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3. Auflage. Unsere Existenz ist mit dem erdlichen Tod nicht beendet. Was aber erwartet uns im Jenseits? Können wir ein bewusstes Leben weiterführen oder landen wir in einer illusorischen Traumwelt? Mit seinen intuitiven Fähigkeiten führt sie der Autor mit einer verständlichen Sprache in die astrale Sphäre, welche der weltlichen ähnlich und doch so anders ist. Ein Seelenwesen erzählt auf eindrückliche Art, was es in der astralen Sphäre vor einem neuen Erdenleben und nach seinem Erdentod erlebt.
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Seitenzahl: 189
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Herzlichen Dank an Susanne für die liebevolle Unterstützung
Vorwort
Vor dem Erdenleben Der Entscheid der Inkarnation
Im Erdenleben Die Seele im Körper
Nach dem Erdenleben Die Lebensrückschau
Schlusswort
Glossar
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Über den Autor
Mike Brand ist 1960 in Basel geboren. Mit 23 Jahren wurde er selbständig und durchlief als Unternehmer eine abwechslungsreiche Laufbahn in verschiedenen Branchen. In den letzten 18 Berufsjahren war er als Personalcoach in der Wiedereingliederung von erwerbslosen Menschen tätig. In Asien erlebte der Autor im Alter von 31 Jahren ein prägendes intuitives Erlebnis, welches sein Leben stark veränderte. Seither befasst er sich mit überirdischen und geisteswissenschaftlichen Themen.
Von wo kommen und wohin gehen wir? Gibt es eine ewige Existenz oder ist mit dem menschlichen Tod alles vorbei? Wo befindet sich die geistige Sphäre und was sind die menschlichen Aufgaben auf der Erde? Die Erzählung aus dem Jenseits ist eine außergewöhnliche Seelengeschichte, welche diese Fragen beantworten wird.
Ich führe sie in eine Dimension, welche bekannt und doch nicht nahe genug ist, um diese zu ertasten. Das liegt daran, dass der Mensch in unserer Zeit zu sehr mit der dreidimensionalen Wirklichkeit beschäftigt ist, als dass er sich in den Tiefen der geistigen Sphäre umschauen könnte und so die Gelegenheit erhalten würde, seine Seele aus einer anderen Perspektive zu erleben. Ich möchte sie mit diesem Buch an ein Urwissen erinnern und sie dazu ermuntern, sich dem Neuem gegenüber zu öffnen.
Mir ist es ein herzliches Bedürfnis, dass sie diese außergewöhnliche Erzählung verständlich aufnehmen können. Auch wenn ihnen in ihrem Leben anderes gelehrt und gezeigt wurde und sie auch zukünftig an den bewährten Werten festhalten möchten, sollten sie trotzdem hören, dass es mehr geben kann, als wir allgemein zu wissen meinen.
Diese Geschichte erzählt die Reise einer Seele, welche sich in der geistigen Sphäre befindet und nun wieder auf der Erde als Mensch in einem Gastkörper inkarnieren will. Die Erzählung beginnt damit, dass sich die Seele für die Wiedergeburt auf der Erde entscheidet. Das Seelenwesen trifft nun in der geistigen Sphäre die Vorbereitungen für das künftige Leben auf der Erde und schildert ihre persönlichen Erfahrungen damit.
Die Ereignisse führen die Seele bis hin zur Geburt des Menschen, wenn dieser das Licht des Lebens erblickt. Der Aufenthalt in einem Gastkörper auf der Erde wird nur durch Momentaufnahmen erläutert. Erst mit dem Übergang des Todes schaltet sich die Seele wieder aktiv in das Geschehen ein und berichtet, was sie nach dem Hinschied auf der Erde in der geistigen Sphäre erlebt.
Wenn ich als Autor mit diesem Buch in eine Ereigniswelt eintauche, welche dem üblichen Glaubenssatz eher fremd als vertraut ist, möchte ich darauf hinweisen, dass ich im Leben gefestigt bin und die täglichen Herausforderungen so erlebe, wie andere auch. Meine intuitiven Anlagen und das Interesse an Themen der Geisteswissenschaft ergaben über die Jahre hinweg das Werkzeug zu diesem Buch.
