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Weinberge und Olivenhaine, Zypressen und Sandstrände prägen ihr Bild: die Toskana. Dazu locken Geschichte, Kunst und Kultur. Und la Cucina Italiana sowie grandiose Weine erfreuen den Gaumen. Damit Sie bei all dem Angebot und der Auswahl nicht den Überblick verlieren und konzentriert – Wochenende für Wochenende – das Beste der Toskana genießen können, kommen hier die lohnendsten Camping-Kurzurlaubsziele für Italiens Sehnsuchtsregion.
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UDO BERNHART arbeitet seit mehr als 40 Jahren als freier Fotograf und Fotojournalist. Im Vinschgau aufgewachsen und der Südtiroler Landschaft eng verbunden, führten ihn Aufträge in die ganze Welt. Er hat zahlreiche Fotoreportagen und mehr als 150 Bildbände veröffentlicht. Für seine Arbeit ist sein Bulli genauso wichtig wie seine Kamera. Der Camper ist neben Frankfurt sein zweites Zuhause.
HERBERT TASCHLER, gebürtig aus Toblach im Südtiroler Pustertal und seit über drei Jahrzehnten in Kaltern und Eppan wohnhaft, bereist seit Jahren die italienische Halbinsel von Norden nach Süden und beobachtet vor allem die Wein- und Gastronomieszene sehr aufmerksam. Als freier Fachpublizist, Gastrosoph und Sommelier verkostet, testet und schreibt er für verschiedene Medien, darunter für Italiens tonangebenden Weinführer »Gambero Rosso«.
EINLEITUNG
SEHNSUCHTSLAND
Ein Genuss für alle Sinne
1 FIRENZE / FLORENZ
Die Geburtsstadt der Renaissance
2 PRATO & PISTOIA
Florierende Handelszentren
3 MONTECATINI TERME
Die heilenden Quellen
4 LUCCA
Geheimtipp hinter mächtigen Mauern
5 GARFAGNANA & CARRARA
Wanderparadies und weißer Marmor
6 RIVIERA DELLA VERSILIA
Breite Sandstrände und lange Nächte
7 PISA
Die schiefe Stadt
8 STRADA DEL CHIANTI
Im Land des guten Weins
9 SAN GIMIGNANO
Stadt der Türme
10 VOLTERRA
Die Stadt aus Stein
11 SIENA
Meisterwerk der Gotik
12 RUND UM DIE CRETE
Wie aus dem Bilderbuch
13 MONTALCINO & SANT’ANTIMO
In der Hochburg des Brunello
14 PIENZA
Juwel der Renaissance
15 BAGNO VIGNONI & MONTE AMIATA
Die Kraft des Wassers und der Berge
16 AREZZO & DIE VALDICHIANA
Europäische »Urstadt« im Etruskerland
17 MONTEPULCIANO
Perle des 15. Jahrhunderts
18 DIE MAREMMA
Das unberührte Herz der Toskana
19 GROSSETO & MONTE ARGENTARIO
Im Zentrum der Maremma
Orts- und Sachregister
Impressum
Blick vom Castello di Castiglione auf den Hafen von Castiglione della Pescaia
Michelangelos David
Marmorbrüche Carrara
Lardo di Collonata
Eine traumhafte Landschaft mit einer unendlichen Vielfalt an Farben, Formen und Düften. Zypressen, Weinberge, Olivenhaine und Sandstrände, die das Bild prägen. Geschichte, Kunst und Kultur, wie sie kaum irgendwo auf der Welt in solch geballter und einmaliger Art und Weise vorzufinden sind. Gelebte Gastfreundschaft, Lebensfreude, bodenständige Küche und grandiose Weine … all das ist die Toskana, mit allen Sinnen zu erleben und zu genießen.
3000 Jahre Geschichte vereinen sich hier auf engstem Raum. Das etruskische Etruria, das römische Tuscia sowie die im Jahr 1555 von den mächtigen Medici gewaltsam vereinten Völker der Toskana sind nur die wichtigsten Etappen.
