Tänze von Einst - Thomas Michalski - E-Book

Tänze von Einst E-Book

Thomas Michalski

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Beschreibung

Historischer Tanz ist ein Feld, das viele Interessen vereint. Als Hobby verbinden historische Tänze die Generationen, als Tanzsport können sie Fitness und Bewegung bieten und aus geschichtlicher Sicht einen Einblick in lange vergangene Zeiten ermöglichen. Dieses Buch ist in erster Linie ein Nachschlagewerk. Über 60 auf Tanzbällen und Mittelalter-Festen gängige Tänze werden hierin mit allen nötigen Figuren beschrieben und erläutert. Das schlanke Format des Buches macht es zu einem ständigen Begleiter und einer stets zugänglichen Referenz. Erstellt wurde es in Zusammenarbeit mit dem Saltatio - Historisches Tanzen Aachen e.V. Hinweis: Fokus der Beschreibungen liegt auf den im Verein praktizierten Formen der Tänze in einer zugänglichen Form, nicht so sehr auf exakter Reproduktion historischer Tanzschriften. "Tänze von einst" ist ein Buch für die Tanz- und Lehrpraxis, nicht für die Forschung. Allemande * Black Nag * Blaue Flagge, Die * Bobbing Joe * Branle Cassandra (zwei Varianten) * Branle d'Ecosse * Branle de la Montarde * Branle des Chevaux * Branle des Lavandières * Branle des Maltes * Branle des Pois * Branle des Rats * Branle des Sabots * Candles in the Dark * Circassian Circle * Childgrove * Chapelloise * Cochinchine, La * Drive the cold winter away * Duke of Kent's Waltz * Emperor of the Moon * Folia (als Kreis- und Paartanz) * Four Pence Half-Penny Farthing * Gallopede (zwei Varianten) * Gathering Peascots * Grimstock * Gypsy Girl's Headscarf * Heart's Ease * Heptathlon Jig * Hey Boys Up Go We * Hole in the Wall * Hunt the Squirrel * I Care Not For These Ladies * Indian Queen * Jamaica * Jenny Pluck Pears * Korobuschka * La Belle Hollandoise * Mad Robin * Morisque * Mulberry Garden * Newcastle Circle * Old Bachelor * Pavane Belle qui tiens ma vie * Pavane de Cercle * Pavane d'honeur * Pavane la Battaglia * Queen's Jig * Red House * Sailor's Reprieve * Schiarazula (Marazula) * Seepferd und Biber * Siege of Buda * Siege of Limerick * Siege of St. Malo * Tourdion * Traubentritt * Ungaresca * Upon a Summer's Day * Walenki * Woaf

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Seitenzahl: 102

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Dieses Buch ist den Tänzerinnen und Tänzern des Saltatio – Historisches Tanzen Aachen e.V. gewidmet, ohne die es diese Wissenssammlung nie hätte geben können.

Inhaltsverzeichnis

Kapitel 1: Worin die Schritte, Figuren und Grundhaltungen erläutert werden, die für diese Tänze benötigt werden

Kapitel 2: Worin die Tänze an sich beschrieben werden

Allemande

Black Nag

Blaue Flagge, Die

Bobbing Joe

Branle Cassandra (Unhist.)

Branle coupé Cassandra

Branle d‘Ecosse (Die „Schottenbranle“)

Branle de la Montarde

Branle des Chevaux (Die „Pferdebranle“)

Branle des Lavandières (Die „Waschweiberbranle“, auch „Waschweiberreigen“)

Branle des Maltes (Die „Malteserbranle“)

Branle des Pois (Die „Erbsenbranle“, auch „Erbsenreigen“)

Branle des Rats (Die „Rattenbranle“, auch „Rattenreigen“)

Branle des Sabots (Die „Holzschuhbranle“)

Candles in the Dark

Circassian Circle (Der „Fröhliche Kreis“)

Childgrove

Chapelloise

La Cochinchine (Der „Wickler“)

Drive the cold winter away

Duke of Kent‘s Waltz

Emperor of the Moon

Four Pence Half-Penny Farthing (Auch als „The Jockey“ bekannt)

Gallopede

Gallopede (nach einem französischen Volkstanz)

Gathering Peascots

Grimstock

Gypsy Girl‘s Headscarf

Heart‘s Ease

Heptathlon Jig

Hey Boys Up Go We

Hole in the Wall H

Hunt the Squirrel

I Care Not For These Ladies I

Indian Queen

Jamaica (Auch „Jamaico“, „Jameko“, „Slow Man of London“, „The Jovial Broom Man“ und „A Kent’s soldier’s exact relation of all his travels in every nation“)

