Sex im alten Rom, Sammelband 1-3 - Rhino Valentino - E-Book

Sex im alten Rom, Sammelband 1-3 E-Book

Rhino Valentino

0,0

Beschreibung

PREISWERTES BUNDLE! Das alte Rom zur Zeit der Herrschaft Julius Cäsars: Die reiche Laetitia besitzt vier neue Sklaven: den großen, gutaussehenden Schwarzen Obinna, den hübschen Gallier Dumnorix, die schöne Germanin Afra und die devote Griechin Aikaterine. Während Laetitias Gatte Magnus nichtsahnend eine Geschäftsreise anstrebt, plant sie heimlich eine Sex-Orgie. Derweil hat Tochter Cecile Verbotenes im Sinn. Sie befiehlt Afra und Aikaterine, sie in die Geheimnisse lesbischer Erotik einzuweihen. Zudem will sie ihre Entjungferung durch Obinna herbeiführen, auf den sie als junge Konkurrentin ihrer Mutter scharf ist… Ihr gefährliches und perverses Leben verlangt den Sklaven Obinna, Dumnorix, Afra und Aikaterine das Äußerste ab. Eine Sex-Orgie mit äußerst merkwürdigen Gästen, grausame Spiele im Circus Maximus, sexuelle Skandale, peinliche Demütigungen sowie die Sehnsucht nach Freiheit bewegen die vier Helden dieses spannenden Romans. Neben detailreichen Schilderungen vieler hemmungsloser Szenen enthält diese Geschichte eine kräftige Brise Humor und belebt augenzwinkernd das Genre der Erotik-Parodie… Im Mittelpunkt der Handlung steht nicht nur Sex. Die Helden durchleben eine dramatische Bandbreite ihrer Gefühle. Sie lassen die Leserinnen und Leser teilhaben an ihren Ängsten, Hoffnungen und dem unerschütterlichen Selbstvertrauen in die eigenen Kräfte und Fähigkeiten. In seiner geschliffenen und gerne etwas blumigen Sprache lädt der Autor Rhino Valentino ein in die bizarre, düstere und oft auch erfrischend heitere Welt des alten Roms. Umfang dieses Bundle: 156 Seiten / 45018 Wörter. Die ersten zwei Bundles (1-3 und 4-6) schließen die Handlung vorerst ab. Sie können unabhängig von den Folgebänden gelesen werden. Insgesamt sind sechs Bundles erhältlich, welche jeweils drei Einzelbände beinhalten. Die achtzehn Einzelbände oder sechs Bundles bilden einen abgeschlossenen Roman mit insgesamt etwa 800 Seiten.

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 225

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



SEXIM ALTENROM

Historischer Erotik-Romanvon Rhino Valentino

TEIL I, II und III

Gesamtausgabe

www.ebook-show.de

Dieses Buch ist als Taschenbuch erhältlich. Die drei Teile dieses Buches sind auch als einzelne eBooks erschienen.

Originalausgabe

Erste Auflage September 2012

Copyright © 2012 by Stumpp Verlag, Balgheim für sämtliche Texte und Bilder inklusive Titelbild-Design/Foto.

Alle Rechte vorbehalten, insbesondere das Recht der mechanischen, elektronischen oder fotografischen Verbreitung, der Verarbeitung und Einspeicherung in elektronischen Systemen, des Nachdrucks in Printmedien, des öffentlichen Vortrags, der Verfilmung, der Übertragung, auch einzelner Text- und Bildteile sowie der Übersetzung in andere Sprachen.

Die handelnden Personen dieses Romans sind frei erfunden. EtwaigeÄhnlichkeiten mit lebenden oder toten Personen sind rein zufällig.

ISBN 978-3-86441-015-4

SEX IM ALTEN ROM

Historischer Erotik-Roman vom extravaganten Schriftsteller der Liebe und Leidenschaft: Rhino Valentino.

Die reiche Kaufmannsgattin Laetitia erwirbt für teures Geld auf dem Sklavenmarkt des Forum Romanum zwei Männer und eine Frau: den großen, kräftigen Schwarzen Obinna, den hübschen Gallier Dumnorix und die wunderschöne blonde Germanin Afra. Sie will die drei Sklaven nicht nur als gehorsame Haus- und Hofsklaven besitzen, sondern auch als exotische Bereicherung ihrer wollüstigen Nächte.

Laetitias naiver, schwerreicher Ehemann Magnus ahnt nicht, welch ungeheuerlichen heißen Liebespläne seine Frau hegt. Während er sich auf eine wichtige Geschäftsreise in die Toskana vorbereitet, plant Laetitia für die Zeit seiner Abwesenheit eine wilde Sex-Orgie.

Ihr gefährliches Leben führt die Sklaven Obinna, Dumnorix und Afra durch die turbulente Zeit des alten Roms zur Zeit der Herrschaft Julius Cäsars. Sexuelle Skandale, die Grausamkeiten der Zirkusspiele des Circus Maximus und die sehnsüchtige Hoffnung auf Freiheit bewegen die drei Helden der spannenden Story.