Reiche Spuren haben sie alle hinterlassen: zwischen 800 und 100 v. Chr. etwa die Etrusker in Volterra, in Chiusi, Cortona und Pitigliano, Vetulonia und Populonia, dann die Römer in Fiesole, Arezzo oder Lucca, um nur einige Orte zu nennen. Vier wichtige römische Verbindungswege führten durch die Toskana: Aurelia, Cassia, Clodia und Aemilia Scauria. Im Mittelalter wurde die Via Francigena zu einer der zentralen Nord-Süd-Achsen in Europa. Diese Zeit sticht durch eine rege Bautätigkeit, aber auch durch erbitterte Kämpfe unter den einzelnen Stadtstaaten hervor. Die dunklen Seiten dieser Epoche wurden schließlich mit einer großartigen »Wiedergeburt« überwunden: Florenz wurde mit der Geburtsstunde der Renaissance und mit dem aufblühenden Humanismus zu einer Wiege der Kultur der Neuzeit.
Künstler und Intellektuelle reisten bereits ab dem Spätmittelalter durch Italien und besichtigten antike Stätten und Kunstzentren. Einen wahren Aufschwung erlebte dieser »Grand Tour« genannte Kulturtourismus, die erste große Reisewelle der Neuzeit, gegen Ende des 17. Jahrhunderts im Rahmen von Renaissance und Humanismus.
Johann Wolfgang von Goethe reiste 1786 per Pferdekutsche durch die Toskana. In seinen Reiseberichten notierte er: »Es fällt gleich auf, was in der Toskana die öffentlichen Werke, Wege, Brücken für ein schönes grandioses Ansehen haben. Es ist hier alles zugleich tüchtig und reinlich, Gebrauch und Nutzen mit Anmut sind beabsichtigt, überall lässt sich eine belebende Sorgfalt bemerken.«
Auch Heinrich Heine verliebte sich auf seiner Reise in den Süden 1828 in die Toskana: »Das ganze Land ist dort so gartenhaft und geschmückt wie bei uns die ländlichen Szenen, die auf dem Theater dargestellt werden … Die umgebende Natur wirkt auf den Menschen – warum nicht auch der Mensch auf die Natur, die ihn umgibt? Hier ist sie leidenschaftlich wie das Volk, das hier lebt.« Und er fügt hinzu: »In Italien ist es ja so schön, das Leiden selbst ist hier so schön, in diesen gebrochenen Marmorpalazzos klingen die Seufzer viel romantischer.«
Die toskanische Landschaft ist ein einzigartiges Naturdenkmal: Generationen von Architekten, Maurern, Steinmetzen, Bauern und Taglöhnern, Holzfällern und Gärtnern haben dieses harmonische Gleichgewicht zwischen Städten und Dörfern und der sie umgebenden Landschaft mit Weinbergen und Olivenhainen, Kornfeldern und Weiden, Zypressenalleen und Eichenwäldern geschaffen …
Dabei wechselt die Landschaft jeden Augenblick: das romantisch-verträumte Chianti, die Weite der Maremma, die wild-urige Garfagnana und die Apuanischen Alpen, die Crete von Siena, dieses Meer an Farben und Stimmungen, die belebten Strände der Versilia … allesamt sind sie jeweils Welten für sich.
Die Toskana ist mit 22.992 Quadratkilometern die fünftgrößte Region Italiens. 1330 davon entfallen auf die Inseln des Toskanischen Archipels, 7000 Quadratkilometer sind mit Wald bedeckt. 3,8 Millionen Einwohner leben in der Region, davon knapp 400.000 in Florenz.
