Südtirol mit dem Wohnmobil - Udo Bernhart - E-Book

Südtirol mit dem Wohnmobil E-Book

Udo Bernhart

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Beschreibung

Südtirol sehen und genießen: Wie ginge das besser als mit dem Wohnmobil? Ob vom Brenner nach Bozen abseits der Autobahn, durchs Pustertal, durchs Weltnaturerbe Dolomiten, entlang der Weinstraße oder durch den Vinschgau: Hier kommen entspannte Tourenideen für Ihre nächste Südtirolreise. Jetzt müssen Sie nur noch ein paar der 300 fast schon garantierten Sonnentage Südtirols erwischen: Dann steht Ihrer perfekten Wohnmobilreise nichts mehr im Wege!

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Seitenzahl: 204

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Willkommen auf dem Campingplatz »Rosengarten« im Herzen der Dolomiten

Udo Bernhart · Herbert Taschler

SÜDTIROL

MIT DEM WOHNMOBIL

Die schönsten Routen zwischen dem Vinschgau und den Dolomiten

Exklusiv für Sie als Leser:

MIT GPS-DATEN ZUM DOWNLOAD

unter: gps.bruckmann.de

INHALT

WILLKOMMEN IN SÜDTIROL

UNTERWEGS IN SÜDTIROL

DIE ROUTEN

1DURCH DAS WIPPTAL UND DAS EISACKTAL

Vom Brenner nach Bozen

2DURCH DAS PUSTERTAL

Von Brixen nach Sexten

3IM WELTNATURERBE DOLOMITEN

Durch das Gadertal und über die Dolomitenpässe

4DIE SÜDTIROLER WEINSTRASSE

Von Nals über Salurn zurück nach Terlan

5DURCH DEN VINSCHGAU

Von Meran zum Reschenpass

REISEINFOS VON A BIS Z

PACK- UND CHECKLISTEN

REGISTER

PS: WAS WIR NOCH SAGEN WOLLTEN …

UNSER NACHHALTIGKEITSKODEX

STRASSENATLAS

Gastfreundschaft findet man überall in Südtirol.

WILLKOMMEN IN SÜDTIROL

Südtirol ist ein ideales Reiseziel für Naturliebhaber, Sportbegeisterte und Ruhesuchende, für Kulturinteressierte und Genießer. Die nördlichste Provinz Italiens ist ein attraktiver Lebensraum. Der Vielfalt im Land sind keine Grenzen gesetzt: 380 Kilometer Radwege, 1200 Kilometer Skipisten, 350 Dreitausender, 800 Burgen, Schlösser und Ansitze, 300 Sonnentage im Jahr und nicht zuletzt 211 Musikkapellen laden ein.

Kloster Neustift

Das im Jahre 1142 von Bischof Hartmann von Brixen gegründete Augustiner-Chorherrenstift Neustift liegt inmitten von Weinbergen und gilt als die größte Klosteranlage in ganz Tirol. Ein besonderes Juwel stellt die 1778 im Rokokostil errichtete Stiftsbibliothek dar.

 

Wahrzeichen der Dolomiten

»Die Dolomiten sind zwar nicht die höchsten, wohl aber die schönsten Berge der Welt«, ist Südtirols Bergsteigerlegende Reinhold Messner überzeugt. Die weltberühmten Drei Zinnen im Herzen des UNESCO-Welterbes setzen dem Ganzen die Krone auf.

 

Die schönsten Gärten Italiens

Die Gärten von Schloss Trauttmansdorff in Meran erstrecken sich über eine Fläche von 12 Hektar, mit einem Höhenunterschied von 100 Metern. Das eröffnet spektakuläre Ausblicke auf die über 80 Gartenlandschaften, die umliegende Bergwelt und die Stadt Meran.

 

Der Mann aus dem Eis

Ötzi, die berühmte 5300 Jahre alte Gletschermumie aus der Kupferzeit, hat im Bozener Ötzi-Museum seine Heimat gefunden. Die Dauerausstellung im Südtiroler Archäologiemuseum widmet sich ganz dem Mann aus dem Eis.

 

Südtirols kleinste Stadt

Glurns, die kleinste Stadt der südlichen Alpen, ist ein Ort voller Überraschungen und voll von kleinen, historischen Kostbarkeiten. Das Städtchen im Vinschgau hat sich im Lauf der Jahrhunderte kaum verändert und bis in unsere Tage seinen mittelalterlichen Charakter und Charme bewahrt.

 

Knödel und Spaghetti

Südtirol ist ein Land für Genießer. Hier haben zwei Kochkulturen zueinandergefunden: die italienische Leichtigkeit mit Pasta und Fisch, Polenta und Gnocchi und die Tiroler Bodenständigkeit mit Knödeln, Krapfen und geräuchertem Speck.

 

Apfelgeschichten

50 Prozent der italienischen Apfelernte und 10 Prozent der europäischen Apfelernte stammen aus Südtirol. Mit ungefähr 20 Prozent der exportierten Menge haben Deutsche den größten Appetit auf Südtirols Äpfel. Aber nicht nur sie. Sogar im arabischen und nordafrikanischen Raum kommt man in den Genuss von Südtiroler Äpfeln.

 

Der wärmste See der Alpen

Kaltern ist Heimat des Kalterer Sees und des Kalterersee. Im einen schwimmt man, den anderen trinkt man. Der eine ist der wärmste Badesee der Alpen, der andere der autochthone Südtiroler Rotwein, der leicht gekühlt am besten schmeckt.

 

UNTERWEGS IN SÜDTIROL

Ein abwechslungsreiches Paradies mit alpin-mediterranem Flair

Der Waltherplatz im Zentrum von Bozen mit dem Denkmal des Minnesängers Walther von der Vogelweide und dem Bozner Dom

UNTERWEGS IN SÜDTIROL

Südtirol lädt ein zu spannenden Wochenendreisen, zu Kurztrips und längeren Entdeckungstouren. Da, wo alpine Traditionen und mediterrane Leichtigkeit aufeinandertreffen, gibt es hinter jeder Ecke etwas Neues zu entdecken: Naturschauspiele und Perlen der Kunst, altes Brauchtum und innovative Projekte und Geschichten, Genuss pur und gesellige Gemütlichkeit …

DREI SPRACHEN – DREI KULTUREN

530 000 Menschen leben in Südtirol – gerade mal so viele wie in einer mittelgroßen deutschen Stadt. 69,4 Prozent gehören der deutschen Sprachgruppe an, 26,1 Prozent der italienischen und 4,5 Prozent der ladinischen. 98 Prozent der Italienerinnen und Italiener leben in den Städten, 72 Prozent der deutschsprachigen Bevölkerung lebt auf dem Land. 60 Prozent der Fläche Südtirols liegen über 1600 Meter Meereshöhe, 40 Prozent des Landes stehen unter Naturschutz. 350 Berggipfel sind höher als 3000 Meter. Der Ortler mit seinen 3905 Metern ragt am weitesten in den Himmel. Nur knappe sechs Prozent beträgt die besiedelbare Fläche des Landes.

Jeder zehnte Apfel in Europa und jeder dritte in Italien wächst in Südtirol. Südtirols Weine genießen weit über die Grenzen des Landes hinaus einen ausgezeichneten Ruf – von Südtirols alpin-mediterraner Küchentradition ganz zu schweigen. 380 Kilometer Radwege, 1200 Kilometer Skipisten, 800 Burgen, Schlösser und Ansitze, 300 Sonnentage im Jahr, 211 Musikkapellen … der Vielfalt im Land sind keine Grenzen gesetzt.

Sonnenaufgang am 2625 Meter hohen Mutegg über dem Ultental

DIE SCHÖNSTEN BERGE DER WELT

Die Dolomiten sind weltweit das schönste Bauwerk der Natur. Das hat schon der Franzose Le Corbusier befunden, der große Architekt und Planer des vergangenen Jahrhunderts. Für Reinhold Messner, den vermutlich bekanntesten Südtiroler, sind die »Dolomiten zwar nicht die höchsten, wohl aber die schönsten Berge der Welt«. Und die UNESCO hat die Dolomiten 2009 in die Liste der schönsten Landschaften der Welt aufgenommen – und damit die Besonderheit und Einzigartigkeit dieser einmaligen Gebirgslandschaft hervorgehoben und bestätigt.

»Ötzi, Kalterer See oder noch besser Kalterersee-Auslese, Strudel und Speck, Dolomiten, die Drei Zinnen und die Kastelruther Spatzen. Und natürlich noch Reinhold Messner und Markus Lanz.« Auf die Frage, was Gäste an Südtirol besonders schätzen, fallen den meisten, die in Südtirol Urlaub machen, kulinarische Hochgenüsse, reizvolle Landschaften und außergewöhnliche Persönlichkeiten ein. Südtirol ist aber weit mehr. Südtirol ist vielfältig und abwechslungsreich, die Menschen genauso wie Natur und Landschaft.

Für die Dolomiten braucht es Körpereinsatz, Lust auf Erlebnisse und auf genussvolle Überraschungen. 85 Prozent der Landesfläche liegen höher als 1000 Meter über dem Meer. Und 300 Sonnentage sind eine Einladung, die Natur aktiv zu erleben: vom Frühlingsspaziergang am Kalterer See über die Wanderung auf der Seiser Alm bis zur Klettertour in den Dolomitengipfeln. «Dolomiti Superski« ist mit insgesamt 1220 Pistenkilometern und 460 Berg- und Liftanlagen das größte Skikarussell der Welt. Und die »Maratona dles Dolomites« ist europaweit als Königin der Radmarathons bekannt.

Der romantische Weiler Maria Saalen

ATEMBERAUBENDE AUSBLICKE

Ein Urlaub in den Dolomiten verspricht sportliche Herausforderung, atemberaubende Ausblicke und kulinarische Höhepunkte. Im Sommer locken zahlreiche Kletterrouten und Wanderwege, im Winter Skipisten und Loipen. Wer es sportlich mag, kann in den Dolomiten die Vielfalt für sich entdecken: vom Paragliding über eine Skiabfahrt bis hin zur Wandertour. Wer sich im Urlaub der Kultur widmen will, kann das im UNESCO-Weltnaturerbe ebenfalls: Der Kulturführer Culturonda Dolomythos lotst zu kulturhistorischen, geologischen und sagenhaften Schauplätzen. Und wer Lust auf Lifestyle und Unterhaltung hat, der kann bei den vielen Events so richtig eintauchen ins gesellschaftliche Leben der Dolomitentäler.

KULINARISCHE HÖHEPUNKTE

Südtirol ist ein Land für Genießer. Hier haben zwei Kochkulturen zueinandergefunden: die italienische Leichtigkeit mit Pasta und Fisch, Pizza, Polenta und Gnocchi und die Tiroler Bodenständigkeit mit Knödeln und Krapfen und geräuchertem Speck. Knödel und Spaghetti haben es zu einer beeindruckenden Koexistenz geschafft, sorgen für spannende Kombinationen und Abwechslung. Die moderne Südtiroler Küche ist ehrlich und bodenständig. Das Verspielte aus dem Süden hat ihr nur gutgetan. Wohl kaum eine andere Küche in Europa ist so vielseitig wie die Küche Südtirols. Südtirols Spitzenköche erweitern das Naturerlebnis Dolomiten um eine genussvolle alpin-mediterrane Komponente: kreativ, regional verwurzelt und mit experimentierfreudigem Weitblick. Dazu dann noch einen erfrischend-anregenden Südtiroler Spitzenwein im Glas. Was braucht es mehr, um wunschlos glücklich zu sein?

Burkhard Bacher in seinem Restaurant

MIT DEM WOHNMOBIL IN SÜDTIROL

Unterwegs mit dem Wohnmobil, dem Motorrad oder mit Fahrrad und Zelt – ein solcher Urlaub zählt für viele Reisende zu den schönsten, spannendsten und abenteuerlichsten Urlaubsformen. Freiheit und Naturerlebnis stehen dabei im Mittelpunkt. Wohnmobiltouristen und Campingurlauber können frei von irgendwelchen Zwängen individuell entscheiden, wie lange sie sich an einem Ort aufhalten und welche Freizeitaktivitäten auf dem Tagesprogramm stehen.

Camperurlaub lebt davon, dass man sein Wohnmobil dort parkt, wo es einem gerade gefällt – im erlaubten Rahmen natürlich. Das gilt sowohl für die einen, die meinen, dass man mit einem voll ausgestatteten Wohnmobil nicht auf einen Campingplatz fahren muss, als auch für all die anderen, die einen Campingplatz bevorzugen und sich über einen Wohnmobilstellplatz mit all dem nötigen Komfort freuen.

Das Südtiroler Angebot an gut ausgestatteten und einladenden Camping- und Stellplätzen ist groß. Die Gegend ist voll schöner Orte, die dazu einladen, das Land kreuz und quer zu bereisen und sich an immer neuen, unbekannten Plätzen niederzulassen.

FÜNF ROUTEN DURCH SÜDTIROL

Wir laden zu fünf besonderen Routen und zu besonders schönen Plätzen durch und in Südtirol ein:

Tour 1 geht durch das Wipptal und das Eisacktal vom Brenner nach Bozen – einmal abseits der viel befahrenen Brenner-Autobahn A22. Kleine, schmucke Städte wie Sterzing, Brixen und Klausen laden zum Besuch. Auch die Seitentäler und Hochplateaus über dem Tal haben einiges zu bieten.

Schloss Englar in Eppan Berg über der Südtiroler Weinstraße

Tour 2 führt durch das Pustertal von Brixen bis nach Sexten. Sanfte Wiesen, Wälder und sonnendurchflutete Hochplateaus kennzeichnen das untere Pustertal. Das Hochpustertal ist für die schroffen Spitzen der Dolomiten bekannt: allen voran natürlich die weltberühmten Drei Zinnen.

Tour 3 lädt direkt ins Weltnaturerbe Dolomiten und führt durch das ladinische Gadertal, über drei Dolomitenpässe und durch drei italienische Provinzen rund um das Sellamassiv und den Rosengarten.

Tour 4 entführt auf die Südtiroler Weinstraße zu einer Reise von Nals über Kaltern und Tramin nach Salurn und auf der anderen Talseite über Bozen wieder zurück nach Terlan. 16 Weindörfer säumen die insgesamt 150 Kilometer lange Weinstraße und bereichern sie mit ihrem individuellen Charme vergangener Tage und modernem Zeitgeist.

Tour 5 schließlich geht durch den Vinschgau – von Meran zum Reschenpass. Die Kurstadt Meran begeistert mit alpin-mediterraner Atmosphäre und urbanem Flair. Der Vinschgau ist geprägt von einer großen kulturellen Vielfalt und ist reich an kunst- und kulturhistorisch bedeutsamen Sehenswürdigkeiten. Urlaub machen kann man in Südtirol das ganze Jahr über, zu jeder Jahreszeit – man wird wohl kaum enttäuscht. 300 Sonnentage sind fast schon eine Wettergarantie. Und wenn es wirklich einmal nicht ganz so schön ist, dann lockt ein großes Angebot an Kunst und Kultur, gelebtem Brauchtum und zahllosen Sehenswürdigkeiten.

Reisen im Wohnmobil ermöglichen es, Land und Leute intensiver und langsamer zu erkunden. Dieser Reiseführer ist für alle gedacht, die etwas mehr von Südtirol sehen, erleben und genießen wollen. Viel Spaß und Genuss auf Ihrer Entdeckungsreise wünschen

Herbert Taschler & Udo Bernhart

DIE ROUTEN

Südtirol heißt Gastfreundschaft, Naturerleben, Kunstgenuss und Gaumenfreude – seien Sie neugierig auf seine unermessliche Vielfalt!

Versunkener Grauner Kirchturm im Reschensee

1 DURCH DAS WIPPTAL UND DAS EISACKTAL

Vom Brenner nach Bozen

Auf dem Weg in den Italienurlaub rauscht man im Normalfall über die Brennerautobahn rasch in Richtung Süden – und verpasst dabei sehenswerte Ziele entlang der Strecke. Wir nehmen uns für den Weg durch Wipp- und Eisacktal nach Bozen Zeit und fahren am Brenner von der A22 ab. Auf der Staatsstraße SS12 locken nicht nur die schmucken Städte Sterzing, Brixen und Klausen. Auch die Seitentäler und Hochplateaus haben einiges zu bieten.

Brenner: ein ruhiger Ort, an dem heute alle vorbeifahren

Der Brenner, Europas wichtigster Nord-Süd-Alpenübergang, präsentiert sich häufig etwas unwirtlich und kalt. Daran ist nicht nur das Klima auf dem 1370 Meter hohen Pass schuld. Das gleichnamige Grenzdorf zwischen Österreich und Italien wirkt etwas dekadent und hat seit dem Inkrafttreten des Schengener Abkommens am 1. Januar 1995 wichtige Aufgaben verloren.

AM BRENNERPASS

In der ehemaligen Zollstation am Brennerpass befindet sich seit 2013 das Plessi-Museum, ein innovatives Bauwerk, das Museum, Kongresszentrum und Autobahnrestaurant in einem ist. Hier legen wir auch gleich den ersten Stopp ein, denn in einer Dauerausstellung werden die Kunstwerke von Fabrizio Plessi, einem der bekanntesten italienischen Künstler gezeigt.

Das vom Ingenieur Carlo Costa entworfene Gebäude und von der Brennerautobahn AG verwirklichte Projekt setzt neue Akzente in der Gegend. Es ist das erste Museumsgelände entlang der italienischen Autobahnen – für die Verantwortlichen »ein Symbol der Verbindung zwischen dem Mittelmeerraum und Mitteleuropa«. Das Museum erstreckt sich über eine Fläche von etwa 13 000 Quadratmetern und gleicht der Form nach einer Vitrine aus Kristall, die von einer großflächigen Abdeckung überragt wird. Für Carlo Costa »ein Gesamtraum aus Tönen und Bildern, eine überdachte Piazza, eine moderne Agora der Sinne, die den Genuss der Werke von Fabrizio Plessi zu einer sowohl ästhetischen als auch sozialen und ökologischen Erfahrung werden lässt«.

Brennergrenze: Das innovative Plessi-Museum

Ausgestellt sind Videos, Zeichnungen und Installationen von Plessi sowie die große, begehbare Installation, die der Künstler im Jahr 2000 als grenzüberschreitendes Projekt der Europaregion Tirol für die Expo Hannover geschaffen hat. Die Skulptur vereint eine Darstellung der drei Länder Trentino, Südtirol und Tirol und ist wie eine künstliche Berglandschaft konzipiert: eine Alpenlandschaft, die man durchqueren und von innen heraus technologisch erleben kann (Museum Plessi, Brennerpass, direkt an der Autobahn, autobrennero.it/de/ das-autobahnnetz-/dienst leistungen/plessi-museum). Am Brenner lohnt sich auch ein Besuch im Outlet Center Brenner mit 60 internationalen Marken und starken Angeboten zu Outlet-Preisen (outletcenterbrenner.com).

FUGGERSTADT STERZING

Das Wipptaler Städtchen Sterzing erreichen wir auf der SS12 ab Brennerpass nach 17 Kilometern. Sterzing erstreckt sich von 935 bis 2714 Meter Meereshöhe und zählt rund 6500 Einwohner. Aufgrund seiner strategisch wichtigen Lage zwischen den alpinen Übergängen Jaufenpass, Brennerpass und Penser Joch ist Sterzing schon seit jeher ein wichtiger Handels- und Marktplatz.

Der 46 Meter hohe, zentral gelegene Zwölferturm ist das Wahrzeichen der Fuggerstadt und teilt den Stadtkern seit 1472 in Altstadt und Neustadt. Die malerische Hauptstraße erstrahlt noch im Glanz des ausgehenden Mittelalters und bildet heute die lebendige Geschäfts- und Flaniermeile der Stadt.

Das Silberbergwerk im nahen Ridnauntal machte Sterzing einst wohlhabend. Bedeutende Unternehmerfamilien wie die Augsburger Fugger verlegten ihre Geschäfte nach Sterzing und prägten maßgeblich das Stadtbild. Reich ausgestattete Bürgerhäuser in der historischen Altstadt zeugen noch heute vom regen Handel im ausgehenden Mittelalter. Das Sterzinger Rathaus mit seinem gotischen Ratssaal samt Wandgetäfel und Balkendecke wurde zwischen 1468 und 1473 erbaut. Es beherbergt eine bemerkenswerte Kunstsammlung sowie den schönsten gotischen Ratssaal in Tirol und kann besichtigt werden.

Im Süden der Stadt finden Kulturliebhaber mit dem ehemaligen Deutschordenshaus und der Stadtpfarrkirche Unsere Liebe Frau im Moos wahre Juwelen. Im Komplex des Ritterordens ist heute das Multscher- und Stadtmuseum beheimatet. Ein besonderes Highlight sind die Prunksäle des Hauses (Deutschhausstr. 11, museumsverband.it). Südtirols bester Asiate lädt ins Restaurant Kleine Flamme unter den Sterzinger Lauben. Haubenkoch Burkhard Bacher entführt mit kulinarischen Gesamtkunstwerken und originellen Gerichten ins Reich seiner asiatisch geprägten »Italo-Thai-Küche« (Neustadt 31, Tel. +39 0472 766065, kleineflamme.com).

IMPOSANTE BURGEN

Einige Kilometer südlich von Sterzing thront die Burg Reifenstein, eine der am besten erhaltenen Burganlagen Südtirols, hoch über dem Talkessel und wartet auf Besuch. Die Burg wurde im Jahr 1100 erstmals urkundlich erwähnt und ging in den Besitz des Grafen Albert von Tirol über. 1809 erhielten die Fürsten von Thurn und Taxis die Burg Reifenstein von der bayerischen Regierung als Belohnung für den zuverlässigen Postdienst. Noch heute befindet sich Reifenstein in deren Privatbesitz (Burg Reifenstein, Freienfeld, Informationen & Gruppenbuchungen: Tel. +39 339 2643752).

Die höher gelegene Burg Sprechenstein auf der anderen Talseite besteht aus einer Unter- und einer Oberburg mit einem Burgfried aus dem 13. Jahrhundert und einem mehrfach umgebauten Wohngebäude. Die 1241 erbaute Burg ging durch Erbschaft an die Familie Auersperg und kann nur von außen besichtigt werden.

Tipp

DELIKAT!

Wer sich auf der Rückfahrt vom Urlaub mit Weinen und italienischen Delikatessen für Zuhause eindecken will, dem empfehlen wir einen Zwischenstopp bei dem Hofer Market in der Brennerstraße 21 in Sterzing (Tel. +39 0472 765152, hofermarket.it).

Die Sterzinger Altstadt mit dem Zwölferturm

Schloss Sprechenstein über Freienfeld

ABSTECHER IN DIE SEITENTÄLER

Vom Sterzinger Talkessel aus zweigen die Seitentäler Ratschings, Ridnaun und Jaufental sowie Pflersch und Pfitsch ab, das ganze Jahr über wahre Paradiese für Naturliebhaber und Aktivurlauber. Mit ihrem großen Wanderwegenetz in einer weitgehend unberührten Natur bieten sie ideale Voraussetzungen für Wanderer und Genussurlauber auf der Suche nach Ruhe und aktiver Entspannung.

Der Museumsstollen im Landesmuseum Bergbau in Ridnaun

Schloss Wolfsthurn: Sitz des Landesmuseums für Jagd und Fischerei

An der Südseite des Alpenhauptkamms warten beeindruckende Naturschauspiele wie etwa die Gilfenklamm (siehe Kasten). Bergbau und Landwirtschaft spielten in den Tälern seit der Antike eine große Rolle. Davon zeugt heute das Bergbaumuseum in Maiern. Das 23 Kilometer lange naturbelassene Pfitschtal beginnt auf der anderen Talseite und reicht von Wiesen über Innerpfitsch hinauf bis zur hochalpinen Kulisse des Pfitscher Joches auf 2246 Meter und in das Herz der Zillertaler Alpen mit dem 3509 Meter hohen Hochfeiler.

Am Eingang des Pfitschtals, acht Kilometer von Sterzing entfernt, lädt das Wirtshaus Pretzhof mit Produkten vom eigenen Bauernhof ins kleine Streudorf Tulfer. Ulli Mair kocht frisch, heimisch und natürlich. Käse, Würste und vieles mehr gibt es auch im Hofladen (Tulfer 259, 39049 Wiesen/Pfitsch, Tel. +39 0472 764455, pretzhof.com).

Spannende kulturhistorische Einblicke geben zwei Landesmuseen. Das Südtiroler Landesbergbaumuseum mit Schaubergwerk und Abenteuermuseum in Ridnaun ist ein einmaliges Denkmal der industriellen Revolution. Der Poschhausstollen führt auf sechs Kilometer Länge quer durch den Berg in das Passeiertal (Tel. +39 0472 656364, bergbaumuseum.it). In Mareit lädt das Südtiroler Landesmuseum für Jagd und Fischerei auf Schloss Wolfsthurn, das einzige erhaltene Barockschloss Südtirols (Tel. +39 0472 758121, wolfsthurn.it).

AUSFLUG

GILFENKLAMM

Der Besuch der Gilfenklamm bei Ratschings, einem der beliebtesten und bekanntesten Naturwunder Südtirols, verspricht eine eindrucksvolle Begegnung mit der Urgewalt der Natur. Die Steige sind gut gesichert, sodass sich der Ausflug auch für Familien eignet (Tourismusverein Ratschings, Tel. +39 0472 760608, ratschings.info).

DIE FRANZENSFESTE

Weiter geht’s durch das enge Wipptal in Richtung Süden. Nach 21 Kilometern erreichen wir direkt an der Wegstrecke die imposante Festung Franzensfeste und parken unmittelbar davor. Die Festung dominiert eindrucksvoll die schmale Talenge zwischen Franzensfeste und Vahrn. Geplant und gebaut wurde die 65 000 Quadratmeter große Verteidigungsanlage aus 20 Millionen Ziegelsteinen und 250 000 Kubikmetern Granitblöcken unter den Habsburgern. Sie gilt als eine der sichersten Festungen des Alpenraums. Eine unterirdische Treppe mit 451 Stufen führt als Fluchtweg in die obere Festung. Die Franzensfeste wurde 1838 eingeweiht und nach Kaiser Franz I. benannt. Vor wenigen Jahren wurde die alte Festung saniert und architektonisch aufgewertet.

Gilfenklamm: Naturwunder Südtirols

Ein Labyrinth aus Gängen, Treppen und Räumen: die Festung Franzensfeste

Der Umbau ist heute Schauplatz von Konzerten sowie von Architektur- und Kunstausstellungen wie KunstManifesta 7, die Landesausstellung Labyrinth::Freiheit oder 50x50x50 Art Südtirol.

In sieben großen Kasematten erzählt eine Dauerausstellung die Geschichte des Baus und seiner Umgebung, darunter jene über den sagenhaften Goldschatz der italienischen Nationalbank, der hier während des Zweiten Weltkriegs versteckt lag. Die Ausstellung schlägt einen Bogen zu heutigen Formen der Abwehr: zu Spionage, elektronischer Überwachung, die immer mehr unser Leben bestimmt, und auch zur Festung Europa – ein Thema von großer Aktualität.

Ausstellung sowie große Teile der Festung können auf eigene Faust erkundet werden. Eine spannende Führung erschließt die verborgenen Winkel der geheimnisvollen Anlage (Tel. +39 0472 057218, festung-franzensfeste.it).

AUSFLUG

RADROUTE BRENNER–BOZEN

Der rund 100 Kilometer lange Eisacktalradweg vom Brenner nach Bozen führt direkt an der Festung Franzensfeste vorbei. Die Entfernung von Franzensfeste zum Brenner beträgt 49,35 Kilometer, jene ab Franzensfeste nach Bozen 52,35 Kilometer. Auf der Strecke bieten sich wunderbare Blicke auf die Dolomiten.

KLOSTER NEUSTIFT

Nur einige Hundert Meter vom Campingplatz Löwenhof entfernt – und gemütlich zu Fuß erreichbar – befindet sich das im Jahre 1142 von Bischof Hartmann von Brixen gegründete Augustiner-Chorherrenstift Neustift. Die einzigartige Klosteranlage bei Vahrn liegt inmitten von Weinbergen und gilt als die größte in ganz Tirol.

Vor der Klosteranlage steht die um 1200 erbaute Michaelskapelle, ein zinnengekrönter, romanischer Rundbau, dessen Vorbild die Engelsburg in Rom gewesen ist. Gleich daneben befindet sich der Stiftskeller, der zur Verkostung der eigenen Weine und Produkte einlädt. Im Klosterhof trifft man auf den berühmten achteckigen Renaissancebrunnen mit freskenverziertem Baldachin und der Abbildung der sieben Weltwunder. Kloster Neustift ist als achtes Weltwunder zu sehen. Von hier aus starten die Führungen durch das Stift, die einem Rundgang durch die wichtigsten Epochen der Kunstgeschichte gleichen: Romanik, Gotik, Renaissance, Barock und Rokoko haben hier ihre Spuren hinterlassen, und die barocke Stiftskirche zählt genauso wie der gotische Kreuzgang mit den Fresken von Michael Pacher zu den Sehenswürdigkeiten.

Ein besonderes Juwel stellt die Stiftsbibliothek dar. Der Bibliothekssaal wurde 1778 im Rokokostil errichtet, mit mehrfarbigem Parkett und umlaufender Galerie. 92 000 Bücher, wertvolle Manuskripte und Karten werden hier aufbewahrt. In der Pinakothek sind gotische Tafelbilder, Altäre, liturgische Kostbarkeiten und historische Instrumente ausgestellt.

Inmitten von Weinbergen liegt das Kloster Neustift.

Die Stiftsbibliothek und …

… der barocke Stiftsgarten im Kloster Neustift

Der Stiftsgarten am Eingang des Klosters wurde kürzlich restauriert. Im Kräutergarten gedeihen Dutzende von Pflanzen: nicht nur vertraute Arten wie Johanniskraut oder Brotklee, sondern auch Exoten wie Zitronengras, Jamaikathymian oder Tabak. Dazwischen reiht sich der Barockgarten mit schönen Brunnen und blühenden Beeten. Zwei historische Bauelemente prägen das Ensemble: das begehbare Vogelhaus und das Piszin, ein turmartiger Pavillon mit eingeschossigem Umgang, unter dem sich die Fischtröge befanden.

Die Stiftskellerei von Kloster Neustift mit ihren ausgezeichneten Eisacktaler Weißweinen lohnt ebenso einen Besuch wie der Klosterladen der Stiftskellerei mit seinem breiten Angebot von Produkten aus verschiedenen Klöstern des Alpenraums (Kontakt für Klosterführungen und Verkostungen: Tel. +39 0472 694951, kloster-neustift.it).

BRIXEN, DIE ÄLTESTE STADT TIROLS

Von Norden kommend, öffnet sich vor Brixen das Tor zum Süden in einem breiten Talkessel. Die ersten Weinberge und Kastanienhaine verweisen auf ein mildes Klima. Und die älteste Stadt Südtirols hat einiges zu bieten. Vom Campingplatz Löwenhof ist die Stadt gut mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar.

Tipp

KÄSE & WEIN

Käsekultur und Käsekunst auf höchster Ebene pflegt Hansi Baumgartner, Südtirols erster und bekanntester Käse-Affineur. Die Vielfalt des Angebots in seinem Degust-Käse-Atelier ist groß (Bsackerau 1, 39040 Vahrn, Tel. +39 0472 849873, degust.com). Einen guten Tropfen zum Käse bietet Günther Kerschbaumer vom nahe gelegenen Weingut Köfererhof, einem der besten Weinproduzenten des Eisacktals (Pustertalerstr. 3, 39040 Neustift, Tel. +39 0472 836649, koefererhof.it).

Der Kreuzgang in Brixen zählt zu den bedeutendsten Kunstdenkmälern Südtirols.

Bereits vor 10 000 Jahren lebten Menschen im Brixner Talkessel. In der Jungsteinzeit entstanden die ersten Siedlungen. Urkundlich erwähnt wurde Brixen 901 als Meierhof Prihsna in einer Schenkungsurkunde an Bischof Zacharias von Säben. Um 1150 wurde die Stadt mit Mauern umringt. Und obwohl die Renaissance wichtige Spuren in Brixen hinterließ, prägte vor allem die Zeit des Barocks die Stadt und ihre Architektur: Der Dom wurde neu gestaltet, der Wohn- und Verwaltungssitz des Bischofs, die Hofburg, zum repräsentativen Palast ausgebaut.

AUSFLUG

HAUSBERG PLOSE

Die 2500 Meter hoch gelegene Plose ist der Hausberg von Brixen und steht für viel Sonne, ein beeindruckendes 360-Grad-Panorama und im Winter natürlich für herrliches Skivergnügen. Acht Aufstiegsanlagen und rund 45 Pistenkilometer sorgen für Abwechslung. Die Trametsch ist mit neun Kilometern die längste präparierte Abfahrt Südtirols – eine Herausforderung für Wagemutige. Hinzu kommt der Hüttenzauber auf den verschiedenen Schutz- und Almhütten. Für jene, die nicht so gern auf den Brettern stehen, gibt es eine Rodelbahn am Wanderweg zur Rossalm.

Der einzigartige Domplatz, zahlreiche sakrale Bauten, die denkmalgeschützte mittelalterliche Altstadt mit den Laubengängen, museale Schätze und archäologische Kleinode laden zum Entdecken ein. Zu einer eindrucksvollen Reise zurück in die Geschichte wird ein Besuch im Kreuzgang neben dem Dom. Das heute sichtbare Kreuzgratgewölbe geht auf die Zeit um 1370 zurück. Die Malereien stammen aus der frühen bis späten Gotik (14.–16. Jahrhundert) und dienten der Illustration von Bibelstellen, die so auch dem gemeinen Volk zugänglich waren. Ein großer Teil der Fresken stammt von Meister Leonhard von Brixen. Führungen durch den Dom und den gotischen Kreuzgang von Brixen gibt es von Ostern bis Allerheiligen (brixen.org). Die Hofburg Brixen, bis 1973 Sitz der Bischöfe der Diözese Brixen, beherbergt das Diözesanmuseum und ein sehenswertes Krippenmuseum (Hofburgplatz 2, Tel. +39 0472 830505, hofburg.it).

Diözesanmuseum mit Domschatz

Brixen: Milleniumsäule und Dom

Brixen hat aber auch sonst einiges zu bieten: einen Aperitif in der Brixner Altstadt, einen Shoppingnachmittag, einen gemütlichen Abend in einem der zahlreichen kleinen Restaurants – es bleibt die Qual der Wahl.

DIE DÜRERSTADT KLAUSEN

Weiter geht es in Richtung Süden auf der SS12 nach Klausen, das wir nach zwölf Kilometern erreichen. Ein größerer Parkplatz steht auf der Nordseite der Altstadt zur Verfügung. Klausen gehört zu den schönsten historischen Städten Italiens. Schon Albrecht Dürer machte während seiner ersten Italienreise im Jahr 1494 in Klausen halt. Hier malte er sein bekanntes Porträt von Klausen, das ihm später als Hintergrund für seine bekannte allegorische Gestalt »Das große Glück« diente. Aber auch darüber hinaus prägte ein reges Künstlerleben die Vergangenheit der Dürerstadt.

Mittelalterliche Mauern und das romantische Flair einer kleinen Stadt mit engen Gassen, alten Stadthäusern und kunstvollen schmiedeeisernen Wirtshausschildern verleihen Klausen – von der Ober- bis zur Unterstadt – noch heute eine besondere Atmosphäre. Das malerische Städtchen zieht sich lang gestreckt zwischen dem Burgfelsen von Säben und dem Eisack hin. Am Kirchplatz und am Tinneplatz weitet sich die enge Stadtgasse. Einen Besuch lohnen die Pfarrkirche zum heiligen Andreas und das Stadtmuseum. Das Stadtmuseum