Neben intensiven Schilderungen verschiedenster Erotik-Szenen enthält diese Geschichte eine kräftige Brise Humor. Sie belebt augenzwinkernd das Genre der Erotik-Parodie… In einer geschliffenen, messerscharfen Sprache entführt Sie der Autor Rhino Valentino in die schamlose, düstere Welt des alten Roms!

NEUE EBOOKS & NOCH VIEL MEHR GIBT ES UNTER

www.ebook-show.de

INHALT

SEX IM ALTEN ROM

TEIL I Die Sklaven

Kapitel 1: AUF DEM SKLAVENMARKT

Kapitel 2: EIN NEUES ZUHAUSE

Kapitel 3: EIN KLEINES SCHÄFERSTÜNDCHEN

Kapitel 4: KEINE GNADE FÜR DEN GALLIER

TEIL II Die Schamlosen

Kapitel 5: IM CIRCUS MAXIMUS

Kapitel 6: FREUDE UNTER FRAUEN

Kapitel 7: DAS ABENTEUER AM HAFEN

Kapitel 8: DIE ENTJUNGFERUNG DER CECILE

TEIL III Die Orgie

Kapitel 9: EROBERUNG EINER HINTERPFORTE

Kapitel 10: RUHE VOR DEM STURM

Kapitel 11: DAS FEST DER SINNESFREUDEN

Kapitel 12: DAS STERBEN DER WOLLUST

TEIL I

Die Sklaven

Kapitel 1: AUF DEM SKLAVENMARKT

Was war heute für ein wunderbarer Tag! Laetitia atmete die kühle klare Luft des jungen Morgens tief in ihre Lungen. Der ganze Tag lag vor ihr. Die Sonne stand noch lange nicht im Zenit, legte ihr sanftes gelbes Licht aber schon wie einen angenehmen Schleier über das Steinpflaster, die Häuser und die vielen umherhastenden Menschen. Um sie herum herrschte ein reges Treiben auf dem Forum Romanum. Viehhändler mit ihren Ochsenkarren voller zusammengepferchter Ziegen und Käfigen mit Hühnern und Enten bevölkerten das Forum ebenso wie umhereilende fliegende Händler. Bedienstete, die Einkäufe zu erledigen hatten, eilten umher. Zahlreiche wohlhabende Bürgerinnen und Bürger Roms schlenderten von einem Marktstand zum anderen und waren auf der Suche nach einem neuen Konsumartikel oder Zeitvertreib.

Eine Kuriositätenshow zog die Aufmerksamkeit vieler Schaulustiger auf sich. Umringt von johlenden und pfeifenden Menschen kämpften zwei Zwerge mit stumpfen Holzschwertern gegeneinander. Der absurde Kampf war ein verrücktes, wenngleich harmloses Spektakel. Außer einigen Beulen und Schrammen zogen sich die zwei Kleinwüchsigen keine Verletzungen zu. Damit erging es ihnen wesentlich besser als echten Gladiatoren im Circus Maximus und anderswo. Freilich waren sie nichts weiter als lebende Karikaturen von Gladiatoren, von keinem ernst genommen und der Lächerlichkeit preisgegeben.

„Stell dich, du Miskerl!“ schrillte die hohe Stimme des einen Zwergs, und er hob sein armseliges dürres Holzschwert.

Der andere tänzelte herum, drehte seinem Gegner den Rücken zu, bückte sich, zog die Hose herab und zeigte ihm den blanken Hintern. Provozierend wackelte er mit seinem kleinen Po vor dem Antlitz seines Kollegen herum und erntete beim Publikum schallende Lachsalven.

Der zweite Zwerg sprang herbei, holte mit dem Holzschwert aus und hieb dem Entblößten mit voller Wucht das harte Holz auf die Hinterbacken. Das Geräusch hallte laut, als ob ein kräftiger Bäckersmann seine Fäuste in frischen Brotteig klatschte. Die Umstehenden bogen sich vor Lachen, während der grob am Hinterteil getroffene Zwerg weibisch heulend und jaulend die Hände an die gerötete Haut presste und sich schmerzerfüllt am Boden wälzte.

Kopfschüttelnd aber schmunzelnd ging Laetitia weiter. Sie hörte den Ansager noch rufen, dass in der zweiten Kampfrunde der Sieger-Zwerg gegen einen Kampfhahn mit bronzenen Sporen an den Krallen antreten werde. Laetitia hatte keine Zeit, sich weiter mit diesen Albernheiten abzugeben. Eine ernsthafte Investition stand an.

In der Mitte des Forums waren schon die Holzpodeste des Sklavenmarktes zu sehen. Mit lauter Stimme krakeelte ein Händler Halbwahrheiten oder Lügen über die Qualität seiner Ware.

