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In der Praxis erprobt und sofort einsetzbar!
Dieses neue Werkstattbuch bietet in der Praxis erprobte, gebrauchsfertige Entwürfe für Schulgottesdienste: für Schulgottesdienste zu kirchenjahreszeitlichen Anlässen wie z.B. Ostern, Pfingsten, Erntedank, Advent und Weihnachten, für Gottesdienste zum Schuljahresanfang und Schuljahresende sowie für besondere Situationen im Schulalltag wie Krankheit und Tod eines Mitschülers, Krisen- und Katastrophensituationen.
Die Gottesdienst-Entwürfe sind gebrauchsfertig, rasch vorzubereiten und mit wenig Aufwand durchzuführen.
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Seitenzahl: 260
Thomas Weiß
Neues Werkbuch
Schulgottesdienste
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in der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH,
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Umsetzung eBook: Greiner & Reichel, Köln
Umschlagmotiv: © www.shutterstock.com
ISBN 978-3-641-26583-0V001
www.gtvh.de
Der Autor:
Thomas Weiß, geboren 1961, Studium der Evangelischen Theologie in Bielefeld und Heidelberg, danach Arbeit in Gemeinden Süd- und Nordbadens und als Erwachsenenbildner in Freiburg. Mitglied der Gesellschaft für zeitgenössische Lyrik, Leipzig, Stipendiat und Mitglied des Förderkreises deutscher Schriftsteller in Baden-Württemberg, Stuttgart. Derzeit arbeitet er als Leiter der evangelischen Erwachsenenbildung in der Badischen Landeskirche (Landesstelle für evangelische Erwachsenen- und Familienbildung, Karlsruhe). 2020 wurde er in das PEN-Zentrum Deutschland aufgenommen. Thomas Weiß lebt in Baden-Baden.
www.weissth.de
Den Kolleginnen und Kollegen im Referat 4
»Bildung und Erziehung in Schule und Gemeinde«
im Evangelischen Oberkirchenrat der
Evangelischen Landeskirche in Baden
mit Dank und in Verbundenheit
ecclesia dell’arte
Inhalt
Vorwort
Gottesdienste zu Schuljahresanfang und -ende
Mit Brille.
Gottesdienst zum Schuljahresanfang
Denn du bist bei mir.
Gottesdienst zum Schuljahresanfang
Gottes Fenster.
Gottesdienst zum Schuljahresende
Gott sagt Ja.
Gottesdienst zum Schuljahresende
ABC.
Gottesdienst zur Einführung der Erstklässlerinnen und Erstklässler
Gottesdienste im Kirchenjahr
Eseleien.
Gottesdienst zum Weihnachtsfest
Alles auf Anfang.
Gottesdienst zum Jahresanfang
Wer rollt uns den Stein fort?
Gottesdienst vor Karfreitag und Ostern
Am Ostermorgen.
Gottesdienst zu Ostern
Luft holen!
Schulgottesdienst zu Pfingsten
In vielen Sprachen.
Schulgottesdienst vor Pfingsten
Brüllen, Pfeifen, Singen.
Gottesdienst vor Erntedank
Wochengottesdienste zu Zeichen und Themen
Ampel
An der Quelle
Aus dem Rahmen
Bibelfest
Ein bunter Blumenstrauß
Briefe von Gott
Einklang
Hände
Was weiß ich denn schon? (Lexikon)
Gottes Notruftelefon
Pilgerfahrt
Seht die Lilien auf dem Feld
Stecken und Stab
Steine
Und Tschüss
Wie eine Eins!
Worauf wir bauen können!
Verlässliche Worte
Zahlen
Bibelstellenregister
Quellenverzeichnis
Vorwort
In diesen Tagen, während ich Schulgottesdienste für dieses Buch bearbeite, tragen Menschen Masken, halten sie Abstand, schützen sie sich vor dem Virus und dabei immer auch ein wenig voreinander, wird leidenschaftlich diskutiert, wie Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer den Unterricht in Covid-19-Zeiten beginnen können und gestalten sollen. Die Umarmung nach den Ferien, die freundliche Begegnung am Morgen, das freie Lachen mitten in der Stunde – sie sind schwieriger geworden, belastet von Vorsicht und Furcht. Durchaus bedrängend!
Auch was Religionsunterricht und Schulgottesdienste angeht, wird in und (hoffentlich bald) nach der Pandemie Fantasie zu entwickeln sein, wie Aufmerksamkeit füreinander, Rücksicht und Freundschaft im Schulalltag gelebt werden können. Und zugleich braucht die Schule nichts mehr als das: Achtsamkeit, Zeiten zum Innehalten und sich Wieder(ein)finden – und (glaube ich) das Erlebnis eines Gottes, der alle Abstände überwindet, der sich grenzenlos zuwendet und der ganz und gar ansteckend ist, wenn es um Liebe und Lebensmut geht. Dazu können gerade Schulgottesdienste helfen, diese kleinen oder größeren Unterbrechungen des Schulalltags und der (Pandemie-)Zeiten, in denen sichtbar wird, dass unser Leben eine weite Dimension hat – und gehalten ist. Darum denke ich, dass die Funktion von Gottesdiensten im Schulalltag nicht hoch genug einzuschätzen ist – auch dann, wenn wir die Masken wieder abgelegt haben und dem Virus ins Gesicht lachen werden.