Ist diese Erzählung wahr oder ist sie ein Resultat überfunktionaler Phantasie? Sind Menschen, welche anders fühlen Utopisten mit einer verlorenen Realität? Vielleicht, vielleicht aber auch nicht. Diese Entscheidungsfällung überlasse ich der Leserschaft.
Da Seelenwesen nicht wie die Menschen in Tönen sprechen und sich in Gedanken miteinander verständigen, wurden in diesem Buch jeweils für die entsprechenden Gedankenverständigungen die Zeichen *….* verwendet.
Ich wünsche ihnen eine spannende Zeit mit dieser Lektüre.
Mike Brand
Vor dem Erdenleben
Der Entscheid der Inkarnation
Mein Name ist Condor. Ich bin ein astrales Wesen, welches sich in der geistigen Sphäre aufhält. Dies ist der Ort, in welchem eine Seele zwischen dem Erdentod und der Wiedergeburt weilt.
Nach einem Leben auf der Erde erfahre ich mit dem menschlichen Ableben jeweils ein Zurückkehren in meine Heimat, aus welcher ich stamme. Mein Zuhause ist der astrale Kosmos und wenn ich für eine Inkarnation auf der Erde wieder in einen fleischlichen Körper schlüpfe, fühle ich mich als Gast auf einem Planeten, welcher mir viele Möglichkeiten der Weiterentwicklung ermöglicht.
Meine Geschichte deckt sich mit denjenigen Gegebenheiten von vielen Seelen, welche sich in regelmäßigen Abständen auf der Erde inkarnieren. Es ist keine sensationelle Berichterstattung aus der überirdischen Sphäre, sondern eine verständliche Beschreibung dessen, was ich in der geistigen Welt erlebe.
Die Fähigkeit, dass ich diese Geschichte überhaupt erzählen kann, erarbeitete ich mir im 6. Jahrhundert in einer Inkarnation als griechischer Geschichtsschreiber. Ich lernte damals, die Worte so zu wählen, dass der Inhalt von einem Zuhörer richtig verstanden werden kann.
Die in diesem Buch getätigten Erläuterungen repräsentieren nicht das allumfassende Wissen der geistigen Sphäre, sondern meinen persönlich kosmischen Wissensstand, welcher sich mit der seelischen Weiterentwicklung stetig verändert.
So beschließe ich, wieder auf der Erde zu inkarnieren. Ich habe nun in der geistigen Welt alle notwendigen Errungenschaften erworben, um eine neue Inkarnation in einem Gastkörper auf der Erde anzugehen. Ich bin soweit vorbereitet und verbrachte genügend Zeit damit, mein letztes Leben auf der Erde zu analysieren, aufzuarbeiten und vieles dazuzulernen.
Jede Seele wird sich, die eine früher und die andere später, wieder für ein neues Leben in einem neuen Körper entscheiden. Manchmal braucht es dazu eine Inspiration von unserem Seelenführer, jeweils dann, wenn wir selber zu träge sind um zu erkennen, dass die Zeit dafür gekommen ist.
Mein Seelenführer heißt Aurum und ist derjenige, der mir über alle körperlichen Inkarnationen hinweg zur Seite steht, sozusagen als mein persönlicher Schutzengel mit integrierter Lebensversicherung.
Aurum ist eine alte Seele mit großer Weisheit und seine leibliche Inkarnationswelle ist schon seit langer Zeit beendet. Er führt hier in der geistigen Welt 3 verschiedene Seelengruppen und in der einen befinde ich mich zusammen mit 6 anderen Seelen.
In unserer Gruppe sind wir in etwa alle auf dem gleichen kosmischen Wissensstand und wir helfen einander gegenseitig auf dem Weg der Weiterentwicklung. Ein Seelenführer unterstützt die ihm anvertrauten Seelen auf umfangreiche Weise in der geistigen Sphäre wie auch während den Erdenleben und entwickelt so ein starkes Band zu ihnen.
Ich rufe Aurum in Gedanken zu mir, um ihm meine Absicht der Inkarnation mitzuteilen. Und schon steht er da. Wie immer erscheint er mir majestätisch schön und umhüllt von bläulichem, sanftem Licht.
In der geistigen Welt wird nicht mit Worten kommuniziert. Es sind Gedanken, wobei diese viel klarer und deutlicher auftreten als diejenigen, welche wir als Menschen auf der Erde anwenden.