Je näher Laetitia dem Sklavenmarkt kam, desto dichter wurde das Gedränge. Sie rümpfte die Nase wegen der verschiedenen Parfüm- und Schweißgerüche. Knoblauchduft mischte sich mit dem von Rosenwasser. Das penetrante Aroma von Zwiebeln ging einher mit dem scharfen Anisgeruch eines Mannes, der offenbar schon am frühen Morgen dem Brandweingenuss gefrönt hatte. Sabbernde, geifernde Stimmen schwirrten durch die Luft. Theatralisches Feilschen, Münzenklimpern und prahlerische Versprechungen ertönten allerorten.

Wenigstens ging es hier im Vergleich zum Marsfeld gesitteter zu, obgleich die vornehme Laetitia sich auch hier nicht sehr wohl fühlte, umgeben von fremden, schwitzenden und stinkenden Bürgern und Dienern. Ja, auf dem Marsfeld freilich, da kam es für sie gar nicht in Frage einzukaufen. Auch wenn sie sich heute wie so oft in Begleitung ihrer Hausdame Tyra, ihres Hausdieners Severin und zweier kräftiger Sklaven befand. Das Marsfeld war ein billiger Handelsplatz für gewöhnliche Sklaven und auch für Vieh jeder Art. Wer rohe Muskelkraft suchte für das Beladen von Handelsschiffen, das Bedienen in der Schänke oder das Ziehen von Ackerpflügen, war dort auf dem Marsfeld richtig. Laetitia hatte diesen Ort, soweit sie sich erinnern konnte, noch nie betreten.

Das Forum Romanum hingegen kannte sie in- und auswendig von ihren fast wöchentlichen Einkäufen. Natürlich ließ sie sich profane Dinge des täglichen Bedarfs, wie Lebensmittel und dergleichen, von ihren Bediensteten besorgen. Erlesene Köstlichkeiten für feierliche Anlässe aber, exotische Duftstoffe und eben auch seltene und sehr teure Anschaffungen wie Sklaven begutachtete sie lieber selber, bevor sie gekauft wurden. Insgeheim genoss sie das Bad in der Menge auch meist, spürte die wohlwollenden Blicke der Herren und auch die oft neidischen Blicke der Damen, die auf ihr hübsches, edles Antlitz, ihren Goldschmuck und ihre kostbaren Gewänder fielen.

Auf dem ganzen Forum Romanum und ganz besonders hier auf dem Sklavenmarkt waren Leute aus aller Herren Länder versammelt. Handelsreisende, Adelige, reiche Bauern, Gauner, Diebe, Bettler, Söldner aus den schwarzafrikanischen Ländern, Griechen mit stolzer schmaler Nase, Legionäre, Huren, Verrückte, Trickbetrüger und Mörder.

„Kommen Sie!“ rief ein alter, weißhäutiger Typ mit schwarzer Toga und sonderbarem Holzschmuck. „Wer hat den Mut eines Löwen? Wer von euch stolzen Männern hat die brüllende Begierde eines Tieres? Kommt herbei, Männer Roms! Ihr vielgehurten Stoßbrüder! Die haarige Hure ist in der Stadt, um euch die viehische Lust zu lehren!“ Er zerrte einen großen fülligen Menschenaffen mit orangenem zotteligem Fell hinter sich her, der unbeholfen und in einer aufreizenden gelben Tunika über das Pflaster tapste. „Ihr denkt, ihr habt die Dekadenz ausgekostet und seid schon satt an Erfahrungen und Genüssen? Von wegen! Wohnt der haarigen Hure bei!“ Er lachte meckernd. „Ist nicht teurer als bei einer gewöhnlichen römischen Dirne… Aber dieses Schäferstündchen werdet ihr euer Lebtag nicht vergessen! Erzählet in ferner Zukunft euren Enkeln, wie ihr bei der haarigen Hure gelegen habt!“ Der große und klobige Affe wirkte gelangweilt und müde. Sein unförmiges Gesicht war tatsächlich geschminkt mit allerlei Naturfarben. Der Alte in der schwarzen Toga stemmte die Arme in die Hüften und blickte um sich. Er tönte mit augenzwinkernder Strenge: „Gibt es unter euch schlappschwänzigen Rammelrömern keinen einzigen, der sich einmal zum Affen machen will? Wer seinen strammen Schwengel bei der haarigen Hure rotieren lässt, bekommt eine Entlausung seiner Kopf- und sonstigen Haare kostenlos dazu!“ Sein dreckiges und perverses Lachen stieß manche der schwächer besaiteten Umstehenden ab. Doch viele Römer scharten sich neugierig um ihn. „Na also!“ freute sich der Alte. „Mietet mein Goldstück hier! Ihr werdet es nicht bereuen! Zur Benutzung frei stehen zwei Löcher! Nun ja…“ Er fuhr dem missmutigen orangenen Affen ruppig mit der Hand über den Kopf und zog dann an den großen, breiten, geschminkten Lippen. „Das obere Loch ist allerdings doch besser Sperrzone, sozusagen. Kann da für nichts garantieren… Vieh bleibt Vieh. Bei den Zähnen… Also da oben lasst euren Schwengel besser draußen!“

Der Affen-Zuhälter war weniger ein Tierfreund als vielmehr ein skrupelloser Ausbeuter. Seine „haarige Hure“ musste sicherlich mehrere Männer pro Tag bedienen, handfest und vermutlich ohne jegliche Tabus. Beschweren ging da auch schlecht, denn außer einem unartikulierten Grunzen und Schnalzen hatte der Affe nichts zu melden. Der Alte kassierte bestimmt jeden Tag eine hübsche Summe Sesterzen, während das Tier mit einigen Bananen und Nüssen abgespeist wurde. Was es doch für widerliche Typen gab in Rom!