Wie im Jahr 2016 erschienenen, ersten »Werkbuch Schulgottesdienste« sind hier »einfache« Gottesdienstentwürfe versammelt, die in der Praxis erprobt sind, von der Mitarbeit von Schülerinnen und Schülern leben und wenig Vorbereitungsaufwand erfordern. Auf der beigefügten CD-Rom können die Texte der Gebete, Ansprachen und Lesungen abgerufen werden, um sie für den eigenen Zweck zu gestalten und zu verwenden.
Im Mittelpunkt der Gottesdienstentwürfe steht – gleich, ob es sich um Wochengottesdienste, kirchenjahreszeitlich geprägte oder Gottesdienste zum Schulanfang und -ende handelt – jeweils ein Gegenstand oder ein Thema, das an den Alltag bzw. die Erfahrung von Schülerinnen und Schülern anknüpft. Ursprünglich wurden die Entwürfe in »meinem« Religionsunterricht erarbeitet und in der Klosterkirche der Abtei Lichtenthal (Baden-Baden) bzw. in der Evangelischen Lutherkirche Baden-Baden/Lichtental gefeiert, immer als ökumenische Gottesdienste, in dem Sinne, dass Schülerinnen und Schüler aller Konfessionen und (tatsächlich auch) aller Religionen eingeladen waren – und in der Regel auch sehr gerne teilnahmen. Mein Dank gilt den Schülerinnen und Schülern für ihre fantasievolle Mitarbeit und den Kolleginnen und Kollegen der Lichtentaler Klosterschule und ihrer Schulleitung, die die Gottesdienste mit Aufmerksamkeit und solidarisch begleiteten.
Die Gottesdienstentwürfe bedürfen keiner aufwändigen Vorbereitung und können mit einfachen Mitteln durchgeführt werden. Um Schülerinnen und Schüler als Sprecher*innen oder Akteur*innen einzubeziehen, wird in etwa eine Schulstunde nötig sein. Die vorgeschlagenen Sprechtexte wurden mit Schülern und Schülerinnen erarbeitet, zugleich werden klassische Texte der biblischen Tradition, besonders der Psalmen, vorgeschlagen, um einfache Zugänge zur liturgischen Sprache zu ermöglichen.
Die Gottesdienste wurden in einer Grundschule gefeiert; ich halte es für möglich, sie Schülerinnen und Schülern bis zur 6. Klasse aller Schularten anzubieten. Die benötigte Zeit dauert etwa 30 Minuten, so dass sie auch in einer Schulstunde untergebracht werden könnten.
Die vorgeschlagenen Lieder wurden dem »Liederbuch für die Jugend« (Gütersloh 2018, 3. Auflage) entnommen, soweit die Lieder auch im Stammteil des Evangelischen Gesangbuchs zu finden sind, wurde die Liednummer angegeben. Bitte verstehen Sie die Liedvorschläge als Platzhalter – oft haben Schulen einen Schulchor, der wenigstens bei den größeren Gottesdiensten beteiligt werden möchte, oder es gibt eine ganz eigene Liedkultur, auf die Rücksicht genommen werden kann.
Ein Register der Schriftlesungen und Psalmen am Ende des Buches orientiert über die verwendeten Texte aus der Bibel.
Wenn Sie mit Ihren Schülerinnen und Schülern, den Kolleginnen und Kollegen an der Schule, den Eltern und Großeltern diese Gottesdienste oder Ihre Varianten davon feiern, mögen sich die Zeiten hoffentlich gewandelt haben. Jeder Gottesdienst in Schule und Kirche steht dafür, dass Gottes Zeit sich durch unsere Zeiten zieht – und, was uns bedrängt und bewegt, in neues Licht taucht, entgrenzt und auf Zukunft hin öffnet. Diese Erfahrung wünsche ich Ihnen und denen, die mit Ihnen feiern.
In der Trinitatiszeit 2020
Thomas Weiß
Gottesdienste zu Schuljahresanfang und -ende
Mit Brille
Gottesdienst zum Schuljahresanfang
Vorbereitung
Einüben der Texte mit Schülerinnen und SchülernBereitlegen verschiedener BrillenLied: Ich lobe meinen Gott … (LfJ 312, EG 272)
Votum
Guten Morgen, liebe Schülerinnen und Schüler, liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Eltern und Großeltern,
wir sind am Anfang! Am Anfang eines neuen Schuljahres, am Anfang eines Weges miteinander, am Anfang der Reihe unserer Schulgottesdienste. Na, mal sehen, was da auf uns zukommt!