*Ich fühle mich bereit Aurum, bereit für ein neues Menschenleben auf der Erde.*
Aurum zeigt sich erfreut darüber und sein warmer Energiestrahl umhüllt meinen Geist.
*Hast du bereits eine Vorstellung davon, wo du dich inkarnieren möchtest, wer du sein willst und was dein Ziel aus dieser Inkarnation sein soll?*
Diese Frage kommt für mich nicht überraschend. Ich kenne Aurum, er mag es gerne bestimmt. Jeder Seelenführer hat seinen eigenen Charakter mit den entsprechenden Lernmethoden. Es gibt extrovertierte, introvertierte, lustige und quirlige, ernste und sachliche Führer. Was alle jedoch besitzen, ist ein enormes Verständnispotenzial. Aurum hat zudem eine hohe Begabung an geistiger Weisheit und er ist ein exzellenter Motivator.
*Ich möchte in diesem Leben über viele verschiedene Herausforderungen vorwärtskommen und unzählige von Erfahrungen sammeln, jedoch an den Herausforderungen nur einbrechen, nicht zerbrechen. Ich möchte...*
Aurum unterbricht mich und weiß bereits, was ich sagen will.
*Du möchtest ein Mehrfachleben in einem Leben durchlaufen und dabei die Kraft haben, bei den Schicksalsübergängen jeweils wieder aufstehen zu können, um weiterzumachen.*
Wenn ein Mehrfachleben auf Erden in einem einzigen Auftritt durchlebt wird, ist das mit etlichen Beschwerlichkeiten verbunden und eine echte Herausforderung an eine Seele, welche, wenn diese Herausforderung zu groß wird, auch mit einem Zusammenbruch enden kann. Hingegen ist es so, dass wenn ein Mehrfachleben zweckvoll durchlebt werden kann, ein großes seelisches Erfahrungspotenzial gesammelt wird.
*Ja, ich möchte gerne ein Mehrfachleben, ich möchte es versuchen, ich fühle mich stark genug dafür.*
Meine Gedanken haben dabei nicht die innere Kraft, die ich sonst beim Kommunizieren anwende. Ich bin noch etwas verunsichert, weil mein jetziger Wunsch dann auf der Erde doch ein erhebliches Potenzial an Kraft und Willen erfordern wird. Doch ich bin positiv gestimmt und will diese Herausforderung annehmen. Aurum weiß, was ich ertragen kann, aber er würde mir niemals eine Aufgabe diktieren.
Die Seelenführer haben ein so großes Verständnis, dass sie den Willen einer Seele nie übergehen würden. Sie wissen genau, dass die Seele nur über eigene Erfahrungswerte reifen kann und zeigen in dieser Hinsicht eine göttliche Geduld.
Aurum schwebt über mich hinweg und setzt sich neben mir nieder.
*Wie viele Neutralisationen möchtest du in das geplante Leben miteinbeziehen, es stehen noch einige an, welche du erledigen solltest.*
Neutralisationen sind Ausgleiche, welche Taten aus den früheren Leben mit anderen Seelen wieder auflösen und so eine Befreiung erwirken. Gerade im mittleren Seelenalter, wenn wir auf der Erde aus den Erfahrungen heraus bereits Verantwortung übernehmen müssen, jedoch noch nicht so einsichtig sind, dass wir entsprechend handeln werden, tätigen wir viele Verstrickungen, welche wir später wieder neutralisieren müssen. Auf seine Frage hin erwidere ich Aurum in einem hoffnungsvollen Ton.
*Ich möchte gerne einige Neutralisationen in das bevorstehende Leben miteinbeziehen, welche für mich nicht einfach sein werden, jedoch so, dass ich diese bewältigen kann.*
Aurum lächelt liebevoll und ich weiß, dass er für mich in der geistigen Welt die dazu entsprechenden Vorbereitungen für eine Erdeninkarnation auslösen wird.
Ich vertraue Aurum über alles. In so vielen verschiedenen Menschenleben über tausende von Jahren hinweg hat er mich stets begleitet, stand mir zur Seite und half mir, wenn ich nicht mehr weiter wusste. Er war immer derjenige, welcher mich bei einem neuen Leben bis hin an das Tor zur Erde begleitet hat und mich nach meinem Erdentod als erster in der Sphäre empfing. Wenn ich jeweils in der geistigen Welt für ein neues Leben auf der Erde bereit bin, spürt das Aurum, welcher dann alle notwenigen Schritte dazu einleitet, damit dies realisiert werden kann.
Wir Seelen, welche noch mit der Inkarnationswelle verknüpft sind, wären nicht in der Lage, die notwendigen Gegebenheiten, welche es für eine Inkarnation benötigt, selber vorzubereiten. Uns wird hier von vielen Seiten her geholfen und wir werden dabei von reiferen Seelenwesen tatkräftig unterstützt. Denke ich mir ein Leben auf der Erde mit dessen vielfältigen Möglichkeiten, so muss ich sagen, dass wir noch nicht soweit sind, um die entsprechenden Vorbereitungen selbständig zu tätigen.
Wir wären überfordert und wenn wir ein Leben wirklich alleine durchplanen würden, ergäbe dies auf der Erde ein allgemeines Lebenschaos.
Ich erinnere mich an einen Auftritt in Afrika im 8. Jahrhundert, wo ich mich als Seele komplett verschätzt hatte. Die damaligen Herausforderungen konnte ich durch die vorgängige Fehleinschätzung in der geistigen Welt nicht ertragen, kam vom Weg ab und verfiel den dunklen Kräften im Menschen. Ich wollte einfach zu viel auf einmal erreichen.
Aurum warnte mich damals nicht direkt, er hat mir aber mehrmals angeboten, meinen Wunsch zu überdenken. So habe ich gelernt, unabhängig von meinem Seelenalter, meine eigenen Wunschvorstellungen gegenüber den Empfehlungen der geistigen Welt zurückzustellen. Denn die geistige Sphäre meint es gut mit uns und darauf dürfen wir vertrauen. Da aber jede Seele in jeglicher Beziehung einen freien Willen besitzt, ist es möglich, dass wir ein Leben wählen, dass unseren Zielen nicht dienlich ist.
So lernt eine Seele in der geistigen Sphäre, dass es für sie auch Grenzen gibt und nicht alles jederzeit möglich ist. Ich habe aus dem damaligen Leben in Afrika so viel erkennen können, obschon es aus der menschlichen Sichtweise heraus eine Tragödie war.
Aurum verabschiedet sich von mir und ich weiß, dass er sich nun um meinen Wunsch einer neuen Inkarnation kümmern wird.
Ich habe in der geistigen Sphäre ein ganz persönliches Zuhause, wo ich mich, wenn ich es wünsche, immer wieder zurückziehen kann. Ich bin oft dort, denke nach und genieße die wunderschöne Ambiente der dortigen Umgebung. Es ist ein einfaches Blockhaus an einem kleinen See in den Bergen.
Das Blockhaus von Condor
Auf der Veranda des Hauses sieht man zum grünblauen See hinunter, wo Fische und Seerosen hausen. Das satte Grün der Gebüsche und Wiesen wird durch eine farbenprächtige Blumenwelt mit Vögeln und Schmetterlingen bereichert.
Die hügelige Umgebung mit den üppigen Bäumen wirkt warmherzig auf meine Sinne. Neben meinem Blockhaus führt ein schmaler Kiesweg hinunter ins Tal. Unterwegs zweigt er sich ab zu anderen Häusern, welche von meinem Standort aus nicht sichtbar sind.
In dieser Sphäre in der ich mich befinde, hat jede Seele ihre eigene Behausung und gelegentlich trifft man sich für einen gemeinsamen, herzlichen Austausch. Nach jedem Leben freue ich mich jeweils darauf, wieder in mein Blockhaus zu ziehen. Für mich ist das eine Welt der Zufriedenheit, Freude und Wärme. Die Dauer, welche ich jeweils zwischen den Leben hier verweile, beläuft sich unterdessen auf mehrere 1'000 Erdenjahre. Bevor ich ins Blockhaus zog, lebte ich zusammen mit meiner Seelenfamilie und wir bewohnten einen großen pyramidenförmigen Raum. So verändert sich mit der Zeit der seelisch-geistigen Entwicklung auch die Umgebung in der man sich aufhält.
Ich befinde mich immer noch am gleichen Platz wo ich Aurum getroffen habe. Meine Sehnsucht nach der Erde beflügelt meine Gedanken und ich freue mich auf die neue Herausforderung.