Laetitia erschrak beim Anblick eines merkwürdigen Herrschers, der ganz in schwarzgelbes Leopardenfell gehüllt war und einen möglicherweise menschlichen Knochen im Haar stecken hatte. Die Frisur war kunstvoll um den Knochen herum hochtoupiert. Er mochte in seinem Heimatland eine Art König oder Stammesfürst sein, denn ein Gefolge von mehr als einem Dutzend Leibwächtern und schwarzen Kurtisanen begleiteten ihn. Die Waffen die sie bei sich trugen sahen primitiv aber gefährlich aus: schwere Keulen aus Teakholz und scharf geschliffene Steinklingen auf Speeren. Hochmütig und zugleich eiskalt und grausam blickte dieser „König“ um sich. Wenn er ebenfalls auf der Suche nach Sklaven war, so konnte man die armen Geschöpfe, die er kaufen würde, schon jetzt bemitleiden. Laetitia mochte sich nicht ausmalen, zu welchen Grausamkeiten ein Herrscher mit solch unmenschlich blitzenden Raubvogelaugen fähig sein konnte. Sicher, die Römer waren auch nicht zimperlich. Entflohene und wieder gefasste Sklaven wurden nicht selten geköpft, gevierteilt oder im Zirkus geopfert. Manchmal auch nur geblendet oder zum Krüppel geprügelt und anschließend Betteln geschickt. Aber es kursierten furchtbare Gerüchte über entsetzliche Spiele und Gemeinheiten fremder Herrscher. Die Römer hatten immerhin einen gewissen Stil und eine zivilisierte Ordnung.

Laetitia vergrößerte den Abstand zwischen sich und dem grusligen „König“ mit seinem Gefolge. Sein Geruch, ein moosiges, dumpfes, würziges Aroma des Todes, wurde schwächer. Ihr Gemüt, welches einen Schatten der Beklemmung verspürt hatte, hellte sich auf.

„Herrin, dort drüben sind die besten!“ verkündete der Hausdiener Severin unterwürfig und ging mit starken, ausgebreiteten Armen voran, um seiner Besitzerin den Weg durch die Menschenmenge zu bahnen. Laetitia folgte ihm. Hinter ihr ging Tyra mit den zwei Sklaven, die die Lederbeutel mit den Sesterzen sowie stattliche, furchteinflößende Waffen trugen.

Der Sklavenhändler mit der augenscheinlich hochwertigen Ware war ein dicklicher, dunkelhäutiger Mann mittleren Alters und wohl selbst ein Sklave, auch wenn er protzige Kleidung trug. Langsam ging er auf seinem langen Holzpodest hin und her und hielt einen lauten Monolog über die Einzigartigkeit und Güte seiner Sklaven. Mal klopfte er dem einen Sklaven auf die Schulter, mal tätschelte er dem anderen die Wange.

Die Sklaven trugen alle Tontafeln um den Hals, auf denen die wichtigsten Informationen über sie eingeritzt waren: Herkunft, Alter, geeigneter Bestimmungszweck. Laetitia wusste, dass derlei Werbeanpreisungen oft heillos übertrieben oder sogar schlicht gelogen waren. Dennoch versuchte sie bei dem einen oder anderen Sklaven, der ihr auf den ersten Blick interessant erschien, die Schrift auf den Tafeln zu entziffern.

Sie suchte einen klugen, fleißigen Kerl, der einen ihrer kürzlich an Typhus verstorbenen Sklaven ersetzen sollte. Außerdem einen möglichst gutaussehenden Hausbock, der sich im Garten, bei allen möglichen Renovierungsarbeiten und hin und wieder auch im Bett nützlich machen sollte. Da ihr Mann ein überaus erfolgreicher Kaufmann und Handelsreisender war, aber schlichtweg seinen ehelichen Pflichten nur selten und schlecht nachkam, sah sie es als ihr Recht an, sich Vergnügungsdiener ins Haus zu holen. Ihr Mann hatte ein mäßig starkes Werkzeug und konnte auch nicht recht damit umgehen. Abgesehen davon betrog er Laetitia mit Sicherheit ständig auf seinen zahlreichen Reisen. Dies taten zwar fast alle Römer ihren Frauen an. Aber Laetitia war nicht gewillt, das demütig hinzunehmen und sich in ein lustloses kleines Leben als gehorsame, anspruchslose Ehegattin zu fügen. Sie würde sich nehmen, was ihr zustand! Frohlockend dachte sie an heiße Nächte und Tage voller erotischer Köstlichkeiten. Süße Früchte des Lebens, die es beizeiten zu kosten galt, bevor der Fährmann des Todes sie irgendwann ins Schattenreich bringen würde.