Jenny Pluck Pears

Korobuschka K

Kreisfolia

La Belle Hollandoise (Auch „La Belle Hollandaise“)

Mad Robin

Morisque (Auch als „Mourisque“, „Moriske“ oder „doppelte Chappelosie“ bekannt)

Mulberry Garden

Newcastle Circle

Old Bachelor

Paarfolia

Pavane Belle qui tiens ma vie

Pavane de Cercle

Pavane d’honeur

Pavane la Battalgia

Queen’s Jig

Red House

Sailor‘s Reprieve

Schiarazula (Marazula)

Seepferd und Biber

Siege of Buda

Siege of Limerick

Siege of St. Malo

Tourdion

Traubentritt

Ungaresca

Upon a Summer‘s Day

Walenki

Woaf: (Auch „Weichseltanz“)

Kapitel 1

Worin die Schritte, Figuren und Grundhaltungen erläutert werden, die für diese Tänze benötigt werden.

Es fällt schnell ins Auge, dass die Begriffe in diesem Kapitel scheinbar recht willkürlich aus diversen Sprachen, vor allem Deutsch, Englisch und Französisch, zusammengestellt wurden, quer durch Epochen, Stile und Konventionen.

Das ist uns bewusst.

Es sind die Begriffe, die in unserer Wahrnehmung die meiste Verwendung finden und die so auch bei uns im Verein genutzt werden. Wichtiger als sprachliche Einheitlichkeit war uns sprachliche Eindeutigkeit – und insofern werden die gleichen Figuren in diesem Buch auch immer unter dem gleichen Namen genannt, selbst wenn der Begriff vielleicht nicht aus dem gleichen Kontext stammen mag, wie der gerade beschriebene Tanz.

Anstellschritt

Der führende Fuß wird in die angegebene Richtung gesetzt, der nachfolgende Fuß in dem darauffolgenden Taktschlag, wie der Name sagt, an das führende Bein wieder „angestellt“.

Auswenden

Der Tanzende dreht sich um sich selbst und dabei zudem aus der Reihe heraus („der Tanzende wendet aus“). Zumeist, um stattdessen die Position eines anderen im Karree einzunehmen, manchmal aber auch, um einen anderen Tänzer zu umrunden.

Balancé

Der führende Fuß wird vorgesetzt und das Gewicht darauf verlagert, das andere Bein hebt sachte ab und kann dabei ein wenig angewinkelt werden. Dies wird einen Moment gehalten, dann wird das Gewicht wieder zurück auf das hintere Bein verlagert und der führende Fuß daneben abgesetzt.

Balance out

Der linke Fuß wird nach hinten genommen und der rechte anschließend daneben abgesetzt. Danach, in einer neuen Bewegung, wird der linke Fuß wieder nach vorne gestellt und der rechte anschließend daneben abgesetzt.

Chassé

Das führende Bein macht einen Schritt in die angegebene Richtung. Dann wird das andere Bein herangezogen und, wenn es daneben angekommen ist, das führende Bein einen weiteren Schritt in die angegebene Richtung gezogen. Ein wenig so, als würde der hintere Fuß den vorderen „jagen“ (im Wort steckt französisch „chasser“, jagen).

Dos-a-Dos

Eine Figur zu zweit. Beide Tänzer gehen zunächst mit dem linken, dann mit dem rechten Fuß nach vorne. Anschließend kreuzt der linke vor den rechten Fuß und der rechte wird wieder daneben angestellt. Die Tänzer stehen Rücken an Rücken (daher französisch „dos à dos“). Die Bewegung wird fortgesetzt, indem sie beide je den linken Fuß zurücksetzen, dann den rechten Fuß zurücksetzen. Anschließend öffnet der linke Fuß zur linken Seite hin auf und der rechte wird wieder daneben angestellt.

Diese Bewegung dauert acht Taktschläge.

Einsteigertipp: Im Kern geht es bei Dos-a-Dos darum, dass beide Tänzer aneinander Rücken an Rücken vorbeitanzen. Wem die genaue Stellung der Füße noch unklar bleibt, der kann sich anhand der generellen Bewegung dort herantasten.

Hinweis: Das Dos-a-Dos muss nicht mit links führend begonnen werden, sondern kann auch anders herum getanzt werden. Eine solche Figur kommt in den Tänzen in diesem Buch jedoch nicht vor.