Mal sehen – davon wird der Gottesdienst handeln. Und schaut: Das Thema unseres Gottesdienstes zum Schulanfang hab ich sozusagen auf der Nase – das ist nämlich ein Brille.
Brillen sind nützliche Teile, die helfen, mal zu sehen, den Durchblick zu bekommen und zu behalten – und so ganz am Anfang eines Schuljahres, da haben wir alle im Grund noch gar keinen Durchblick. Wir wissen nicht, was uns unter die Augen kommen wird.
Da mag eine Sehhilfe ganz nützlich sein!
Bitte lasst uns einen Psalm vom Sehen miteinander beten (Psalmgebet nach Psalm 25):
Fünf Schüler*innen sprechen:
Nach dir, Gott, sehne ich mich.
Mein Gott, ich hoffe auf dich; lass mich nicht fallen!
Liturg*in:
Du lässt ja keinen fallen, darauf vertraue ich!
Gott, zeige mir deine Wege
und lehre mich die richtige Richtung!
Schüler*innen und Liturg*in:
Wir erheben unsere Augen – woher kommt uns Hilfe?
Unsere Hilfe steht in Gott, der Himmel und Erde gemacht hat!
Fünf Schüler*innen:
Leite mich in deiner Wahrheit und lehre mich!
Denn du bist der Gott, der mir hilft; täglich hoffe ich auf dich.
Liturg*in:
Gott, du bist gut und bist gerecht,
darum zeigst du mir den Weg, wenn ich in die Irre gehe.
Fünf Schüler*innen:
Ich sehe das, Gott.
Du gehst gut mit mir um und du bist treu.
Schüler*innen und Liturg*in:
Wir erheben unsere Augen – woher kommt uns Hilfe?
Unsere Hilfe steht in Gott, der Himmel und Erde gemacht hat!
Fünf Schüler*innen:
Du bist ein Freund für die,
die sich auf dich verlassen.
Das versprichst du uns!
Liturg*in:
Meine Augen sehen stets auf dich, Gott.
Du sorgst dafür, dass ich nicht stolpere.
Schüler*innen und Liturg*in:
Wir erheben unsere Augen – woher kommt uns Hilfe?
Unsere Hilfe steht in Gott, der Himmel und Erde gemacht hat!
Fünf Schüler*innen:
Darum bitte ich dich:
Wende dich mir zu und sei mir an meiner Seite,
wenn ich mich einsam und elend fühle.
Liturg*in:
Bewahre meine Seele und rette mich,
wenn es mir schlecht ergeht;
lass mich nicht fallen, denn ich vertraue dir!
Schüler*innen und Liturg*in:
Wir erheben unsere Augen – woher kommt uns Hilfe?
Unsere Hilfe steht in Gott, der Himmel und Erde gemacht hat!
Fünf Schüler*innen:
Ehre sei dem Vater und dem Sohn
und dem Heiligen Geist,
Liturg*in:
wie es war im Anfang, jetzt und allezeit,
und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen
Bitte lasst uns beten:
Unser Gott, am Anfang des Schuljahres
feiern wir Gottesdienst,
weil wir darauf vertrauen,
dass du all die Tage, die vor uns liegen,
mit uns gehst.
Wir wissen nicht, was kommt,
wir sehen nicht über diesen Tag heute hinaus.
Aber du behältst uns im Auge,
du verlierst uns nicht aus dem Blick.
Du schaust nach uns,
jeden Tag, jede Stunde.
Darum können wir diese Wochen und Monate
mutig beginnen,
mit Vorfreude und voller Neugierde.
Und das tun wir auch, Gott,
und bitten dich um deinen Segen dafür!
Amen
Lied: Herr, erbarme dich … (LfJ 216, EG 178.11)
Die Lesung zum Schulanfang stammt aus dem 118. Psalm. Dort heißt es (nach Psalm 118):
Dankt unserm Gott; denn er ist freundlich,
und seine Güte währt ewiglich.
In meiner Furcht rief ich zu Gott;
und Gott hörte mich und tröstete mich.
Gott ist mit mir, darum fürchte ich mich nicht.
Es ist gut, auf Gott zu vertrauen;
Gott ist meine Kraft und mein Lied;
bei ihm geht es mir gut.
Gott, ich danke dir, dass du mich gehört
und mir geholfen hast.
Das hast du gemacht,
und das ist ein Wunder vor meinen Augen.
Heute ist dein Tag, Gott,
der Tag, den du gemacht hast;
wir freuen uns daran,
wir sind fröhlich in dir.
Und wir bitten: Hilf uns auch weiterhin,
lass gelingen, was wir vor uns haben!
Lied: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht … (LfJ 246)
Ansprache
Liebe Schülerinnen und Schüler,
liebe Eltern, liebe Kolleginnen und Kollegen,
ich habe es zu Anfang schon mal gesagt – heute, am Beginn eines Schuljahres, da sehen wir noch nicht viel. Wir wissen, welche Fächer zu unterrichten sind, was es an Inhalten und Fähigkeiten zu vermitteln gibt – ihr wisst, mit welchen Freunden ihr zur Schule geht und dass es Deutsch und Mathe, Reli und Sport geben wird – aber was genau auf uns zukommt, was den morgigen Tag ausmacht, die nächste Woche, den nächsten Monat und das ganze Schuljahr, davon sehen wir nicht wirklich viel.