Manche ihrer sonstigen männlichen Sklaven hatte Laetitia zwar schon vernascht. Doch eine wirklich hervorragende Quelle der Lust war nicht unter ihnen gewesen. Neidvoll hatte sie schwärmerischen Erzählungen ihrer Freundinnen gelauscht, die von glühenden Nächten heißer schweißglänzender Körper erzählt hatten. Von enorm kraftvollen Männern mit teils exotischer Herkunft, deren Sprache unverständlich war und die doch gehorsam auf jeden Wink, auf jede kleinste Gestik ihrer Herrinnen parierten. Nicht nur die reine Sexbegierde war es, die Frauen wie Laetitia veranlasste, sich Lustsklaven ins Haus zu holen. Auch der Machtanspruch war verheißend. Muskulöse, willenlose, folgsame Körper zu besitzen, die ihr auf Gedeih und Verderb ausgeliefert waren, das war Laetitias brennendes Begehren. Darüber hinaus konnte es durchaus sein, dass ein besonders begabter Sklavenrammler für gutes Geld außer Haus zu vermieten war. In einem solchen Fall würde er seine zweifellos nicht geringen Unterhaltskosten mehr als wettmachen.

Es dauerte nicht lange, und sie entschied sich für einen kleineren, drahtigen, jungen Gallier. Er machte einen gehorsamen und etwas resignierten Eindruck und war laut dem Händler Sohn von gallischen Kriegsgefangenen, den man seinen Eltern weggenommen hatte. Er war in Jahren strenger Erziehung gedrillt und zurechtgestutzt worden und noch formbar durch seine zukünftigen Herren. Der Gallier mochte wohl etwa zwanzig Jahre alt sein.

Der Südteil Galliens war nun schon seit Jahrzehnten römische Provinz. Es gab immer wieder Gefechte mit gallischen Aufständischen. Gefangene aus Kriegen waren für gewöhnlich keine guten Haussklaven, da sie zu aufsässig und voller Rachegelüste waren. Sie taugten als Opfersklaven für die Götter oder als Geschenk für einen Senator, beispielsweise zur Vergnügung, um sie im Circus Maximus von Raubtieren jagen zu lassen. Gute Haussklaven aber waren meist die, die bereits in der Sklaverei geboren wurden und die nichts anderes kannten als das Dienen unter den Bürgern Roms.

Während Tyra mit dem Händler um den Preis feilschte und dabei wie immer sehr klug vorgehen würde, besah sich Laetitia die anderen Sklaven. Ihr Blick blieb an einer sehr großen Gestalt hängen. Es war ein Mann mit einer geschmeidigen glänzenden Haut, sehr dunkel, fast so schwarz wie Ruß. Er sah ungewöhnlich gut aus, hatte ebenmäßige Züge, ein vorstehendes, breites Kinn und kräftiges, krauses Haar. Seine Zähne waren strahlendweiß, wie einer der Helfer des Sklavenhändlers durch Zurückziehen der Lippen veranschaulichte. Die Augen des Schwarzen blickten starr und fest geradeaus ins Leere. Auch das Weiß der Augäpfel war ohne störende Einfärbungen und wies auf keine versteckte Erkrankung hin.

Der Schwarze sah aus wie ein lebendes, sehr schönes Kunstwerk aus edlem, teuren Schwarz und strahlendem, reinen Weiß. Schwarz die Haut und die Haare, weiß die Zähne und die Augäpfel. Eine biegsame, atmende, einzigartige Statue wie aus kostbarem Holz geschnitzt oder von kundiger Hand aus importiertem Stein gemeißelt.

Laetitia ließ ihn sich umdrehen, beäugte seinen prallen, muskulösen Hintern, der lediglich von einem Lendentuch aus Leinen knapp bedeckt war. Sie verlangte einige Kniebeugen, die der Sklave mühelos absolvierte, als bedeute es ihm ein Nichts an Anstrengung.

„Keine Krankheit! Enorme Kraft! Absoluter Gehorsam!“ rief der geschäftstüchtige Händler, der inzwischen herbeigeeilt war, nachdem der Handel mit Laetitias Hausdame über die Bühne gegangen war. Er hatte freudig erregt Laetitias Interesse an dem weiteren Sklaven bemerkt.

Laetitia antwortete nichts darauf. Sie beobachtete gebannt die enorme Ausbeulung unter dem Lendentuch des Sklaven. Wenn er sich bewegte, regte sich das Ding zwischen seinen Beinen wie eine dicke, sich windende Schlange.

„Er ist aus Nubien am Roten Meer“, verkündete der feiste Händler. „Anfang bis Mitte Zwanzig. Ganz genau kann das bei denen keiner einschätzen. Ein Prachtexemplar, jung gekauft auf einer Handelsreise. Sehr pflegeleicht, angenehm und ruhig!“ Er wurde zunehmend aufgeregter und steigerte sich in eine schwitzende Begeisterung hinein: „Ein solcher Sklave ist selten! Eine wilde, starke, furchteinflößende Hülle. Und doch so wohlerzogen, reinlich und devot in seinem Innern, gewohnt an Anordnungen und Befehle. Bereit, zu dienen im Leben… bis zum Tod!“ Er strahlte Laetitia pathetisch an.