Seit dem letzten Erdentod, als ich als 12-jähriger Junge im Winter 1943 in Jugoslawien auf der Flucht vor deutschen Soldaten aus einem Hinterhalt erschossen wurde, verging hier nur eine kurze Zeit.
Ein junger Tod auf Erden bewirkt in der geistigen Welt, dass man auf Wunsch hin rasch wieder eine neue Inkarnation angehen kann. Im letzten Leben als Einzelkind verlor ich bereits mit 11 Jahren meine Eltern bei einem deutschen Überfall. Ich erlebte, nachdem mein Vater erschossen wurde, wie meine geliebte Mutter vor ihrem Tod von den Soldaten missbraucht wurde, bevor sie ihr die Kehle durchschnitten und sie vor meinen Augen verblutete.
Es war ein kurzes, jedoch intensives und abenteuerliches Leben, in welchem ich von meiner Mutter eine heilsame Liebe erfahren durfte, jedoch auch deren gewaltsamen Tod miterleben musste, welcher mich zutiefst verletzte und in die Berge trieb, wo ich mich als 11-jähriger Bursche einer aufständischen Rebellengruppe anschloss.
*Condor, kommst du auch an das Referat von Zuli?*
Vor mir schwebt Selia, ein Mitglied unserer Seelenfamilie.
Ihre langen, blondgelockten Haare glänzen wie silberne Streifen und sie strahlt aus ihrer Seele eine beständige schöne Ruhe aus, welche mit einem liebevollen Verständnis durchtränkt ist.
Selia ist eines der Seelenwesen in unserer Gruppe, mit welcher ich eine besondere Beziehung pflege. Seit unserer 1. Inkarnation auf der Erde, welche rund 300'000 Jahre zurück liegt, begleiten wir uns bei den regelmäßigen Inkarnationen. Wir durchliefen in der geistigen Welt gemeinsam alle bereits erreichten Stufen der Erkenntnisse und sind seit unserer menschlichen Seelengeburt eng zusammen. So entstand zwischen uns beiden eine innige, tieffühlende Freundschaft von besonderer Art.
Die Seele kennt in unserer Sphärenebene keinen Egoismus, Hass, Eifersucht oder Unverständnis und ist allliebend. Und trotzdem ergeben sich bei den verschiedenen Seelenwesen verschiedene Gefühle. Selia ist ein Wesen, welches mir sehr nahesteht und wir können einander auch aus großen Distanzen jederzeit seelisch erfühlen. Nochmals fragt mich Selia.
*Condor, kommst du mit?*
*Ja gerne* bestätige ich ihr, *mich interessiert Zuli, ich komme gerne mit dir.*
In der geistigen Welt heiße ich Condor. Jede Seele besitzt hier einen ganz persönlichen Namen. Wir sind als Seelenwesen zwar geschlechtslos, doch zeigen wir uns gerne so, wie wir von anderen gesehen werden möchten.
Auf unserer Hierarchiestufe ist es allgemein üblich, dass sich die Seelen entweder als männlich oder weiblich identifizieren und dazu entsprechend den passenden Namen tragen. In höheren Hierarchien zeigen sich die Wesen nicht mehr in einer geschlechtlichen Sinnesart, sondern als prächtige, dunkelblaue Lichtwesen.
Solange wir mit Inkarnationen auf der Erde beschäftigt sind, befinden wir uns noch auf einer tieferen Hierarchiestufe der Erkenntnisse.
Ich schwebe mit Selia zusammen über Hügel und prächtige Wiesen hinweg zum Referat von Zuli, welcher heute als Gastredner einen Vortrag über Schwingungsfelder und deren Wirkungen hält.
Gastredner sind Wesen, welche von hohen Sphären kommen und ein großes Erfahrungspotenzial aufweisen. Zuli besucht uns in regelmäßigen Abständen und informiert jeweils über Themen, welche die Inkarnationen auf der Erde betreffen.
Da seine Vorträge überaus lebendig und abwechslungsreich gestaltet sind, werden diese von vielen Seelen gerne besucht. Der Ort an dem Zuli heute referiert, ähnelt einem großen römischen Amphitheater. Wir setzen uns in der obersten Reihe auf die letzten freien Plätze und hören ihm gespannt zu, während er von den verschiedenen Schwingungsebenen erzählt, welche das Leben auf der Erde beeinflussen.
