.

Zu den Propriozeptoren gehören auch die Drucksensoren. Sie informieren beispielsweise über den Druck in Fußsohlen, Gesäß oder Rücken und vermitteln so eine Zusatzinformation über die Körperposition und Beschleunigung. Wenn es auf eine gute Orientierung ankommt – etwa beim Fahrrad beziehungsweise Auto fahren oder beim Steuern eines Flugzeugs – orientieren wir uns daher besonders an unserem „Sitzfleisch“.

Das Gehör – auch ein Teil der Raumorientierung

Natürlich ist das Gehör nicht in erster Linie für die Orientierung im Raum verantwortlich. Dennoch erhalten wir auch über den Schall wertvolle Hinweise. Jeder kann anhand des Raumklangs erkennen, ob er sich in einer weitläufigen Kirche oder in einem winzigen Zimmer befindet. Auch die Entfernung zur nächsten Wand können wir mit einiger Übung am Echo der Schritte erkennen. Gerade für Blinde ist diese Art der Orientierung lebenswichtig, und die Fledermäuse haben diese „Echoortung“ bis zur Perfektion entwickelt.

Die Augen – der vestibulo-okuläre Reflex

Die Augen sind natürlich für die Raumerfassung von zentraler Bedeutung. Die allermeisten Menschen nehmen ihre Umwelt vor allem optisch wahr. Dabei gibt es jedoch ein wesentliches Problem, dessen wir uns in Regel nicht bewusst sind: Wenn Sie jetzt einmal den Kopf kräftig schütteln und ihn drehen, dann wird das Bild, das Sie wahrnehmen, etwas instabil. Dennoch wissen Sie, dass der Raum um Sie herum unverändert ist. Dieses Phänomen nennt man „Raumkonstanz“.

Wie einzigartig und lebenswichtig diese Raumkonstanz ist, können Sie auch anhand der folgenden Überlegung erkennen: Während Sie diese Zeilen lesen, bewegen sich Ihre Augen von links nach rechts die Zeilen entlang. Gleichzeitig vollführen sie auch kleine unkontrollierbare Zitterbewegungen (einen sogenannten physiologischen Nystagmus, siehe hier). Außerdem können die Augäpfel sogar rotieren. Deswegen ist es möglich, sogar im Gehen oder während einer Autofahrt zu lesen. Und trotz dieser komplexen Abläufe bleibt klar, dass nicht die Umwelt in Bewegung ist, sondern wir selbst.

Welche Leistung dies darstellt, wird deutlich, wenn Sie an eine Kamera denken, die von einem zitternden Kameramann bedient wird, der auf einem wackeligen Fahrrad über unebenes Gelände fährt und dabei die Kamera beständig dreht und schwenkt. Wenn Sie sich so einen Film ansehen müssten, würde Ihnen vermutlich speiübel. Wie löst unser Körper dieses Problem, das auch die technisch aufwendigsten Stabilisierungssysteme modernster Filmkameras überfordern würde?

Die Lösungsformel nennt sich VOR, was für „vestibulo-okulärer Reflex“ steht und kurz gefasst Folgendes bedeutet: Sowohl die Augenmuskeln als auch die Bogengänge haben eigene, ihnen zugeordnete Nervenkerne im Gehirn. Sie sind deren Steuerungszentren. Zwischen den jeweiligen Kernen bestehen nun äußerst innige Verbindungen. Sobald der Kopf in die eine Richtung gedreht wird, bewegen sich die Augen automatisch in die andere Richtung. Ergebnis: Das Bild der Umwelt bleibt konstant. Das Ganze funktioniert auch bei der Neigung zur Seite. Jetzt drehen sich die Augen sogar in ihren Höhlen, was beim Menschen nur schwer, bei Katzen mit ihren schlitzförmigen vertikalen Pupillen allerdings recht gut zu beobachten ist.

Wie wichtig dieser Reflex ist, zeigt sich, wenn Sie einen Blick auf die „Hardware“ in unserem Gehirn werfen: Lediglich zwei bis drei Schaltstellen (Synapsen) liegen zwischen den Nervenkernen für Augenmuskeln und Bogengänge. Der Hauptvorteil der direkten Verbindung besteht in ihrer unglaublichen Schnelligkeit. Vom Beginn der Kopfbewegung bis zur Korrektur der Augenbewegung vergehen gerade einmal 16 Millisekunden!

Der VOR wird wegen seiner zentralen Bedeutung oft von Neurologen, HNO-Ärzten oder Augenärzten geprüft. Bei der einfachsten Untersuchung schaut der Patient dem Arzt auf die Nasenspitze, während dieser dessen Kopf leicht schüttelt („Nein“). Trotz der schnellen Kopfdrehung bleiben die Augen des Patienten dank VOR geradeaus stabilisiert. Der Patient schaut dem Arzt immer noch auf die Nase. Sie können das auch selbst überprüfen, wenn Sie sich vor einem Spiegel tief in die eigenen Augen blicken. Beim Kopfschütteln können Sie beobachten, wie Ihre Augen die Position halten. Das geht auch in der Vertikalen. Nicken Sie mit dem Kopf („Ja“). Auch jetzt bleiben Ihre Augen in der Horizontalen.

Die Beweglichkeit der Augen ist naturgemäß begrenzt. Wenn Sie den Kopf um 90 Grad zur Seite drehen, können Sie Ihre Pupillen nicht so weit mitbewegen. Und auch für dieses Problem hat sich die Natur etwas einfallen lassen: Das Auge wird bis zum Anschlag nachgeführt, dann springt es blitzschnell in die entgegengesetzte Richtung, sucht sich dort ein neues feststehendes Bild und folgt wieder langsam diesem neuen visuellen Eindruck. Die schnelle, ruckartige Korrekturbewegung nennt man – wie oben schon erwähnt – „Nystagmus“.

Dieser Nystagmus kann alleine vom Innenohr aus gesteuert werden („vestibulärer Nystagmus“). Auch wenn Sie von diesem Reflex bewusst bisher wenig mitbekommen haben, so ist er doch tief in unserer Biologie verankert. Selbst bei völliger Dunkelheit und sogar bei geschlossenen Augen wird dieser Nystagmus durch eine Kopfdrehung unwillkürlich ausgelöst.

Um es noch einfacher auszudrücken: Falls Sie als Kind eine Puppe mit Schlafaugen hatten, dann kennen Sie bereits eine Form des vertikalen Nystagmus. Wenn Sie die Puppe nach hinten neigten, schlossen sich ihre Augen automatisch (sogenanntes Puppenkopf-Phänomen).

Eine weitere Art der Augennachführung ist Ihnen wahrscheinlich ebenso geläufig: Wenn Sie bei einer Bahnfahrt genau die Augen eines Menschen beobachten, der aus dem Fenster hinaussieht, können Sie eine Kombination aus langsamer und schneller Augenbewegung erkennen. Die Augen folgen einem Gegenstand, so lange es geht, dann springen sie ruckartig in Fahrtrichtung nach vorne. Das funktioniert auch dann, wenn Sie den Kopf vollständig ruhig halten. Das Gleichgewichtsorgan ist in diesem Fall nicht beteiligt. Dieser Nystagmus wird allein durch die sich verschiebenden Bilder ausgelöst („optokinetischer Nystagmus“ oder „Eisenbahn-Nystagmus“).

Auch die Körperinformation ist für die Wahrnehmung wichtig. Dies können Sie leicht mit folgendem Experiment nachvollziehen: Halten Sie das Buch, das Sie gerade lesen, ruhig in den Händen und bewegen Sie den Kopf langsam etwa 30 Grad nach unten und oben. Sie werden feststellen, dass Sie den Text dabei relativ gut lesen können (Abb. 5).

Abb. 5

Halten Sie nun den Kopf ruhig und bewegen Sie das Buch um den gleichen Winkel nach oben und nach unten. Dadurch wird die Lektüre schon schwieriger (Abb. 6).

Abb. 6

Bitten Sie nun einen Partner, das Buch im gleichen Abstand hoch und runter zu bewegen, während Sie Ihren Kopf ruhig halten. So ist das Lesen praktisch unmöglich (Abb. 7).

Abb. 7