Als ich angefangen habe, weniger zu sehen, als ich es gewohnt war, als die Ferne etwas verschwommen und das Lesen anstrengender wurde, da bekam ich eine Brille.
Lasst uns mal sehen, wie viele Brillen-Träger und -trägerinnen es denn unter uns gibt.
(Schüler*innen auffordern, Handzeichen zu geben)
Damals, als ich meine erste Brille bekam, da gab es noch diese ziemlich hässlichen Kassengestelle, die bestimmt keine Zierde für zarte Nasen waren; heute haben Brillen ja Stil und sind modisch. Eigentlich ist es natürlich im Grunde egal, wie Brillen aussehen, Hauptsache, sie erfüllen ihren Zweck.
Und der Zweck einer Brille ist: Durchblick zu haben, die Welt zu sehen, wie sie ist, nicht verschwommen, nicht undurchsichtig.
Es ist sicher kein Fehler, der Wirklichkeit ins Auge zu sehen!
Ich habe allerdings nicht nur diese eine Brille!
Seit einiger Zeit habe ich zu dieser Brille hier noch eine zweite (aufsetzen!), meine Lesebrille.
Die muss ich aufsetzen, wenn ich am Computerbildschirm arbeite oder wenn ich – darum heißt sie so – ein Buch oder die Zeitung lese. Die Lesebrille ist eine, die mir hilft, zu verstehen, was ich lesen möchte, die macht die Details, die Kleinigkeiten sichtbar, scharf und unüberlesbar.
Es ist ja ganz gut, sich auch in den Kleinigkeiten, in den Alltäglichkeiten unseres Lebens auszukennen – und auch im Detail zu wissen, woran ich bin. Es ist gut, das Kleine, das Besondere zu sehen; denn ganz oft ist das Unscheinbare das Wichtige – das Lächeln einer Freundin, die tröstende Hand, ein guter Rat, ganz nebenbei.
Hier hab ich noch eine Brille (aufsetzen!), die war in den letzten Wochen echt nötig – meine Sonnenbrille. Die schützt die Augen vor allzu viel Sonne. Denn wer sich dem Licht zu sehr aussetzt, dessen Augen werden trübe, und wer vom Licht geblendet wird, der kann leicht einen Unfall haben.
Das brauchen wir auch oft genug: Schutz. So schnell kann im Leben etwas daneben gehen, so schnell ereilt einen ein kleines oder großes Unglück – und da braucht es Schutz, damit wir neben all dem Schweren auch das Gute noch sehen, damit wir in Trauer oder Angst getrost sein können.
Und dann hab ich hier noch eine letzte Brille, die setze ich nicht oft auch, aber manchmal doch. Das ist eine rosarote Brille (aufsetzen!). Ihr kennt diese Redewendung vielleicht: Der sieht alles bloß durch eine rosarote Brille. Und ihr könnt euch das sicher auch gut vorstellen: Wer durch eine rosarote Brille schaut, der sieht die Welt in zarten Farben, da gibt es nichts Hartes und Grelles und keine beängstigende Dunkelheit. Das beruhigt die Augen – aber so ist die Welt natürlich nicht; die ist nicht nur sanft und schön – die hat auch Herausforderungen für uns. Auch in diesem Schuljahr wird es Herausforderungen und Aufgaben geben.
Gut ist es, die nicht zu übersehen – darum setz ich diese Brille auch gleich wieder ab!
Der Wirklichkeit ins Auge sehen, auch die Kleinigkeiten wichtig nehmen, beschützt sein – und sich den Herausforderungen stellen – das lern ich von den Brillen.
Hat Gott eigentlich auch Brillen?
Ich glaube nicht, ich glaube nicht, dass Gott Sehhilfen braucht. Nein, Gott hat ganz hervorragende Augen – und er sieht genau, wie es uns geht, was wir brauchen, wo wir Schutz und Trost und Hilfe nötig haben. Er sieht unsere Herausforderungen – und er ist dabei!
Im Psalm 139 heißt es:
Gott, du kennst mich, ich sitze oder stehe, du weißt es, ich gehe oder liege, du bist um mich – du siehst mich. Von allen Seiten umgibst du mich und hältst deine Hand über mir.
Gott ist so nahe – von allen Seiten –, dass er uns im Blick hat, dass er nach uns schaut, auch ohne Brille.
Und wir können uns ihm anvertrauen, uns und dieses ganze neue Schuljahr – mit unseren Brillen oder ohne!
Amen
Lied: Gib uns Ohren … (LfJ 496)
Beten wir miteinander:
Gott, am Anfang dieses Schuljahres schauen wir aus nach dir –
und wir bitten dich:
Gib uns ab und zu ein Zeichen,
dass du an unserer Seite bist
und nicht von uns weichst.