Der Ort des heutigen Referats von Zuli
Solange sich eine Seele im Inkarnationsprozess befindet, das heißt, solange die Seele mit Wiedergeburten auf der Erde Erfahrungen sammelt, liegt die Haupttätigkeit in der geistigen Sphäre auf der Verarbeitung der vergangenen Leben.
Als ich im letzten Erdenleben während der Kriegszeit im Jahr 1943 in Jugoslawien als 12-jähriger Junge auf einer Brücke von einem deutschen Soldaten erschossen wurde, begann in der geistigen Welt die Rückschau meines kurzen Lebens bereits rasch nach meinem Erdentod.
Ich erinnere mich, dass ich damals vor meinem durch viele Kugeln durchsiebten Körper stand und diesen von oben her betrachtete. Ich dachte mir dabei, warum ich noch so jung die Erde bereits wieder verlassen muss. Da meine Eltern 1 Jahr zuvor beide getötet wurden und der Krieg mit seiner Aussichtslosigkeit mir keine Perspektive gab, betrachtete ich den damaligen frühen Tod jedoch ziemlich rasch als eine Erlösung. Ganz anders war es aber in anderen Leben, in welchen ich das Irdische bereits in jungen Jahren verließ. Beim Übergang des Todes war ich meistens enttäuscht darüber, dass es so früh enden musste.
Mein letztes Leben in Jugoslawien war darauf ausgerichtet, eine innige und schöne Mutterliebe zu erfahren. Ich wurde 1931 als Wunschkind einer Arbeiterfamilie geboren. Bei meiner Geburt gab es jedoch Komplikationen, bei welchen meine Mutter beinahe gestorben wäre. Da sie danach keine Kinder mehr bekommen konnte, blieb ich ein Einzelkind.
Dieses Geburtenschicksal prägte die Verbindung zwischen meiner Mutter und mir zu einem überaus starken Band. Mein Vater, welcher als Holzarbeiter tätig war, entwickelte infolge dieses starken Bundes zwischen mir und der Mutter über die Jahre hinweg eine tiefgehende Eifersucht, welche er mir stets zu spüren gab.
So hatte ich eine Mutter, welche mich über alles liebte und einen Vater, welcher mich heimlich verachtete. Mein Vater war der Meinung, dass ich ihm seine Frau und das Glück genommen hätte und darunter litt er sehr. So entwickelte sich bei meinem Vater gegenüber mir ein heimliches Feindbild, das er bis zu seinem Tode nicht ablegen konnte.
Als ich damals in der geistigen Welt angekommen war, erkannte ich den Schicksalsgrund zwischen meinem damaligen Vater und mir, stammend aus einem noch früheren Leben.
In einem gemeinsamen Erdenleben im 17. Jahrhundert war mein Vater aus dem letzten Leben ein angesehener Geldeintreiber des Königs. Ich war damals ein junger Mann aus der Arbeiterschicht und verliebt in eine wunderschöne Frau mit dem Namen Sarah, welche auch dem Geldeintreiber gefallen hat.
Obschon Sarah den Geldeintreiber immer wieder abwimmelte, blieb er an ihr dran und versuchte, ihr die vielen Vorteile einer Heirat mit einem angenehmen Leben schmackhaft zu machen.
Doch Sarah und ich planten unsere Hochzeit. Als der Geldeintreiber davon erfuhr, veranlasste er umgehend, dass ich unter herbeigezogenen Beschuldigungen verhaftet und eingekerkert wurde. 2 Jahre später, Sarah wurde gesagt, dass ich nie mehr in die Freiheit gelangen werde, konnte der Geldeintreiber Sarah zur Heirat nötigen.
Damals war es so, dass eine Frau in der Gesellschaft einen überaus schweren Stand hatte, wenn sie nicht verheiratet war. So ergatterte sich der Geldeintreiber mit seiner Macht und unlauterem Handeln eine Frau zu seinen Gunsten und zu meinem Nachteil.
1 Jahr später konnte ich aus dem Gefängnis fliehen, doch da ich nun gesucht wurde, musste ich in einer anderen Region ein neues Leben beginnen. Ich heiratete eine andere Frau und war als Handelsreisender tätig. Doch mein ganzes Leben lang konnte ich Sarah nicht vergessen und litt unter ständigen Träumen, in welchen ich mit Sarah glücklich lebte.