„Lasst mich sein Gehänge sehen!“ forderte Laetitia kühl, ohne sich von den Anpreisungen des Händlers beeindrucken zu lassen. „Ich will wissen, ob auch an versteckten Stellen des Körpers keine Krankheitsmerkmale zu entdecken sind! Ich kenne doch euch und euresgleichen… Warzen werden überpudert, Pockennarben mit Staub bedeckt.“

Geschwind lüftete der Helfer des Händlers den Leinenschurz des großen Nubiers. Was da zum Vorschein kam, glich eher dem enormen Glied eines Hengstes oder eines ausgewachsenen Stiers. Ein leises, belustigtes Raunen ging durch die Menge derer, die das mitansahen. Gebannt sahen die Leute hoch zu dem Holzpodest. Eine Frauenstimme quiekte in gespielter Empörung über die schamlose Zurschaustellung des männlichen Geschlechtes. Der Sklave blickte ungerührt mit ausdruckslosem Gesicht geradeaus über die Menge hinweg, als ginge ihn das alles nichts an.

Laetitia verharrte regungslos, doch in ihrem Innern verspürte sie den heißen Wunsch, diesen dunklen, festen Schlauch der Lust anzufassen, ihm Leben einzuhauchen. Um wie viel würde die enorme Größe dieses Geschlechtsteils noch anwachsen, wenn sein höchster Grad der Erregung erreicht war? Sie beschloss, es bald herauszufinden. Doch dazu musste sie den Sklaven erst einmal in ihren Besitz bringen.

Emotionslos wies sie ihre Hausdame Tyra an, mit dem Händler handelseinig zu werden. Kurzentschlossen fügte sie noch hinzu, Tyra möge nicht allzu lange feilschen, da sie den riesigen Nubier keinesfalls an eine andere Bieterin verlieren wollte. Sie registrierte nämlich bereits deutliche Neugier und nachdenkliches Interesse bei den umstehenden Besuchern… und vor allem bei den Besucherinnen. Ein Wunder, dass der Kerl noch nicht verkauft war!

Kurze Zeit später war der Handel perfekt. Die Endsumme für beide Sklaven belief sich auf über zwanzigtausend Sesterzen. Soviel hatten Laetitias Sklaven, die den Lederbeutel mit dem Geld trugen, nicht dabei. Doch der Händler war voller Vertrauen in diese sehr wohlhabende Bürgerin. Sie war bekannt als zuverlässige Zahlerin, gehörte sie doch zu einer der ehrwürdigsten und reichsten Kaufmannsfamilien Roms zu dieser Zeit der Herrschaft des großen Julius Cäsar. Man wurde sich einig, den ausstehenden Restbetrag binnen weniger Tage zu bezahlen. Laetitia verbürgte sich hierfür mit ihrer Unterschrift auf einem Papyrus des Händlers. Dieser rieb sich geldgierig die Hände und wies seine Helfer an, den Sklaven vom Podest zu holen und ihn in die Obhut von Laetitias Gefolge zu stellen.

Beschwingt über die beiden guten Sklavenkäufe machte sich Laetitia daran, den Sklavenmarkt des Forum Romanum zu verlassen. Da fiel ihr Blick plötzlich auf goldenes Haar, das in der langsam höher steigenden Sonne auffallend leuchtete. Es gehörte einer sehr hellhäutigen Sklavin von mittlerem Wuchs, die in eine schlichte, helle Tunika aus Wolle gekleidet war.

Als sie näherkam, fielen Laetitia die wunderschönen blauen Augen der blonden Sklavin auf, die wie kostbare Edelsteine das Licht reflektierten. Die fast weiße Haut der jungen Frau hatte sich an einigen Stellen schon etwas rötlich verfärbt. Bestimmt tat der Aufenthalt an der Sonne diesem empfindlichen Teint nicht gut. Der Körper der Frau war schlank, hatte aber ausgeprägte weibliche Rundungen. Die Beine waren lang, schlank und wohlgeformt. Die Füße steckten zierlich und zart in grob geschnürten Ledersandalen. Die Sklavin sah ruhig und gefasst zu Boden. Sie mochte es anscheinend nicht, von der gaffenden Menge angestarrt zu werden wie eine Kuh auf dem Viehmarkt.