Wir vertrauen uns dir an und bitten dich:
Alle: Gott, schau nach uns!
Gott, am Anfang des Schuljahres schauen wir aus nach dir –
und wir bitten dich:
Gib uns Augen füreinander,
damit wir einander achten
und aufeinander Rücksicht nehmen.
Alle: Gott, schau nach uns!
Gott, am Anfang des Schuljahres schauen wir aus nach dir –
und wir bitten dich:
Gib uns einen guten Blick für die Menschen,
die ohne Freunde sind,
die eine offene Hand brauchen,
offene Ohren und weite Herzen.
Hilf uns, uns aufzutun.
Alle: Gott, schau nach uns!
Gott, am Anfang des Schuljahres schauen wir aus nach dir –
und wir bitten dich:
für die Menschen, die leicht übersehen werden,
für einsame, alte Menschen,
für kranke oder traurige Menschen.
Hilf ihnen, tröste sie.
Alle: Gott, schau nach uns!
Gott, am Anfang des Schuljahres schauen wir aus nach dir –
und wir bitten dich:
für die Menschen, die ihre Augen verschließen
vor der Not anderer Menschen,
vor dem Unfrieden und der Ungerechtigkeit in unserer Welt.
Hilf ihnen, ihren Blick zu heben.
Alle: Gott, schau nach uns!
Gott, am Anfang des Schuljahres schauen wir aus nach dir –
und wir bitten dich:
für deine schöne Schöpfung,
für die bunten Tiere und Pflanzen,
die du geschaffen hast,
für Meere, Flüsse, Luft und Wind.
Hilf, dass alles, was bedroht und verletzt ist,
heil wird und erhalten bleibt.
Alle: Gott, schau nach uns!
Beten wir miteinander, wie Jesus gebetet hat:
Vaterunser
Geht in diesen Tag und in dieses Schuljahr im Segen und im Frieden unseres Gottes:
Gott schaut nach dir – du fürchtest dich nicht.
Gott schaut nach dir – du bist geborgen jederzeit.
Gott schaut nach dir – du gehst mutig deinen Weg.
So segnet und behütet dich Gott,
der Liebevolle und Lebendige,
der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.
Amen
Lied: Heute sagt Gott »ja« zu dir … (LfJ 264)
Denn du bist bei mir
Gottesdienst zum Schuljahresanfang
Vorbereitung
Einüben der Gebetstexte mit Schülerinnen und SchülernBereithalten eines Schafes als großes Stofftier, große Krippenfigur o.Ä.Kopien des Bildes eines Schafes, Buntstifte in Körben vor dem Altar(raum), in genügender Anzahl für alle Schüler und SchülerinnenKopien des 23. Psalmes für das Wechselgebet in ausreichender AnzahlLied: Wir sind eingeladen zum Leben … (LfJ 185)
Votum
Ihr Lieben – Schülerinnen und Schüler, Eltern, Großeltern, Kolleginnen und Kollegen,
ich begrüße euch ganz herzlich heute Morgen zum ersten Gottesdienst im Schuljahr, zu dem Gottesdienst, der uns ermutigen soll.
Gott hat ja eine ganz eigene Art, uns zu ermutigen – und die Bibel spricht davon in Bildern. Eines der Bilder, ein ganz vertrautes und bekanntes, das habe ich heute mitgebracht. Ihr seht es hier vorne – es ist ein Schaf! Aber – ihr werdet es noch hören: nicht irgendeines! Es trägt einen Namen.
Lied: Ob ich sitze oder stehe … (LfJ 332)
Zu diesem Schaf passt natürlich der Psalm vom guten Hirten, der 23. Psalm.
Bitte lasst uns den im Wechsel beten:
(Liturg*in und Schulgemeinde im Wechsel)
Der Herr ist mein Hirte,
mir wird nichts mangeln.
Er weidet mich auf einer grünen Aue
und führt mich zum frischen Wasser.
Er erquickt meine Seele.
Er führt mich auf rechter Straße um seines Namens willen.
Und ob ich schon wanderte im finsteren Tal,
fürchte ich kein Unglück;
denn du bist bei mir,
dein Stecken und Stab trösten mich.
Du bereitest vor mir einen Tisch
im Angesicht meiner Feinde.
Du salbst mein Haupt mit Öl
und schenkst mir voll ein.
Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen
mein Leben lang,
und ich werde bleiben
im Hause des Herrn immerdar.
Ehre sei dem Vater und dem Sohn
und dem Heiligen Geist,
wie es war im Anfang, jetzt und allezeit
und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen
Bitte lasst uns beten:
Wir haben dein Versprechen, Gott:
Du passt auf uns auf.
Wohin immer wir gehen,
du gehst an unserer Seite.
Wo auch immer wir stehen,
du stehst zu uns.