So hat sich zwischen meinem Vater aus meinem letzten Leben, dem Geldeintreiber aus dem 17. Jahrhundert und mir eine kosmische Verstrickung ergeben, welche irgendeinmal neutralisiert werden musste.
Des Ausgleichs wegen plante die geistige Welt bei meiner letzten Inkarnation im 20. Jahrhundert, dass die Mutter-Sohn Beziehung auf der Erde soweit anwachsen soll, dass es für den Vater, den damaligen Geldeintreiber, eine unerträgliche Belastung wird, welche sich über Jahre hinweg hinziehen soll.
Meine Mutter aus dem letzten Leben war im Leben des Geldeintreibers die Sarah, welche ich heiraten wollte und in der geistigen Sphäre heißt sie Selia und ist die nahe Seelenverwandte von mir. So ergeben sich in den Leben auf der Erde immer wieder seelische Verstrickungen, welche ausgeglichen werden müssen.
Der Vortrag von Zuli ist unterdessen beendet und ich habe mich über neue Schwingungsfelder und deren Ergebnisse auf der Erde informieren können. Diese verändern sich laufend und sind für uns Seelen wichtig für die Planung, damit wir zu der bevorstehenden Erdeninkarnation die entsprechenden Wirkungen mitberücksichtigen können.
Schwingungsfelder, welche noch in meiner letzten und vorletzten Inkarnation auf der Erde wirksam waren, besitzen heute bereits komplett andere Qualitäten.
Ich schwebe mit Selia zurück zu unserer Seelengruppe, welche mit unserem Seelenführer zusammen an einem Projekt tätig ist. Unsere gemeinsamen Gruppenaktivitäten finden in einem gläsernen, runden Raum statt, angrenzend an einen kleinen Teich im inneren Park des Studiengebäudes. Das stattliche Gebäude aus Marmor besitzt 2 Stockwerke und bildet einen gewaltigen Halbkreis.
Das Studiengebäude Halzon
Im offenen Innenteil befinden sich prächtig blühende Gärten und kleine Teiche mit runden, gläsernen Kuppeln.
In diesem Studiengebäude, welches wir Halzon nennen, befinden sich viele Seelen, die in vielfältig gestalteten Weiterbildungen tätig sind. Seelen entwickeln sich mit Bildung auch in der geistigen Sphäre, ähnlich wie auf der Erde, jedoch mit ganz anderen Themen.
Dabei geht es nicht um leistungsorientierte Bildung, sondern um Verständnis und Erkenntnis. Überhaupt kennen wir hier keine Eile und es besteht kein eifriger Wettkampf zwischen den einzelnen Wesen. Nicht, dass wir hier in der Sphäre die Bequemlichkeit und Trägheit gepachtet hätten, nein so ist es nicht. Unsere Wertvorstellungen sind gegenüber denjenigen auf der Erde jedoch völlig anders ausgerichtet und das ist gut so.
Im Halzon hat es viele Räume und jeder davon ist einer Seelengruppe zugeteilt, welche aus jeweils 5 bis 20 Seelen besteht. Diese Seelengruppen bilden für die jeweiligen Wesen die Familie. Mit ihr zusammen durchläuft das Seelenwesen neben dem Wirken in der geistigen Welt oftmals auch die Inkarnationen auf der Erde. Ich erinnere mich, dass ich damals nach meinem 1. absolvierten Erdenleben meiner jetzigen Gruppe zugeteilt wurde und seither sind wir 7 Seelen zusammen.
So bildet die Gruppe mit ihrem Führer für jedes einzelne Seelenwesen ein überaus wichtiges Rückgrat.
Als Selia und ich in unseren Raum eintreten, hören die Mitglieder Aurum aufmerksam zu. Wir setzen uns in den Kreis und klicken in das laufende Thema ein. Aurum erläutert gerade die aktuellen Sippengebräuche auf der Erde und deren Auswirkungen auf die verschiedenen Entwicklungsherausforderungen für den Menschen.
Unser Seelenführer bindet uns jeweils in ein entsprechendes Thema ein, informiert ausführlich und lässt uns dann bei der Vertiefung des Inhalts alleine. Die Gruppe erarbeitet gemeinsam ein Ergebnis, welches wir dann Aurum präsentieren. So entwickeln wir eine selbständige und fördernde Lösungsfindung für die uns zugeteilten Themen.