Silken - Isobel Starling - E-Book

Silken E-Book

Isobel Starling

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Beschreibung

Das Tanzen war Matthew Fishers erste große Liebe. Aber eine Knieverletzung beendete nach nur zehn Jahren seine Karriere beim Ballett. Auf der Suche nach einer neuen Karriere half ihm Annabelle Ramsay-Aiken, beste Freundin von Matthews Schwester und einzige Tochter des Immobilienkönigs Sir James Aiken. Sie arrangierte das erste Treffen, und ein halbes Jahr später beendete Matthews sein Training als Immobilienagent für Aiken Luxury Lettings. Statt an der Barré verbringt Matthew jetzt seine Tage damit, die leerstehenden Häuser und Wohnungen seiner reichen und berühmten Klienten zu inspizieren. Aber der Verlust des Tanzens hat ein Loch in Matthews Herz hinterlassen, und das versucht er mit seinem Tumblr Blog zu füllen, den er ganz seinem heimlichen Fetisch für das Tragen von Dessous widmet. In dem Wunsch seinen Online Anhängern den Eindruck eines traumhaften Lebens zu vermitteln, beschließt er, die ihm offenstehenden luxuriösen A.L.L. Räumlichkeiten für seine Foto Shoots zu verwenden. Einer seiner Anhänger vermag es, in Matthew ungeahnte Begierden zu wecken, und so entsteht auf die Entfernung eine Online Dom/sub Beziehung zwischen ihnen. Aber wenn die Beziehung auf einmal aus der Online Fantasie in die wirkliche Welt wechselt… kann Matthew sich wirklich unterwerfen? Hinweis:Diese Geschichte enthält explizite Beschreibungen von schwulem Sex, BDSM, und Crossdressing.

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Inhaltsverzeichnis

Inhalt

SILKEN

Isobel Starling

Aus dem Englischen übertragen

von

E.M Meredith

WWW.DECENTFELLOWSPRESS.COM

Copyright © 2018-2023 Isobel Starling

Aus dem Englischen von E.M. Meredith

ISBN: 9783757929527

Erstausgabe

Alle Reche vorbehalten. Kein Teil dieses Buches darf ohne vorherige schriftliche Genehmigung der Autorin nachgedruckt oder anderweitig verwertet werden. Davon ausgenommen sind Rezensionen: Kurze Passagen können in einer Rezension zitiert werden und als Teil davon auch in Zeitungen oder Zeitschriften abgedruckt werden.

Die Figuren und Ereignisse, die in diesem Buch beschrieben werden, sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.

Copyright © der englischen Originalausgabe 2017

by Isobel Starling

All rights reserved.

Cover Art Design by Isobel Starling

Inhalt

KAPITEL 1 Aufgabe

KAPITEL 2 Voyeur

KAPITEL 3 Vorführung

KAPITEL 4 Gefallen

KAPITEL 5 Gründe

KAPITEL 6 Vertrauen

KAPITEL 7 Einverständnis

KAPITEL 8 Halsband

KAPITEL 9 Besitz

Autor

„Die wichtigste Aufgabe des dominanten Partners besteht darin, stetig den Bottom zur Zustimmung zu verführen.“

~ Joseph Bean, Autor

„Silken (englisch) – seiden, seidig, aus Seide, sanft, glatt, zärtlich“

Kapitel 1

Aufgabe

Matthew Fisher schlenderte den hell erleuchteten Korridor im fünfundzwanzigsten Stock von Haus Nummer Eins, West India Quay, in den Londoner Docklands entlang. Der luxuriöse, weiche Vliesteppich schluckte den Klang seiner Schritte. Außer ihm war niemand zu sehen.

Matthew zog sein linkes Bein leicht nach. Die zusätzliche Belastung durch die schwarze, lederne Reisetasche, die er trug, verhinderte, dass er sein leichtes Hinken ganz verbergen konnte. Er war fast ein-Meter-neunzig groß, schlank und anmutig, und der elegante, metallisch graue Anzug mit dem frisch gebügelten, aprikosefarbenen Hemd und der taubenblauen Krawatte stand ihm beeindruckend gut. Sein Gesicht war kantig und dabei trotz seiner über dreißig Jahre jungenhaft hübsch, mit einem weiten, schmallippigen und ernsten Mund.

Seine tiefliegenden grauen Augen glitten mit einem gewissen Schlafzimmerblick über die Türen an beiden Seiten des Korridors, während er sie passierte. Winzige Schweißtropfen standen ihm auf der Haut. Nervös strich er sich sein kastanienbraunes Haar aus der Stirn. Als er die Tür am Ende des Korridors erreichte, fischte er eine Schlüsselkarte aus der Brusttasche, warf einen verstohlenen Blick über seine Schulter, und schob die Karte in den dafür vorgesehenen Schlitz.

Die Tür öffnete sich mit einem Klicken.

„Hallo? Irgendjemand zuhause?“ rief er fragend mit warmer, britischer Stimme. Völlige Stille antwortete ihm. Er glitt durch die Tür und schloss sie hinter sich. Sein Herz raste. Adrenalin brauste in seinem Blut. Der erste Schritt in einer leeren Wohnung löste jedes Mal erneut einen solchen Kitzel aus.

Er setzte die Reisetasche auf dem honigfarbenen Marmorboden des Wohnungsflurs ab. Der Rums, mit dem die schwere Tasche aufprallte, hallte in der Stille. Er trat an die Schalttafel an der Wand, von der aus man den Alarm, die Raumtemperatur, die Beleuchtung und das Soundsystem der Wohnung kontrollieren konnte, und deaktivierte rasch den Alarm durch die Eingabe eines Zahlencodes.

Sein Handy zwitscherte in seiner Hosentasche. Sein vorher so ernster Mund verbreiterte sich zu einem erregten Grinsen als er es hervorzog und die Nachricht darauf las. Er antwortete: Vielen Dank, Sir. Ich werde heute meine Aufgabe erfüllen und Ihnen die Beweisfotos schicken. Dann steckte er das Telefon wieder weg.

Die Wohnung roch nach Chemikalien, unbewohnt. Und das war sie natürlich auch. Der Mieter, Mr. Jack Martinez, verbrachte, wenn es hoch kam, vielleicht einen Monat im Jahr in seinem Londoner Apartment. Jack und seine Ehefrau Veronica waren zuletzt im August in London gewesen, aber jetzt hatten sie sich an irgendeinen schicken und zweifellos teuren Ort in wärmeren Gefilden zurückgezogen. Und so etwas machte sie zu Traumklienten für Aiken Luxury Lettings, einer Hausverwaltungsgesellschaft in Kensington.

Ironischerweise waren alle A.L.L. Klienten so wohlhabend, dass die Liegenschaften, die sie mieteten, monatelang zwischen den Besuchen ihrer Mieter leer standen. Und Matthew war das nur recht. Sein Manager, Raj Chandra, gab dem Immobilieninspekteur eine Liste dieser Liegenschaften und die dazugehörigen Schlüssel. Matthews Job war es dann, die leerstehenden Villen und Apartments aufzusuchen, zu berichten, was für Arbeiten anstanden und wofür Subunternehmer angeheuert werden mussten—Innenausstatter, Floristen, Gärtner oder Hausangestellte—und sicherzustellen, dass die Resultate dem hohen Anspruch der Klienten rechtzeitig zu deren Rückkehr entsprachen. Es war ein gutbezahlter Job, und nachdem die Knieverletzung seine zehnjährige Karriere als Tänzer beendete hatte, hatten ihm nicht viele andere Möglichkeiten offen gestanden.

Matthew Fisher war schon immer ein nervöses Energiebündel gewesen. Nach der klassischen Ballettausbildung, die er im Alter von zwölf Jahren begonnen hatte, hatte das Leben als professioneller Tänzer ihm das perfekte Ventil für seine Kreativität beschert. Matthew war zum Tanzen geboren. Er liebte es. Aber ein vorderer Kreuzbandriss in seinem linken Knie hatte ihm diese Liebe gestohlen.

Mit gerade einmal neunundzwanzig Jahren waren ihm so die Flügel gestutzt worden. Er war sich vorgekommen, als hätte ihn das Leben auf die Müllhalde geworfen. Er hatte die Wahl zwischen einer Operation, die er sich nicht leisten konnte, und trotz Verletzung weiter zu tanzen, um die Krankenhausrechnungen zu bezahlen, und dabei eine Verschlimmerung der Situation zu riskieren. Er hatte gesehen, was mit Tänzern geschah, die ihre Körper ignorierten und weiter tanzten. Alle hatten am Ende aufgegeben. Und er wollte nicht als verkrüppelter alter Mann enden.

Die Welt des Tanzes war für ihn nicht nur ein Beruf gewesen, sondern eine Berufung. Ohne das hatte er keine Ahnung gehabt, was er mit seinem Leben anfangen sollte. Sicher, die meisten ehemaligen Tänzer wechselten in die Choreographie oder wurden Tanzlehrer. Irgendwie hatte er sich beides aber nicht vorstellen können. Nicht selbst im Mittelpunkt zu stehen, und nur anderen beim Tanzen zusehen zu können, hätte ihm das Herz gebrochen.

Sein Agent hatte eine Pressemitteilung herausgegeben, laut der er ‚an anderen kreativen Projekten arbeitete‘, aber das war nur eine Ente gewesen, damit er sich in Ruhe zurückziehen und ungestört nach etwas anderem umsehen konnte. Das Tanzen hinter sich zu lassen hatte nicht nur die Notwendigkeit einer neuen Einkommensquelle bedeutet, sondern eines ganz neuen Lebensstils.

Der Gedanke an einen ‚normalen Beruf‘ oder gar daran, den ganzen Tag hinter einem Schreibtisch festzusitzen, war ihm zuwider gewesen. Und dann hatte Tamzin ihm einen Vorschlag gemacht. Sie war befreundet mit einer Frau namens Annabelle Ramsay-Aiken, der Tochter des Immobilienkönigs Sir James Aiken. Seine Firma war auf der Suche nach frischem Personal. Berufserfahrung keine Voraussetzung. Matthew würde dauernd auf Achse sein, und sein bisheriges Nomadendasein in allen großen Hauptstädten der Erde hatte ihm die notwendige Weltgewandtheit verliehen.

Seine natürliche Eleganz, sein gutes Aussehen und sein offener Charme hatten Sir James beeindruckt. So wurde Matthew nach sechs Monaten Training losgeschickt.

Das Leben als Immobilieninspekteur war ganz in Ordnung, aber es bot nicht annähernd dieselbe Erfüllung, die er im Ballett gefunden hatte. Aber zumindest erlaubte dieser Job ihm, unterwegs zu sein, und seine Initiative zu nutzen. So wie jetzt: Er inspizierte diese Wohnung nicht nur so ganz alleine. Dass ihm so viele Luxusapartments und Häuser offen standen, ermöglichte ihm auch einige… intime Freuden.

Nachdem sein Leben so auf den Kopf gestellt worden war, hatte Matthew seine eigene Sexualität auf einmal ganz neu entdeckt. Er hatte mehr Freizeit gehabt, und begonnen ein Tumblr Blog unter dem Namen Silken zu veröffentlichen. Das war eine erotische Internetseite für Männer mit einer Vorliebe für Damenunterwäsche. Und wann auch immer es ihm die Arbeit erlaubte, warf sich Matthew mit Besessenheit in sein Blog, und seit neuestem auch seine jüngste Faszination, BDSM.

Es gefiel ihm, seinen Online-Fans den Eindruck zu vermitteln, er lebe ein Leben in traumhaftem Luxus. Warum sie mit einer Realität langweilen, in der er sich eine kleine Zwei-Zimmer-Wohnung im Londoner Vorort Pimlico teilen musste, wenn er doch Zugang zu all den prächtigen A.L.L. Liegenschaften als Hintergründe für die erotischen Fotos nutzen konnte, die er zu seiner eigenen Freude und der seine Fans schoss… und für einen Online Dom, einen Mann, dem er über sein Blog begegnet war, und den er nur unter dem Namen Austin82 kannte.

Matthew schlenderte durch das offene Wohnzimmer der Eckwohnung, mit ihrem imposanten Blick auf die West India Docks. Das Tapp-Tapp seiner Schritte hallte in der klinischen, weißgetünchten Weite des Raumes. West India Quay lag in der erst kürzlich sanierten Hafengegend Canary Wharf, im Ostlondoner Stadtteil Tower Hamlets. Die Gegend war in aller Welt als das finanzielle Herz von London berühmt, mit seinen Großbanken, Firmensitzen und Luxushochhäusern. Die untersten zwölf Stockwerke dieses Hauses beherbergten ein Marriott Hotel, die oberen zweiundzwanzig Eigentumswohnungen.

Helles Nachmittagssonnenlicht ergoss sich in das rechteckige Wohnzimmer. Zu Matthews Linken stand eine Sitzgruppe, die auf einem Mad Men Set nicht fehl am Platz gewesen wäre—eine niedrige schwarzlederne Carluccio Kombination im Retro Look, bestehend aus einer Couch und zwei Sesseln, die einen Kaffeetisch aus dunklem Teakholz flankierten. Kommoden und Beistelltischchen aus Naturholz säumten die Wände. Darauf fanden sich modernistische Skulpturen, leere Vasen und eine Sammlung gerahmter Fotos, auf denen man die Entwicklung eines Mannes vom Baby zum Kind, zum Teenager und zu seinem Schulabschluss nachvollziehen konnte.

Matthew fragte sich, wer das wohl war. Er sah irgendwie süß aus!

Eine Reihe überdimensionaler bunter Damien Hirst Leinwände voller Farbspritzer hingen an den Wänden, und am anderen Ende des Raumes stand ein Esstisch mit Stühlen, von dem aus man an einem schönen Tag einen Blick den Fluss entlang bis hin zur majestätischen Tower Bridge hatte.

Matthew wanderte durch das Sonnenlicht und den Schatten, wobei er sein enganliegendes Jackett aufknöpfte. Er schob es nach hinten und legte seine Hände auf seine Hüfte. Sein Blick schweifte aus einem der Fenster über die Themse bis hin zum weißen, eiförmigen Zelt über der O2 Arena am gegenüberliegenden Ufer. Die Themse sah wie immer so aus, als flösse in ihr abgestandenes Spülwasser, aber die Sicht auf ganz London aus dieser Höher des Docklands Wolkenkratzers war einfach nur unwirklich.

Matthew stieß einen langen, müden Seufzer aus und streckte gedankenabwesend seine Arme über seinem Kopf. Er genoss das Gefühl seiner Muskeln, wie sie brannten und sich entspannten. Er beugte sich vor, fast als wollte er sich einmal in der Mitte zusammenklappen, und umfasste seine Knöchel, um seine Wirbelsäule zu strecken. Dann richtete er sich wieder auf, und mit derselben Natürlichkeit, mit der er atmete, begab er sich in die fünfte Position des Balletts.

Die offene Weite des Marmorfußbodens war so verführerisch. Sie lud ihn geradezu dazu ein zu springen und sinnlich über sie dahin zu gleiten. Er machte eine grazile Drehung über den Ballen seines rechten Fußes, tat dann einen gazellenhaften Sprung nach vorne. Ein scharfes Stechen fuhr ihm ins Knie als er landete. Er verzog sein Gesicht vor Schmerz und ihm entfuhr ein lautes, frustriertes „FUUUCK“, das von der Decke widerhallte.

Als er sich vorbeugte und sein Knie rieb, wünschte er sich, er hätte die Kniestütze getragen. Er wusste, dass er sich selbst belog, wenn er sie nicht trug. Aber manchmal war die Versuchung, sich einfach wieder normal zu fühlen, einfach zu groß.

Matthew fühlte sich von seinem Körper betrogen. Es hatte ihn Jahre gekostet, um die Tatsache zu akzeptieren, dass er nicht weiter tanzen konnte, aber in seinem Herzen wohnte noch immer die alte Sehnsucht danach. Er befürchtete, dass sie ihn auch bis zu seinem letzten Atemzug nicht verlassen würde. Aber man konnte nicht mit leeren Taschen von zerbrochenen Träumen leben. Er wusste, dass er sich noch glücklich schätzen konnte, ohne Gehstock auszukommen.

Das Humpeln war jetzt wieder deutlicher ausgeprägt, und es dauerte eine Weile, bis das Stechen nachließ. Er betrachtete den offenen Raum. Zu seiner Erleichterung waren keine der Skulpturen oder anderen Kunstwerke gestohlen oder beschädigt worden, seit Mr. Martinez den Mietvertrag unterzeichnet hatte.

A.L.L. hatte in diesem Gebäude in der Vergangenheit Probleme mit dem Wachschutz und einer Raumreinigungsfirma gehabt. Zunächst war nur aufgefallen, dass die Reinigungsarbeiten nicht dem üblichen Niveau entsprachen, aber dann war die Situation bis hin zu Kunstraub eskaliert. Sein Boss war davon überzeugt, dass zwischen diesen beiden Dingen ein direkter Zusammenhang bestand. Sir James hatte den Wachschutz gewechselt, aber das Reinigungsunternehmen hatte eine zweite, aber damit auch letzte Chance erhalten. Die Sauberkeit der Wohnung stand deshalb ganz oben auf Matthews Checkliste.

Er ging hinüber in die helle, stromlinienförmige Küche.

---ENDE DER LESEPROBE---