Im Norden und Osten schließt der Apennin das Gebiet ein, im Osten geht die Landschaft mit 328 Kilometern abwechslungsreicher Küste ins Thyrrenische Meer über. Nur 8,5 Prozent der Fläche liegen in der Ebene, vor allem entlang der Küste und in der Val d’Arno – hier lebt mehr als die Hälfte der Bevölkerung. Und 66,3 Prozent sind sanfte und weiche Hügel, die das Landschaftsbild der Toskana in besonderem Maße prägen.
Frühlingsstimmung in Nicciano in der Garfagnana
Es ist wahrlich einmalig, was allein die Städte der Toskana an Kunst und Kultur zu bieten haben. Beginnen wir unsere Stadtbesichtigungen auf den jeweils zentralen Plätzen, dort, wo sich seit Jahrhunderten das kirchliche und/oder politische Leben abgespielt hat und auch heute noch abspielt: den Domplätzen in Florenz, Pisa, Lucca, Pistoia, Prato oder Massa Marittima, dem Großen Platz in Montepulciano, dem Campo in Siena, der Piazza Priori in Volterra, der Piazza Cisterna in San Gimignano, der Piazza Repubblica in Cortona oder jener degli Aranci in Carrara … um dann in die versteckten Gassen und engen Viertel der mittelalterlichen Stadtkerne einzutauchen. Das örtliche Handwerk hat einiges zu bieten: beispielsweise die Goldschmiede in Arezzo, die Kunstgießereien in Pistoia, die Schmiedeeisen-Arbeiten in Siena, den Marmorabbau in Massa und Carrara, die Alabaster-Verarbeitung in Volterra, die Holzschnitzereien im Casentino, die Arbeiten aus Terrakotta am Monte San Saviano und in Trequanda, die Modewelt in Prato und Florenz oder die Gärtnereien in Pistoia.
Zeit für Genuss: ein wichtiger Ausdruck toskanischer Lebenskunst
Eine Kunstreise über Hügel, Wälder und Felder führt uns zu den großartigen Villen inmitten der toskanischen Landschaft: zu den Villen rund um Lucca, zu den Villen Garzoni in Collodi oder Rospigliosi in Lamporécchio, den Medici-Villen am Monte Albano oder denen im Chianti Senese, zu versteckten Weilern und Dörfern, einsam gelegenen Klöstern und mächtigen Burgen. Die Alpe Apuane, der Apennin und der Monte Amiata laden in höhere Gefilde und beeindruckende Gebirgslandschaften. Nicht zu vergessen die vielen Naturparks und Schutzgebiete.
Ein besonderer Reichtum der Toskana kommt aus dem Erdinneren, von den unzähligen Thermalquellen. Schon Etrusker und Römer nutzten die gesundheitsfördernden und entspannenden Kräfte der warmen Wasser, die wie ein Netz über die gesamte Toskana gespannt sind.
Daneben bieten von den Apuanischen Alpen bis zur Maremma von Grosseto kilometerlange Strände jegliche Abwechslung und jede erdenkliche Form von Wassersportmöglichkeiten, von den größeren und kleineren Inseln von Elba bis Giglio mit ihrer besonderen Faszination ganz zu schweigen.
Ein wichtiger Ausdruck toskanischer Lebenskunst sind die Produkte der Landschaft und die Spezialitäten aus der Küche, die zu unvergesslichen Gaumenfreuden laden. Die Küche der Toskana präsentiert sich bodenständig und traditionell, farbenfroh und geschmacksintensiv. Sie hat ihre Wurzeln in der einfachen Bauernküche, die mit wenigen Produkten auskommt und für alles eine Verwertung findet. Typisch sind die vielen Gerichte mit altbackenem Brot: der Broteintopf »Ribollita«, die traditionelle Tomatensuppe »Pappa al Pomodoro« oder das mit Gemüse und Brot »gekochte Wasser«, »l’Acquacotta«. Beim Fleisch steht das Schwein im Mittelpunkt: Würste in jeder Art und Form, Prosciutto, Finocchiona, Lardo di Colonnata. Hinzu kommen Wildschweine und Kaninchen, etwa die berühmten »Pici al Cinghiale« oder »Pappardelle alla Lepre«. Die saftige »Bistecca alla Fiorentina« steht bei Fleischliebhabern ganz oben. Zu den typischen Fischgerichten an der Küste zählt die Fischsuppe »Cacciucco«. Nicht zu vergessen die vielen Süßigkeiten, die »Dolci«, die je nach Jahreszeit und Ort verschieden ausfallen.