„Kommen Sie, Teuerste, ist alles echt hier!“ tönte ein weiterer Sklavenhändler. Groß war er, gebuckelt und mit unangenehm bohrendem Blick, schnauzbärtig und heimtückisch dreinschauend. „Die Helle gehört zu meinem Stall. Ist ein ganz besonderes Täubchen aus Germanien. Sie wurde dem barbarischen Germanenvolk direkt aus dem Wald gestohlen. Man hat ihr Dorf niedergebrannt und nur die Nützlichsten oder Schönsten am Leben gelassen! Zwischendurch war sie drei Jahre Eigentum einer reichen Familie von Großgrundbesitzern.“ Er näherte sich Laetitia fast schon anzüglich und raunte ihr zu, als würde er ein wohlgehütetes Geheimnis preisgeben: „Ich erwarte im Hafen demnächst eine neue Sklavenlieferung. Wenn ihr sie jetzt nehmt, schafft das Platz in meinem Stall. Ich gebe sie euch als Sonderangebot!“

Ein weiterer Sklavenkauf war in Laetitias Budget nicht vorgesehen. Allerdings hatte die blonde Germanin eine ganz besondere Aura der Schönheit, Grazie und Eleganz. Obwohl sie nur schlicht gekleidet und schlecht geschminkt war. Um wie viel wunderbarer würde diese engelsgleiche Schönheit wohl aussehen, wenn eine geschickte Hand für die geeignete Kosmetik sorgen würde?

Laetitia seufzte. Heute war ein guter Tag für die Erweiterung ihres Hauspersonals und ein schlechter für den Bestand ihrer Haushaltskasse. Sie machte sich, um ihr diesbezüglich schlechtes Gewissen zu beruhigen, bewusst, dass ihr Gatte bald wieder zu einer äußerst lukrativen Handelsreise aufbrechen würde. Außerdem konnte womöglich auch die Germanin gewinnbringend außer Haus vermietet werden, sollte sich hier und da der Anlass dazu ergeben.

Der letztendlich ausgehandelte Preis für die Sklavin war hoch, aber akzeptabel in Anbetracht der Zierde, die diese für den Haushalt Laetitias darstellen würde. Vergnügt malte sich Laetitia die neidischen Gesichter ihrer Freundinnen bei der nächsten Festlichkeit in ihrem Hause aus.

Ja, früher war sie selbst jung gewesen und voller Stolz auf die Schönheit ihres eigenen Körpers. Heute, schon weit jenseits der dreißig Lebensjahre und bereits Mutter einer neunzehnjährigen Tochter, musste die Pracht junger Sklaven herhalten als Statussymbol der Schönheit und des häuslichen Schmucks.

Sei´s drum! Entschlossen machte sich die reiche Bürgersdame Laetitia auf den Heimweg, im Gefolge ihre vier Bediensteten und die drei neuerworbenen Sklaven

Kapitel 2: EIN NEUES ZUHAUSE

Laetitia wohnte am Fuße des Stadthügels Kapitol in einem schönen Prachtbau mit großer efeuumrankter Mauer und Blumengarten. Das Gebäude war aus rosarotem Marmorstein gefertigt, der aus der Provinz Massa-Carrara importiert worden war. Der Garten war groß und allerlei Nadel- und Laubbäume zierten ihn. In seiner Mitte prangte eine Statue des Gottes Jupiter, mehr als doppelt so groß wie ein Mann. Zu ihren Füßen plätscherte Tag und Nacht, Sommer wie Winter ein kreisrunder Springbrunnen vor sich hin. Sechzehn bronzene Pferdeköpfe spien reihum kristallklares Wasser in das Becken. Enten schwammen darin. Zusammen mit den zahlreichen Vögeln des Gartens sorgten sie für eine angenehm lebhafte Geräuschkulisse.

Wenn jemand der edlen und wohlhabenden Kaufmannsfrau Laetitia bei ihrem damaligen Einzug gesagt hätte, was für wahnsinnige und abgrundtiefe sexuelle Exzesse sie in diesem Gebäude noch erleben würde, sie hätte sich empört abgewendet und diese Person für verrückt erklärt. Doch nun stand es kurz bevor: Laetitia hatte mit ihren neuerworbenen Sklaven die Voraussetzung für die brachialen Schattenwelten der Fleischeslust geschaffen, die ihr Leben bald sinnlich bereichern und beflecken sollten.

Die zarten und unschuldigen Engel des Himmels würden sich bald abwenden und den Segen und den Schutz des Hauses den grinsenden Dämonen der Lust und Begierde überlassen. Verzehrendes Verlangen und ein bereits schwelendes rücksichtsloses Feuer der menschlichen Triebe waren es, die von Laetitia und ihren genusssüchtigen Freunden Besitz ergreifen sollten.

Jetzt aber, in diesen Nachmittagsstunden an einem warmen Junitag, strahlte das Anwesen Laetitias und ihres Ehegatten in dem reinen, unschuldigen Glanz der Bürgerlichkeit. Alles war in Ordnung: Der Hof war gepflegt, Rom ein sicherer Ort für alle Römer, die Römische Republik eine erfindungsreiche Zivilisation und der Diktator Julius Cäsar soeben erfolgreich aus Ägypten heimgekehrt.