Fallen wir,
dann hilfst du uns aufzustehen,
springen wir über Stock und Stein,
dann bewahrst du uns vor dem Stolpern.
Du passt auf uns auf,
darum gehen wir getrost in dieses neue Schuljahr,
darum gehen und stehen, liegen und springen wir mutig,
voller Neugierde.
Wir haben dein Versprechen, Gott –
wir verlassen uns darauf!
Lied: Herr, erbarme dich … (LfJ 216, EG 178.11)
Im Evangelium des Johannes, im 10. Kapitel, da sagt Jesus:
Ich bin der gute Hirte.
Einer, dem die Schafe nicht selbst gehören, ist kein richtiger Hirte. Darum lässt er sie im Stich, wenn er den Wolf kommen sieht, und läuft davon. Dann stürzt sich der Wolf auf die Schafe und jagt die Herde auseinander.
Ich bin der gute Hirte. Ich kenne meine Schafe und sie kennen mich.
Meine Schafe hören auf mich. Ich kenne sie und sie vertrauen mir.
Ich gebe ihnen das ewige Leben und sie werden niemals umkommen. Niemand kann sie mir aus den Händen reißen.
Lied: Gott hält seine Hand über mir … (LfJ 186)
Ansprache
Liebe Schülerinnen und Schüler,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
liebe Eltern und Großeltern,
ich habe euch das Schäflein tatsächlich nicht mitgebracht, weil ich glaube, dass ihr alle Schafköpfe seid! Dazu seid ihr viel zu klug – und ihr kennt euch ja schon etwas aus im Leben und in der Schule auch.
Und ich habe es nicht dabei, weil ich möchte, dass ihr alle fromme Lämmer seid, die aufs Wort hören und immer brav sind. Nö, bleibt neugierig, fragt nach, glaubt nicht alles, was euch hier erzählt wird – also: vieles davon schon, aber eben nicht alles. Ich wünsch mir, dass ihr lernt, eure eigenen Wege zu gehen.
Genau darum habe ich das Schaf auch nicht hier, um euch zu sagen, dass ihr eine Herde sein solltet, in der alle das Gleiche denken und tun, in der alle in dieselbe Richtung gehen. Und ich glaube auch nicht, dass wir Lehrerinnen und Lehrer uns als Hütehunde verstehen! Nein, jede und jeder macht seine eigenen Entdeckungen und Erfahrungen.
Darum habe ich das Schäflein mitgebracht – damit wir eine Erfahrung machen können, eine Erfahrung mit Gott.
Denn wenn die Bibel von Schafen redet, dann redet sie von Gott.
Wir haben das eben gebetet und haben es in der Lesung aus dem Evangelium gehört: Gott ist der gute Hirte – d.h. ganz einfach, wie es der 23. Psalm sagt: Er passt auf uns auf, er sorgt für uns, und wir können uns ihm getrost anvertrauen. Im Grunde ist das ja schon alles, was zu sagen ist – am Anfang eines neuen Tages, am Anfang eines Schülerlebens und eines neuen Schuljahres, für das ganze Leben: Gott passt auf, dann kann ich mutig durch meine Tage gehen!
Aber es ist noch mehr! Jesus sagt: Ich bin der gute Hirte, ich kenne die, die zu mir gehören! Gott kennt uns, Gott kennt unsere Namen.
Kommt, wir schauen mal, wen er so alles kennt: Lasst mal sehen, wer von euch heißt z.B. »Michael«?
(Schüler*innen auffordern, sich zu melden)
Und wer heißt: »Thomas«? Gibt es welche, die »Luise« heißen? Und wie steht es mit »Charlotte«? Gibt es »Alexanders«? Und wie sieht es bei »Emma« aus?
Aber es sollen alle zu ihrem Recht kommen!
Ich zähle mal bis drei: Und dann rufen alle ihren Namen durch die Kirche!
Eins, zwei, drei …
(alle Schüler*innen rufen ihren Namen – gerne mehrmals)
Puh, ein paar Namen hab ich verstanden, andere hab ich gar nicht richtig gehört! Ich hab halt kleine Ohren. Gott nicht, Gott hat große Ohren, und er hat ein ganz großes Herz, in das alle unsere Namen hineinpassen. Gott hat jede und jeden von euch gehört; jede und jeden von euch kennt er.
Der gute Hirte kennt seine Schafe! Nicht – wie ich schon gesagt habe – nicht, weil er sie bloß für Schafsköpfe hält, weil er nur fromme Lämmer will und weil die Herde ihm folgen soll, nein, sondern weil jedes einzelne Schaf wertvoll und wichtig ist. Damals, als der 23. Psalm gedichtet wurde und später dann als Jesus von sich als einem guten Hirten sprach, damals waren Schafe ein ausgesprochen wertvoller Besitz. Wer Schafe hatte, der durfte sich reich nennen.
Und so kann man auch Gott reich nennen, weil wir zu ihm gehören.
Er liebt uns, er passt auf uns auf, er achtet uns und hält uns wert.