Der Ruf der Weine aus der Toskana, der wichtigsten und traditionsreichsten Weinbauregion Italiens, eilt dem Land ohnehin voraus. Neben Chianti, Nobile di Montepulciano und Brunello di Montalcino sind es vor allem die Supertuscans, die seit Jahrzehnten von sich reden machen, zunehmend aber auch kleine Anbaugebiete, etwa in der Maremma um Montecucco und Scansano, die Gegend um Lucca oder die Gebiete des Chianti Rùfina östlich von Florenz, die durch besondere Typizität und Originalität aufhorchen lassen. Nicht zuletzt sind hier die Weißweine aus der Toskana zu nennen, allen voran der Vernaccia di San Gimignano und natürlich, als besonderer süßer Tropfen, der famose Vin Santo.
Zu Keller und Küche gehören die vielen farbenfrohen und traditionsreichen Feste und Feiern – über 700 werden jedes Jahr im ganzen Land gezählt. Neben dem berühmten Pferderennen Palio di Siena, dem Gioco del Ponte (»Spiel der Brücke«) in Pisa oder dem Ritterturnier Giostra del Saraceno in Arezzo weiß jeder Kirchturm seine eigenen Feste zu feiern und zu gestalten. Zu besonderen Höhepunkten werden alljährlich der Fasching in Viareggio und die vielen mittelalterlichen Prozessionen und Bräuche in der Settimana Santa, der Karwoche.
Mit dem Wohnmobil, dem Motorrad oder mit Fahrrad und Zelt durch das Land zu fahren – für viele Reisende zählt ein solcher Urlaub zu den schönsten, spannendsten und abenteuerlichsten Reisearten. Freiheit und Naturerlebnis stehen dabei im Mittelpunkt. Wohnmobiltouristen und Campingurlauber können frei von irgendwelchen Zwängen individuell entscheiden, wie lange sie sich an einem Ort aufhalten und welche Freizeitaktivitäten auf dem Tagesprogramm stehen.
Campingurlaub lebt davon, dass man sein Wohnmobil dort aufstellt, wo es einem gerade gefällt – im erlaubten Rahmen natürlich. Das gilt sowohl für diejenigen, die meinen, dass man mit einem voll ausgestatteten Wohnmobil nicht auf einen Campingplatz fahren muss, als auch für all die anderen, die einen Campingplatz bevorzugen, und sich über einen Wohnmobilstellplatz mit allem Komfort freuen.
Das Angebot an gut ausgestatteten und einladenden Camping- und Stellplätzen in der Toskana ist groß. Die Gegend ist voll von schönen Orten, die dazu animieren, das Land kreuz und quer zu bereisen und sich an immer neuen, unbekannten Plätzen niederzulassen. Reisen im Wohnmobil ermöglicht es, Land und Leute langsamer und intensiver zu erkunden. Dieser Reiseführer ist für alle gedacht, die etwas mehr von der Toskana sehen, erleben und genießen wollen.
Traditionelle Chianti-Flaschen
Pisas weltberühmter Schiefer Turm
Tettuccio, das repräsentativste Thermalbad von Montecatini Terme
Was könnte all dies besser zusammenfassen als die bekannten Verse aus Goethes »Italienreise«? »Kennst du das Land, wo die Zitronen blühn, / Im dunklen Laub die Goldorangen glühn, / Ein sanfter Wind vom blauen Himmel weht, / Die Myrte still und hoch der Lorbeer steht, / Kennst du es wohl? / Dahin! Dahin! / Möcht ich mit dir, o mein Geliebter, ziehn!«
»Wussten Sie schon«, fragt der ADAC, »dass man sich bei Pkw-Reisen in europäische Nachbarländer vor Reiseantritt mit den verkehrsrechtlichen Vorschriften der jeweiligen Reiseländer vertraut machen sollte?« (Siehe dazu auch: adac.de) Dies gilt nicht nur für das Urlaubsland, sondern auch für die Durchreiseländer. Ansonsten kann eine Kontrolle ein erhebliches Loch in der Urlaubskasse verursachen. In Italien etwa gilt eine Warntafel für Ladungen, die nach hinten überstehen, zur Pflichtausrüstung und muss gut sichtbar angebracht werden.
Fahrräder richtig transportieren: Es gibt mehrere Möglichkeiten, Fahrräder mit dem Pkw zu transportieren. Am besten eignen sich dafür Dach- oder Heckträger. Für einen Heckträger benötigt das Auto eine Anhängerkupplung oder eine vom Hersteller freigegebene stabile Heckklappe, an der der Träger montiert werden kann. Auf dem Kugelkopf wird der Träger, der ein Folgekennzeichen tragen muss, befestigt. Auch eine Beleuchtungsanlage ist Pflicht, sofern die Rückleuchten verdeckt sind. Die Traglast des Trägers und die Stützlast der Anhängerkupplung dürfen dabei nicht überschritten werden. Das Rad zunächst mit dem Rahmen an der Trägerstange fixieren, danach die Reifen mit Schlaufen festzurren. Schließlich das Fahrrad zusätzlich mit Spanngurten sichern und Anbauteile wie Luftpumpe, Akku oder Transportkörbe entfernen. Wichtig: Die Räder dürfen seitlich jeweils höchstens 40 Zentimeter über die Schlussleuchte hinausragen, maximal darf das mit Rädern beladene Auto 2,55 Meter breit sein.
San Gimignano – Blick von der Torre Grossa
Beim Fahren lautet die Devise: Fuß vom Gas. Nicht nur der Luftwiderstand erhöht sich beim Fahrradtransport, auch das Kurven- und Bremsverhalten des Wagens wird schlechter. Die ADAC-Experten raten daher, maximal 120 km/h schnell zu fahren und keine Abdeckplanen zu verwenden. Auch empfiehlt es sich, nach ein paar Kilometern kurz zu stoppen, um zu kontrollieren, ob das Rad noch fest sitzt.
Das gilt auch bei der Mitnahme eines Fahrrades auf dem Autodach. Voraussetzung hierfür ist eine Dachreling oder ein vom Autohersteller empfohlenes Trägersystem. Rad und Träger dürfen dabei die zulässige Dachlast nicht überschreiten. Auch hier muss der Fahrradrahmen am Träger festgeschraubt werden, bevor man die Räder festschnallt. Nicht vergessen: Der Fahrer sieht das Rad nicht, was vor allem in Tiefgaragen zum Problem werden kann.
Kennzeichnung mit Warntafeln: In Italien muss jede nach hinten über das Fahrzeugheck hinausgehende Ladung mit einer Warntafel versehen werden. Dies gilt auch dann, wenn es sich um einen Heckträger mit eigenem Kennzeichen und Beleuchtung handelt. Die Warntafel soll aus Metallblech sein, muss eine Abmessung von mindestens 50 mal 50 Zentimetern haben und rot-weiß schraffiert sein (fünf rote Streifen). Wer überstehende Ladung nicht entsprechend kennzeichnet, muss mit einer Geldstrafe rechnen. In Italien werden Verstöße mit Bußgeldern von 41 bis 1697 Euro geahndet.
Warnwesten: In vielen Ländern muss nach einem Unfall bei Verlassen des Autos eine Warnweste angezogen werden. Mindestens eine Warnweste pro Fahrzeug ist Pflicht. Wenn aber mehr als nur eine Person im Fahrzeug ist und diese im Pannenfall aussteigen möchte, benötigt auch diese Person in einigen Ländern eine Warnweste. Insofern empfiehlt es sich, mehrere Warnwesten dabei zu haben. Die Warnweste muss üblicherweise griffbereit im Fahrzeuginnenraum aufbewahrt werden, um sie noch vor Verlassen des Fahrzeuges anziehen zu können.
In Italien müssen Fahrer eines Kfz außerhalb geschlossener Ortschaften eine Warnweste tragen, wenn sie ihr Fahrzeug verlassen und sich auf der Fahrbahn aufhalten. Das Nichtmitführen der Warnweste wird nicht bestraft.
Lichtpflicht und Telefonieren: Auf Autobahnen und außerorts muss tagsüber ganzjährig mit Abblendlicht (oder alternativ mit Tagfahrleuchten) gefahren werden. Für Mopeds und Motorräder gilt dies auch innerorts. Telefonieren am Steuer ist nur unter Verwendung einer Freisprecheinrichtung erlaubt. Untersagt ist die Verwendung von Notebooks, Tablets und ähnlichen Geräten, die dazu führen, dass man die Hände vom Lenkrad nehmen muss. Wer dagegen verstößt, muss neben einer Geldstrafe auch mit einem Fahrverbot an Ort und Stelle rechnen. Betroffen sind davon auch ausländische Autofahrer.
Der Dom Santa Maria del Fiore mit Brunelleschis berühmter Kuppel
Wer sich Florenz nähert, erblickt schon von Weitem die mächtige rote Kuppel des Doms, die über dem Dächermeer der Stadt aufragt. Sie weist den Weg zu den zentralen Plätzen Piazza del Duomo und Piazza di San Giovanni, wo die Kathedrale Santa Maria del Fiore mit der einzigartigen Brunelleschi-Kuppel, das Baptisterium di San Giovanni und der Glockenturm von Giotto wohl die ersten Ziele eines jeden Besuchers darstellen.
Nach dem finsteren Mittelalter und der verheerenden Pestepidemie im 14. Jahrhundert stand das Rinascimento an – die Wiedergeburt. Eine neue Sicht der Welt, die Blüte von Kunst und Kultur, Literatur, Philosophie und Wissenschaft prägten das 15. und 16. Jahrhundert. Geburtsort der Renaissance war Florenz, und die Medici waren ihre Wegbereiter.
Dante Alighieri, Francesco Petrarca, Giovanni Boccaccio und Niccolò Machiavelli waren die herausragenden Persönlichkeiten unter den Renaissance-Schriftstellern und -Denkern. Michelangelo Buonarroti, Donatello, Donato Bramante, Sandro Botticelli, Leonardo da Vinci, Tizian und Jacopo Tintoretto wiederum zählen zu den wichtigsten italienischen Künstlern. Und Giorgio Vasari, Filippo Brunelleschi, Andrea Palladio und Niccolò Pisano führten die neue, wegweisende Architektengeneration an. Sie alle haben eines gemeinsam: Sie lebten und arbeiteten – zumindest zeitweise – in Florenz.
Das weltliche Zentrum von Florenz ist seit dem 14. Jahrhundert die Piazza della Signoria. Sie ist im wahrsten Sinne des Wortes eine Freilichtgalerie und präsentiert ein herausragendes Kunstwerk der Renaissance: Der einzigartige David von Michelangelo spiegelt mit Würde und Kraft, Mut und Eleganz auf formvollendete Weise die Größe der florentinischen Republik jener Zeit wider – auch wenn heute am Originalstandort des Meisterwerks nur mehr die Kopie der 1501 geschaffenen monumentalen Marmorstatue zu bewundern ist. Das Original steht seit 1882 in der Galleria dell’Accademia. Der Neptunbrunnen von Ammannati (1575) spielt auf Florenz’ Ambitionen als Seemacht an. Giambolognas Reiterstatue des Großherzogs Cosimo I. von 1595 erinnert an den Mann, der die Toskana geeint hat. In der Loggia della Signoria, auch bekannt als Loggia dei Lanzi, stechen zwischen den römischen Statuen der berühmte, aus einem einzigen Marmorblock gehauene Raub der Sabinerinnen von Giambologna (1583) sowie die Bronzestatue Perseus mit dem Haupt der Medusa von Cellini (1554) hervor.
Der Palazzo Vecchio oder Palazzo della Signoria, 1322 von Arnolfo di Cambio vollendet, ist noch heute Sitz der Stadtverwaltung. Auf dem 94 Meter hohen Campanile kündet seit Jahrhunderten eine große Glocke den Bürgern von wichtigen Ereignissen. Im Inneren wurde der Palazzo von Giorgio Vasari umgebaut, als Cosimo I. 1540 seinen Sitz hierher verlegt hatte. Besonders sehenswert sind der Salone dei Cinquecento, der »Saal der Fünfhundert«, und die Sala dei Gigli, der »Saal der Lilien« (die Lilien sind das Wappenzeichen von Florenz), mit den berühmten Fresken von Ghirlandaio (1485). Von 1865 bis 1871 war der Palazzo Sitz des italienischen Parlaments.
Das alte Rathaus, Il Bargello, wurde zwischen 1254 und 1261 erbaut und diente ab 1540 als Sitz des Polizeikommandanten, Gefängnis und öffentliche Hinrichtungsstätte. Seit 1865 beherbergt es eines der ersten italienischen Nationalmuseen. In der Sala di Michelangelo steht der Bacchus aus dem Jahr 1497, eines der ersten wichtigen Werke des Künstlers. Und in der Sala di Donatello ist Donatellos berühmte Bronzeskulptur David von 1450 zu bewundern. Von besonderem Wert ist auch die vergoldete Bronzetafel von Brunelleschi (1401) mit der Darstellung von Abraham und Isaak.
Straßencafé im Zentrum
Goldene Schildkröte auf der Piazza della Signoria
Der Palazzo Vecchio ist noch heute Sitz der Stadtverwaltung von Florenz.
Zwei Straßen weiter findet sich in der Via Santa Margherita 1 die Casa di Dante. Das Haus von Michelangelo Buonarroti hingegen steht in der Via Ghibellina 70. In der einmaligen gotischen Basilika Santa Croce (1294) haben Michelangelo und Galilei, Machiavelli und Leonardo Bruni ihre letzte Ruhestätte gefunden. Giotto und Taddeo Gaddi gestalteten die großartigen Fresken im Inneren der Kirche.
Der zwischen 1444 und 1462 errichtete Palazzo Medici Riccardi im Stadtteil San Lorenzo war über 100 Jahre lang Sitz der Bankiersfamilie Medici. In der Biblioteca Riccardiana sind wertvolle Handschriften, darunter Dantes Divina Commedia, aufbewahrt.
Die von Brunelleschi entworfene Kirche San Lorenzo ist die Hauskirche der Familie. Hier beeindrucken die von Nigetti geplante Cappella dei Principi mit ihren prächtigen Marmorarbeiten und vor allem die Scalinata di Michelangelo von 1559. Diese Treppe zur Biblioteca Mediceo-Laurenziana zählt zu den innovativsten Schöpfungen des Künstlers.
Auf der Piazza della Repubblica im historischen Zentrum von Florenz
Das Stadtviertel San Marco ist heute das Studentenviertel von Florenz. Im Kloster San Marco aus dem 13. Jahrhundert, das ein herrlicher Freskenzyklus von Beato Angelico (1438–1445) schmückt, regierte einst der fanatische Bußprediger Girolamo Savonarola als Prior. Er lenkte de facto die Geschicke von Florenz von 1494 bis zu seiner Hinrichtung 1498.
Die Galleria dell’Accademia ist schon allein wegen Michelangelos David