Double

Der Tanzende erhebt sich auf die Zehenballen („Relevé“) und geht dann drei kleine Schritte, zunächst mit dem genannten Fuß, dann mit dem anderen, dann wieder mit dem genannten. Auf den vierten Taktschlag setzt er den anderen Fuß wieder neben dem vorderen Fuß ab und senkt seine Füße wieder herab. Das Double („Doppel“) besteht also aus dreieinhalb Schritten; seinen Namen verdankt es seiner Dauer, denn es ist mit vier Schlägen doppelt so lang wie ein Simple.

Ein Double kann in jede Richtung getanzt werden. In diesem Buch gibt die Richtung im Namen den Fuß an, mit dem begonnen wird (ein „Double links“ etwa geht „links | rechts | links | rechts ran und absetzen“), die Richtung des Schrittes ist hingegen davor mit vorwärts, seitwärts etc. angegeben. Ist keine Richtung genannt, wird das Double vorwärts getanzt.

Siehe auch Simple.

Drehung um die eigene Schulter

Die Drehung um die eigene Schulter kommt in diesem Buch als „Drehung um die linke“ sowie „rechte Schulter“ vor. Der Tanzende geht in vier kleinen Schritten einmal im Kreis, wobei seine eigene, angegebene Schulter wie eine Mittelachse der Drehung fungiert. Der Tanzende dreht sich „um sich selbst“.

Einhandkreis

Eine Figur für zwei Tanzende. Beide reichen einander die eine Hand, wie zu einer Begrüßung. Dann gehen sie miteinander in acht Schritten einmal im Kreis.

Eine ähnliche Figur ist die Handtour.

Siehe auch Halber Einhandkreis.

Fallback

In dieser in Reihentänzen vorkommenden Figur fassen sich jeweils alle Herren und/oder alle Damen an den Händen. Dann gehen sie gemeinsam in vier Schritten von der Reihenmitte aus nach hinten, wobei der vierte dieser Schritte nur neben den anderen Fuß angestellt wird. (Sie „fallen“ also von der ihnen gegenüberliegenden Reihe aus „zurück“).

Fallback and Meet

Siehe hierzu die Figuren Fallback und Meet, die hintereinander getanzt werden.

Siehe auch Meet and Fallback.

Figure Eight

Eine Figur für zwei Paare, wobei nur eines aktiv tanzt. Der Herr geleitet seine Dame diagonal durch das andere Paar, um dann selbst auch diagonal hindurchzugehen. Beide umrunden jeweils eine Person des anderen Paares, kreuzen dann noch einmal diagonal durch die Mitte, umrunden die andere Person des anderen Paares und kehren auf ihren Platz zurück. Vereinfacht gesagt: Die Figur ist eine vollständige Schleife, wie die namengebende Acht oder ein Unendlichkeitszeichen, wobei die beiden passiven Tänzer je umrundet werden.

Siehe auch Half-Figure Eight.

Fontäne

Eine Figur für zwei Paare. Das vordere Paar wendet aus, das hintere Paar folgt dem jeweiligen Vordermann dabei jeweils auf dem Fuße. Wie bei einer kleinen Polonaise gehen beide Herren respektive Damen also jeweils einmal miteinander im Kreis und kommen so aus, wie sie gestartet sind. Hinweis: Es ist für das hintere Paar sehr wichtig, dass das vordere Paar seinen ersten Schritt scharf nach links (für Herren) bzw. rechts (für Damen) geht. Geht das vordere Paar stattdessen den ersten Schritt noch nach vorne, wird der Weg für das hintere Paar zu lang, um in acht Taktschlägen gemessen zu bewältigen zu sein.

Siehe auch Auswenden.

Fortschritt

In Country Dances / Kontratänzen – also jene, die in Karrees getanzt werden – gibt es jeweils die Paare 1 und 2. Paar 1 arbeitet sich während des Tanzes die Reihe hinauf (d.h. nach hinten), Paar 2 die Reihe herab (d.h. nach vorne). Am Ende jedes Durchgangs ist jedes Paar einen Platz in die jeweilige Richtung vorgerückt und es werden neue Karrees gebildet. Paar 1 zu ist Beginn eines jeden Durchgangs das vordere Paar, Paar 2 das hintere Paar. Diesen Wechsel nennt man auch „Fortschritt“. Erreicht ein Paar das Ende seiner Reihe und findet dort kein Paar mehr vor, mit dem es tanzen kann, setzt es einen kompletten Durchgang lang aus, wechselt dann seine Nummer und steigt danach in die damit verbundene, neue Richtung wieder ein.

Normalerweise erfolgt in jedem Durchgang genau ein Fortschritt und damit verbunden ein Karreewechsel. Eine Ausnahme in diesem Buch ist die Jamaica, die zwei Fortschritte aufweist.

Große Ronde

Eine Figur für zwei Paare. Alle vier Tanzenden fassen einander an den Händen und gehen miteinander in acht Schritten einmal vollständig im Kreis. Siehe auch Halbe große Ronde, Halbe Ronde und Ronde.

Halber Einhandkreis

Eine Figur für zwei Tanzende. Beide reichen einander die eine Hand, wie zu einer Begrüßung. Dann gehen sie miteinander in vier Schritten einmal halb im Kreis herum, sodass sie miteinander die Plätze tauschen. Siehe auch Einhandkreis.

Halbe Ronde

Eine Figur für zwei Tanzende. Beide fassen einander an beiden Händen und gehen in vier Schritten einen halben Kreis, sodass jeder auf dem Platz endet, an dem der andere begonnen hat.

Siehe auch Große Ronde, Halbe große Ronde und Ronde.

Halbe große Ronde

Eine Figur für zwei Paare. Alle vier Tanzenden fassen einander an den Händen und gehen miteinander in vier Schritten einmal einen halben Kreis. Am Ende haben die beiden Paare die Positionen getauscht und Männer wie Frauen stehen auf der jeweils anderen Seite der Reihe.

Siehe auch Große Ronde, Halbe Ronde und Ronde.

Half-Figure Eight

Eine Figur für zwei Paare, wobei nur eines aktiv tanzt. Der Herr geleitet seine Dame diagonal durch das andere Paar, um dann selbst auch diagonal hindurchzugehen. Beide umrunden jeweils die eine Person des anderen Paares, um je auf dem Platz auszukommen, von dem der eigene Partner aus gestartet ist.

Siehe auch Figure Eight.

Handtour

Eine Figur für zwei Tanzende. Beide reichen einander etwa auf Höhe der Schultern ihre flachen Hände dar und gehen so umeinander in acht Schritten einmal vollständig im Kreis. In diesem Buch meint eine „Handtour links“, dass die Tanzenden links herum gehen (und sich die rechten Hände reichen), eine „Handtour rechts“ entsprechend das Gegenteil.

Hinweis: Manche besonders keusche Form dieser Figur legt Wert darauf, dass sich die Handflächen gerade eben nicht berühren, sondern dass sie einen Finger breit voneinander entfernt auf Abstand gehalten werden.

Varianten: Regional beliebt sind zudem Varianten wie die Armtour (bei der die Hände einander mehr auf Hüfthöhe berühren) oder die „Pulstour“ (bei der nicht die Hände, sondern die Handgelenke aneinander gelegt werden). Der Kern der Figur wird davon nicht beeinflusst, man muss sich nur mit seinem Tanzpartner verständigen.

Siehe auch Einhandkreis und Halber Einhandkreis.

Hey

Eine Figur für eine beliebige Zahl Tanzender. Die Tanzenden bewegen sich auf einer Linie oder über Eck, ein wenig, als wäre es ein Slalom. Zu Beginn passiert man sich links, also mit den rechten Schultern aneinander. Wurde links ein Tänzer passiert, passiert man den nächsten rechts, den darauffolgenden wieder links und so weiter. Ist das Ende einer Reihe erreicht, geht der Tanzende mit der Schulter, die gerade „innen“ wäre, einen kleinen Bogen um einen imaginären Tanzpartner und steigt von der Seite aus (wieder mit der anderen Schulter) erneut in die Figur ein.

Das Hey gibt es in vielen Varianten, denen vor allem dieses slalom artige Laufen gemein ist. Im Black Nag tanzen drei Herren miteinander ein Hey, so lange, bis jeder wieder an seinem Platz ist. In der Branle de la Montarde ist es nur ein Tänzer, der sich im Slalom durch die anderen bewegt, während diese stehen bleiben. Und im Red House wird ein Hey über Eck getanzt, mit Paar 1 und abwechselnd Herrn oder Dame 2.

Tipp: Die häufigste Problemquelle beim Hey ist es, dass Leute vergessen, am Ende einer Reihe die zusätzliche Schleife mit Schulterwechsel zu laufen. Die zweithäufigste Problemquelle ist es, dass sich Leute