Darauf können wir uns verlassen, heute, morgen, im ganzen Schuljahr und weit, weit darüber hinaus.
Amen
Lied: Gottes Liebe ist so wunderbar … (LfJ 484)
Einladung zur Segnung:
Ganz herzlich lade ich euch, liebe Schülerinnen und Schüler, nun ein, dass ihr euch für das neue Schuljahr segnen lasst, dass ihr also das Versprechen Gottes mitnehmt in die Wochen und Monate vor euch – das Versprechen, dass er nicht von eurer Seite weicht, dass er euch begleitet und bewahrt.
Hier am Altar findet ihr Körbchen mit kopierten Blättern, auf denen ein Schaf zu sehen ist, und Körbchen mit Buntstiften.
Bitte kommt klassenweise nach vorne und stellt euch im Kreis um den Altar, dann spreche ich ein Segenswort – und danach nehmt ihr aus den Körbchen Blätter und Stifte, schreibt eure Namen über oder in das Bild vom Schaf – und damit wisst ihr: Jede und jeder ist gemeint – Gott kennt dich!
(Schüler*innen klassenweise um den Altar; Segenswort; Verteilen der Bilder und Stifte; Bitte, wieder Platz zu nehmen)
Segenswort (z.B.):
Gott ist dein Hirte – er geht und steht dir zur Seite.
Gott ist dein Hirte – auf grünen Wiesen, durch finstere Täler, ans frische Wasser begleitet er dich.
Der Segen Gottes komme auf dich und bleibe bei dir, heute, morgen, allezeit.
Amen
Lied: Gottes Liebe ist so wunderbar … (LfJ 484)
Bitte lasst uns beten miteinander:
(Schüler*innen sprechen:)
A:
Gott, du begleitest uns,
und du sagst, dass wir wertvoll sind.
Darum bitten wir,
hilf, wo wir uns klein fühlen,
wo wir uns fürchten.
B:
Gott, du begleitest uns,
und du sagst, dass wir wertvoll sind.
Darum bitten wir,
hilf, dass wir einander schätzen lernen,
dass wir sehen, was wir aneinander haben.
C:
Gott, du begleitest uns,
und du sagst, dass wir wertvoll sind.
Darum bitten wir,
hilf, dass wir neugierig bleiben,
dass wir all das Schöne und Spannende entdecken,
dass in diesem Schuljahr vor uns liegt.
D:
Gott, du begleitest uns,
und du sagst, dass wir wertvoll sind.
Darum bitten wir,
hilf allen Kindern dieser Welt,
denen, die der Krieg vertreibt,
denen, die in Armut leben.
Liturg/in:
Gott, du begleitest uns,
und du sagst, dass wir wertvoll sind.
Darum bitten wir,
hilf uns an unserer Schule,
bewahre uns vor Schaden,
öffne uns die Augen füreinander.
Bitte lasst uns beten, wie Jesus gebetet hat:
Vaterunser
Gehen wir in dieses Schuljahr im Segen und im Frieden unseres Gottes:
Gott geht mit – sei nur getrost.
Gott geht mit – du kannst alles wagen.
Gott geht mit – du bist niemals allein.
So segnet und behütet dich Gott,
die Liebevolle und Lebendige,
der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.
Amen
Lied: Gott, dein guter Segen … (LfJ 176)
Gottes Fenster
Gottesdienst zum Schuljahresende
Vorbereitung
Einüben der Texte mit Schülerinnen und SchülernWenn möglich: ein Fenster (vom Schreiner, gibt es ab und zu auf dem Sperrmüll, oder der Nachbar hat noch eines in der Scheune …) gut sichtbar auf den Altar oder in den Altarraum stellenLied: Ich lobe meinen Gott … (LfJ 312, EG 272)
Votum
Vielleicht hat euch heute Morgen schon die Sonne an der Nase gekitzelt, weil sie früh durch euer Fenster geschienen hat? Vielleicht habt ihr Vögel singen oder Autos fahren hören – durch das geöffnete Fenster. Dann habt ihr, was unseren Gottesdienst heute begleitet, schon gesehen: das Fenster. Das ist so selbstverständlich, das gehört zu unseren Häusern, Wohnungen, Klassenzimmern einfach dazu – aber Fenster haben auch etwas zu sagen. Darauf hören wir heute, in diesem Gottesdienst zum Ende des Schuljahres, da sich ein großes Fenster auftut hin zu den Ferien.
Fenster sind gut, um hinauszuschauen, um hineinzuschauen.
Beten wir einen Psalm vom Sehen und Schauen!
Schüler*in:
Gott, wenn ich den Himmel ansehe,
den du gemacht hast,
Schüler*in:
wenn ich Sonne und Mond anschaue,
die du bereitet hast,
Schüler*in:
dann frage ich mich:
Was ist der Mensch, dass du an ihn denkst,
Schüler*in:
was ist eines Menschen Kind,
dass du dich seiner annimmst?
Liturg*in:
Was betrübst du dich, meine Seele,
und bist so unruhig in mir?