„Ich sehe ja ein, dass neue Sklaven benötigt wurden“, sagte Magnus gerade und wischte sich den Mund mit einer Leinenserviette ab. Er kaute und schluckte den Bissen hinunter: Hirschbraten, in Limonensoße gedünstet. „Aber teuer waren sie! Und gleich drei!“ Er runzelte die Stirn. „Der preiswerte Gallier und die Germanin, die sind wohl sinnvoll. Er ist ein nützliches kleines Wiesel, sie eine Exotin mit gutem Wiederverkaufswert. Aber der große Schwarze? Der erscheint mir doch sehr merkwürdig. Bei der Größe und den Proportionen ist das ein kräftiger Esser. Fragt sich, inwieweit er uns Nutzen bringen wird? Wir haben keine Felder zu bestellen und für unsere Sicherheit ist bereits gesorgt.“

„Das wird sich schon finden“, beteuerte Laetitia. Sie hielt ihren Gatten für einen heuchlerischen geilen Bock. Sehr deutlich hatte sie seine Blicke wahrgenommen, als er die junge Germanin kürzlich das erste Mal erblickt hatte. Er war scharf auf sie, daran gab es keinen Zweifel. Das konnte ihm so passen! Seiner Ehefrau seltene und erbärmliche Leistungen im Bett darbieten, aber bei der erstbesten Gelegenheit jungen Sklavinnen hinterherhecheln! Nun ja, wenn er es zu bunt treiben sollte, würde sie für den Verkauf der Germanin sorgen, während er sich auf irgendeiner Geschäftsreise befand und außerstande wäre, dies zu verhindern. Er hätte so keinerlei Vetorecht, sie könnte ihn in diesem Fall vor vollendete Tatsachen stellen. Vielleicht ließ sich bei einem Verkauf der Germanin ja zudem ein hübscher Gewinn einstreichen?

Ohnehin war es skandalös, dass dieser feiste, bequeme Sack sie nicht von Herzen begehrte wie am ersten Tag ihrer Ehe. War sie, Laetitia, doch eine überaus attraktive Erscheinung, wohlgeformt anmutig und weiblich-rund. Sie trug ihre rötlichbraunen Haare hochgesteckt zu einer formvollendeten Turmfrisur. Ihre teuren, goldenen Ohrringe kamen so, befreit von jeglichem Haar, besonders gut zur Geltung. Der Teint ihrer Haut war von einer edlen Blässe. Nein, an ihrem Äußeren konnte es nicht liegen, dass der Wille zur Vereinigung und die Manneskraft ihres Gemahls zu wünschen übrig ließen.

„Nun ja, mein Täubchen, du wirst das schon richtig gemacht haben!“ sinnierte Magnus. Er winkte Aikaterine zu, der griechischen Sklavin, und bedeutete ihr, ihm Wein nachzuschenken. Sie kam an den Tisch und goss ihm aus einer metallenen Karaffe die blutrote Flüssigkeit in seinen Becher.

Magnus hob das Trinkgefäß in Richtung seiner Frau: „Werte Laetitia! Auf dein Gespür für die Belange unseres Haushalts!“ Er trank mit hastigen, gierigen Schlucken. Vereinzelt rannen dunkle Weintropfen über sein stoppeliges fliehendes Kinn.

Müder Bock! dachte Laetitia und lächelte ihn liebevoll an. Ja, besaufe dich am Wein wie jeden Tag! Friss wie ein Schwein am Trog! Auf dass dein schlappes Gehänge weiterhin nutzlos vor sich hin baumle! Sie hob ihrerseits den Becher und trank. Allerdings nur mit Vanilleschoten aromatisiertes Wasser. Sie würde sich ihrerseits wie ein maßloses triebgesteuertes Vieh benehmen. Nicht am Essenstisch oder bei Trinkgelagen, sondern zwischen Laken und Kissen mit schweißüberströmten Mannesleibern! Beim Gedanken an die dicke schwarze Schlange unter dem Lendentuch des Schwarzen durchfuhr sie ein wohliger Schauer.

„Ist dir kalt, meine Liebe?“ fragte Magnus und rülpste verhalten. Sein Becher war leer. Unwirsch winkte er abermals Aikaterine heran, die ihm nachschenken sollte. Als sie es tat, bemerkte Laetitia, dass er die Sklavin in den Hintern kniff. Sie sah es nicht direkt, sondern registrierte wie Aikaterine erschrocken zusammenzuckte und sich sogleich bemühte, sich nichts anmerken zu lassen. Aus Loyalität zu ihrem Herrn. Was war sie doch für eine anständige Dienerin! Laetitia dachte darüber nach, ob Magnus es Aikaterine schon einmal besorgt hatte. Oder etwa öfters? Und gab er sich bei Sklavinnen anders, hemmungsloser? War er bei ihnen gar leistungsfähiger, wilder? Weil er sie benutzte, ohne persönliche Bindung und ohne den Druck, eine sexuelle Erwartungshaltung erfüllen zu müssen? Waren die Männer alle so? War das am Ende der Grund, warum sie zu Huren gingen? Weil sie bei ihnen als zahlende Kunden ohne Leistungsdruck in sexuellen Genüssen schwelgen konnten?

„Wann genau beginnst du deine Handelsreise?“ fragte Laetitia liebevoll. Wann genau habe ich Ruhe vor dir und kann tun und lassen was ich möchte? setzte sie in Gedanken hinzu.