Warte nur auf Gott.
Du wirst es sehen,
dass er deines Angesichts Hilfe
und dein Gott ist!
Schüler*in:
Gott, mich verlangt nach dir,
ich rufe und hoffe auf dich.
Schüler*in:
Gott, zeig mir deinen Weg,
zeig, wohin ich gehen kann!
Schüler*in:
Meine Augen schauen stets nach Gott,
denn er sorgt dafür, dass ich nicht falle.
Liturg*in:
Was betrübst du dich, meine Seele,
und bist so unruhig in mir?
Warte nur auf Gott.
Du wirst es sehen,
dass er deines Angesichts Hilfe
und dein Gott ist!
Schüler*in:
Es geht mir nicht gut, Gott,
ich bin elend und habe Schmerzen.
Schüler*in:
Gott, schütze mich,
du siehst doch, wie es mir geht!
Schüler*in:
Doch ich weiß, Gott: Du hilfst!
Die Elenden sehen es und freuen sich.
Liturg*in:
Was betrübst du dich, meine Seele,
und bist so unruhig in mir?
Warte nur auf Gott.
Du wirst es sehen,
dass er deines Angesichts Hilfe
und dein Gott ist!
Schüler*in:
Gott, öffne mir die Augen,
dass ich sehe, wie wunderbar dein Wort ist.
Schüler*in:
Die an dich glauben, schauen nach mir und freuen sich,
denn ich halte mich an dein Wort.
Schüler*in:
Dein Wort ist meines Fußes Leuchte
und ein Licht auf meinem Weg.
Liturg*in:
Was betrübst du dich, meine Seele,
und bist so unruhig in mir?
Warte nur auf Gott.
Du wirst es sehen,
dass er deines Angesichts Hilfe
und dein Gott ist!
Alle gemeinsam:
Ehre sei dem Vater und dem Sohn
und dem Heiligen Geist;
wie es war im Anfang, jetzt und allezeit,
und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen
Bitte betet mit mir:
Gott, wenn wir unsere Augen öffnen,
wenn wir genau hinschauen,
dann sehen wir, wie du uns hilfst,
wie du bei uns bist, ganz nahe.
Aber oft genug sehen wir nichts,
weil die Augen trübe sind vor Trauer,
weil unsere Blicke zu Boden gehen,
weil Tränen uns den Blick verschleiern.
Wir bitten dich, Gott,
nimm alle Angst und alle Mutlosigkeit,
richte uns auf.
Hilf, dass hinter uns bleibt,
was dieses Schuljahr mühsam gemacht hat,
und hilf, dass wir uns ermutigen lassen von dem,
was uns begeistert hat und was uns geglückt ist.
Du schaust nach uns, Gott, darauf vertrauen wir!
Lied: Herr, erbarme dich … (LfJ 216, EG 178.10)
Lesung: 1. Mose 6
Dies ist die Geschichte Noahs und seiner Nachkommen:
Im Gegensatz zu seinen Zeitgenossen war Noah ein rechtschaffener, durch und durch redlicher Mann; er lebte in enger Verbindung mit Gott.
Er hatte drei Söhne: Sem, Ham und Jafet.
Alle anderen Menschen konnten vor Gott nicht bestehen; die Erde war voll von Unrecht und Gewalt. Da sagte Gott zu Noah: »Ich will ein Ende machen! Denn die Erde ist voll von Unrecht. Bau dir ein Schiff, eine Arche. Mach sie aus festem Holz und dichte sie innen und außen mit Pech ab. Im Innern soll sie viele Räume haben.
Mach oben ein Dach darüber, und mache ein Fenster in das Dach und bring an der Seite eine Tür an.
Ich werde eine Flut über die Erde hereinbrechen lassen. Mit dir aber schließe ich meinen Bund. Ich verspreche dir: Du sollst gerettet werden.
Geh mit deiner Frau, deinen Söhnen und deinen Schwiegertöchtern in die Arche! Nimm von allen Tieren ein Männchen und ein Weibchen mit, damit sie mit dir gerettet werden.
Noah tat alles genau so, wie Gott es ihm gesagt hatte.
Lied: Preisen lasst uns Gott, den Herrn … (LfJ 238)
Noahs Fenster (Schüler und Schülerinnen sprechen):
A:
Diese Arche muss ja ein riesen Ding gewesen sein, ein großes Kreuzfahrtschiff für alle Tiere der Welt.
Aber sag mal, wozu brauchte Noah ein Fenster?
B:
Aber jedes Schiff hat doch Fenster. Bullaugen heißen die. Man muss ja schon was sehen können im Schiff!
A:
Ja gut, alle Schiffe haben Fenster – aber Noah hat nur eines in seiner Arche.
Ist das nicht ein bisschen wenig?
B:
Ja, da hast du schon recht …
Vielleicht brauchte Noah das Fenster ja, um zu sehen, was draußen passiert.
B:
Na, draußen hat es geregnet.
A: